Hallo Ute,
Jetzt stellt der jenige sich die Frage, ob es nicht doch
besser wäre einen Pachtvertrag zu erstellen.
Ohne Vertrag wäre es leichtsinnig.
Das Verhältnis zwischen Stutenbesitzer und Pächter ist rechts gut.
Das ändert sich ganz schnell, wenn was schief geht.
Mündlich wurde vereinbart, dass der Pächter alle anfallenden
Kosten für das Fohlen trägt.
Logisch, aber völlig unklar.
Welches sind denn die Kosten für das Fohlen? Das muß definiert sein.
Decktaxe, Besamungskosten, Transporte plus Transportversicherung, Tierarztkosten vor, während, nach der Geburt für Stute und Fohlen.
Wie sind die Stall- und Futterkosten für das Fohlen definiert?
Was sollte in so einem Pachtvertrag drinne stehen und geregelt
werden.
Es sollten alle Belange geregelt werden, die Betroffen sind bzw. sein könnten.
Wo soll die Stute leben? vor, während, nach der Geburt
Wer zahlt ihren Unterhalt? Sie braucht viel mehr Futter, eine größere Box, Sommerweide mit anderen Fohlenstuten…
Wie lange soll sie das Fohlen säugen?
Wer trägt Tierarztkosten außerhalb der Zucht?
Wer trägt die Haftpflichtversicherung für die Stute, zu welchen Anteilen, denn das Fohlen ist da mit drin. Die Stute muß auch als Zuchtstute bei der Versicherung gemeldet werden.
Was ist wenn die Stute stirbt? z.B. bei der Geburt. Wieviel ist sie wert? Und was ist mit dem (un-) geborenen Fohlen, daß dann (evtl.) mit ihr stirbt. Was ist es wert?
Was ist, wenn die Stute nicht tragend wird? Wer zahlt die Auslagen? Die Erfolgsquoten liegen zwischen ca.60-80%
Wem gehört überhaupt das Fohlen? Ins Papier bei Zuchtverbänden wird der Besitzer der Stute als Züchter eingetragen.
Hunderttausend Fragen sind im Vorfeld zu klären.
Dies sind nur einige, die mir auf die Schnelle einfallen.
Ehrlich gesagt, ich würde so eine Stutenpacht zum Zwecke der Zucht weder auf der einen, noch auf der anderen Seite machen. Da gibt es zu viele Unwägsamkeiten, zu viele Risiken. Allein schon rein medizinisch.
Gruß Steffi