Studienbebühren

Nicht so ganz!

Du redest quasi von freier Wahl der weiterführenden Schulen. Das ist so nicht ganz korrekt. Generell ist es zwar so, dass ein Kind von der Grundschule weg (eh nach Bundesland) auf die Haupt,-Real,- oder Gesamtschule m.g.OS oder das Gymnasium wechseln kann. Ich weiss aber aus eigener Erfahrung, dass vielen vielen Kindern der Zugang zu bestimmten Schultypen verweigert wird, weil A) angeblich zu wenig Plätze vorhanden wären und B) sich eine Handvoll Lehrer das Recht nehmen, die Leistungs- und Lernfähigkeit eines Menschen auf Jahre hinaus festzulegen.

In meinem eigentlichen Heimatland Brandenburg gibt es keine Hauptschulen (ein ganz grosser Vorteil für die Schüler), daher fehlt mir ein ganz konkreter Vergleich. Aber der Ruf eines Hauptschulabschlusses ist dem eines Realabschlusses bei weitem minderwertiger. Wenn in Annoncen oder Stellenvoraussetzungen die Mittlere Reife verlangt wird, bedeutet dies den Realschulabschluss, wenn ich mich nicht irre. Und hier legen viele Firmen noch immer Wert drauf. Leider.

So, nu mal wieder zu den Studenten :wink:)

Es gilt in D (wie übrigens auch in Ö) die allgemeine Schulpflicht. Dass heisst, jedes Kind im schulpflichtigem Alter hat die Regelschulen zu besuchen. Die Lehrer hier wie da sind in vielen Fällen Beamte, wie auch die „Typen“ auf der Uni.

Nur: Es besteht keine Pflicht, eine Uni zu besuchen und/oder zu studieren. Daher ist es eine freiwillige Inanspruchnahme einer Leistung, diese Leistung wird durch Steuergelder vorfinanziert, warum sollte dafür keine Gebühr erhoben werden? Der „Normalo“ muss für alles Gebühren zahlen, und sei es fürs Pinkeln im öffentlichen Klo! ( Wie sieht es übrigens hier mit dem Recht aus? Unterlassene Hilfeleistung, wenn mir trotz platzender Blase der Zutritt zum WC verweigert wird, weil ich keinen Fuffziger habe?)

So, nu reicht`s. Muss neues Bier holen.

Baba

Was sagt Ihr über die Studiengebühren von S 5 000,-- die
zukünftig in Österreich pro Semester und Student eingehoben
werden sollen?

Das sind ca. 750,- DM - das ist ein Klacks! In den USA zahlst Du 5000 und mehr Dollar pro Semester!

Werden in Zukunft ärmere Jugendliche nicht mehr studieren
können?

Wie Du sagtest, werden die ärmeren Jugendlichen nach dem Studium auch mehr verdienen als der Durchschnitt.
Wie sagte das mal jemand: Warum soll der kleine Angestellte mit seinen Steuern auch noch das Studium seines zukünftigen Chefs finanzieren? Kann ich nur voll zustimmen!
Im übrigen habe ich mein Studium selbst finanziert. Aber das geht heute aus allen möglichen Gründen ja nicht mehr …

… wenn man sieht, daß gebildete
Menschen im Durchschnitt mehr verdienen und damit mehr Steuern
zahlen und weniger oft und lang arbeitslos sind?

Genau deswegen sind Studiengebühren der richtige Weg - siehe oben!

Gruss, Stucki.

Hi,
ich habe mir jetzt 2 Tage lang die Beiträge zu diesem Thema durchgelesen und kann eigentlich nur mit dem Kopf schütteln.
Um was geht es denn?
Es ist ein politisches Thema. Die politisch Verantwortlichen haben sich etwas dabei gedacht. Was denn?
Wovon sind sie ausgegangen? Dass die Anzahl der Studierenden eingeschränkt wird? Dadurch dass etliche die Studiengebühren nicht bezahlen können?
Nein!
Härtefälle sind (das kann jeder nachlesen) berücksichtigt. Es wird kein Student nicht mehr studieren können, nur weil jetzt Studiengebühren zu zahlen sind. Aber die Ernsthaftigkeit ein Studium zu beginnen und fortzuführen, wird damit für jeden Studenten auf den Prüfstand gestellt.
Und wollen wir mal ehrlich sein:
Ein Student, der aufgrund fehlender Unterstützung des Elternhauses sein Studium durch einen Nebenjob finanzieren muss, wird einen Beitrag in der vorgesehenen Höhe verschmerzen. Wie es auch schon gesagt wurde, dann muss ein solcher eben auf ein paar Bierchen oder sonstigen Luxus verzichten. Das halte ich für zumutbar.
Soll denn der Bauarbeiter auf ein paar Bierchen verzichten, damit der Student studieren kann? Dann doch besser der Student, der nach Abschluß des Studiums ein Vielfaches von dem verdienen wird, was ein Familienvater in der Tasche hat.

