Suche brennstoffloses Kochgerät fürs Rad

Hallo,

Camping ist in D nur an ganz bestimmten Stellen erlaubt,
und oft kostenpfichtig.
Damit ich mir überall eine Tasse Tee heissmachen
oder eine Essration anwärmen kann,
suche ich einen feuerfreien / brennstofflosen Kocher:
Energieerzeugung mit Muskelkraft,
Transfer über Fahrradkette an die Erhitzungsvorrichtung.
Weiss jemand, ob es sowas gibt?

mit freundlichen Grüßen,
Anton Hartwich

Hallo,

mal rein rechnerisch:

um 1/4 Liter Wasser (zB ein Becher Tee) von 20 Grad auf 100 Grad zu erwärmen brauchst du:

80K * 250g * 4,2W*s/g/K = 84000 Ws

Ich schaffe eine Dauerleistung auf dem Fahrrad von gut 200 Watt. Bei 100%iger Umsetzung meiner Leistung in die Erwärmung des Wassers bräuchte ich also 7 Minuten. Dummerweise geht aber viel Energie verloren (Wärmeabstrahlung, Verdampfung, Systemwirkungsgrad), so dass man besser mit nicht mehr als 30-50% Wirkungsgrad rechnen sollte (je schwächer man tritt, umso größer werden die Verluste). Du würdest also für eine Tasse Tee ca. 15 bis 20 Minuten richtig kräftig reintreten müssen. Für ein Essen plus Tee dann vermutlich schon so ca. eine Stunde. Das dürfte der Grund sein, warum es solche Systeme wahrscheinlich nicht gibt.

Gruß, Niels

Hi!

Also auch ich glaube kaum dass es sowas gibt. Aber wenn du dir einen kleinen kompakten Campingkocher kaufst - und diesen benutzt - wer sollte da was dagegen haben?

Ich hab mir selbst so einen vor einiger Zeit gekauft und es gab noch nie ein Problem damit, wenn ich mich irgendwo hin gehockt habe um mir mein Gulasch aufzuwärmen. Oder im Winter den Glühwein am Schlittenhang ;O)

Gruß, David

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Tach,

also es dürfte absolut kein Prob geben, wenn Du mit einem Gas- oder Benzinkocher Dir ein Süppchen zubereitest. Wenn es nicht gerade bei 35° im trockenen Wald/Buschland ist, sagt niemand was.

Aber Du suchst ja was flammenloses. Kann ich Dir an der Stelle z.B. das hot-Pack aus dem amerikanischen MRE empfehlen. Bis zu 8 Stunden, je nach Wasserstand machts schln warm. Schau mal in Army-Shops.

Aber der Einfachheit halber würde ich Dir, sofern Du nicht ausgedehnte Wintertouren machst, für das Fahrrad einen Gasbrenner raten. Super kleine Teile gibts von Giga…

Hoffe, weitergeholfen zu haben

Grüße

Midir

solarkocher
moin,

schau mal hier

http://www.solarcooking.org/plans/

gruss
khs

Dummerweise geht aber
viel Energie verloren (Wärmeabstrahlung, Verdampfung,
Systemwirkungsgrad), so dass man besser mit nicht mehr als
30-50% Wirkungsgrad rechnen sollte

Natürlich muss das System energieeffizient sein.
Ich rede nicht von einem offenen Metallbehälter.
Ein kommerzielles Produkt sollte ungefähr so aufgebaut sein:
(Entwurf/Pflichtenheft)

Behälter halbkreisförmig (Draufsicht), Höhe = Durchmesser + 1 cm,
fest verschließbar(Kochen mit Überdruck),
Deckel und Kreisbogen thermoskannenartig,
die gerade Wand aus Metall, evntl mit Rippe nach innen,
sauber anliegend an diese Wand ein dünnes Stahlblech,
innen glatt, außen rauh, auswechselbar (da Abnutzung).
An diesem Stahlblech reiben alte (weggeworfene) rotierende (Auto)Bremsbeläge.
(Die Bohrung und das Gewinde muss man dan selbst machen.)
Die Reibeinheit (Welle fest mit Zahnkranz verbunden) wird statt dem Hinterrad eingespannt (Schnellspanner).
Als Halter eine Thermoskannenwand (isoliert die Metallwand) mit Führungsschienen,
in die der Behälter von oben reinkommt.
Anpressdruck des Bremsbelags leicht verstellbar.

Gesamtgewicht: 1-2kg (je nach Größe)
System-Wirkungsgrad: mind. 90%

Wirkungsgrad lässt sich weiter steigern indem man
am Anfang langsam und dann immer schneller tritt.

