Suche Beispiele für Eingriffe in die Natur mit

…negativen Folgen mit denen man vorher nicht gerechnet hat.

Und zwar in der Art:
Irgendwo herrscht eine Insektenplage und man versucht diese Insekten zu dezimieren indem man eine Tierart ansiedelt die in dieser Region nicht vor kommt. Diese neue Tierart frisst diese Insekten und so wird deren Bestand geringer. Allerdings verdrängt diese neue Tierart einheimische Arten und wird so selbst zur Plage.
Oder man bekämpf die Insekten mit Gift. Dann werden die toten Insekten von einer Tierart gefressen die dann ebenfalls durch das Gift in den Insekten dezimiert wird. Das hat zur Folge, dass sich eine andere Tierart stark verbreiten kann wodurch sie zur Plage wird.

Kennt jemand solche Beispiele?

Danke im Vorraus.

passt auch Neophyten/ Neozone?
Hallo El Borbah,
meinst Du auch sowas?:
Neozon/ Neophyten
http://www.biologischevielfalt.at/hot-topics/nicht-h…
http://www.cps-skew.ch/deutsch/inva_ws_05.pdf
http://www.diewaschbaerenkommen.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Neophyt
http://www.tierblick.de/Online/neozon.htm
http://www.nationalpark-eifel.de/go/eifel-aktuelles_…
Gruß Finjen

Danke für die Links, aber mir geht es nicht so sehr um das allgemeine Problem der Neophyten. Was ich suche sind Beispiele für Handlungen, die etwas positives bewirken sollten, dann aber im nachhinein noch größeren Schaden verursachten.
In dem einen Link steht, dass Waschbären ausgesetzt wurden und sich seit dem stark ausbreiten. Warum die Viehcher ausgesetzt wurden, ob dahinter eine bestimmte Absicht lag, steht leider nicht dabei.

Wilhelm Sittich Freiherr von Berlepsch ‚Schuld‘
Hallo,
hatte ich mir fast gedacht…

Was ich suche sind Beispiele für Handlungen, die etwas positives bewirken sollten, dann aber im nachhinein noch größeren Schaden verursachten.
In dem einen Link steht, dass Waschbären ausgesetzt wurden und sich seit dem stark ausbreiten. Warum die Viehcher ausgesetzt wurden, ob dahinter eine bestimmte Absicht lag, steht leider nicht dabei.

*Kleinbären mit Migrationshintergrund* …grins…

Die Begründung für das Aussetzen in Hessen fand ich hier:
"Das für die Verbreitung des Waschbären in Europa wichtigste Ereignis war das Aussetzen von zwei Waschbärpaaren am 12. April 1934 am hessischen Edersee. Die vier Waschbären wurden vom Forstmeister Wilhelm Freiherr Sittich von Berlepsch auf Wunsch des Besitzers, dem Geflügelzüchter Rolf Haag, ausgesetzt, noch bevor er dazu zwei Wochen später die Genehmigung des Preußischen Landesjagdamts erhielt um dadurch „die heimische Fauna zu bereichern“.
aus http://de.wikipedia.org/wiki/Waschb%C3%A4r
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachric…

Grüße und viel Erfolg bei Deiner Suche,
Finjen

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Hallo El Borbah,

es ist zwar kein Tier, sondern eine Pflanze, aber dennoch ein gutes Beispiel: der Japanische Staudenknöterich Reynoutria japonica bzw. früher Fallopia japonica. Infos dazu und einige weiterführende Links (wie z.B. den hier: http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/fallopiajap…) gibt’s bei Wikipedia. http://de.wikipedia.org/wiki/Japanischer_Staudenkn%C…

Ein Beispiel aus dem Tierreich ist die Aga-Kröte. Auch hierzu weiß Wikipedia einiges zu erzählen. http://de.wikipedia.org/wiki/Aga-Kr%C3%B6te

LG
Huttatta

Hallo Fragewurm,

Passt das?
http://de.wikipedia.org/wiki/Killerbienen

Grundsätzlich ist Australien auch sehr lehrreich.

Da hat man z.B. Kühe hingebracht, damit die Menschen Milch und Fleisch haben. War ja löblich.
Nun gibt es aber in Australien keine Mistkäfer, welche die Kuhfladen abbauen, diese bleiben also auf den Wiesen liegen und zerstören die Grasnarbe.
Dann hat man Mistkäfer aus Afrika importiert, welche sich dem Problem annehmen sollte, das hat aber auch nicht funktioniert …

Das DDT war eigentlich auch eine gut gemeinte Erfindung. Man glaubte damit alle möglichen Krankheiten ausrotten zu können, welche durch Insekten übertragen werden. Hat aber auch nicht wirklich funktioniert und neue Probleme geschaffen:
http://de.wikipedia.org/wiki/DDT

Eine weitere Geschichte wäre die Begradigung von Flussläufen. Zunächst wurde das Leben an den befestigten Ufern sicherer, weil z.B. Gebäude nicht mehr unterspült wurden. Da jetzt aber die Flussauen als Rückstaugebiete fehlen, gibt es neue Probleme durch Hochwasser.

MfG Peter(TOO)

Nilbarsch im Viktoriasee
Hallöchen!

Da fällt mir ganz spontan ein hübsches Beispiel aus meiner (zugegebenermaßen schon etwas zurückliegenden) Lektüre von „Die Ameise als Tramp“ von Bernhard Kegel.