Es geht auch kein Student in die Insolvenz, wenn er monatlich einen angemessenen Beitrag aufbringen muss. Das stünde im krassen Gegensatz zu dem, was an den Universitäten zu sehen ist (teure Cabrios sind keine Seltenheit, Designermode trägt fast jeder, volle Cafés und attraktive Freizeittätigkeiten…)
Ich sehe keinen (!) Studenten, der die abgenutzten Kleider seiner Geschwister aufträgt, der mit Stullen und Henkelmann zur Uni kommt und 10 Kilometer zu seiner Studentenbude (Mehrbettzimmer) zu Fuß läuft. So war es vor 25 Jahren, als ich studierte, schon nicht mehr.
Es ist eine Farce, wenn ein Student heute aufsteht und behauptet, das könne ein Student nicht bezahlen.
Kritische Beiträge hinsichtlich der Gerechtigkeit einer solchen gesetzlichen Verordnung sind erlaubt. Aber bitte nicht der Hinweis, ein Student würde deshalb in die Knie gehen, rein wirtschaftlich.
Gruß,
francesco

I mog nimmer
Hi Francesco
Ich schüttle ihn eigentlich auch
Die Argumentation -pro Studiengebühren- läuft ja immer auf billige Neidpolemik hinaus:
Wieso sollen WIR denen ihr Studium finanzieren…
Ich könnte natürlich auch sagen, wieso soll ICH die Rente anderer finanzieren, wenn ICH dann viel weniger kriege…
das bewegt sich dann m.E. auf dem gleichen Niveau.

Fakt ist: Studiengebühren wirken abschreckend! Auch wenn Sie effekiv nicht so schlimm sind, es geht um den psychologischer Effekt. Können wir es uns leisten, unseren wichtigsten nachwachsenden Rohstoff zu vernachlässigen, das HIRNSCHMALZ?

Fakt ist: die Lehre wird dadurch nicht besser!
(Kam im übrigen gar keine Reaktion)

Und: Die Unis bekommen dadurch wahrscheinlich nicht mehr Geld!
(Kam nur: „das darfs aber nicht geben“-danke übrigens fürs Lesen Reiko & Mathias-)

Diese sog soziale Absicherung ist doch ein Witz, bis dato hat sich keiner irgendwie konkret dazu geäussert. Das wird darauf hinauslaufen, das Bafög-Empfänger von der Gebühr befreit werden.
Gaaaanz toll!

In den Naturwissenschaften wird grösstenteils ernsthaft und sehr engagiert studiert. Aussnahmen bestätigen die Regel. Ich weiss das aus eigener Erfahrung. Für die „Geistis“ kann ich natürlich nicht sprechen.

Ich sehe keinen (!) Studenten, der die abgenutzten Kleider
seiner Geschwister aufträgt, der mit Stullen und Henkelmann
zur Uni kommt und 10 Kilometer zu seiner Studentenbude
(Mehrbettzimmer) zu Fuß läuft. So war es vor 25 Jahren, als
ich studierte, schon nicht mehr.

Na Gottseidank, das wäre ja noch schöner.
Die Leute in dieser Situation bekommen doch BAFöG, das reicht für die Mensa *g*, die ÖPNV Karte und ne kakerlakenverseuchte Bude in der Studentenstadt.

Es gibt Missbrauch, aber dem kann man auch anders begegnen: Z.B. regelmäßige Zwischenprüfungen, wer sie nicht schafft, fliegt raus, oder man muss pro Semester soundsoviele Scheine machen.

