Stromversorgung 'Altbau'

Hallo.
Derzeit sind wir dabei, in einen „Altbau“ zu ziehen (Baujahr ca. 50er Jahre).
Heute habe ich im Sicherungskasten gesehen das bis auf Herd, Durchlauferhitzer und Waschmaschine alles an einer 10A Sicherung hängt. Also alle weiteren Steckdosen und das komplette Licht der Wohnung.
Da ich von Strom so viel Ahnung habe wie eine Kuh vom fliegen folgende Fragen:
Reichen die 10A für einen modernen Haushalt aus? Allein der Computer verbraucht im Moment laut Stromkostenzähler 1.5 Ampere.

Ist das überhaupt noch alles VDE-Konform?

Wer muss die Kosten für eine eventuelle Elektroneuinstallation tragen?

Wenn der Vermieter die Kosten zu tragen hat, kann er dann die Kosten auf die Miete oder die Nebenkosten umlegen?

Mir wird ganz übel wenn ich daran denke. Computer, Spülmaschine, Kühlschrank, Licht, Radio, Fernseher, usw… Da kommt doch fix mehr als 10 Ampere zusammen, oder?

(Schatz, mach den Toaster aus, ich will Licht im Wohnzimmer anmachen…)

Fragen über Fragen die mir bestimmt heue Nacht den Schlaf rauben…

jK

Hallo, Herr Kules,
aus selbst gemachter Erfahrung (Wir haben ein Haus von 1920 übernommen) kann ich Dir nur raten Finger weg vom Selbstmachen.

Lass Dich von einem Elektriker beraten, was zu machen ist - Wahrscheinlich wird er empfehlen „Alles neu“. Du wirst als Hilfsarbeiter vielleicht Schlitze klopfen und Leitungen nach Anweisung des Fachmannes verlegen können, Deine Wünsche bei der Planung (wo Steckdosen, wo und welche Schalter wo Lampen) äußern können, aber dann ist dann Ende Gelände. Wo zwei Drahtenden zusammengemacht werden sollen, laß die Finger weg!

Gruß
Eckard

Hallo,

Derzeit sind wir dabei, in einen „Altbau“ zu ziehen (Baujahr
ca. 50er Jahre).

(…)
Wir sind 2003 in genauso einen Altbau mit ähnlichem elektrischem Zustand eingezogen.
Wir haben die komplette Elektrik erneuert.
(…)

Reichen die 10A für einen modernen Haushalt aus? Allein der
Computer verbraucht im Moment laut Stromkostenzähler 1.5
Ampere.

Nein, aber man kann jahrelang gut damit klarkommen.

Ist das überhaupt noch alles VDE-Konform?

Das ist eine ganz andere Frage und hat mit der für heutige Verhältnisse starken Unterdimensionierung nichts zu tun.

Wer muss die Kosten für eine eventuelle Elektroneuinstallation
tragen?

Na ihr natürlich.

Wenn der Vermieter die Kosten zu tragen hat, kann er dann die
Kosten auf die Miete oder die Nebenkosten umlegen?

Natürlich. Schliesslich steigt der Wohnwert erheblich.

Mir wird ganz übel wenn ich daran denke. Computer,
Spülmaschine, Kühlschrank, Licht, Radio, Fernseher, usw… Da
kommt doch fix mehr als 10 Ampere zusammen, oder?

Ja, schon, wobei die Spülmaschine in deiner aufzählung das einzige Gerät ist, auf das man wirklich aufpassen muss.

(Schatz, mach den Toaster aus, ich will Licht im Wohnzimmer
anmachen…)

Das ist stark übertrieben, trifft es aber im Wesentlichen.

Fragen über Fragen die mir bestimmt heue Nacht den Schlaf
rauben…

Es ist bei Weitem nicht so schlimm wie du glaubst.

Gruss,
TR

Oha, da hat sich gleich zeilmal der pöse Fehlerteufel eingeschlichen…
Das sind 16 Ampere, nicht 10 Ampere.

Sorry…

jK

Moin
stand dieses Jahr vor der gleichen Frage da mein Altbau na ja gelinde gesagt ein E-Technisches Chaos war.

Auf dem Technischen Gymnasium wurde uns eines beigebracht:
Ihr dürft alles wenn ihr wollt selber machen aber am Sicherungskasten hört die Welt für den Nichtprofi auf.

Denke damit fährt man recht gut. Wenn du 300Tsd für ein Haus hinlegen kannst müssen halt zur Not nochmal 3Tsd für einen Elektriker drin sein(Lieber ein Jahr meinen neuen Fernsehr dafür aber kannst dud sicher sein daß du Fernsehen kannst) Ein Kabelbrand ist teurer Wetten?

Daher laß die Technik überprüfen und dann ein Angebot einholen.

Für mich hört sich 16A relativ wenig an für das was dran hängt.

