Suche ebenfalls Perspektive

Hallo zusammen,

inspiriert von der Bankkauffrau weiter unten würde auch ich gerne hören, welche Möglichkeiten ihr für meinen beruflichen Werdegang seht.

Derzeit bin ich im 1. Jahr meiner Ausbildung im mittleren Dienst der Steuerverwaltung Bayern. Eigentlich habe ich Abitur und wollte Jura studieren, wollte jedoch zunächst etwas in der Hand und auf dem Konto haben.
Die Ausbildung unterfordert und langweilt mich jedoch extrem, weswegen ich überlege, aufzuhören und doch studieren zu gehen.
Problem hierbei: Ich möchte unbedingt mit meiner Freundin zusammen studieren gehen, diese weiß jedoch auf Grund ihres Medizin-Studienwunsches und der damit verbundenen ZVS-Verteilung nicht, wo sie studieren wird. Abwarten bis der Bescheid da ist ist zu spät, um noch eine Wohnung zu suchen und umzuziehen. Sie würde in einem Wohnheim unterkommen, für mich ist das wegen meines eigenen Hausstandes nicht möglich.

Habt ihr irgendwelche Ideen, wie ich das Problem mit der ZVS/Wohnung lösen kann oder was ich ein Jahr lang bei etwa gleichem Verdienst (900 netto) arbeiten könnte? Ich möchte ungern länger hier im Amt bleiben, höchstens wenn ich nebenbei einen fernlehrgang Kostenrechnung mache, den ich mir aber wohl nicht leisten kann.

Besten Dank im Voraus!

Hallo,

was hältst du denn davon, deine Ausbildung trotz der gefühlten Unterforderung erst einmal zu Ende zu bringen und dann ein Studium aufzusatteln.

So kannst du in deinem Lebenslauf schon ein erstes Mal Biss dokumentieren, wenn du später einem potenziellen Arbeitgeber erklären musst, warum du nach der Ausbildung an die Uni gegangen bist.
Es hört sich um ein Vielfaches besser an, wenn du sagen kannst, dass du schnell gemerkt hast, dass der Beruf zwar nichts für dich ist, du aber angefangene Dinge zu Ende bringen willst und daher nicht vorzeitig das Handtuch schmeißt, sondern abschließt.

Die Empfehlung, die Ausbildung zu Ende zu bringen, gebe ich noch aus einem weiteren Grund: Du wärst nicht allein auf weiter Flur, wenn du das Jura-Studium nicht schaffst. Ich kenne dich nicht, daher nimm es bitte nicht persönlich. ABer die Durchfall-Quote bei Jura ist sehr hoch, das Studium sehr anspruchsvoll. Selbst wenn dich deine Ausbildung jetzt unterfordert, könnte dich das Studium überfordern. Und dann hättest du gleich die nächste nicht zu Ende geführte Ausbildung vorzuweisen.

Patchwork-Lebensläufe sind heutzutage nichts unnormales mehr; dennoch macht es sich ganz gut, wenn sie ab und zu mit Abschlüssen und Erfolgen durchzogen sind, um für potenzielle Arbeitgeber interessant zu werden.

Ansonsten bekommst du nämlich ganz schnell das Image, sprunghaft zu sein und nicht über Durchhaltevermögen zu verfügen.

So sehr ich den Wunsch verstehen kann, mit deiner Freundin zusammen zu sein und zusammen zu leben - in erster Linie solltest du in jungen Jahren erst einmal versuchen, einen vernünftigen Ausbildungsgang auf die Reihe zu bekommen, der nicht von persönlichen Interessen dominiert wird. Der Rest wird sich schon finden, und ihr wärt nicht das erste Paar, das eine Zeitlang eine Fernbeziehung führt.

Und dann könntest du auch in aller Ruhe deiner Freundin hinterher in eine gemeinsame Wohnung ziehen. 900 Euro netto kannst du m. E. in so ziemlich jedem Job verdienen; es kommt halt darauf an, wieviel Zeit du investieren willst.

Viele Grüße
Kirsten