So, das wars von mir zu dem Thema

Mike
(derkeinStudentmehristabertrotzdemanderUnirumhängt)

Was sagt Ihr über die Studiengebühren von S 5 000,-- die
zukünftig in Österreich pro Semester und Student eingehoben
werden sollen?

Das sind ca. 750,- DM - das ist ein Klacks! In den USA zahlst
Du 5000 und mehr Dollar pro Semester!

Nur ist das Bildungsniveau in den USA nicht gerade ein Vorbild für Europa. Klar, dort gibt es die „Eliteunis“, die sauteuer sind, sich die besten Professoren einkaufen (zu einem beträchtlichen Teil aus Europa) und nur die Kinder der Reichen und die ganz Hochbegabten (stipendiengefördert) aufnehmen. Der Rest muß entweder hoffen, daß die Eltern seit der Geburt gespart haben (was wohl nicht die Traumvision sein kann) oder mit einer billigeren Uni vorliebnehmen. Und manche Unis in den USA sind derart schlecht, daß dagegen europäische Universitäten aussehen wie Stanford. Und die, die sich auch keine billige Uni leisten können, studieren eben nicht…

Werden in Zukunft ärmere Jugendliche nicht mehr studieren
können?

Wie Du sagtest, werden die ärmeren Jugendlichen nach dem
Studium auch mehr verdienen als der Durchschnitt.

eben: nach dem Studium; die Gebühren fallen aber während des Studiums an.

Wie sagte das mal jemand: Warum soll der kleine Angestellte
mit seinen Steuern auch noch das Studium seines zukünftigen
Chefs finanzieren?

das muß er wohl oder übel ohnehin; ein Chemiestudium etwa kostet ca. 1,3 Mio. ATS, also zwanzigmal so viel wie die jetzigen Studiengebühren brächten.

Nebenbei: in der jetzigen Höhe rentieren sich Studiengebühren sowieso nicht. Die zwei Milliarden ATS Mehreinnahmen sind in Anbetracht der Tatsache, daß die Studierendenzahlen in einem Jahr drastisch sinken werden, Wunschdenken. Und irgendwie muß die Einhebung der gebühren ja auch verwaltet werden; das kostet natürlich auch was.

Im übrigen habe ich mein Studium selbst finanziert. Aber das
geht heute aus allen möglichen Gründen ja nicht mehr …

z. B. weil kein Arbeitgeber seinem Untertanen jeden tag von 9 - 15 Uhr freigibt, bloß weil der Chemie studiert und in dieser Zeit ein Pflichtpraktikum hat.

Nebenbei: ich arbeite während meiner Dissertation und bekomme, abzüglich der Kaltmiete meiner Wohnung, gerade mal 750 Mark im Monat. Davon noch mal knapp 100 DEM abgeben zu müssen, tut mir finanziell weh. Einem - nebenbei arbeitenden - Studierenden tut das noch viel mehr weh, da der noch weniger Geld bekommt.

… wenn man sieht, daß gebildete
Menschen im Durchschnitt mehr verdienen und damit mehr Steuern
zahlen und weniger oft und lang arbeitslos sind?

Genau deswegen sind Studiengebühren der richtige Weg - siehe
oben!

Das Argument kann ich nicht nachvollziehen, zumal Österreich ohnehin eine sehr niedrige Akademikerquote hat (auch niedriger als Deutschland)

Bernd

Ich kann mich Michael nur anschließen!

Härtefälle sind (das kann jeder nachlesen) berücksichtigt. Es
wird kein Student nicht mehr studieren können, nur weil jetzt
Studiengebühren zu zahlen sind.

Ich wünschte, es wäre so. In der Praxis wird das für mehr Eltern ein Grund sein, gegen ein Studium ihrer Kinder aufzutreten. Erst recht, wenn das Kind eine Tochter ist.

Aber die Ernsthaftigkeit ein
Studium zu beginnen und fortzuführen, wird damit für jeden
Studenten auf den Prüfstand gestellt.

Gewiß, damit wird die Zahl der Studierenden verringert, weil die rausfallen, die gemeldet, aber nicht wirklich an der Uni sind. Nur: die Kosten der Uni auch kaum etwas und erhalten in Österreich ohnehin kaum Sozialleistungen, die gleichaltrige, nicht gemeldete Menschen auch bekommen würden.

