StVO §2 Abs.3a

Moin. moin.

Sehe ich es richtig, dass nach dieser Neufassung ein Auto mit 12 Jahre alten „M+S“ Reifen der Marke „Ping-Pong Feng-Shui“, 1,6mm Profil, absolut kein Problem bei Eis/Schnee ist, während ein Auto mit nagelneuen Marken-Sommerreifen selbtsredend super gefährlich und verboten ist?

Warum bloß schaffen es unsere Abgeordneten nicht, endlich mal die Mindestprofiltiefe deutlich anzuheben? Die 1,6mm sind doch ein Witz, das weiß jeder, oder?
Dann die überaus präzise Begriffsbestimmung von M+S Reifen in der EG-Richtlinie:
„„M + S-Reifen“ Reifen, bei denen das Profil der Lauffläche und die
Struktur so konzipiert sind, daß sie vor allem in Matsch und frischem
oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften gewährleisten
als normale Reifen. Das Profil der Lauffläche der M + S-Reifen ist
im allgemeinen durch größere Profilrillen und/oder Stollen
gekennzeichnet, die voneinander durch größere Zwischenräume
getrennt sind, als dies bei normalen Reifen der Fall ist“

Die Lautstärke der Reifen ist in dB genau limitiert - aber einen Mindestwert für Traktion zu bestimmen, das kam den EG-Experten nicht in den Sinn? Man hätte bloß die Anforderungen der NHTSA (die, die das Schneeflockensymbol vergeben) nehmen müssen.

Und wenn wir schon mal dabei sind:
Stimmt es, dass nach wie vor Schwingungsdämpfer (vulgo Stoßdämpfer) nicht bei der HU auf Funktion geprüft werden müssen - und vor allem: Warum nicht???

Was mich noch mehr ärgert: Neuwagen ab 11/11 müssen ESP haben.
Schön. Nur was bringt einem die beste Elektronik bei gleichzeitig zulässigen Schrott-Reifen? Kräfte, die der Reifen nicht aufbauen kann, stehen auch durch ESP nicht wie druch Zauberhand zur Verfügung.

Ich würde mich freuen, wenn Reifen zukünftig vor dem erstmaligen Verkauf in Europa einen Test erfüllen müssen, auch wenn dann einige Chinesen ganz traurig werden. Zudem ist die Mindestprofiltiefe auf 3mm anzuheben. Und die Dämpfer sind als elementares Teil, was den Kontakt der Reifen auf der Fahrbahn garantiert, bitteschön in der HU auf Funktion zu prüfen.

Ist das alles denn so schwer?

Hallo,
dieses Reifen-Thema hat weitere Dimensionen.

Es geht nicht nur darum, wie faehrt ein Auto ueberhaupt und ohne Schaden zu verursachen.

In groesserem Rahmen muessen wir bei allem auf Wachstum achten.

Besonders wirtschaftliches Wachstum in unserem Land. Ohne Gesetze zu erlassen, die auslaendische Produkte direkt verbieten, denn auch das verhindert Bruessel.

Wachstum inlaendisch generieren wir zum Beispiel durch Unfaelle, also Reparatur an Menschen und Fahrzeugen. Wobei einige Fahrzeuge auch aus dem Ausland kommen. Damit das nicht zu viele werden, braucht es Vorschriften, die teure schnelle deutsche Fahrzeuge auf jeden Fall nicht blockieren, eher bevorzugen. Eine Vorschrift 3 Millimeter von Okt bis Ostern waere komplett wachstumsbremsend. Wer soll sein schnelles Auto dann mit Sommerreifen bei hoher Geschwindigkeit im Winter nutzen? Und sich einen Zweitwagen fuer den Winter erlauben?

Wachstum inlaendisch generieren wir durch ESP. Zum einen stellen vorwiegend Europaer diese Zulieferteile her- Wachstum durch Vorschrift.

Zum Anderen steigt der Preis eines hochpreisigen deutschen Autos nur unwesentlich an, oder ist vor Jahren schon angestiegen, waehrend die importierten Billigfahrzeuge deutlich mehr Prozent teurer werden wegen ESP. Bei weniger Preisunterschied werden mehr inlaendische Fahrzeuge verkauft- Wachstum bei uns.

Das Argument Billig-Reifen greift zu kurz. Auch europaeische Markenreifen-Hersteller produzieren vermehrt in Billiglohn-Laendern, allerdings Qualitaetsreifen, oder wenigstens unter anderer Marke. So gesehen kann man Billigreifen nicht verbieten, das traefe Wachstum bei europaeischen Konzernen.

