ich stehe gerade vor einem Scheideweg. Wer mir weiterhelfen möchte, kann sich ja mal meine Situation (die ich hier grob beschreibe) durchlesen und mir seinen Rat geben:
Ich bin ein fleißiger und ein sehr (!) wissensdurstiger Mensch.
Meine größten Stärken sind:
extreme Ausdauer, wenn ich etwas erreichen will, dann kämpfe ich bis zur letzten Patrone
Sprachtalent momentan zum Beispiel büffle ich jeden Tag Arabisch in allen möglichen Dialekten, ohne dass ich vorher irgendwelche Kenntnisse darin gehabt hätte und ohne dass ich etwas in dieser Richtung studieren würde
Lehrtalent: Was ich selber verstanden habe, kann ich sehr gut anderen Menschen verständlich machen
Meine 2 größten Schwächen:
Mathematik: Ich hatte relativ wenig Mathe in der Schule. Ich brauche ziemlich viel Zeit um mathematische Dinge zu verstehen, immer wieder vergesse ich Grundlagenkentnisse. Am Willen liegt es nicht, ich kämpfe immer weiter, aber ich bin langsam und unsicher.
Ich habe ein Drittel meines Lebens in einem Internat verbracht, ich bin durch die dortige „Ausbildung“ an geregelte Verhältnisse gewohnt. Das kann man sich ungefähr wie bei der Armee vorstellen. Jeden Tag Disziplin, Lernen, Sport regelmäßiges Essen, man hält zusammen usw.
Seit einem Jahr studiere ich an einer staatlichen deutschen Universität. Ich mag diese Anonymität nicht, es gibt nicht mehr die alte Gruppenstruktur. Auch dass ich jeden Tag arbeiten UND studiere bewirkt dass ich 24 Stunden am Tag nur an eines von beidem (Arbeit/Studium) denken muss.
Nun der Scheideweg:
Entweder ich studiere semitische Sprachen (Arabisch, Hebräisch, Aramäisch) an der Universität (momentan studiere ich BWL, das geht mir aber auf den Keks).
Oder
Ich gehe zum Militär.
Das Sprachstudium macht mir sehr viel Spaß und ich würde gerne versuchen in diesem Bereich zu promovieren, sollte ich diesen Weg einschlagen.
Aber was macht ein „Master in Semitistik“ ? Ich kann dann diese 3 genannten Sprachen und kenne mich gut mit deren Kulturkreis aus, aber außer einer Laufbahn an der Uni (Forschen, Lehren => Professor werden) fällt mir nicht ein wie ich so an Geld mit dem Diplom kommen kann.
Beim Militär aber hätte ich ENDLICH die tollen Strukturen von Gruppe, Ordnung, Bewegung, Disziplin usw. Außerdem kann ich auch bei der Armee studieren. Ich würde es sofort tun wenn ich irgendwie nicht so einen Bammel vor Mathe hätte. Es ist ja nicht so dass ich mich für „Bauingenieurwesen“ oder „Maschinenbau“ nicht interessieren würde… Aber Mathe bleibt Mathe.
Das Militär könnte mich sowohl intellektuell als auch emotional endlich befriedigen, sollte ich ein Studium (dessen Inhalt mich anzieht) dort erfolgreich absolvieren.
also ich denke das was du meinst kennt jeder von uns, auch ich werde nächstes Jahr meine Ausbildung abschließen und weiß noch nicht was ich danach machen werde, aber genauso ging es mir nach meinem Schulabschluss, ich konnte mich für nichts wirklich begeistern weil ich im Grunde in allem gleich gut war (allerdings auch in Mathe^^).
Ich weiß auch nicht wie man dir genau helfen könnte, letztendlich ist und bleibt es deine Entscheidung. Das Leben mit festen Regeln ist natürlich einfacher, man Befolgt die Regeln, kennt seine Grenzen und hat seine Gruppe als Schutz - auf der anderen Seite ist man eben auch immer von dieser Gruppe abhängig, das scheinst du ja jetzt auch schon zu merken. Kann man als sozusagen Sprachwissenschaftler denn nicht auch diese Kulturen erforschen? Oder das ganze mit Geschichte und den Kulturschätzen ergänzen. Klar das ist alles sehr teoretisch und in wie weit das zu Geld führen wird ist fraglich. Was es sonst noch gäbe wäre eigentlich Übersetzer,für das mit dem Geld müsstest du dann nur noch an wichtige Personen rann kommen, die dich gut bezahlen ;D
ich glaub, was ich machen würde, wenn ich Du wäre, wäre das Studium mal unterbrechen und den Grundwehrdienst absolvieren. Denn offensichtlich hast Du das noch nicht gemacht, und so kannst Du Dir überlegen, ob die Strukturen bei der Bundeswehr Deinem Ideal nahekommen und auch ob Du Dich mit den sonstigen Zielen dort identifizieren kannst. Achja, und mach Dich doch schonmal vorab schlau, was genau man bei der Bundeswehr so alles studieren kann, ob da überhaupt was für Dich interessantes dabei ist (zumindest mit Sprachen wird’s wohl eher schlecht aussehen, fürchte ich).
Passt das alles, kannst Du Dich - zumindest soviel ich weiss - Du Dich mehr oder weniger jederzeit für länger verpflichten. Stellst Du fest, dass das doch nicht Deine Sache ist, dann kannst ja immer noch mit BWL, Sprachen oder was es halt auch ist weiterstudieren. Die einzige Ausnahme wäre, wenn Dein BWL-Studium jetzt kurz vor dem Abschluss stünde: dann würde ich das erstmal fertig machen, damit Du einfach einen Abschluss hast (auch wenn Du nicht notwendigerweise in dem Bereich arbeiten willst).
wie wäre es mit einem Mittelweg, z.B. einer Kombination aus Sprachen und BWL? An der Hochschule Bremen kann man beispielsweise Angewandte Weltwirtschaftssprachen studieren, Schwerpunkt Arabistik. Vielleicht wäre das ja was für dich.
Diplom-Araber
Hallo, alternativ zum Prof werden kann man auch als beamter- Höhere Laufbahn in verschiedenen Behörden unterkommen, da wäre zB. Botschafter in einem passenden land als Ziel möglich (Auswärtiges Amt), auch das Innenministerium such evtl Leute die arabisch oder ähnliche Sprachen kennen und zB. AlKaida-Webseiten, TV-Sender etc. observieren,
Fach-Verlage suchen evtl auch solche wissenschaftler als Redakteure, Lektoren etc.
Es gibt eine Menge was man damit anfangen könnte, lass also mal die Phantasie spielen.
Auch beim Bund dürfte es noch mehr Studiengänge als nur technisches geben, mir wurde explizit zumindest mal was von Geschichte erzählt, dann wirds bestimmt auch Sprachen geben, insbes. wenn du dich für derzeitige Krisengebiete interessierst.