Und wollen wir mal ehrlich sein:
Ein Student, der aufgrund fehlender Unterstützung des
Elternhauses sein Studium durch einen Nebenjob finanzieren
muss, wird einen Beitrag in der vorgesehenen Höhe
verschmerzen.

Das verstehe ich überhaupt nicht. Gerade diejenigen, die neben dem Studium arbeiten (müssen), spüren jeden Groschen (Pfennig). Welcher Studierende bekommt für einen Abendjob (und in den Naturwissenschaften ist das die einzig mögliche Arbeitszeit; ist zugegeben etwa bei den Wirtschaftwissenschaften anders) mehr als 1000 Mark? Davon die Miete, Essen (ohne Hummer und Kaviar), Studienkosten (Bücher, Skripten), Verkehrsmittel… abgezogen, bleibt da nicht mehr viel.

Wie es auch schon gesagt wurde, dann muss ein
solcher eben auf ein paar Bierchen oder sonstigen Luxus
verzichten. Das halte ich für zumutbar.

Diese Polemik halte ich für verzichtbar. Den Rest: siehe oben.

Soll denn der Bauarbeiter auf ein paar Bierchen verzichten,
damit der Student studieren kann? Dann doch besser der
Student, der nach Abschluß des Studiums ein Vielfaches von dem
verdienen wird, was ein Familienvater in der Tasche hat.

Also das mit dem Vielfachen trifft auf nur wenige Akademiker zu (aber da gibt es auch Leute, die ohne Studium Millionen gemacht haben).
Nur darf man dabei nicht vergessen, daß Akademiker (in Österreich) 4-5 Jahre länger die Schule besucht haben und (in den Naturwissenschaften) mindestens (und diese Zahl ist in der Praxis nicht einzuhalten, egal wieviel jemand arbeitet) 7 Jahre studiert hat. Das sind praktisch 11 - 15 Jahre, in denen er/sie nichts verdient hat, während jemand, der nach Pflichtschulabschluß arbeiten geht, diese 15 Jahre Geld verdient hat.

Es geht auch kein Student in die Insolvenz, wenn er monatlich
einen angemessenen Beitrag aufbringen muss. Das stünde im
krassen Gegensatz zu dem, was an den Universitäten zu sehen
ist (teure Cabrios sind keine Seltenheit, Designermode trägt
fast jeder, volle Cafés und attraktive
Freizeittätigkeiten…)

Das ist nicht nur üble Polemik, das ist einfach falsch. Ich (und mit mir 95% meiner ehemaligen StudienkollegInnen) haben allenfalls einen alten Gebrauchtwagen und kleiden sich wie jeder andere auch (bei Prüfungen hingegen ist angemessene Kleidung Pflicht!).

Ich sehe keinen (!) Studenten, der die abgenutzten Kleider
seiner Geschwister aufträgt, der mit Stullen und Henkelmann
zur Uni kommt und 10 Kilometer zu seiner Studentenbude
(Mehrbettzimmer) zu Fuß läuft. So war es vor 25 Jahren, als
ich studierte, schon nicht mehr.

Also: wenn ich unsere Lehrlinge betrachte (oder andere Nicht-Studenten auf der Straße), so sind die auch ganz gut gekleidet und benützen auch Rad oder Öffis. Und das mit der Stulle und dem Henkelmann findet sich selbst heute noch auch bei Professoren.

Es ist eine Farce, wenn ein Student heute aufsteht und
behauptet, das könne ein Student nicht bezahlen.
Kritische Beiträge hinsichtlich der Gerechtigkeit einer
solchen gesetzlichen Verordnung sind erlaubt. Aber bitte nicht
der Hinweis, ein Student würde deshalb in die Knie gehen, rein
wirtschaftlich.

Nein, in die Knie gehe ich allenfalls bei den stereotypen Argumenten mancher Leute.

Bernd

Die Frage ist doch, was man mit Studiengebühren erreichen will bzw. wird:

1.) Scheinstudenten, die es wirklich gibt, werden abgeschreckt.
2.) Die Motivation das Studium zu beschleunigen wird erhöht.
3.) Den Hochschulen fließt zusätzliches Geld zu.
4.) Ein Teil der Studenten, die ihr Studium voll selber finanzieren werden länger studieren müssen, weil sie mehr Zeit zum Gelderwerb benötigen.
5.) Ein Teil der Jugend wird auch vom Studieren abgeschreckt. Der psychologische Aspekt einer solchen Gebühr sollte nicht unterschätzt werden.

