Studium Sozialpädagogik

Hallo ihr,

Ich werde im Sommer meine Ausbildung zur Erzieherin beenden.
Da ich auch Fachhochschulreife habe überlege ich Sozialpädagogik zu studieren.

Wer studiert garade Sozialpädagogik bzw. hat studiert und kann mir vonn seinen Erfahrungen erzählen??
Wo studiert ihr, was sind Vor- und Nachteile, würdet ihr es nochmal studieren?

Vielleicht habt ihr noch andere Vorschläge was man in diesem Bereich studieren kann???!

Vielen vielen Dank für alle Antworten

Ich wollte es auch studieren…
Mein Berater auf dem Arbeitsamt hat mir davon abgeraten da die Arbeitsstellen meistens öffentliche Träger sind und die, obwohl sie Sozialpädagogen bräuchten, kein Geld haben welche einzustellen. Da es doch eine ganze Anzahl von studierten Sozialp. gibt kommen wenige dann privat unter.

Das war meine Erfahrung damit.

Hallo,

ich würde Dir auch davon abraten.
Bin in einer ähnlichen Situation wie Du (fertige Erzieherin - was nun?) Habe
lange überlegt, aber Soz. Päd. macht in meinen Augen wenig Sinn.
Ich will Dir nicht die Hoffnung nehmen, aber eine wirkliche Verbesserung wirst
Du nicht erzielen. Unter schlechtem Verdienst, schlechten Arbeitsbedingungen,
einer hohen Arbeitslosgkeit und immer mehr Sparmaßnahmen vom Staat leiden wir
Erzieherinnen ja jetzt schon.
Wenn Du allerdings sehr flexibel und unabhängig bist, bereit bist für wenig
Geld viel zu arbeiten und auch die Arbeiten erlegigen möchtest, die keiner
will, dann sind die Chancen gar nicht so schlecht. Es gibt immer mehr
Kriminelle, Drogenabhängige und Staffällige … in diesem Berich findet man
vielleicht auch einen Job.

Eher würde ich in Richtung Lehramt gehen, da sind die Aussichten etwas besser.

Gruß
Tato

Hallo du :smile:,

Wer studiert garade Sozialpädagogik bzw. hat studiert und kann
mir vonn seinen Erfahrungen erzählen??
Wo studiert ihr, was sind Vor- und Nachteile, würdet ihr es
nochmal studieren?

Hm, ich würde es noch einmal so machen, das heisst noch einmal studieren, aber empfehlen würde ich dir das Studium nicht.

Ich habe viel gelernt durch das Studium und bin letztlich in meinem Traumjob gelandet, was vielleicht nicht passiert wäre, hätte ich etwas anderes studiert… vielleicht aber doch, man weiss es nicht…

Warum empfehle ich es dir nicht: Die Aussichten einen Job zu finden sind mau… und das waren sie schon als ich mein Studium abgeschlossen habe (und das war 1996 oder so). Gerade derzeit brechen viele Stellen bei kleinen und mittleren Bildungsträgern weg, bedingt durch die Reformen auf dem Arbeitsmarkt. Im Gesundheitswesen wird eingespart, im Bildungswesen ebenfalls. Ohne Zusatzausbildung sind auch die Verdienstmöglichkeiten sehr begrenzt.

Die andere Seite: Was willst du? Du bist Erzieherin, wieso jetzt ein Studium anschliessen? In welchen Bereichen möchtest du tätig werden als Sozpäd? Gibt es auch die Möglichkeit, das mittels einer Weiterbildung zu erreichen?

Sicherlich gibt es die Möglichkeit, aus dem sozialen Bereich heraus in die Wirtschaft zu wechseln (ich arbeite zB in der Personalentwicklung eines Unternehmens, unsere Personalreferentin ist ebenfalls Sozpäd.), aber dann eher aufgrund von zielorientierter Weiterbildung.

Vielleicht habt ihr noch andere Vorschläge was man in diesem
Bereich studieren kann???!

Kommt drauf an, wo du hinwillst… BWL & Psychologie, Wirtschaftspsychologie an der FH, Wirtschaftspädagagogik und Sonderpädagogik fallen mir da als erstes ein.

