Hallo!
Was ein Pürierstab taugt, das merkt man oft erst nach einiger Zeit. Ich hatte mal ein No-Name Gerät mit dem ich zunächst sehr zufrieden war. Es hatte eine abnehmbare Antriebseinheit und der Messerkopf mit Säule war aus Edelstahl.
Das war mir wichtig, weil meine Frau beim Pürieren von selbstgekochtem Pflaumenmus ihren alten BRAUN Pürierstab, der aus Kunststoff ist, geschrottet hat. Er ist geschmolzen, weil Pflaumenmus durch den hohen Zuckeranteil bei recht hohen Temperaturen kocht. Das sind wesentlich mehr als 100ºC und bringt eben, wie wir schmerzlich erfahren mussten, Kuunststoff zum Schmelzen. Deshalb kommen nun nur noch welche mit Edelstahl-Säule und -Glocke in Frage.
Aber zurück zu dem No-Name Teil. Wie gesagt, zunächst war alles prima. Es hat einen super starken Motor, der auch als Antrieb für einen kleinen Cutter dient, der mitgeliefert wurde. So weit so gut.
Eines Tages drehte der Motor auf einmal durch. Meine Fehleranalyse ergab folgendes: Die Welle der Messereinheit ist nicht richtig gelagert. Es ist nur eine Wellendurchführung mit einer Art Gleitlager, wenn das den Begriff Lager überhaupt verdient. Weil sich das so gut wie gar nicht reinigen lässt, wurde es mit der Zeit schwergängig. Das ist zunächst nicht aufgefallen, weil der kräftige Motor (650W) es trotzdem geschafft hat das Messer zu drehen. Das Problem war nun die Kraftübertagung am Kupplungsstück zwischen Motor und Messerwelle. Da wo man Motoreinheit und Edelstahl-Messereinheit auseinander nehmen kann. Die Kraftübertragung geschieht über ein Kreuzschlitz Kupplungsstück aus Kunststoff. Als durch die Schwergängigkeit der Welle die zu übertragenden Kräfte immer größer wurden, erhöhten sich auch die Reibungsverluste im Kupplungsstück. Reibung erzeugt Wärme und diese Wärme wurde irgendwann mal so groß, dass der Kunststoff des Kupplungsstücks schmolz, bzw. weich wurde, und sich der Kreuzschlitz in einen konischen Trichter verwandelte. Typischr Fall von Fehlkonstruktion. Was nützt ein super starker Motor, wenn die Kupplung gar nicht in der Lage ist die Kraft bzw. das Drehmoment des Motors zu übertragen?
Der ESGE hat im Vergleich zu anderen relativ wenig Motorleistung. Aber der hat wohl eine vernünftig gelagerte Antriebswelle und braucht deshalb gar nicht so viel. Wenn das Ding nicht so schweineteuer wäre, hätte ich schon längst einen. Aber 120 Euronen für einen Pürierstab zu löhnen, wenn es doch auch welche für 20 gibt, das kostet schon Überwindung. Mein Traum wäre die Gastro-Version des ESGE, aber die ist noch teurer.
Allerdings hat die Form der Glocke beim ESGE auch Nachteile. Man kann mit ihm keine Schokoladenschmelze homegenisieren und die Luftblasen entfernen. Aber das ist eine Spezialanwendung für die man sich dann eben ein extra Gerät anschaffen müsste. Außerdem kennt kaum jemand den Trick, wie man das mit einem Pürierstab macht.
Liebe Grüße,
Thomas.