Muss man sich sowas selbst bauen, muss man allerdings
auf die Thermoskannenisolation verzichten, und stattdessen
Bauschaum oder sowas verwenden.

kein solarkocher

Der Kocher sollte schon auch und insbesondere im Winter funktionieren.
(trotzdem danke)

Tach,

also es dürfte absolut kein Prob geben, wenn Du mit einem Gas-
oder Benzinkocher Dir ein Süppchen zubereitest. Wenn es nicht
gerade bei 35° im trockenen Wald/Buschland ist, sagt niemand
was.

Ich hatte noch nie Ärger deswegen,
aber ich hab’s auch noch nie probiert.
Meines Wissens nach ist jedoch offenes Feuer
im Wald sowie im Umkreis von 100m verboten.
Und da Rast-/Parkplätze oft umwaldet sind,
heisst das fast überall.
Vielleicht bezieht sich „offenes Feuer“ auch eher
auf Lagerfeuer oder ähnliches.
Wenn so ein Micro-Kocher aber kein Problem ist,
werde ich’s als Alternative in Erwägung ziehen.
Wie sieht’s da eigentlich mit Geruchsentwicklung aus?

Servus,

Meines Wissens nach ist jedoch offenes Feuer
im Wald sowie im Umkreis von 100m verboten.

wobei das Verbot von ganz verschiedenen Leuten überwacht wird. Je weiter man in den Wald reinkommt, desto mehr liegt die Überwachung in den Händen von Förstern und Waldbauern: Und die schauen eher drauf, wie man mit dem Feuer umgeht.

Im Juli/August auf Kiefernstreu ist auch ein Gaskocher schon Tabu. Im Februar, wenn rundherum der Erlenbruch quatscht, überhaupt kein Problem.

Der Förster ist eine der erfreulichsten Erscheinungsformen des deutschen Beamten - ein bissel Anarchie (im besten Sinn des Wortes) ist überall im Wald.

Schöne Grüße

MM
am Sonntag wieder auf dem Drachenfels, wenns Wetter mitmacht. Sonst halt auf dem Kellerkopf, oder auf der Schwarzsohl, oder auf der Hohen Loog oder woauchimmer - Hauptsach im Wald

Hallo,

Natürlich muss das System energieeffizient sein.
Ich rede nicht von einem offenen Metallbehälter.
Ein kommerzielles Produkt sollte ungefähr so aufgebaut sein:
(Entwurf/Pflichtenheft)

Behälter halbkreisförmig (Draufsicht), Höhe = Durchmesser + 1
cm,
fest verschließbar(Kochen mit Überdruck),

ein Halbkreis ist aber nicht sehr druckfest. Die plane Wand wird sich nach außen beulen, was zu starken Vibrationen beim Betrieb führt. Alternativ kannst du die Wand verstärken, was aber das Gewicht erhöht. Nicht umsonst werden Schnellkochtöpfe Rund gebaut und wiegen entsprechend. Verstärkst du mit Rippen nach innen,

Deckel und Kreisbogen thermoskannenartig,
die gerade Wand aus Metall, evntl mit Rippe nach
innen,
sauber anliegend an diese Wand ein dünnes Stahlblech,
innen glatt, außen rauh, auswechselbar (da
Abnutzung).
An diesem Stahlblech reiben alte (weggeworfene) rotierende
(Auto)Bremsbeläge.

Die dann auch noch mit erhitzt werden müssen.

(Die Bohrung und das Gewinde muss man dan selbst machen.)
Die Reibeinheit (Welle fest mit Zahnkranz verbunden) wird
statt dem Hinterrad eingespannt (Schnellspanner).
Als Halter eine Thermoskannenwand (isoliert die Metallwand)
mit Führungsschienen,
in die der Behälter von oben reinkommt.
Anpressdruck des Bremsbelags leicht verstellbar.

Gesamtgewicht: 1-2kg (je nach Größe)

mindestens die Hälfte davon musst du auch noch erwärmen, was je nach Material nochmal einige zig-Tausend Ws benötigt.

