Hallo Sebastian
Wer legt fest wieviele Männchen loslaufen?
Stell Dir die Männchen als „Michelinmännchen“ vor, jeder mit einem elastischen Gummiwulst um sich herum.
Stell Dir die elektrische Leitung als einen ringförmigen Gang vor, ohne Notausgang. Die „Spannungsquelle“ ist in diesem Fall eine nach oben führende Rolltreppe, welche von einem Motor mit Rutschkupplung angetrieben wird, gefolgt von einem mehr oder weniger steilen Gefälle mit einer Schiebetür am unteren Ende (Schalter), . Die Widerstände sind Steigungen im Gang. (Zugegeben, eine für die Michelinmännchen barbarische Versuchsanordnung, aber schließlich sind sie Ausländer, sehen komisch aus und haben hier keine Gewerkschaft).
Jetzt füllst Du das ganze System mit Michelinmännchen, so dass keiner mehr vor- oder zurück kann. Die Schiebetür (Schalter) ist zu, die Rolltreppe (Spannungsquelle) läuft und versucht, die Michelinmännchen nach oben zu transportieren und schiebt sie auf das Gefälle. Unten ist jedoch die Tür geschlossen, es kann kein Strom fließen. Die Rolltreppe (Spannungsquelle) drückt die Männchen (Elektronen), unterstützt durch das folgende Gefälle, so stark zusammen (Spannung) wie sie kann, bevor die Rutschkupplung durchdreht. Ein Strom fließt immer noch nicht.
Jetzt geht die Schiebetür auf (Schalter = „Ein“), die Männchen weden unten mit Gewalt herausgepresst und üben Druck (Spannung) auf die vor ihnen im Gang stehenden Männchen aus. Dieser Druck setzt sich im gesamten System bis zum Anfang der Rolltreppe (Spannungsquelle) fprt und die Schlange setzt sich in Bewegung (Strom).
Alle Männchen, welche sich auf einer der beiden Steigungen (Widerstand 1 und 2) befinden, werden zwar auch von dem Druck im Rücken weitergeschoben, Aber als Folge der Steigung üben sie einen erhöhten Gegendruck auf die nachfolgenden Männchen aus (Spannungsabfall an den Widerständen) , was die Geschwindigkeit der Bewegung (Stromstärke) abbremst. Das bedeutet aber nicht, dass die Geschwindigkeit der Männchen auf den beiden Steigungen unterschiedlich ist, denn das System ist ja dicht gedrängt voller Männchen. Eine Abbremsung der Männchen auf Steigung 1 wirkt sich natürlich auch auf die Geschwindigkeit der Männchen auf der Steigung 2 aus, da der Druck (Spannung) auf sie ja nachlässt. Ebenso wirkt sich ein Abbremsen der Männchen auf Steigung 2 auf die Geschwindigkeit der Männchen auf Rampe 1 aus, da diese ja zusätzlich zu ihrer eigenen Steigung noch den Gegendruck, verursacht durch Steigung 2, überwinden müssen.
Fazit:
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Die Höhe des Stroms in einem Kreis, bestehend aus einer Spannungsquelle und mehreren in Reihe geschalteten Widerständen wird durch die Höhe der treibenden Spannung sowie durch die Summe der Widerstände bestimmt.
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Der Spannungsabfall an einem der Teilwiderstände wird durch die Höhe des Stromes und durch den Widerstandswert dieses Widerstandes bestimmt.
Abschließende Bemerkungen:
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Ich bitte – entsprechend dem Vorbild des japanischen Ministerpräsidenten beim GAU in Fukushima – alle Michelinmännchen dieser Welt vieltausendmal um Entschuldigung dafür, dass ich dieses speziesdiskriminierende Beispiel gewählt habe.
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Du, lieber Sebastian, solltest ein wenig an Deiner Sprache arbeiten. Da nachdenken, vor Allem über abstrakte Themen wie Elektronik, ein an die Sprache gebundener Prozess ist (Das Denken erfolgt in der Form eines Selbstgespräches), dürfte klar sein, dass nur der präzise denken kenn, der präzise sprechen kann. Und dazu gehört nun mal, dass man die Fachsprache incl. der präzisen Definition der Fachbegriffe beherrscht.
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Du solltest Dich mal mit den Kirchhoffschen Regeln beschäftigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchhoffsche_Regeln
Gruß merimies