Stromverbrauch freistehendes Haus

Hallo,

wenn man von 5000kWh im Jahr als Energiebedarf im Jahr ausgeht, dazu eine PV Anlage mit 5kW Peak aufs Dach bringt, dann könnte man grob abschätzen:

Monat    benötigt erzeugt
Jan      466      139
Feb      428      225
Mär      446      454
Apr      403      573
Mai      392      587
Jun      378      609
Jul      388      604
Aug      380      563
Sep      396      440
Okt      426      328
Nov      444      151
Dez      452      107
Jahr    5000     4780

Quelle:
Statistische Angabe zur Verteilung des Jahresstromverbrauchs (musterhaushalt.de)
Solarrechner PVGIS

Eine Solarstromanlage kann keinen Durchlauferhitzer betreiben, der benötigt nämlich 21.000 Watt!
Wie du am obigen Beispiel siehst, wirst du immer Monate haben, wo du 300kWh einspeisen wirst - und solche, wo du 300kWh beziehen musst.
„Überzähligen“ Strom kannst du nur begrenzt speichern, Speicherakkus für den Haushalt haben so im Bereich 5kWh bis 15kWh.

Wenn du sowieso eine Infrastruktur für zentrales Warmwasser hast, dann könnte man den Warmwasserspeicher bei Stromüberschuss elektrisch aufheizen.
Aber überleg mal:
Eine kWh bringt eingespeist 12,3ct.
Eine kWh Gas kostet 6,5ct.

Selbst mit großzügig geschätzten Verlusten beim Gas wäre da ein Verballern von Strom für das warme Wasser unsinnig.
Wie wäre es denn, wenn man sich eine Solarthermieanlage beschafft, die würde dann im Winter auch die Heizung unterstützen (eher wenig, aber immerhin) und im Sommer das Warmwasser bereitstellen.
Ich hab mir gerade mal Preise für fertige Sets angeschaut, selbst Vakuum-Röhren-Anlagen sind erstaunlich preiswert geworden.

Hallo,

ich möchte von ener Etagenwohnung umziehen in ein älteres freistehendes Haus. Außerdem will ich dort eine Photovoltaikanage installieren lassen.
Die Frage ist: wieviel Strom werde ich dort als Eigenbedarf nutzen können?

Dieses Haus ist nat. deutlich kälter, als eine Etagenwohnung, das Warmwasser wird von der Gas-Zentral-Heizung bereitgestellt, was im Sommer wenig Sinn macht und besser mit elektr. Durchlauferhitzern zu machen wäre - erst recht, wenn der Strom vom eigenen Dach kommt.

Abends wird es auch im Sommer schon mal etwas kühler, eine elektr. Kleinheizgerät würde helfen, eine Gefriertruhe muss sein, es gibt eine Brunnenpumpe für Gartenwasser etc.

Kurz: ich werde sicher merklich mehr Strom verbrauchen, als in meiner jetzigen Wohnung, vor allem im Sommer - was ja bestens passt.
Der Installateur möchte eine Verbauchsangabe für Eigenbedarf und ich hätte gern von Euch Vergleichswerte für ähnliche Gegebenheiten.

Ich werde dort alleine wohnen, ca. 50 qm nutzen, aber auch immer mal wieder die Kinder und Gäste da haben, vor allem im Sommer.

Bin ich da eher bei 3500, 4000 oder 5000 KWH/Jahr?

Danke für Tips, Paran

Hallo paran,
ich denke mit dem Eigenverbrauch bist Du besser dran, denn bei 12.3x Cent je eingespeiste kWh ist derzeit nicht mehr viel Gewinn zu machen. Das ist auch abhängig von der maximal erzeugbaren Menge. Ab 10kWhp wird es dann noch weniger Geld.
Durchlauferhitzer für Warmwasser, mit Strom, halte ich auch, wie duck313, für keine gute Lösung. Wenn es einen Warmwasserboiler im Haus gibt, kann man überlegen, dort eine zusätzliche elektische Heizung mit einzubauen die dann im Sommer eingeschaltet werden kann.
Daher denke ich, wenn Du die PV-Anlage bauen willst, dann tu das, denn sparen wirst Du sicher. Die Höhe hängt aber auch etwas von der geografischen Lage und den täglichen Gewohnheiten ab. So kann man sicher etwas mehr sparen, wenn man z.B. große Verbraucher (Waschmaschine, Trockner Spülmaschine) am Tag und während der Sonnenstunden einschalten kann, wenn nicht, wird es schon schwieriger bzw. weniger was gespart werdenkann.
Du bist sicher auch gut beraten, wenn Du dich im Vorfeld auch über die steuerlichen Vorgaben informierst, denn da kann es auch noch ettliche interessante Neuigkeiten geben.
Daher im Vorfeld richtig planen, um dann später nicht noch draufzuzahlen.
Viel Glück und Erfolg & Gruß,

charly60

Hallo!
Was genau meinst du mit deiner Angabe? Eine Anlage, die 100KW bringt, müsste 100 Quadratmeter groß sein. Und mein Auto bringt auch täglich 50KW, bzw 65PS.

