Sturm und Drang --> Merkmale (Lyrik)

Hallo liebe WWW-Nutzer

Wie erkenne ich, dass ein Gedicht im Sturm und Drang verfasst worden ist? Ich weiß, dass das Gedicht inhaltlich die Natur, das Göttliche, die Liebe etc. behandelt, aber wie steht es mit der Form? Ich weiß nur, dass dann die Gedichtsform nicht normal ist bzw. kein festes Reimschema hat, doch gibt es weitere Tipps?

LG Nathalie

wie steht es mit
der Form? Ich weiß nur, dass dann die Gedichtsform nicht
normal ist bzw. kein festes Reimschema hat, doch gibt es
weitere Tipps?

Hallo,

Nathalie!

Dieses freie Metrum gilt für Hymnen (z. B. Goethe: Prometheus oder Mahomets Gesang) und Oden.
Die liedhafte Lyrik hat selbstverständlich einander entsprechende Strophen (z. B. Goethe: Mailied oder Willkommen und Abschied).

Gruß!
Hanes

Hallo Hanes!

Danke schön =)

Ich hab noch eine Frage: Wie stehts mit der Erlebnislyrik? Im sturm und drang gibts die doch, oder? Wird dann das thema einfach nur ein Erlebnis sein?
Das Gedicht „Heidenröslein“ von J.W.Goethe, gehört es noch zum Sturm und Drang?
LG nathalie

Ich hab noch eine Frage: Wie stehts mit der Erlebnislyrik? Im
sturm und drang gibts die doch, oder? Wird dann das thema
einfach nur ein Erlebnis sein?
Das Gedicht „Heidenröslein“ von J.W.Goethe, gehört es noch zum
Sturm und Drang?

Hallo,

nathalie!

Die Lyrik im der zeit des St&D IST Erlebnislyrik und Naturlyrik, mit Betonung des Subjektiven, also Gefühl, Emotion und Überwältigung dadurch.
Lies zum Vergleich mal das rationale, distanzierte Gedicht von
Barthold Heinrich Brockes: Ich sahe mit betrachtendem Gemüthe /Jüngst einen Kirschbaum, welcher blühte … (aus dem Jahr 1727).
Schon aus den zitierten Zeilen erkennst du den Unterschied.
Das Leitwort für den Unterschied lautet: Leidenschaft. Bis zur St-&-D-Zeit war es negativ besetzt: vernunftlos, Dominanz des Gefühls über den Verstand u.ä. In der St-&-D-Epoche wurde die Leidenschaft zu etwas Positiven und gehört zur notwendigen seelischen Ausstattung des Genies.
Das „HeideNröslein“ halte ich eher für charakteristisch für die Empfindsamkeit; passt ja auch noch zum Entstehungsjahr 1771.
Gruß!
Hannes

Hallo Hannes

Das „HeideNröslein“ halte ich eher für charakteristisch für
die Empfindsamkeit;

Empfindsamkeit??? Ist die Metapher denn wirklich so schwer zu entschlüsseln, dass man nicht merkt, dass es da um eine Vergewaltigung geht?

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo, Ralf!
Ich denke da mehr an eine Verführung, trotz des wilden Knaben und des restlichen Kontexts.
Vor allem aber: Es ist ein Spiel mit einem schon vor Goethe vorhandenen Motiv und Volkslied, zu dem Goethe eine weitere Variation schreibt. (So volksliedhaft, dass Herder das „Heidenröslein“ ohne Nennung des Verfassers als Volkslied veröffentlichte.)
Aber sicher, du kannst Kriterien finden, mit denen du den Text auch schon zum Sturm und Drang rechnen kann. Die Wende Goethes da hin findet in dieser Zeit statt, und das Interesse für das Volkslied passt da hinein.
Gruß!
Hannes