Die Kontrolle der korrekten Reifen im Winter beschaeftigt vor und nach dem Unfall Polizei, Versicherungen und Sachverstaendige, bringt Arbeitsplaetze und Wachstum.

Gruss Helmut

Hallo,

dieses Reifen-Thema hat weitere Dimensionen.

Nach mehrfachem Lesen kann ich das nur in diese Kategorie einzustufen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorie

Gruß

S.J.

Hallo xstrom,

einerseits kann ich deine Einwände verstehen, andererseits möchtest weder du noch ich in einem Staat leben, in dem alles nur noch aus Vorschriften, Regeln und Normen besteht.

So eine gewisse Eigenverantwortung möchten wir dann doch selbst mitbringen.

Jetzt bitte nicht mit dem Argument kommen: „Man gefährdet ja nicht nur sich selbst“, da würde ich dann dagegenhalten, dass jeder Führerscheinbewerber sich zuvor einer MPU unterziehen sollte (nein, das will ich nicht wirklich) um seine körperliche und geistige Befähigung nachzuweisen. Würde wohl zu deutlich weniger Unfällen und zu weniger ausgestellten Führerscheinen führen :wink:.

btw. auch kleine Schritte bringen uns weiter…

Gruß

Joschi

Hallo Joschi2009,

Soweit, so gut…

So eine gewisse Eigenverantwortung möchten wir dann doch
selbst mitbringen.

Bleibt auch nachvollziehbar.

Jetzt bitte nicht mit dem Argument kommen: „Man gefährdet ja
nicht nur sich selbst“, da würde ich dann dagegenhalten, dass
jeder Führerscheinbewerber sich zuvor einer MPU unterziehen
sollte

Da käme meine 1. Gegenfrage:

Wo ist das Problem, wenn sich einige Mitbürger mal ernsthaft Gedanken darüber machen, wie Technik von damals und heute einerseits unter einen funktionalen Hut bringen lassen, bzw. wie sich neue Gesetzesentwürfe hinsichtlich Effekivität und Nutzen auch wirklich begründen lassen.
Der U.P. hat technisch gesehen schon recht:

  • Was bringt ein überalterter Winterreifen ?
  • Was bringt ein " Zahnloser " Winterreifen ?
  • Was bringt Fahrschulwissen, das mehr oder weniger an alten Standards
    orientiert bleibt ?

Fangen wir mal hier an: "Regelmäßige Updates, wenn auch verpflichtend ( empfohlen ), dürfen nicht kommerziell ausgebeutet werden.

(nein, das will ich nicht wirklich) um seine
körperliche und geistige Befähigung nachzuweisen.

Die MPU gilt für andere Personenkreise als für die Ansichten des U.P.
Sie mag darauf zugeschnitten zwar ein annähernd passendes Instrument für Verkehrssünder zu sein, aber wenn man da mal von der bestehenden, horrenden Kommerzialisierung als angewandte Praxis hört…

Würde wohl
zu deutlich weniger Unfällen und zu weniger ausgestellten
Führerscheinen führen :wink:.

So kann nur jemand reden, der Fehler nur bei anderen sucht und im ungünstigstem Fall noch fetten Profit daraus schlägt, das Andere Fehler machten.
( Die Rechtfertigung wäre allerdings ein Thread für ein anderes Brett hier im Forum )
Freie Fahrt nur für reiche Bürger unterstütze ich keinesfalls.
Und wenn Du weniger Autos auf der Straße haben willst, dann setze Dich für Bevorzugung von ortsnahen Arbeitskräften und Ausweitung des ÖPNV ein.

btw. auch kleine Schritte bringen uns weiter…

Wenn bei gutem Lohn dann noch am Kostenfresser " PKW " gespart werden kann, wäre das einer von vielen kleinen Schritten.
Am besten dann noch zu 75% ermäßigte Spritpreise für den ÖPNV gegenüber dem Individualverkehr und 100 % Kostenübernahme der AG an Kosten des Individualverkehrs des gewünschten AN.
Denn es soll doch erst mal ein Übergang der momentanen Gegebenheiten geschaffen werden. :wink: ( Daher soll es auch stufenweise geschehen )

Gruß

Joschi

mfg

nutzlos

Tach auch!

Sehe ich es richtig, dass nach dieser Neufassung ein Auto mit
12 Jahre alten „M+S“ Reifen der Marke „Ping-Pong Feng-Shui“,
1,6mm Profil, absolut kein Problem bei Eis/Schnee ist, während
ein Auto mit nagelneuen Marken-Sommerreifen selbtsredend super
gefährlich und verboten ist?