Gruß Steffen

16A fürs Licht sind für die meisten Haushalten mehr als genug. Das sind immer noch 3,6KW. Das bedeutet der Computer, der Fernseher, das Radio, das Bügeleisen und noch 10x100W Lampen sind alle gleichzeitig an, was sehr selten vorkommt. Der Nachteil ist, wen irgendwo in der Anlage ein Fehler ist, so ist die ganze Wohnung im Dunkel. Das ist der hauptsächliche Grund dass heutige Wohnungen mehr als eine Sicherung haben. Falls Installationsrohre benutzt sind, das erleichtert die Sache, so ist nur eine Umverdrahtung in den Kästen nötig.

Hallo Eckard,

das ist ein gemietetes Haus!!! Da hätte ich als Mieter gerne den Strom vor meinem Einzug erneuert und mit dieser Sache am liebsten nichts zu tun - der Dreck ist ja nun doch erheblich der dabei entsteht - beim Kauf hätte ich Dir direkt zugestimmt, wir haben auch erst mal in Eigenregie alles selbst gemacht.

ansonsten zum Ursprungsposter - unser Altbau hatte zwar ganz viele Sicherungen im Kasten - letzten Endes hing beim Vorbesitzer dann doch alles an einer Sicherung inkl. Licht, PC, Kühlschrank… auch die alte Wohnung die ich davor bewohnt habe hat das mit ähnlicher Ausstattung erstaunlich gut überstanden, dass ich alle technischen Geräte die man so in einem Arbeitszimmer benötigt und noch dieverse andere Räume dran gehängt habe.

16A fürs Licht sind für die meisten Haushalten mehr als genug.
Das sind immer noch 3,6KW. Das bedeutet der Computer, der
Fernseher, das Radio, das Bügeleisen und noch 10x100W Lampen
sind alle gleichzeitig an, was sehr selten vorkommt.

Naja, Du kennst uns nicht *g.
Dann kommen noch der dauernd laufende Kühlschrank, 3x die Woche der Wäschetrockner, Kühltruhe im Keller…
Ich hab da so meine befürchtungen dass das Netz das ohne weiteres mitmacht. Ich hab mal bei Nachbarn über uns in den Sicherungskasten schauen dürfen, die haben jeden Furz einzeln abgesichtert.
Zu meiner Sorge mit den 16A kommt bei der Sicherungssache ja noch hinzu dass wenn ich mal was bohren möchte ich zur Sicherheit nicht in diesem Raum den Strom abstellen kann. Sicherung raus = alles finster.
Kann mir ja schlecht eine Brustleier dafür zulegen.

jK

Moin…
Ich hab da was gefunden…

http://www.mieterbund.de/recht/mietrecht_aktuell/mie…

Heisst das jetzt für uns: häufiger Leitungszusammenbruch = Vermieter ist in der Pflicht alles neu zu machen??

jK

Hallo, Alexandra,

das ist ein gemietetes Haus!

Du hast natürlich recht, das hatte ich übersehen. Dann ist natürlich der Vermieter derjenige, welcher für einwandfreie Elektroinstallation zu sorgen hat. Und natürlich steigt dadurch der Wert der Immobilie und etvtl. auch die Miete, die er erzielen kann.

Du hast auch recht, dass eine eventuelle Erneuerung vor Einzug erfolgen sollte, weil in der Tat unmäßig viel Dreck dabei entsteht.

Vielleicht ist es ja möglich, durch eine Aufteilung der Stromkreise bereits im Sicherungskasten eine getrennte Absicherung der Wohnbereiche zu erreichen. Das aber muß vor Ort beurteilt werden und diese Beurteilung sollte unbedingt durch den Fachmann erfolgen.

Gruß
Eckard

Hallo,

abgesehen von der nicht ausreichenden Leistung entspricht ganz bestimmt auch die Sicherheit der Anlage nicht mehr den heutigen Anforderungen, also Schutzkontakte, Fehlerstrom-Schutzschaltung usw. Die Steckdosen sind bestimmt nur 2-adrig angeschlossen, also mit „klassischer Nullung“. Das ist noch nicht direkt verboten (Bestandsschutz), aber bei einer Veränderung der Anlage (mehr Sicherungen usw.) müssen dann auch die gültigen Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Das bedeutet in jedem Fall, dass komplett neue Leitungen verlegt werden müssen.
Und wie die anderen schon sagten - das ist Sache (und Pflicht) des Vermieters, und es müssen Fachleute machen. Und es sollte eben vor dem Einzug gemacht werden. D.h. es ist überhaupt die einzige Chance, die Elektrik in Ordnung zu bekommen. Nach dem Einzug an einzelnen Stellen was zu verändern ist ziemlich aussichtslos.
Also macht es jetzt richtig! Alles neu! Und von Fachleuten!