Meinst du 100KWh?

Hallo,

es gibt dort eine Gaszentralheizung, die im Winter nat. in Betrieb ist. Nur außerhalb der Heizperiode wären Durchlauferhitzer und Radiatoren oder Heizlüfter sinnig. Die Gefriertruhe nat. ganzjährig, die Gartenwasserpumpe u.U. von März bis Oktober nach Bedarf - aber die verbraucht verm. nicht viel.

Da ich in meiner Etagenwohnung trotz LEDs schon etwas über 3000 KWH verbrauche, scheint mir 3500 etwas knapp bemessen - Durchlauferhitzer verbraten doch einiges und wenn man gerade im Sommer oft Gäste hat, zusätzlich weitere Geräte, würde ich einen höheren Verbrauch annehmen.
Wir toasten halt gerne, überbacken Käsebrote, kochen Eier im Eierkocher usw., kochen aber mit Gasherd.

Andere Frage: muss bei einer Photovoltaikanlage vorher festgelegt werden, wieviel man selbst verbraucht? Geht nicht einfach der Rest ins Netz? Oder ist das eine reine Kosten-Nutzen-Frage?

Ich muss keinen Kredit aufnehmen für die Anlage, kann das Geld, dass die Anlage kosten wird alternativ bei der Bank für 0,1 Prozent Zinsen anlegen, also mit Verlust. Da ist doch selbst Stromeinspeisung zu 12 cent rentabler, wenn die Anlage einigermaßen haltbar ist. Oder verschätze ich mich da arg (habe nicht nachgerechnet, auch noch keinen Kostenvoranschlag, daher nur vage geschätzt)?

Sorry wegen der vielen blöden Fragen, aber das kommt für mich grad alles sehr plötzlich und obendrein andere Probleme (kranke Verwandte) - Danke jedenfalls für Tips und Schlauermachen.

Gruß, Paran

Hallo,

toll. Du hast bei unbekannter Fläche Photovoltaik 100 KW/Tag; wenn die Sonne scheint. Im Juni, im Oktober oder im Dezember?

Was soll ich mit der Info anfangen?

Danke für den guten Willen, Paran

Servus,

das sicherlich nicht - das kann ja nur der Größenordnung nach bekannt sein.

Die Bedeutung dieser Frage von dem Unternehmer, der das installieren soll, bezieht sich wohl eher auf die Auslegung der Installation, mit der der „überflüssige“ Strom ins Netz eingespeist wird. Wobei es dafür eigentlich egal ist, welche Arbeit elektrisch abgeleitet werden muss, sondern eher darauf ankommt, welcher Strom zu Spitzenlast (= Julisonntag und keiner zu Hause) „nach draußen“ fließt. Von daher kommt mir die Frage selber ziemlich rätselhaft vor, und es dürfte wohl nichts weiter ausmachen, wenn man sie auch bloß vage beantwortet. Wenn es eine Angabe ist, die der Versorger für die Einspeisung zu brauchen vorgibt, kann man da schreiben was man lustig ist.

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Selbst bei Eigenstromversorgung mit Akkuspeicher ( ja, den MUSS man dann haben !) halte ich einen Strombetrieb von Warmwasser und Übergangsheizung für abwegig.

Und Durchlauferhitzer kann man eigentlich selbst bei Akkuspeicher gar nicht betreiben.
Die haben viel zu hohe Anschlussleistungen ( beginnt mit eigentlich unzureichenden 18 kW, normal wäre 21 kW aufwärts)

Der einzige Vorteil eines DLE ist das Fehlen des Bereitschaftsverlustes. Den haben der Gas-WW-Bereiter und Elektro-WW-Speicher.
Allerdings sind das Größenordnungen von ca. 1 bis 1,5 kWh/24 h bei ca. 55° Speicherhaltetemperatur und ca. 120/150 l Inhalt.

MfG
duck313

Hallo,

allen erstmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Hilft schon etwas.

Trotzdem hänge ich am Durchlauferhitzer im Sommer für die Dusche oder zum Geschirr spühlen (per Hand) - würde überwiegend bei guter Sonneneinstrahlung genutzt und gibt sofort warmes Wasser in beliebiger Menge. Die Gasheizung braucht ca. 20 min, ehe das Wasser warm ist. Wenn man Gäste da hat, ist das schon blöd, wenn man z.B. nach Gartenarbeit mal kurz Duschen möchte auch.
Bad kurz mit einem Heizlüfter ist schneller und einfacher, als per Zentralheizung, daher auch angenehm.

Gruß, Paran

Servus,

es geht nicht um Eigenstromversorgung, sondern ganz schlicht um den Betrieb einer Photovoltaik-Anlage mit Anbindung an das Stromnetz, so wie es sie zu Zehntausenden gibt: Wenn die Anlage mehr bringt, als gebraucht wird, wird Strom ins Netz eingespeist, und wenn mehr gebraucht wird, als sie bringt, wird er aus dem Netz bezogen. Das ist keine Hexerei, braucht keinen Akku und wird bei so gut wie jedem „Solardach“ so gemacht.