Der Viktoriasee ist wie die anderen großen Seen dieser Region Afrikas für seinen Artenreichtum an Barschen bekannt, die sie womöglich alle aus einer Ursprungsart entwickelt hatten. Die haben alle ökologischen Nischen besetzt und versetzen mit ihrer Formenvielfalt jeden Zoologen in Entzücken ^^
Naja, das Problem ist und war nun aber immer, dass die umliegende menschliche Bevölkerung recht arm ist, und oft Hunger leidet. Also dachten sich irgendwann irgendwelche schlauen Menschen: Ha, lasst uns den Nilbarsch im See aussetzen…der hat tolles Fleisch, liefert viel Masse, ist recht groß.
Gesagt, getan. Anfangs passte das auch alles ganz wunderbar. Die Nilbarsche vermehrten sich schnell, und wuchsen auch schnell zu Prachtexemplaren heran. Dass sie, um Masse zuzulegen die ganzen hübschen kleinen einheimischen Barsche fraßen, störte anfänglich maximal die einstmals entzückten Zoologen.
Das ganze schien zunächst alles wunderbar aufzugehen… Die Nilbarsche die man da aus dem Wasser zog waren riesig.
Aber irgendwann „schrumpften“ die Nilbarsche…immer seltener machte man den wirklich großen Fang. Was war passiert?
Es stellte sich heraus, dass die Nilbarsche beim einsetzen quasi im Schlaraffenland gelandet waren. Die haben sich die Bäuche ordentlich mit den ursprünglichen Barschen vollgeschlagen…bis diese immer weniger wurden. Viele Arten sind ausgestorben… irgendwann begannen sich die Nilbarsche quasi selbst den Ast abzusägen, auf dem sie saßen, indem sie ihre Nahrungsgrundlage gehörig dezimierten.
Letztenendes kam dabei heraus, dass das ursprüngliche ökologische Gleichgewicht futsch war, viele Arten bis an den Rand des Aussterbens und darüber hinaus getrieben wurden und das Hungerproblem der Bevölkerung langfristig eher verschlimmert wurde (denn von Fischfang konnte man nun kaum noch leben) und als interessante Randerscheinung gibt es dort nun unglaubliche Mückenplagen, denn die kleinen Barsche, die einsmals die ökologische Nische besetzt hatten, in der sie sich von Mücken und deren Larven ernährten waren ja so gut wie ausgestorben.

Soweit, wie ich mich an das Buch erinnere.
Hier ein kleiner Link, der zumindest das „irgendwann“ bisschen eingrenzen kann :wink:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nilbarsch

und hier eine Leseprobe und Rezensionen zum Buch…ist wirklich empfehlenswert (leider nicht ganz billig)
http://www.bernhardkegel.de/tramps.html

Ja, sonst hätte ich auch spontan an die Aga-Kröte gedacht. Die wurde ja schon genannt, und auf Wiki wird auch auf deine Frage eingegangen dazu.

Ach, und als ich gerade nach dem Beispeil der Partulaschnecken gegoogelt habe, bin ich noch auf folgenden Wiki-link gestoßen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Invasion#Ni…

da taucht auch der Nilbarsch wieder auf :wink:
Und wie gesagt, schau dir mal den Punkt 5.1.6 noch an, das fand ich auch zum haareraufen als ich davon zum ersten mal gehört habe :wink:

als Ergänzung zu dem Artikel da: Die Achatschnecke wurde nicht zufällig dort engeschleppt, sondern wird ganz gern gegessen. Also hat man sie dort gezüchtet, und einigen ist eben aus den Gärten die Flucht gelungen. Wie gesagt drängten sie schnell die einheimischen Arten zurück. Diese Euglandina hat in hastig durchgeführten Laborteststrecken auch die Achatschnecken gefressen, daher glaubte man den Versuch wagen zu können… aber die Wildniss ist nunmal kein Labor, die Partulas waren leichtere Beute und wurden fast vollständig ausgerottet. Bei dem Beispiel frage ich mich echt, wie man auf die Idee kam, das so durchzuziehen. Selbst wenn sie auch die Achatschnecken gefressen hätte, warum glaubte man, die würde vor den einheimischen halt machen?

nunja…waren andere zeiten damals
lieben gruß
aj

Füchse und Kröten
Hallo allerseits,

Grundsätzlich ist Australien auch sehr lehrreich.

Da hat man z.B. Kühe hingebracht, damit die Menschen Milch und
Fleisch haben. War ja löblich.
Nun gibt es aber in Australien keine Mistkäfer, welche die
Kuhfladen abbauen, diese bleiben also auf den Wiesen liegen
und zerstören die Grasnarbe.
Dann hat man Mistkäfer aus Afrika importiert, welche sich dem
Problem annehmen sollte, das hat aber auch nicht funktioniert

ja, und Karnickel wollte man gerne jagen, nur haben die sich einfach in den Outback davongemacht und sich dort sprichwortgemäß vermehrt.

Also hat man sich auch noch Füchse geholt; die kann man ebenfalls jagen und Karnickel fressen sie auch.

Tja, nur leider fanden die auch Geschmack an der einheimischen Fauna… (http://www.fuchsmuseum.de/jagd/australien-jagd.htm)

Und am anderen Ende Australiens wollte man Zuckerrohr anbauen. Wenig erstaunlicherweise kamen mit dem Zuckerrohr auch Käfer ins Land, die sich am süßen Saft zu laben pflegen.

Also holte man sich Kröten ins Land, die an solcherlei Kleingetier Geschmack finden.

Tja, nur leider mögen sie auch größere Happen… (http://derstandard.at/?url=/?id=1226396991725)

Beste Grüße

=^…^=

Hallo,
http://de.wikipedia.org/wiki/Kamberkrebs
Grüße
Ulf

PS: Formal (Naturschutzrecht) passt der Begriff des Eingriffes nicht zu deiner Fragestellung. (Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Bodenschicht in Verbindung stehenden Grundwasserspiegels…) Das bedeutet nicht, dass fremde Arten ausgesetzt werden dürfen. Nur gelten andere §§.