Ich schätze ja.

Warum bloß schaffen es unsere Abgeordneten nicht, endlich mal
die Mindestprofiltiefe deutlich anzuheben? Die 1,6mm sind doch
ein Witz, das weiß jeder, oder?

Ich vermute, es mangelt hier einerseits am technischen Sachverstand und andererseits am notwendigen Interesse innerhalb der EU. Die Regionen, wo man auch it Sommerreifen im Winter irgendwie durchkommt, überwiegen ja diejenigen, in denen es regelmässig viel schneit.

Dann die überaus präzise Begriffsbestimmung von M+S Reifen in
der EG-Richtlinie:
„„M + S-Reifen“ Reifen, bei denen das Profil der Lauffläche
und die
Struktur so konzipiert sind, daß sie vor allem in Matsch und
frischem
oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften
gewährleisten
als normale Reifen. Das Profil der Lauffläche der M + S-Reifen
ist
im allgemeinen durch größere Profilrillen und/oder Stollen
gekennzeichnet, die voneinander durch größere Zwischenräume
getrennt sind, als dies bei normalen Reifen der Fall ist“

Die Lautstärke der Reifen ist in dB genau limitiert - aber
einen Mindestwert für Traktion zu bestimmen, das kam den
EG-Experten nicht in den Sinn? Man hätte bloß die
Anforderungen der NHTSA (die, die das Schneeflockensymbol
vergeben) nehmen müssen.

Das wäre auch m.E. vernünftig gewesen.
Keine Ahnung, weshalb man sich in der EU so sehr gegen eine vernünftige Regelung zum Thema sperrt.

Und wenn wir schon mal dabei sind:
Stimmt es, dass nach wie vor Schwingungsdämpfer (vulgo
Stoßdämpfer) nicht bei der HU auf Funktion geprüft werden
müssen - und vor allem: Warum nicht???

Weil eine solche Prüfung m.W. ohne Ausbau des Dämpfers und teure Prüfsysteme nicht möglich ist.

Was mich noch mehr ärgert: Neuwagen ab 11/11 müssen ESP haben.
Schön. Nur was bringt einem die beste Elektronik bei
gleichzeitig zulässigen Schrott-Reifen? Kräfte, die der Reifen
nicht aufbauen kann, stehen auch durch ESP nicht wie druch
Zauberhand zur Verfügung.

Das ist eben so.
Man kann es aber auch so sehen, dass eben ein Bisschen Eigenverantwortung auch noch überbleibt. Wer mit schlechten Reifen liegenbleibt oder verunglückt, muss mit den Konsequenzen leben.

Solange Reifen mit einer Beschädigung an der Flanke bis runter aufs Gewebe in Italien noch von großen Reifenhändlern geflickt werden (so geschehen bei uns in der Familie bei einer ahnungslosen Dame), müssen wir uns über Profiltiefen auch nicht weiter unterhalten.

Es fehlt in der breiten Masse sowie auch bei vielen „Fachkräften“ an elementarem Wissen zum Thema Autoreifen.

Kurzfristig liesse sich das nur durch eine verbesserte Fahrschulausbildung lösen.
Da aber die mangelhafte deutsche Ausbildung schon als die beste in Europa gilt, sehe ich hier schwarzz.

Ich würde mich freuen, wenn Reifen zukünftig vor dem
erstmaligen Verkauf in Europa einen Test erfüllen müssen,

Kriterien kann man ja bei Auto, Motor, Sport erfragen. Wäre sicherlich kostenfrei.

auch
wenn dann einige Chinesen ganz traurig werden.

Das wäre nicht so wild. In der nächsten Saison würden sie den test bestehen.

Zudem ist die
Mindestprofiltiefe auf 3mm anzuheben.

Unbedingt.

Und die Dämpfer sind als
elementares Teil, was den Kontakt der Reifen auf der Fahrbahn
garantiert, bitteschön in der HU auf Funktion zu prüfen.

s.o.

Ist das alles denn so schwer?

Alles nicht.
Aber es geht hier offenbar nicht um die technisch beste Lösung. Sonst wäre die neue Regelung nicht wieder so eine Eierei.

Gruß,
M.

Moin. moin.

Sehe ich es richtig, dass nach dieser Neufassung ein Auto mit
12 Jahre alten „M+S“ Reifen der Marke „Ping-Pong Feng-Shui“,
1,6mm Profil, absolut kein Problem bei Eis/Schnee ist, während
ein Auto mit nagelneuen Marken-Sommerreifen selbtsredend super
gefährlich und verboten ist?

