Guten Abend,
neulich war ich in Schleswig Holstein mit der Regional-/Lokalbahn (NordBahn) zwischen Bad Oldesloe und Neumünster unterwegs (Schienenbus). Ich bin die Strecke an einem Tag hin und zurück gefahren. An manchen Zwischenhalten habe ich gesehen, das es nicht mal Fahrkartenautomaten gibt, auch auf der kompletten Strecke wurde ich nicht einmal kontrolliert. Werden diese Regionalbahnen eigentlich komplett vom Staat subventioniert?! Zwar steht ein Fahrkartenautomat im Zug, aber wenn es kein Kontrollpersonal gibt, warum dann also ein Ticket kaufen (mal etwas provokant gefragt ) Können Sie mir da eine Antwort drauf geben?? Schöne Grüße,
U.Schmidt
Guten Abend,
Als erstes ist es denke ich mal so, dass die NordBahn nicht zur Deutschen Bahn gehört. Ich gehe davon aus, dass die Strecke von einem anderen Anbieter betrieben wird (weiss es aber nicht 100%). Ticketautomaten im Zug anstatt auf den Gleisen zu haben ist bei einigen Privatbahnen üblich, da so die Vandalismus-Quote anscheinend weniger hoch ist. Grundsätzlich müsste wohl auch in diesen Zügen kontrolliert werden - wie das dann umgesetzt wird hängt nicht zuletzt von der Politik der Nordbahn ab, aber z.T. natürlich auch von der Umsetzung der Schaffner selbst. Die einzelnen Bundesländer „bestellen“ in irgendeiner Form das Bedienen von bestimmten Netzstrecken. Einige dieser Strecken werden vorwiegend von Schülern und auf dem Weg zur Arbeit benutzt. Um die Lebensqualität in manch abseits gelegenem Kaff nicht absinken zu lassen werden dann manchmal Strecken auch etwas gefördert, soweit ich es weiss. Da auf vielen Lokal-Pendler-Strecken aber zu über 70% des Passagieraufkommmens zu den Stosszeiten läuft, kann es auch durchaus sein, dass sich die Strecke besser rentiert als es erstmal so aussieht. Ich hoffe meine Sammlung an Vermutungen hat etwas weitergeholfen - ein Grossteil meines Bahnwissen stammt aus der eigenen Reisepraxis. Schöne Grüsse zurück.
Nina
Hallo Herr Schmidt!
Sie liegen mit Ihrer Vermutung, dass der Nahverkehr in Deutschland subventioniert wird, gar nicht so weit daneben. Allerdings geschieht dies nicht nach dem Gießkannenprinzip.
Die Bundesländer suchen über Ausschreibungen nach Anbietern für ihre Strecken. Der beste Anbieter (der billigste, der schnellste eventuell oder der sozialste vielleicht) bekommt dann den Zuschlag und darf die Strecke betreiben (meist für fünf Jahre) Dafür bekommt der Betreiber natürlich Geld vom Land. Allein vom Ticketverkauf kann kein Eisenbahnbetreiber eine Strecke unterhalten.
Alles was im Nahverkehr auf den Strecken fährt (oder zumindest das meiste, denn noch ist nicht der gesamte Regionalverkehr liberalisiert), ist also auf Betreiben der Bundesländer unterwegs. Wenn Züge gestrichen werden oder zusätzlich eingelegt, bestellen das die Länder und bezahlen dies auch.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Hanniball
Ich würde nicht riskieren, ohne Fahrschein zu fahren… In den kleineren Zügen wird zwar seltener kontrolliert… Aber irgendwann isset dann so weit…
Dazu kann ich ihnen leider nichts sagen.
Danke