Alle dürften sich einig sein, daß ein schnelleres Studium und mehr Geld für die Hochschulen wünschenswert sind.

In Bezug auf die Geschwindigkeit stellt sich die Frage, welcher Effekt überwiegt, 2.) oder 4.), Wahrscheinlich 2.).

Aber eines ist sicher. Es wird weniger Studenten geben; Effekte 1.) und 5.).

Wenn man der Meinung ist, daß gegenwärtig zu viele studieren, ist eine Sutiengebühr genau richtig.

Wenn man der Meinung ist, daß eigene Land braucht eine gleichbleibende Zahl Akademiker aus eigener Produktion, muß man eine Studiengebühr ablehnen.

Und wenn man der Meinung ist, man hat zu viele Kunstpädagogen und zuwenig Informatiker, wäre die fachbezogene Studiengebühr ein wirksames Steuerungsmittel.

Die USA als Immigrationsland importiert sich die Akademiker die es braucht. Im Silicon Valley soll mittlerweile 1/3 der Computerfachleute aus Indien sein (Thema Green Card in Deutschland).

Gruß
Carlos

Studiengebühren und Service
Wenn schon Studiengebühren, dann muss es Studenten auch möglich sein, in der gesetzlichen Zeit abzuschließen. Dies ist nämlich auf Grund der Prüfungstermine, mangelnder Servicebereitschaft, Bürokratie usw. in vielen Fällen bei bestem Willen und bester Leistung überhaupt nicht möglich!! Das war vor, während und nach den Sparpaketen so und nicht anders.
Gleichzeitig kann man de facto nicht mehr als 3799,-- verdienen, da einem sonst gleichzeitig 2000,- Famileinbeihilfe, bzw. sonstige Beihilfen zumindest tw. gestrichen werden.

Wenn Studiengebühren - dann in einer Gesamtreform und nicht als Geldbeschaffungsaktion

Hi Tom,
Du hast Recht!
Gruß,
Francesco

Leider ist es aber so, daß es mit Studiengebühren auch kein schnelleres Studium geben wird.
Die Universitäten werden nicht mehr Geld bekommen, sondern weniger (die oft zitierten zwei Milliarden werden sicher nicht hereinkommen; die Mehreinnahmen reichen gerade zum Grasser´schen Budgetstopfen und falls doch etwas für die Universitäten abfällt, ist das nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, bei dem, was an Geldmitteln den Unis schon genommen wurde). Daraus ergibt sich, daß es auch in Zukunkt nicht mehr Übungen, Seminare usw. geben wird.

Außerdem zählt für die „Qualität“ eines Uni-Mitarbeiters nur die Forschung; wer sich habilitieren will muß Publikationen haben, am pädagogischen Gutachten scheitert (zumindest auf den Naturwissenschaften) kaum jemand. Aber: diejenigen, die anders denken, geben sich auch jetzt schon Mühe.

Also: die Studiengebühren sind einerseits zur Schwächung der Universitäten und andererseits (da sie sich ja noch erhöhen werden) als Einnahmequelle für den Finanzminister gedacht, nicht aber, um die Studien zu verbessern. Das müssen die Unis schon selbst machen.

Bernd

Du redest quasi von freier Wahl der weiterführenden Schulen.
Das ist so nicht ganz korrekt. Generell ist es zwar so, dass
ein Kind von der Grundschule weg (eh nach Bundesland) auf die
Haupt,-Real,- oder Gesamtschule m.g.OS oder das Gymnasium
wechseln kann. Ich weiss aber aus eigener Erfahrung, dass
vielen vielen Kindern der Zugang zu bestimmten Schultypen
verweigert wird, weil A) angeblich zu wenig Plätze vorhanden
wären und B) sich eine Handvoll Lehrer das Recht nehmen, die
Leistungs- und Lernfähigkeit eines Menschen auf Jahre hinaus
festzulegen.

