Stromzähler Eichung, wie oft?

Guten Abend, weiß Zufällig jemand ob es eine Regelung gibt wie oft der Stromzähler geeicht werden muss? Und kann man das selbst machen, oder muss man dafür jemanden kommen lassen?
Danke!

Hallo,

handelt es sich um eine Zähler eines Netzbetreibers?
Der muss nie nachgeeicht werden, der Netzbetreiber kann durch Stichproben nachweisen, dass Zähler gleichen Typs noch in Ordnung sind.
Hat er 2000 Zähler „Siemens1234“ verbaut, dann prüft er 20. Liegen die im Toleranzbereich, können die anderen 1980 Stück drin bleiben.

Selber eichen geht absolut nicht, dass muss eine Prüfstelle machen - das ist aufwendig und der Zähler muss dazu der Prüfstelle vorliegen, das wird also nihct vor Ort gemacht.

Hallo,

Eichen darf eigentlich nur der Staat und zuständig ist das Eichamt.

Wie schon geschrieben wurde, wird dies beim Stromzähler über Stichproben, gemacht und vom EVU selbst ausgelöst. Wenn man den Verdacht hat, dass der Zähler falsch misst, muss man einen Zählerwechsel beim EVU verlangen, welches anschliessend den Zähler beim Eichamt überprüfen lässt. Misst der Zähler dann aber nachweislich richtig, zahlt man die gesamten Kosten selbst. Nur wenn der Zähler wirklich falsch geht, muss das EVU die Kosten selber tragen. Je nachdem kann es dann auch noch zu Rück- oder Nachzahlungen kommen, was dann aber oft vor Gericht geklärt werden muss.

Angefangen hat das im Mittelalter mit Länge, Gewicht und Hohlmassen. Damals hatte jede Stadt noch eigene Masse und Gewichte und Händler neigten zum Betrügen, indem sie z.B. etwas leichtere Gewichte oder kürze Zollstöcke verwendeten. Deshalb standen auch darauf auch hohe Strafen.

Die typischen Gewichtssteine werden, etwas zu leicht, aus Eisen gegossen und haben auf der Unterseite ein Loch. Dieses wird dann mit Blei gefüllt, bis das Gewicht stimmt und mit einem Eichstempel versehen, welcher ins Blei geschlagen wird.
Jeder Bürger hat das Recht sich diesen Stempel anzusehen. Fehlt dieser oder wurde er offensichtlich manipuliert macht sich der Verkäufer strafbar.
Bei modernen Waagen ist gut sichtbar für den Kunden, eine Eichmarke geklebt, welche auch ein Ablaufdatum der Eichung enthält.

Wenn man also in einer Stadt 10 Ellen Stoff gekauft hat, waren das in der nächsten nur noch 9 Ellen.
Eine Elle war in Deutschland zwischen etwa 53cm (Kurpfalz) und 83cm (Bayern) lang.

Einheitliche Masse und Gewichte (Meter, Kilogramm) wurden in Europa erst unter Napoleon Anfangs der 19. Jahrhunderts eingeführt, weshalb sich Ur-Meter und Ur-Kilogramm in Paris befinden. Früher wurden dann die weiteren Standards durch direkten Vergleich in Paris erzeugt und jedes Land bekam eine genaue Kopie. Weitere Kopien wurden dann durch direkten Vergleich mit diesem Landesstandard erstellt.
Heute haben die Standards in Paris nur noch historischen Wert. Seit 1960 wird z.B. der Meter als das x-fache einer bestimmten Wellenlänge des Lichts definiert. Damit kann weltweit jedes entsprechend ausgerüstete Labor, den Meter selbst vermessen.

Für Deutschland ist dafür die PTB (Physikalisch-Technische Bundesanstalt), als oberstes Amt, zuständig.

