'Sturm' auf 8000ern bzw. hohen Bergen?

Hi!

In einem Blättchen las ich vor kurzem über ein spannendes Phänomen, welches auf hohen Bergen vorkommt. Leider hab ich den Artikel wegen Zeitmangel nur überfliegen können, würde jetzt gerne zwar mehr darüber lesen, doch leider fehlen mir die richtigen Stichwörter für google :-/

Entweder sind es zwei Effekte desselben Phänomens oder zwei verschiedene Phänomene:

  1. hoch oben aufm Berg bilden sich urplötzlich heftige Stürme, welche das Eis/den Schnee vom Berg fortreißen ähnlich wie ein Tornado und für den Bergspitze-umhüllt-von-Wolke-Effekt sorgen. Wo man früher dachte, die Wolken seien vom Berg „eingefangen“ worden, so sagt man heute, es seien keine richtigen Wolken, sondern die durch den Sturm wirbelnden Schnee- und Eiskristalle.

  2. Durch den heftigen Sturm wird die eh schon dünne Luft „abgesogen“ und von einem Augenblick auf den nächsten herrscht plötzlich ein vakuumähnlicher Zustand wie im Weltraum - das ist auch die Ursache, warum viele Bergsteiger wohl gestorben sind.

Weiß jemand, ob dieses Phänomen einen Namen hat oder hat passende Stichwörter für google oder kennt eine Seite, wo dies detailierter beschrieben ist?

(Oder bin ich da einer Ente aufgesessen? Das war nämlich ein Boulevard-Blättchen *rotwerd*…)

Gruß und danke,
Sharon

Hallo!

Entweder sind es zwei Effekte desselben Phänomens oder zwei
verschiedene Phänomene:

  1. hoch oben aufm Berg bilden sich urplötzlich heftige Stürme,
    welche das Eis/den Schnee vom Berg fortreißen ähnlich wie ein
    Tornado und für den Bergspitze-umhüllt-von-Wolke-Effekt
    sorgen. Wo man früher dachte, die Wolken seien vom Berg
    „eingefangen“ worden, so sagt man heute, es seien keine
    richtigen Wolken, sondern die durch den Sturm wirbelnden
    Schnee- und Eiskristalle.

Das nennt sich „Schneefahne“.

  1. Durch den heftigen Sturm wird die eh schon dünne Luft
    „abgesogen“ und von einem Augenblick auf den nächsten herrscht
    plötzlich ein vakuumähnlicher Zustand wie im Weltraum - das
    ist auch die Ursache, warum viele Bergsteiger wohl gestorben
    sind.

Vakuumähnlicher Zustand wie im Weltraum? Naja, ich denke mal, das kann man getrost ins Reich der Mythen und Legenden verbannen. Die Luft kann nicht durch den Sturm „abgesogen“ werden, denn Sturm ist ja nichts anderes als bewegte Luft. Mag sein, dass der Luftdruck lokal und temporär durch irgendwelche Verwirbelungen fällt, wie sie durch die Oreographie eines Berges verursacht werden. Wenn dem so ist, dann wird das aber zu nicht viel mehr als einem Druck auf den Ohren der Bergsteiger führen. Ersticken werden sie daran nicht.

Straft mich Lügen, wenn ich Unrecht habe!

Michael

Hi!

Das nennt sich „Schneefahne“.

Ah, super!
Google liefert in den ersten 50 Links zwar nur Bilder und keine Erklärungen bzw. Details dazu, aber ich schau noch weiter…

verbannen. Die Luft kann nicht durch den Sturm „abgesogen“
werden, denn Sturm ist ja nichts anderes als bewegte Luft. Mag
sein, dass der Luftdruck lokal und temporär durch irgendwelche
Verwirbelungen fällt, wie sie durch die Oreographie eines
Berges verursacht werden. Wenn dem so ist, dann wird das aber
zu nicht viel mehr als einem Druck auf den Ohren der
Bergsteiger führen. Ersticken werden sie daran nicht.

Hmmm… du hast zwar Recht, aber jetzt wo du es sagst, fällt mir ein, daß dabei auch von Druck die Rede war. Aber den genauen Zusammenhang erinner ich grad nicht…

Aber danke schon mal :wink:

Gruß,
Sharon

Moin, Sharon,

  1. Durch den heftigen Sturm wird die eh schon dünne Luft
    „abgesogen“ und von einem Augenblick auf den nächsten herrscht
    plötzlich ein vakuumähnlicher Zustand wie im Weltraum - das
    ist auch die Ursache, warum viele Bergsteiger wohl gestorben
    sind.

da stellt sich sofort die Frage, warum der Effekt in tieferen Lagen nicht beobachtet werden kann, wo die Stürme genau so heftig sein können.

Das dürfte wieder mal falsch verstandene Physik sein, das Körnchen Wahrheit, aus dem Wandersagen entstehen: Ein Wind, der über eine Fläche bläst, erzeugt einen Unterdruck, das kannst Du mit einem Blatt Papier selbst ausprobieren. Der Effekt ist allerdings nicht sehr groß, und selbst in 8000 m Höhe lasten immer noch der Druck von etlichen km Luftsäule auf den Ohren, wohin sollte der denn verschwinden.

Gruß Ralf

Hi!

da stellt sich sofort die Frage, warum der Effekt in tieferen
Lagen nicht beobachtet werden kann, wo die Stürme genau so
heftig sein können.

Naja, Unterschiede bestehen schon - wer jemals auf einem Hochhaus draußen stand, dürfte auch bei fast Windstille hoch oben eine nette Brise erleben :wink:

Der Effekt ist allerdings nicht sehr groß,

Wenn das mit den heftigen Stürmen stimmt, dann dürfte der Effekt durchaus was stärker sein.

und selbst in 8000 m
Höhe lasten immer noch der Druck von etlichen km Luftsäule auf
den Ohren, wohin sollte der denn verschwinden.

Das hab ich beim Überfliegen des Textes auch nicht ganz kapiert, aber ich bin ja auch kein Wetterologe :wink:

Gruß,
Sharon

(Oder bin ich da einer Ente aufgesessen? Das war nämlich ein
Boulevard-Blättchen *rotwerd*…)

Gruß und danke,
Sharon

Hallo Sharon, beides sind frei erfundene Schauermärchen für unbedarfte Hausfrauen (brrr wie schön ist es doch am warmen Herd).

Ich war schon auf dem Kilimandscharo in fast 6000 m Höhe, es gibt dort definitiv nichts Tornado-Ähnliches (frag Reinhold Messner, wenn du mir nicht glauben willst). Es ist jedoch so, dass sich in Minuten dichte Wolken bilden können und auch wieder auflösen, daher auch die Warnungen vor plötzlichem Wetterumschlag auch in den Alpen.

Winde wehen überhaupt nur deswegen, weil ein Druckunterschied besteht, sie füllen ein Gebiet mit Unterdruck wieder auf! Um ein Vakuum zu erzeugen, müssten sie aber genau andersherum wehen und weitere Luft aus dem Unterdruckgebiet wegschaffen. Das widerspricht den bekannten physikalischen Gesetzen. Die gelten natürlich nicht für Boulevard-Zeitungen.

Gruss Reinhard