Viel Erfolg.
Olaf

Wag es dann aber nicht die Miete zu kürzen, wenn Dein Vermieter tatsächlich alles neu macht… da wird dann wirklich alles aufgestemmt und keine Wand bleibt heile… überleg Dir das gut wann Du das bemängelst - am besten vor dem Einzug - Strom legen ist ne Sache von 14 Tagen, allerdings kannst Du danach auch jede Wand neu tapezieren/streichen etc… Bis der Staub raus ist dauert es noch mal 6 Monate und danach kannst Du eh die Hälfte der Elektrogräte entsorgen, sollten die im Haus verblieben sein ;o)

Hi!

Das hört sich ähnlich an wie bei uns früher. Da war die Wohnung „längs“ geteilt: Wohnzimmer, Schlafzimmer und Flur eine Sicherung, andere Hälfte am Rest, incl. Waschmaschine und komplette Küche… Und der (alte) Kasten hing (und hängt noch) außerhalb der Wohnung.
Wir mußten immer aufpassen, wenn die Waschmaschine und ggf. noch die Spülmaschine gleichzeitig liefen. Dann den Staubsauger anmachen hat die Sicherung rausgehauen.
Du darfst bei der Sache nicht vom Verbrauch ausgehen, der hinten draufsteht. Die Spitzen, die beim Einschalten der Geräte entstehen können, hauen da auch mal schon viel früher was raus.
Die Kabel sind schwarz und grau, nix mit Schutzleiter. Dann ggf. auch mal andersfarbig, was mich mal beim Austausch zweier alter Wechselschalter gegen neue fast zur Verzweiflung gebracht hätte :smile:
Also leben kann man damit, nur muss man sich dessen halt bewußt sein und ggf. entsprechend handeln.

Das wurde dann mal teilweise erneuert und wir haben dafür nicht mehr Miete gezahlt. Es ging dabei halt um die notwendigsten Dinge wie Waschmaschine extra, Herd dreiphasig extra, Kochfeld, Spülmaschine und zwei getrennte Kreisläufe in Küche extra, FI im Bad - ja wir (über)lebten das auch mal ohne :wink:.
Die restlichen Räume wurden so gelassen wie es war. Und das reicht auch trotz Fernseher und Computer usw. völlig aus. Da fliegt nix mehr raus.

Das Ganze war aber auch nix mit Wände aufstemmen und so. Der Elektriker hat alles mit diesen weißen Aufputz-Kabelkanälen gemacht. Dabei ist er ein- oder zweimal mit dem großen Bohrer durch 'ne Wand (neuer Sicherungskasten hing halt „günstig“) und hat dann alles so gut wie möglich verkabelt.

Also wenn Euch die Kabelkanäle nicht stören würden (kann man ja übertapezieren), dann fragt doch mal nach so einem Angebot beim Elektriker. Das ist dann ca. 1-2Tage Arbeit und kostet auch nicht die Welt. Einverständnis vom Vermieter bekommt Ihr sicher, wenn Ihr das dann selber zahlt. Vielleicht könnt Ihr dann ja im Gegenzug „keine Mieterhöhung für X Jahre“ vereinbaren? Vielleicht wäre das bei langfristig ausgelegtem Mietverhältnis sogar günstiger, als eine Mieterhöhung?

Gruß und guten Rutsch!
Andrea

Heute habe ich im Sicherungskasten gesehen das bis auf Herd,
Durchlauferhitzer und Waschmaschine alles an einer 10A
Sicherung hängt. Also alle weiteren Steckdosen und das
komplette Licht der Wohnung.

Das ar durchaus üblich. Immerhin liegt Drehstrom, ist ja schon mal was.

Da ich von Strom so viel Ahnung habe wie eine Kuh vom fliegen
folgende Fragen:
Reichen die 10A für einen modernen Haushalt aus? Allein der
Computer verbraucht im Moment laut Stromkostenzähler 1.5
Ampere.

Das ist kein Problem. Probleme machen alle Geräte, die Hitze aus Strom erzeugen, also Spülmaschine, Trockner, Waschmaschine, Kochendwassergerät, …
Und die 2000W Staubsauger ziehen auch gewaltig.

Ist das überhaupt noch alles VDE-Konform?

Alles, was zum Zeitpunkt der Installation regelkonform war, muss nicht geändert werden. „Bestandschutz“.

Zumal eine zu geringe Absicherung kein Sicherheitsmangel ist.
Evtl. kann man recht einfach im Sicherungskasten den ein- oder anderen Stromkreis nachrüsten lassen und den bestehenden auf 16A bringen.
In den 50ern wurde noch viel in Rohren installiert, da ließe sich bestimmt noch ohne Schlitz- und Stemmarbeiten was machen.
Eigentlich ist es jetzt, nach Mietvertragsunterzeichnung, zu spät.
Ich hätte bereits vorher klar gemacht, dass die Wohnung für Euch interessant ist, aber man sich das Ganze auf Grund der unzeitgemäßen Installation leider noch mal stark überlegen muss. Vielleicht kommt dann der Vermieter selber auf die Idee, dass man - gerade beim Mieterwechsel - mal die elektrische Anlage sanieren müsste.