MfG Peter(TOO)

Hallo,
man koennte verschen, den Strom mit einem anderen Messgeraet zu messen, und die Spannung. Das Ganze ordentlich lange und vor allem genau genug. Entsprechend wuesste man vor Ort, ob die Arbeit im Zaehler richtig gemessen wird. Nur ist das keine Eichung, und rechtlich kann es nur ein Indiz werden.
Gruss Helmut

Danke für die Antworten, also ich werde mich mal mit dem EVU in Verbindung setzen. Mit welchen Kosten hat man denn etwa zu rechnen wenn der Zähler doch nicht falsch gelaufen ist und man die Überprüfung etc dann auch noch zahlen muss?
@Helmut_Taunus wo könnte man dieses eigene Messgerät denn dafür ansetzen?

Hallo,
theoretisch allen Verbrauch ueber genau eine Steckdose laufen lassen,
wo vielleicht Waschmaschine, Trockner, Heizluefter nacheinander laufen, Stehlampe parallel damit es hell bleibt, also recht grossen Verbrauch erzeugen, und alles andere im Haus AUS. Keine Heizungspumpe und was sonst noch so insgeheim mitlaeuft.
.
Die kleinen billigen Verbrauchsmessgeraete duerften nicht reichen, sie zeigen eher falsch an als ein Stromzaehler. Oder der Stromzaehler ist wirklich daneben.
.
Falls der Zaehler nur zuviel anzeigt und man weiss nicht wobei, mal alles ausschalten bis er steht, vielleicht bringt das schon die Erkenntnis, dass im Keller noch ne Kuehltruhe Strom nimmt oder ein aehnlicher Aha-Effekt.
Gruss Helmut

1 Like

Hallo,

der Ablauf ist folgender:

  • Ein Monteur baut den alten Zähler aus und einen neuen ein
  • Das Altgerät wird zu einer Prüfstelle geschickt, die zur Neutralität verpflichtet ist.
  • Dort wird es eingehend geprüft.

Ich meine, dass so eine Aktion mehrere hundert Euro kostet, vielleicht 200 oder 300.
Ganz praktisch steht am Ende oft eine Nachforderung des Netzbetreibers (!), denn gerade alte Zähler sind eher „träge“, zählen also ein paar Prozent (einstellig) zu wenig.

1 Like

Hallo,

das so nicht ganz richtig.

Deine Ausssage gilt nur für die alten Ferraris-Zähler.

Die modernen, sogenannten SMARTMeter (also die elektronischen Zähler) müssen
alle 10 Jahre
ausgetauscht werden, weil dann nämlich die in ihnen eingebaute Batterie
(wirklich clever gemacht grrrr ) erschöpft ist.
Diese Batterie ist nämlich erforderlich, damit bei einem Stromausfall der Zähler die gemessenen
Werte nicht „verliert“.

Naja dann werde ich mir das ganze wohl eher nochmal überlegen :s
Und natürlich danke für die Infos :slight_smile:

Ok super danke, dann werde ich das mal ausprobieren und vielleicht erübrigt sich die ganze Sache damit ja dann sowieso.

Hallo,

vielleicht möchtest du uns noch was zu deinen Verbräuchen sagen?

Oft kommen solche Fragen:

  • bei der allerersten Abrechnung für eine Wohnung. Vielleicht wohnte man vorher in einer Wohnung, jetzt in einem Haus. Oder man hat jetzt Warmwasser über Strom. Oder man hat einfach falsche Vorstellungen über seinen Verbrauch.

  • bei der selben Wohnung, aber sprunghaft höherem Verbrauch. Das ist oft ein Ablesefehler im Vorjahr.

Recht selten:

  • falsche Zuordnung von Stromkreisen
  • bewusster Stromdiebstahl

Sehr selten (hatte selber noch keinen Fall!):

  • falsch zählender Zähler zu Ungunsten des Verbrauchers.

Gib uns Infos, bitte, falls du noch Interesse hast.

Hallo X,

Da wären noch defekte Schaltuhren und Thermostate.

Ich hatte mal eine Regenrinnen-Heizung, die ist 2-3 Jahre 24/7 durchgelaufen. Waren „nur“ 600W und ein grösseres Gebäude. War ein Zufall. ich hatte mich gewundert, dass die Heizung bei warmem trockenen Wetter eingeschaltet war. Eigentlich sollte nur bei Kälte und Niederschlag geheizt werden. Der Sensor auf dem Dach war total vergammelt.

MfG Peter(TOO)