ich hätte aber irgendwie gedacht, dass hier mehr Leute schreiben.
Du fragtest nach einem
Buch, das die Ursachen für bestimmt sexuelle Neigungen beschreibt.
Auch wenn es eine Reihe von hier lesenden oder schreibenden BDSM-Kundigen gibt, heißt das ja nicht, daß die auch zu der von dir gestellten Frage etwas beitragen können. (Zumal dieses Forum, obwohl es sich „Experten“ auf die Fahne schreibt, schon lange in einer Weise gesteuert wird, durch die wirkliche Experten ihrer jeweiligen Fachgebiete vergrault werden.)
Abgesehen davon, daß man auch in der Persönlichkeits- oder Sexualpsychologie bzgl. dieses Themas eh nicht von „Ursachen“ sprechen kann, sondern eben nur von Anfängen oder Auslösern einer je individuellen Entwicklung (der Persönlichkeit bzw. der Sexualpräferenz). Und gerade was BDSM angeht, tun sich sämtliche psychologischen Schulrichtungen furchtbar schwer - aus bereits angedeuteten Gründen.
Im vorigen Jahr gab es einen internationalen Kongress der DGIP (Adler-Schule) mit dem Thema „Macht und Lust“. Unter den zig Vorträgen gab es keinen einzigen (!), der D&S zum Thema hatte.
Ist doch ein interessantes Thema
Natürlich ist das ein interessantes Thema. Aber sicherlich eben gerade NICHT …
… weil bestimmte Sexpraktiken jetzt auch Bestsellerlisten bestücken.
Denn da du vermutlich Shades of Grey meinst, so ist das von einer Autorin verfaßt, die in den sensiblen Feinheiten von D&S wirklich nicht gerade beschlagen ist. Abgesehen davon, daß es an literarischer Qualität unterste Schublade ist.
Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum man so schwer etwas (vor allem im dt. sprachigen Raum) findet.
Hast du denn schon alle deutschsprachigen Fachzeitschriften der letzten 50 Jahre durchgesucht?
Nun gut, daß du da nicht viel finden wirst, außer über Fetischismus und „Deviationen“, die mit BDSM nichts zu tun haben oder eben nur in den psychopathologisch und therapeutisch relevanten Formen, hatte ich ja schon erwähnt.
Wenn du aber nicht nach „Ursachen“ (siehe oben) suchst, sondern eher nach individuellen Biographien von BDSM Praktizierenden, dann wirst du schon eher fündig werden. Obwohl diese dann wiederum meist von Personen verfaßt sind, deren Ehrgeiz eher der ist, „Literatur“ sein zu wollen, als der, entwicklungspsychologisch relevant zu sein.
Es muss gleich immer sonst wie kompliziert sein.
Nun ja. Wer Kompliziertes scheut, braucht eigentlich erst gar nicht anzufangen, nach den Hintergründen psychischer Phänomene zu fragen. Das gilt schon für viel Einfacheres als BDSM.
Schönen Gruß
Metapher