System-Wirkungsgrad: mind. 90%

wie kommst du auf diesen Wirkungsgrad? Scheint mir doch eher eine Wunschvorstellung zu sein. Deine Verluste sind:

Verluste in der Kraftübertragung (ein optimal laufender Fahrradantrieb (Kettenschaltung) hat ca. 97% WG; das wirst du aber bei der Übertragung auf das Gerät nicht schaffen, rechnen wir also mal extrem optimistisch mit 95% (was einem gut gepflegten Antrieb entspricht).
Wärmeabstrahlung kannst du reduzieren durch Isolierung, aber nicht völlig vermeiden. gehen wir von 5% Verlust aus (ebenfalls extrem optimistisch, zB bekommst du durch die Rotierenden Beläge Luftströmungen, die einen Teil der Wärme abführen) hast du also nur noch rund 90% WG. Dann musst du außer deinem Süppchen noch einen nicht unerheblichen Teil der Apparatur erwärmen was je nach Material ein Dritte bis die Hälfte der Energie verschlingt. Damit liegen wir dann bei 45% bis 55% Gesamtwirkungsgrad. Realistisch ist aber auch das ein viel zu optimistischer Wert. Am Ende brauchst du dann für eine Tasse Tee 20 Minuten tierische Strampelei. D.h. Eine Tasse Tee kostet dich 6 bis 10 Kilometer (je nach deiner üblichen Geschwindigkeit).

Wirkungsgrad lässt sich weiter steigern indem man
am Anfang langsam und dann immer schneller tritt.

wieso das denn? Damit verlängerst du nur die Zeit, in der es zu Wärmeverlusten kommt.

Muss man sich sowas selbst bauen, muss man allerdings
auf die Thermoskannenisolation verzichten, und stattdessen
Bauschaum oder sowas verwenden.

ich würde sagen, bau dir sowas selbst (schon um des Spaßes Willen) und berichte uns dann hier, wie das klappt. Meines Erachtens wirst du dich dumm und dämlich strampeln und die Suppe dennoch nicht ausreichen erwärmt bekommen. Für den Anfang kannst du ja mal einen alten Topf nehmen und schauen, wie schnell du ihn warm bekommst, wenn du die Vorrichtung auf seinem Boden rotieren lässt und ihn ansonsten gut isolierst.

Gruß, Niels

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moin,
ein solarkocher funktioniert auch im winter ( wenn die sonne scheint), denn nicht die umgebungstemperatur ist wichtig, sondern allein die sonneneinstahlung

gruss
khs

Hallo vume,

Vielleicht bezieht sich „offenes Feuer“ auch eher
auf Lagerfeuer oder ähnliches.

Na ja, prinzipiell auf alles, wo eine Flamme da ist… aber wie Martin schon schrieb: Der Begriff ist dehnbar, und wenn man „mit a bissarl am hirn“ -wie man bei uns sagt- vorgeht, dann sagen die Herren in grün, seien es Polizisten, Förster oder Jäger nichts.

Wie sieht’s da eigentlich mit Geruchsentwicklung aus?

Nix… Ich meine kein Geruch… Das ist nur Propan/Butan… Jaaaaa, wenn man am offenen Ventil schnüffelt, dann riecht man was, aber absolut(!!!) vernachlässigbar :wink: Jedes abgebrannte Streichholz stinkt 1000 mal mehr…

Hoffe, weitergeholfen zu haben

Grüße

Midir

Hallo nochmals!

Der Kocher sollte schon auch und insbesondere im Winter
funktionieren.

Hoppala!!! Winterbetrieb? das ist was anderes… Hier kommst Du mit Gas nicht weit.

Schau mal in FAQ:2254
Oder aber in einen alten Thread: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

Da steht was zu den Kochersystemen

Hoffe, weitergeholfen zu haben

Grüße

Midir

Ergänzung
Hallo nochmal,

was mir gerade nocheinfällt:

ein elektrisches System wäre für den Zweck deutlich besser geeignet:

Ein guter Generator (Wirkungsgrad bis zu 90%) eine elektrische Heizung (Wirkungsgrad rund 100%, wenn die Heizung im Wasser ist = Tauchsieder) und ein leichtes Gefäß aus hitzebeständigem Kunststoff mit gut schließendem aber nicht druckdichtem Deckel (gute Isolierung mit wenig Wärmekapazität). Insgesamt könntest du so auf vielleicht 70% bis 80% kommen und musst nicht so viel Gewicht schleppen. Auch hast du damit weniger mechanische Probleme und kannst die Energieerzeugung räumlich von der Speisenbereitung trennen.

Gruß, Niels

Danke! guter Link!(FAQ)
Danke! guter Link!(FAQ)

Generator besser als Reibung?

ein elektrisches System wäre für den Zweck deutlich besser
geeignet

Ich dachte eben, dass ein Reibungs-System,
das ja alle zugeführte Energie zu 100% in Wärme
direkt an der Gefäßwand umsetzt,
einen deutlich höheren Wirkungsgrad hat
als ein Generator-Tauchsieder Gespann,
wo die Generatorabwärme verloren geht.
Ein Generator hätte jedoch den großen Vorteil,
dass man an ihm auch andere elektrische Geräte
betreiben könnte (Notebook, Licht, Akku-Ladegerät etc.)