Wie Du selbst schon angemerkt hast, hängt dies auch vom BL ab. in NRW war bis vor einem Jahr dieses Grundschulgutachten nicht mehr verbindlich. Folge war ein krasser Leistungsabfall in den unteren Stufen auf den Gymnasien, weil einfach zu viele unterdurchschnittliche Kinder aufs Gymnasium wollten. DAbei spielt natürlich die von dir angesprochene psychologishce Wirkung eine Rolle: Die Leute wollen für ihr Kind das Beste, und da ist das Abitur. Leider wird dabei vergessen, dass eine Verwässerung des Abiturs selbiges überflüssig macht.
Und ehrlich: Es steht Dir frei, Dein Abitur zu machen, wann immer Du willst. Ein Freund von mir (Realschulabschluss) machts grade und ein Bekannter macht auch grade Fachabi.

In meinem eigentlichen Heimatland Brandenburg gibt es keine
Hauptschulen (ein ganz grosser Vorteil für die Schüler), daher
fehlt mir ein ganz konkreter Vergleich. Aber der Ruf eines
Hauptschulabschlusses ist dem eines Realabschlusses bei weitem
minderwertiger. Wenn in Annoncen oder Stellenvoraussetzungen
die Mittlere Reife verlangt wird, bedeutet dies den
Realschulabschluss, wenn ich mich nicht irre. Und hier legen
viele Firmen noch immer Wert drauf. Leider.

Klar. Allerdings setzt das Anforderungsprofil z.b. für Handwerksarbeit meistens keine Mittlere REife vorraus. Traurig ist, dass die Hauptschulen zum Auffangbecken für Sozialfälle werden (dafür gabs früher die Sonderschulen…).

Es gilt in D (wie übrigens auch in Ö) die allgemeine
Schulpflicht. Dass heisst, jedes Kind im schulpflichtigem
Alter hat die Regelschulen zu besuchen. Die Lehrer hier wie da
sind in vielen Fällen Beamte, wie auch die „Typen“ auf der
Uni.

Nur: Es besteht keine Pflicht, eine Uni zu besuchen und/oder
zu studieren. Daher ist es eine freiwillige Inanspruchnahme
einer Leistung, diese Leistung wird durch Steuergelder
vorfinanziert, warum sollte dafür keine Gebühr erhoben werden?

Es gibt auch keine Pflicht, Abitur zu machen. Trotzdem wills jeder. Aber ich sehe Dein Problem. Was Du hingegen übersiehst ist das, was ein studierter meistens zurück gibt. (in form von steuern): Ich meine nicht die Germanistik-Studenten (aber die auch), sondern hierbei vor allem Informatiker, Ärzte, Juristen, Ingenieure - das sind die Großverdiener unserer Gesellschaft und sie geben das in sie „investierte“ GEld ja wohl auch über die Steuern zurück.
(was ein bundeswehr-pilot z.b. nicht tut -oder?)

Der „Normalo“ muss für alles Gebühren zahlen, und sei es fürs
Pinkeln im öffentlichen Klo! ( Wie sieht es übrigens hier mit
dem Recht aus? Unterlassene Hilfeleistung, wenn mir trotz
platzender Blase der Zutritt zum WC verweigert wird, weil ich
keinen Fuffziger habe?)

ich glaub es gibt ein gesetz, das einem die notdurft nicht verweigert werden darf.
aber unter uns - ich hätte dem betreffenden etablissement einfach an die wand gepinkelt.

so, feierabend

Nicht so ganz!
Hallo Lars,

zu anderem stimme ich Dir weitgehend zu.

Aber:

Klar. Allerdings setzt das Anforderungsprofil z.b. für
Handwerksarbeit meistens keine Mittlere REife vorraus. Traurig
ist, dass die Hauptschulen zum Auffangbecken für Sozialfälle
werden (dafür gabs früher die Sonderschulen…).

Die Sonderschulen waren keine Einrichtungen für Sozialfälle, sondern Schulen für Lernbehinderte und Lernschwache Kinder, und das sind sie auch heute noch! Zumindest in den NBL, weiss nicht wie es in den ABL aussieht.

Auch wenn der Anteil der sozial beeinträchtigten Schüler auf den Sonderschulen recht hoch ist, eine Schule als Auffangbecken für Sozialfälle zu bezeichnen, ist doch recht daneben.

aber unter uns - ich hätte dem betreffenden etablissement
einfach an die wand gepinkelt.

Naja, dann kommt der Flic und kassiert mir 50er ab, ist auch Gesetz…:wink:)

So, nu aber genug.

Seruvs