Gruß
Xelya

Hallo Du,
ich habe Sozialarbeit studiert und konnte mir meine gegenwärtige Stelle nach dem Anerkennungsjahr 1997 sogar unter mehreren Angeboten auswählen! Das ist heute sicher nicht mehr so einfach, aber ich würde mal sagen, die Einstellungschancen sind auch in vielen anderen Bereichen massiv schlechter geworden und das Berufsfeld Sozialarbeit/Sozialpädagogik bietet für fähige und flexible Stellensuchende sicher noch Chancen.
Du schreibst, dass Du im Sommer mit Deiner Ausbildung als Erzieherin fertig wirst. Ich würde Dir empfehlen, erst mal einige Zeit in diesem Bereich zu arbeiten, Erfahrungen zu sammeln und persönliche Fähigkeiten (und Defizite) in der Berufspraxis zu entdecken und dann weiterzusehen. Vielleicht ist bis dahin der Arbeitsmarkt auch etwas übersichtlicher geworden. Momentan herrscht im Sozialbereich, wie überall, recht viel Unsicherheit und Durcheinander.
Wenn Du noch weitere Fragen hast, kannst Du mir gerne mailen.
Gruß
Jens

Hallo,
was hat Dir der Typ auf dem Arbeitsamt denn als Alternative vorgeschlagen?
Gruß
Jens

Hey
danke für deine Ratschläge!
Leider ist es in meiner Gegend sehr schwer als Erzieherin eine Stelle zu bekommen bzw.ziemlich aussichtslos.
Wo hast Du studiert und würdest Du die FH(?) weiterempfehlen?
Ich hab mich schon in Freiburg informiert. Leider bewerben sich auch dort jedes Jahr viel mehr wie nachher studieren können.
Vielleicht hast Du mir noch Tips für die Bewerbung?
In welchem Bereich arbeitest Du momentan?
Letzte Frage, würdest du es nochmal studieren?

Vielen Dank für Deine Mühe
Gruß sunshine

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nichts, da ich nur das und nichts anderes machen wollte.

Hallo,
das dachte ich mir! Ich hab inzwischen die Erfahrung gemacht, dass die Beratung im Arbeitsamt oft sehr dürftig und wenig qualifiziert ist. Die qualifizierten Berater, die diesen Beitrag lesen, mögen mir diese Aussage verzeihen, aber ich krieg das einfach immer wieder bei Leuten, die ich betreue, so mit!
viele Grüße
Jens

Hallo nochmal,

Wo hast Du studiert und würdest Du die FH(?) weiterempfehlen?

ich habe an der evangelischen Fachhochschule in Darmstadt studiert und würde diese uneingeschränkt weiterempfehlen.

Ich hab mich schon in Freiburg informiert. Leider bewerben
sich auch dort jedes Jahr viel mehr wie nachher studieren
können.

Das ist in Darmstadt leider auch so. Darmstadt hat (bzw. hatte damals, als ich mich beworben habe) ein Punktesystem, nach dem die Bewerber ausgesucht wurden, die einen Studienplatz bekommen. Punkte gibt es z.B. für die Abinote, für Berufsausbildung - besonders im sozialen Bereich -, für Wartezeit und für Tätigkeiten im sozialen Bereich. Je länger Dein Abi her ist und je mehr Du in der Zeit theoretische und praktische Erfahrungen im Sozialbereich bgesammelt hast, desto besser sind Deine Chancen, einen Studienplatz zu bekommen.
Ich kenn viele Leute, die an der ev. Fachhochschule in Freiburg studiert haben und auch sehr damit zufrieden waren. Die EFH Freiburg hat einen guten Ruf, allerdings habe ich den Eindruck, dass es sehr sehr schwer ist, hinterher auch in der Freiburger Gegend einen Job zu finden.

Vielleicht hast Du mir noch Tips für die Bewerbung?

s.o.

In welchem Bereich arbeitest Du momentan?

Ich arbeite momentan in der Straffälligenhilfe. Konkret bin ich verantwortlich für ein Übergangswohnheim für Haftentlassene und die Betreuung der Bewohner. Das umfasst allgemeine Lebensberatung, Hilfe bei Drogenproblemen, Schuldenregulierung, Hilfe bei der Alltagsbewältigung und vieles mehr. Macht mir auch nach einigen Jahren noch Spaß und ist längst nicht so heftig, wie es zunächst klingt.

Letzte Frage, würdest du es nochmal studieren?

Wenn jetzt nochmal 1984 wäre, das Jahr, in dem ich mein Abi gemacht habe, würde ich sicherlich beruflich vieles anders machen, aber hinterher ist man immer klüger. Wenn jetzt 1993 wäre, das Jahr in dem ich mit studieren in Darmstadt angefangen habe, würde ich definitiv nochmal Sozialarbeit studieren!
Nochmal viele Grüße
vom
Jens