Ja, weil ein Sommerreifen bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius hart wird und keine Haftung mehr aufbaut.
Bei -10 Grad ist er elastisch wie ein Stück Holz.
Dagegen wird ein Winterreifen unter 7 Grad Celsius erst richtig „weich“.
Hinzu kommt, dass Winterreifen ein entsprechendes Profil haben.

Ist das alles denn so schwer?

Nein, wenn man mal nachdenkt eigentlich nicht, oder?

Rumburak

Hallo xstrom,

einerseits kann ich deine Einwände verstehen, andererseits
möchtest weder du noch ich in einem Staat leben, in dem alles
nur noch aus Vorschriften, Regeln und Normen besteht.

Das ist richtig und ich begrüße eine eher liberale Gesetzgebung dort, wo der Menschenverstand arbeitet.

Wenn aber schon tatsächlich Gesetze nötig sind, um eigentlich Selbstverständliches zu regulieren, dann sollten sie auch richtig greifen.
Es hebt sich kein Bürokrat ne Bruch, wenn er die „1,6mm“ streicht und durch „3mm“ ersetzt.
Ebenso hätte man sich vermutlich kein Bein gebrochen, wenn man nicht auf die schwammige Formulierung der EG verwiesen hätte, sondern schlicht das „Schneeflockensymbol“ als Nachweis der Wintertauglichkeit deklariert hätte.

Zu den Dämpfern:
Soweit ich weiß, sind die auch im eingebauten Zustand zu testen:
Einmal gibt es dafür schwingende Platten als fest eingebauter Prüfstand (wohl recht teuer und gerade beim Werkstatt-TÜV kaum möglich), das andere mal sah ich mal ein Messgerät, welches magnetisch am Radlauf befestigt wird und den Verlauf einer manuell angeregten Schwingung (gemessen als Abstand-Zeit-Kennlinie zum Fußboden) protokollierte. Zusammen mit einer Vergleichsliste konnte man dann sagen: Jau, Schwingung von 30mm ist nach 1s auf 2,3mm Schwingung reduziert. Oder: Nee, selbst nach 5s schwingt die Karre noch.

Aber das würde für dieses Brett zu technisch.

Ja, weil ein Sommerreifen bei Temperaturen unter 7 Grad
Celsius hart wird und keine Haftung mehr aufbaut.

Die „7 Grad Lüge“ heißt so, weil sie eine ist.
Glaub nicht alles, was der Verband der Reifenhersteller in seiner Werbung sagt. Zudem dürfte bei Schnee wohl eher die Profilierung ausschlaggebend sein als die Gummihärte, denn selbst das weicheste Gummi ist gegenüber Schnee um ein etliches mal härter.
Ganz anders sieht es beim Kontakt Asphalt-Rad aus, dort muss die Gummihärte stimmen. Und in der Tat ist - je nach Reifenmodellen - da unter einer bestimmten Temperatur der Sommerreifen unterlegen.
Nur ist es Humbuk, diese Temperatur pauschal mit „7°C“ anzugeben.
Durchaus denkbar, dass ein älterer Winterreifen auch bei -5°C noch härter ist als ein eher weicher gabuter Sommerreifen, der neu ist.

Aber „Ab 7 Grad Winterreifen“ ist Quark, der leider viel zitiert wird.
Diese „Grenze“ wurde willkürlich gewählt.

Bei -10 Grad ist er elastisch wie ein Stück Holz.
Dagegen wird ein Winterreifen unter 7 Grad Celsius erst
richtig „weich“.
Hinzu kommt, dass Winterreifen ein entsprechendes Profil
haben.

Bei 1,6mm sollte das kaum mehr relevant sein.

So, wir schweifen in die Technik ab, dazu ist ein anderes Brett geeignet.

2 „Gefällt mir“

Danke, Du hast mich überzeugt,
ich habe soeben alle meine Erfahrungen und mein Wissen in die Tonne getreten. Ich werde nie wieder einem Testbericht von TÜV DEKRA oder gar einem Reifenhersteller Glauben schenken.
Gut dass es Menschen gibt die Bescbeid wissen.

Rumburak

3 „Gefällt mir“

OT Sieben

Aber „Ab 7 Grad Winterreifen“ ist Quark, der leider viel
zitiert wird.
Diese „Grenze“ wurde willkürlich gewählt.