Ein guter Generator (Wirkungsgrad bis zu 90%)

Weisst du, wo es solche Generatoren
in der nötigen Leistungsklasse (100-500W) gibt?
Angenommen, ein DC-Motor hat als Generator denselben Wirkungsgrad
wie als Motor, so finde ich nur solche mit 70-80%.
Ich glaube, 90% lassen sich nur bei einer bestimmter Drehzahl
bei Generatoren in der kW-Klasse erreichen.

müsste gehen…

ein Halbkreis ist aber nicht sehr druckfest.

Muss er bei einer Energiezufuhr von 100-400W wohl auch nicht sein.
Der druckdichte Verschluss soll nur die Verdampfungsverluste eliminieren.
Das Wasser / die Suppe soll auch nur so bis 70-80° erwärmt werden,
nicht bis 115°.
Ausserdem drückt ja noch der Bremsbelag dagegen.

Verstärkst du mit Rippen nach innen,

Die Rippe(n) soll nur der schnellen Wärmeabgabe an die Flüssigkeit dienen.
Bei einem kommerziellen Produkt könnte man natürlich die komplette Innenwand
verrippen, so dass man tatsächlich mit Hochdruck kochen kann…

mindestens die Hälfte davon musst du auch noch erwärmen, was
je nach Material nochmal einige zig-Tausend Ws benötigt.

Heisseste Teile: Metallwand und Gummioberfläche (Reibungspartner).
Wärmekapazität von Metall gering, Gummi guter Isolator, dürfte also
selbst bei 10-minütigem Betrieb nicht durcherhitzt werden.
Zudem dient das Ganze auch noch zum Warmhalten,
man braucht ja zum Essen/Trinken auch Zeit…

System-Wirkungsgrad: mind. 90%

wie kommst du auf diesen Wirkungsgrad?

Kette->Zahnkranz 97%
Zahnkranz->Bremsbelag 99% (fest verbunden über Welle)
Bremsbelag->Wand, Reibung, 100% Wärme.
geringe Wärmeverluste, da Thermoskannenisolation.

Scheint mir doch eher
eine Wunschvorstellung zu sein.

Klar, schließlich ist es ein rein fiktives Produkt.

Wärmeabstrahlung kannst du reduzieren durch Isolierung, aber
nicht völlig vermeiden. gehen wir von 5% Verlust aus
(ebenfalls extrem optimistisch, zB bekommst du durch die
Rotierenden Beläge Luftströmungen, die einen Teil der Wärme
abführen) hast du also nur noch rund 90% WG.

Der Bemsbelag rotiert in einem geschlossenen Raum.
Einziger Schwachpunkt der Isolation ist die Welle.
Aufbau von aussen zur Radmitte:
-Zylinderwand (thermo, minimale Wärmeabstrahlung)
-gerade Metall-Wand mit Rippe(n) nach innen zur schnellen Wärmeabgabe
-Bremsbelag
-Halter/Aussenwand (thermo), durch die die Welle geht,
die den Bremsbelag dreht
-Zahnkranz

Dann musst du
außer deinem Süppchen noch einen nicht unerheblichen Teil der
Apparatur erwärmen was je nach Material ein Drittel bis die
Hälfte der Energie verschlingt.

Tee bleibt in einer Thermoskanne Stunden heiss.
Also dürfte weder die Anwärmung der Innenwand
noch die Wärmeabstrahlung in ein paar Minuten
sonderlich ins Gewicht fallen.

Wirkungsgrad lässt sich weiter steigern indem man
am Anfang langsam und dann immer schneller tritt.

wieso das denn? Damit verlängerst du nur die Zeit, in der es
zu Wärmeverlusten kommt.

Richtig. Aber ich reduziere die Zeit, in der
die größeren Verluste auftreten,
also wenn das Getränk z.B. schon 50° hat.

ich würde sagen, bau dir sowas selbst (schon um des Spaßes
Willen) und berichte uns dann hier, wie das klappt.

Hmm, vielleicht, mal sehen.
Generator ist eigentlich schon verlockender,
da Strom wesentlich vielseitiger als Wärme,
nur finde ich keinen gescheiten.
Und natürlich ist etwas selbst Zusammengeleimtes
nicht so gut wie was Professionelles (aber dafür viel billiger).
Ausserdem scheint die Benutzung eines gewöhnlichen Kochers
ausserhalb von Campingplätzen doch meist kein Problem zu sein.

PS: Der dritte Entwurf, den ich hatte,
war eine Thermoskanne mit Metalleinlage
und außen eine mit Neodym-Magneten besetzte rotierende Scheibe
(Hitzeerzeugung durch Induktion).
Scheint mir aber entschieden zu dubios zu sein,
um es auch nur zu versuchen.