Styropor-"Iglus" als Notunterkunft - gib es die noch?

Hallo,

ich weiß nicht so recht, wohin diese Frage gehört. Ich versuche es einfach mal hier, man kann die Frage gerne in eine anderes Brett verschieben.

Vor vielen Jahren, es müssen schon mehr als 50 sein, habe ich gelesen, dass man Notunterkünfte in Iglu-Form aufbaute. Dazu blies man mit einer Elektropumpe einen igluförmigen Ballon auf. Dieser drehte sich dann, und von einer Seite wurde eine zum Schluss 10 cm dicke Plastikschicht aufgespritzt. Sie sah aus wie Styropor, aber das muss wohl was anderes ähnliches gewesen sein, weil es wasserdicht war. Anschließend wurde die Luft aus dem Ballon gelassen und ein Eingang in den „Iglu“ hineingeschnitten.

Ich habe diese Iglus im Einsatz gesehen, nur wenige Zeit nachdem ich zum ersten Mal davon gehört hatte. Das war, als ich im Januar 1973 von Mexico kommend nach Nicaragua reiste, dessen Hauptstadt Managua von einem Erdbeben im davor liegenden Dezember nahezu völlig zerstört worden war.

Am Stadtrand war eine Notsiedlung aufgebaut, in der Deutsche die genannten Iglus aufgebaut hatten und Amerikaner die üblichen Hauszelte (oder nennt man die "Familienzelte?) mit quadratischem Grundriss, leicht schrägen Wänden und einem Schägdach darüber.

Da ich „Alemania“ auf dem Heck meines Wohnmobils stehen hatte, und mit einer Kamera herumlief, glaubten die dort lebenden Menschen, ich sei von der Presse. Sie umdrängten mich, redeten auf mich ein, und baten mich, mich dafür einzusetzen, dass Deutschland mehr von den Iglus schicke. Sie seien viel besser als die Zelte. Der Grund war: Was immer sie aus den Trümmern ihrer Häuser hatten retten können, hatten sie gerettet. Oft waren es nur Betten, denn mehr „Möbel“ hatten die meisten gar nicht in ihren Häusern gehabt. Das waren die einfachen, auch bei uns bekannten Stahlbetten. Wenn man nun solch ein Bett in ein Zelt schiebt, und der Stahlrahmen den Zeltstoff berührt, passiert das, was jeder Camper kennt: An der Stelle sickert Wasser herein. Bei den 10 cm dicken Iglus passierte das logischerweise nicht, deshalb zog man diese vor.

Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass ich in der Zeit danach und bis heute noch jemals wieder von diesen „Iglus“ gehört hätte.

Weiß jemand, was aus dieser Idee geworden ist? Oder welche Firma sie damals produziert hat? Ich würde die gerne anschreiben und nachfragen.

Grüße
Carsten

https://www.akg-images.de/archive/-2UMEBMBNVHL0H.html

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so etwas noch gibt. Denn schneller als ein Zelt kann es wohl nicht errichtet werden. Und schnell wieder abgebaut auch nicht (Entsorgung, vermutlich ist das Polystyrol oder PU). Braucht auch Spezialisten, Zelte können auch mit lokalen Helfern aufgebaut werden.
Und als dauerhafte Behausung erscheint es mir nicht geeignet.

MfG
duck313

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Ich habe in diesem Bezug durchaus mal etwas gehört , aber da ging es um sonderisolierte Behausungen für eher polare , polnahe , oder harsch sonstig winterliche Missionen .

Ich glaube nicht , daß die armen Menschen in Deinem Projekt nebst deren Regierungen diese exorbitanten Kosten für solche Sonderausrüstung tragen könnten .

Es gibt neuartig aufblasbare Zeltstätten , aber Du solltest Dich für Deine betreuende Anliegenschaft da besser doch noch mal genauer darüber informieren , was die Mittel in welchem Schutzgrad zu Deinem Projekt da überhaupt hergeben in Landstrichen mit Not , Kälte , aber nur sehr wenig Geld .

Du erwähntest alte Militärzelte … warum da dann nicht mal schauen , ob sich in Kälte etwas besser isolierend nicht ein etwas kleineres in ein etwas größeres Zelt stellen lassen könnte .

In mobiler Leichtestbauweise ( Zelte ) das bewährte Zwei - Hüllen - Prinzip absolut zur Not .