Suche eine Gedichtsinterpretation von "Überall" von Joachim Ringelnatz

[Anonym_c378eb261409]

Hallo!

Ich suche eine Gedichtsinterpreation von diesem Gedicht: Kann es mir jemand inhaltlich interpretieren? (Einige Parts sind relativ klar, bei manchen bin ich unsicher)
„Überall ist Wunderland.Überall ist Leben.Bei meiner Tante im StrumpfenbandWie irgendwo daneben. Überall ist Dunkelheit.Kinder werden Väter.Fünf Minuten späterStirbt sich was für einige Zeit.Überall ist Ewigkeit. Wenn du einen Schneck behauchst,Schrumpft er ins Gehäuse.Wenn du ihn in Kognak tauchst,Sieht er weiße Mäuse.“ (J.Ringelnatz)Vielen Dank!

[Aprilfisch]

Übnung über überall Überraschendes
Szervusz Lazlo,

eigentlich schade, so ein schönes Gedicht durch Interpretation zu sezieren, aber sei’s drum.

Wie immer bei Schulaufgaben die herzliche Bitte an Dich, dass Du kurz vorträgst, worin Du Dir relativ klar bist, und worin Du Dir unsicher bist. Dann schaun wer mal.

Schöne Grüße

MM

[Anonym_c378eb261409]

Hallo!
Danke für die rasche Antwort!

Es ist leider ziemlich lang her seit der letzten Gedichtsinterpretation. Bzw. brauch ichs nicht für die Schule oder Studium, sondern einfach aus Interesse.

Speziell beim Schluss frag ich mich, ob man relativ nah am Text interpretieren kann oder ob da mehr dahinter steckt.

Also „… wenn du ihn in Kognac tauchst sieht er weiße Mäuse“
meint das einfach den menschlichen Alkoholkonsum, der deine Wahrnehmung beeinflusst?

Würd mich über ein paar Anregungen freuen.

Danke

[Aprilfisch]

Servus,

ja - die zwei Überraschungen an dem besoffenen Schneck sind, dass hier eine gängige spielerische Beschäftigung mit Schnecken (Anhauchen - Einziehen lassen und dann beim wieder Hervorkommen zuschauen) in einem Atemzug mit einem weniger üblichen Experiment genannt wird und dass von dem Schneck erzählt wird, als sei er ein Mensch.

„Weiße Mäuse sehen“ war noch bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts ein gängiger Ausdruck für optische Halluzinationen nach Alkoholkonsum.

Schöne Grüße

MM

[jinglihhu]

Hallo! Ich suche auch nach einer Interpretation von diesem Gedicht und bin auf der Seite gelandet. Ich verstehe eher nicht was er mit „auch bei meiner Tante im Strumpfenband“ andeutet. Im Sinne von "auch im ‚Rotlichtmilieu‘ "? Ich brauche die Interpretation auch nur aus Interesse für eine Seite im Graphic Novel „Berlin-City of Light“, der über das Ende der Weimarer Republik berichtet und Ringelnatz in einer Szene porträtiert. Der Hintergrund von dieser Seite ist ja, dass ein Journalistkollege von Ringelnatz aus Verzweiflung des NS-Propagadas sich zurückzieht und er ihn aus der Not helfen möchte.

Bin auch generell interessiert, in welchem Hintergrund dieses Gedicht geschrieben wurde. Vielen herzlichen Dank!