Hi, die „Sieben“ hatte und hat ja schon immer etwas magisches, so auch hier. Bei sieben Grad werden die Sommerreifen hart, hö hö.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sieben#Symbolik
Grüße
Christian

Moin!

Ja, weil ein Sommerreifen bei Temperaturen unter 7 Grad
Celsius hart wird und keine Haftung mehr aufbaut.

Die „7 Grad Lüge“ heißt so, weil sie eine ist.

Nein, sie ist beine, weil sie so in die Welt gesetzt worden ist.

Natürlich gibt es allein schon aufgrund der hohen Zahl verschiedener verfügbarer Sommer- und Winterreifen keine starre Grenze.

Aber wie in vielen Dingen macht es auch beim Thema Winterreifen Sinn, dem Bürger eine einfache, weitgehend vernünftige Regel an die Hand zu geben.

Irgendwo zwischen 3 und 10°C beginnt der WR, dem SR überlegen zu sein.
Im Schnitt gilt wohl für die meisten bei Standardfahrzeugen eingesetzten Reifenpaafre dann ein Wert zwischen 5 und 8°C. Also gibt man den Fahrern einen Wert von 7°C mit auf den Weg, so dass sie, sobald die ersten Frostnächte und kühleren Tage kommen, langsam an den Reifentausch denken.

Glaub nicht alles, was der Verband der Reifenhersteller in
seiner Werbung sagt. Zudem dürfte bei Schnee wohl eher die
Profilierung ausschlaggebend sein als die Gummihärte, denn
selbst das weicheste Gummi ist gegenüber Schnee um ein
etliches mal härter.

Ganz anders sieht es beim Kontakt Asphalt-Rad aus, dort muss
die Gummihärte stimmen. Und in der Tat ist - je nach
Reifenmodellen - da unter einer bestimmten Temperatur der
Sommerreifen unterlegen.

Und genau das ist hier der wichtige Punkt.

Nur ist es Humbuk, diese Temperatur pauschal mit „7°C“
anzugeben.

Was würdest Du denn dem Otto-Normal-Fahrer sagen?

Durchaus denkbar, dass ein älterer Winterreifen auch bei -5°C
noch härter ist als ein eher weicher gabuter Sommerreifen, der
neu ist.

So ist es.
Allerdings macht es wenig Sinn, bei der Definition von Faustregeln auch diejenigen mit einzubeziehen, die das Material auf falsche Weise (hier: viel zu lange) nutzen.

Aber „Ab 7 Grad Winterreifen“ ist Quark, der leider viel
zitiert wird.
Diese „Grenze“ wurde willkürlich gewählt.

Bei -10 Grad ist er elastisch wie ein Stück Holz.
Dagegen wird ein Winterreifen unter 7 Grad Celsius erst
richtig „weich“.
Hinzu kommt, dass Winterreifen ein entsprechendes Profil
haben.

Bei 1,6mm sollte das kaum mehr relevant sein.

So, wir schweifen in die Technik ab, dazu ist ein anderes
Brett geeignet.

Wichtig ist, das Ziel einer Aussage zu kennen.
Bei der 7°-Regel geht es darum, dem Bürger eine Entscheidungshilfe an die Hand zu geben.

Daher macht es wenig Sinn, hier eine Abhandlung darüber zu schreiben, wie dumm das ist, ohne eine Alternative zu nennen.

Gruß,
M.

2 „Gefällt mir“

ich habe soeben alle meine Erfahrungen und mein Wissen in die
Tonne getreten. Ich werde nie wieder einem Testbericht von TÜV
DEKRA oder gar einem Reifenhersteller Glauben schenken.

Meinst Du auch die Tests großer Fachzeitschriften, die beim Winterreifentest einen Sommereifen zum Vergleich mitlaufen lassen und wo man sieht, dass dieser auch bei Kälte (> 0°C) bei Nässe den Winterreifen hoch überlegen ist?

Die würde ich schon beachten.

Bei allem, was Fachleute sagen, muss man bitte beachten, für wen sie das geschrieben haben und was sie erreichen wollen.
Die 7° Regel wendet sich an Laien und soll sie zum frühzeitigen Wechsel auf Winterreifen bringen. Das erfüllt sie.
Sie ist für Laien verstänldich und nachvollziehbar, davon wird sie aber nicht technisch korrekt sondern bleibt eine Faustformel wie die Fahrschulregel: „Geschwindigkeit durch 10, das ins Quadrat ist der Bremsweg“.
Auch diese Formel gilt in dieser Form eben meistens NICHT, aber sie erfüllt ihren Zweck.