Guten Morgen Nils,
richtig. mir hat mal ein (echt guter) trainer erklärt, ein
hund will -vereinfacht gesagt- drei dinge: satt sein, ein
geregeltes sexualleben haben und sicherheit. und alles drei
biete ich ihm. also ist die regel: halter = sicherheit. daher
auch mein lieblingsspruch: bin ich ruhig, ist der hund ruhig.
und zu dieser sicherheit gehört auch, das er mich nachts um
sich weiss. hat er das nicht, produziert das angst.
also, mein Hund hat kein geregeltes Sexualleben, da er kastriert ist, und die Sicherheit erhält er von mir, ohne dass er bei mir schläft. Interessanterweise ist er ein völlig angstfreier Hund. Er hat keine Angst vor Gewitter, ich kann Silvester mit ihm nach draußen gehen, er hat keine Angst vor anderen Hunden, er hat in den 6,5 Jahren noch nie ängstlich auf irgendetwas reagiert. Und nein, er ist auch nicht aggressiv!
Wie erklärst Du mir das, da ich ihn doch im Welpenalter nachts direkt allein gelassen habe???
Die 12,5 Jahre alte Hündin meiner Mutter rennt dieser tagsüber fast ständig hinterher - aber nicht im Haus, sondern draußen. Im Haus ist die Küche ihr Platz - da kann man nachts auch die Tür auflassen, sie würde ihren Raum nicht verlassen. Auch wenn meine Mutter abends ohne die Hündin in ihrem Wohnzimmer sitzt, käme die Hündin nicht auf die Idee, durchs Haus zu spazieren. Auch sie ist kein ängstlicher (fehlgeprägter) Hund.
In diesem Haus waren Treppen ins erste OG, wo sich die Schlafräume befinden, für Hunde immer tabu. Kein einziger Hund in diesen fast 40 Jahren hat jemals das 1. OG gesehen. Mein Hund hat das als Welpe sehr schnell verstanden und stand NIE jaulend vor der Treppe, wenn ich mal tagsüber nach oben gegangen bin/gehe.
sorry, blödsinn. sie würden durchdrehen, weil das rudel sie
ausschliesst. ähnlich wie bei der beliebten methode, hunde
„sicherheitshalber“ ins bad einzusperren, wenn man mal weg
muss. das ist nix gelerntes, das ist für einen hund schlicht
asozial.
Wenn ich einen selbstbewussten, angstfreien Hund erzogen habe, muss ich mir auch keinen Kopf machen, ihn über Nacht allein zu lassen. Und wie erwähnt: Mein Hund hat noch nicht einmal als Welpe irgendetwas auseinandergenommen/randaliert - und er wird nicht ins Bad gesperrt, sondern schläft neben einem Schuhregal, seine Leckerlies befinden sich in greifbarer Höhe und er ist nachts ruhig.
Welchen Grund sollte er haben durchzudrehen?
Es bereitet ihm schlicht keine Angst, nachts mal 8 Stunden ohne direkten Bezug zum Rudel zu sein. ABER: Er hat 16 Stunden am Tag sein Rudel (wenn auch nicht immer, aber doch zumeist vollzählig) um sich.
äh…jein. der eine der beiden, bolle, war eine arme socke:
vier halter (oder waren es fünf) bis er bei seiner hektischen
halterin landete. da war schon so viel flachs gelaufen, das
man nicht weiss, wo man anfangen soll. als er dann mal hier
übernachten ‚durfte‘, habe ich diesen hund das erste mal
ruhig, entspannt und vertrauensvoll erlebt. zwar sind wir hier
bestimmt nciht reizarm (vögel, damals zwei hunde, meiner
einer), aber er hat von der ruhe und souveränität der mädels
profitiert und wurde von mir mal ‚hündisch‘ bejhandelt, nicht
wie’n stofftier.
Bei bereits geschädigten Hunden kann die nächtliche Rudelanbindung natürlich Sicherheit vermitteln. Ob diese bei vorhandenen Hunden im Schlafzimmer erfolgen sollte, scheint hier ein endloses Thema zu werden.
auch einem hektischen hund kann man durch ein ruhiges,
souveränes und selbstsicheres auftreten vertrauen und ruhe
einflössen.
Ja, natürlich kann man das. Aber man muss es auch nicht erst dazu kommen lassen! Wie in einem anderen Thread erwähnt, hat sich eine Bekannte einen Prager-Rattler-Welpen zugelegt. Ich habe ihr geraten, ihn NICHT mit ins Bett zu nehmen. Der Kleine schläft jetzt (eigentlich) auch ruhig in seinem Bettchen. Dann kam jetzt am Wochenende aber der Freund von einem Auslandsjob zurück und fing an, das Kerlchen übermäßig zu betüddeln. Resultat: Hund jault rum!
Schon einmal drüber nachgedacht, dass ein Hund damit auch Deine Rolle als „Chef“ (wie Du sie ja beschreibst) in Frage stellt?
Mein verstorbener Mann war ähnlich drauf: Mein Hund hat bis heute keinen „Respekt“ vor Männern, die ihn ja alle immer betüddeln und mir sagen, „Lass ihn doch, er macht doch gar nichts!“
Da wird dann der Kopf auf den Schoß gelegt, ein elendig leidender Blick aufgelegt, die Pfote gegeben, der Ball auf den Schoß gelegt, auffordernd auf die Wippe gesprungen…und mein Hund „denkt“ nur: „Euch bekomme ich auch weich!“ Recht hat er! Aber er nimmt sie überhaupt nicht ernst, geschweige denn, dass diese ihm Sicherheit vermitteln könnten.
Ich weiß nicht, warum so versessen darauf bist zu behaupten, dass nur Hunde, die nachts bei Herrchen schlafen dürfen, ein entspanntes Leben haben?
Viele Sonntaggrüße
Kathleen