Schöne Grüße

MM

Ne, das habe ich schon richtig verstanden.
Er will doch mind. in Übergangszeit WW und Heizung elektrisch betreiben, weil angeblich gratis Strom vorhanden ist.
Und das geht ohne Stromspeicher(Akku) eben nicht.

Sonst kann man nur tagsüber mit dem Solarstrom WW bereiten und heizen.
Und das auch nur wenn genug Sonnenstrom gewonnen werden kann.

Und keine normale Solaranlage auf Einfamilienhaus kann soviel Strom liefern, dass man Stromfresser wie Durchlauferhitzer betreiben kann.
Da fließt stets der Großteil der Energie aus dem Stromnetz zum hohen Strompreis.

Wo da dann der Vorteil gegenüber dem Gas sein soll ? Das nur ca. 1/3 bis max 1/2 des Strompreises kostet.

Was man allenfalls andenken kann, wäre ein extra elektrischer Heizstab im vorh. Gas-WW-Speicher der Heizung. Den kann man dann mit seinem Solarstrom beheizen (tagsüber halt nur) .
Man muss aber rechnen, was bekäme man als Preis für die Einspeisung und was kostet dagegen das Gas.

MfG
duck313

Hallo,

der Wirkungsgrad eines Durchlauferhitzers ist systematisch höher als der eines Boilers, weil er nur das Wasser erhitzt, das gebraucht wird (plus das, was zwischen Erhitzer und Ventil in der Leitung stehen bleibt). Ein Boiler erhitzt aber immer eine Menge Luft mit, weil es keine hundertprozentige Isolierung gibt.

Die Idee, ein Boiler brauche „weniger Strom“, stammt aus der Zeit, als mit „mehr“ und „weniger“ nicht die Arbeit gemeint war, sondern der maximal am Hausanschluss abgesicherte Strom. Die Zeit, als bei gleichzeitigem Betrieb von Bügeleisen und Herd die Hauptsicherung fiel oder durchglühte, ist aber schon ein paar Jahrzehnte vorbei.

Ob man den Durchlauferhitzer besser elektrisch oder mit Gas betreibt, hängt vom Preis ab: Flüssiggas vom Haustank ist was anderes als Gas aus der Leitung.

Schöne Grüße

MM

Hallo ich wohne in einem 1 Familien Haus zur Miete und haben eine Photovoltaik Anlage die bei Sonnenschein jeden Tag ca. 100 KW bringt . Was ich nicht verbrauche wird in das Netz eingespeist und das ist ganz ordentlich .
viele Grüße noro

Was vollkommen egal ist. Der benötigt 21000 Watt. Eine Photovoltaikanlage schafft das nicht.

Das ist der Unterschied: Ein zentraler Speicher liefert soviel Warmwasser,. wie benötigt wird, wenn er korrekt dimensioniert wurde.
Ein Durchlauferhitzer liefert dagegen auch Mengen, die man NICHT benötigt.

Nein. Da sind z.B. 200l Wasser im Keller mit 50°C. Die sind sofort da, werden in dicker Isolierung gut eingepackt ständig bereit gehalten.

Servus,

auch wenn Du ganzjährig Warmwasser vom elektrischen Durchlauferhitzer beziehst (wenn Gas eh installiert ist, könnte der natürlich auch mit Gas arbeiten - auch wenn es pervers klingt, ist es wohl günstiger, den eigenen Strom zu verkaufen und Gas für Heißwasser einzukaufen) , bist Du mit 4.000 kWh auf der sicheren Seite und 3.500 kWh sind wohl realistisch. Mehr wird davon kaum werden, falls Du nicht ständig im E-Ofen Brot bäckst.

Schöne Grüße

MM

Hallo Paran,
auf deine Frage hin mit wie viel kWh/Jahr Du rechnen kannst: also wie schon einige vor mir angemerkt haben fehlen einige Infos um das konkret festmachen zu können. Dass das Haus freistehend ist hast Du ja bereits genannt.

Mit wie viel Sonnenstunden rechnest Du tatsächlich? Im Winter weniger als im Sommer.
In welchem Winkel werden die Solarmodule auf das Dach montiert bzw. wieviel Prozent Neigung hat dein Hausdach?
Welche Himmelsrichtung? Da Photovoltaikmodule bei zu großer Hitze weniger Leistung bringen.
Auf dieser Webseite kannst Du das ausrechnen lassen: http://www.rechnerphotovoltaik.de/pv/photovoltaik-rechner/
Zu bedenken ist auch, dass Du regelmäßig deine Photovoltaikanlage warten und reinigen lässt.
Hier eine ganz gute Seite, die zeigt warum deine PV-Anlage reinigen lassen solltest: http://ghsolar.net
Separat die Wechselrichter immer von einem fachkundigen Elektrobetrieb regelmäßig checken lassen. Ich habe mal mitbekommen, dass Versicherungsunternehmen bei Schäden an der PV-Anlage nicht zahlen, wenn die Wartungsintervalle der Wechselrichter etc. nicht eingehalten wurden.

Ich hoffe ich konnte Dir damit ein bisschen helfen.

Liebe Grüße!