Hallo!
Ich würde dir empfehlen bei einer einschlägigen Community mit zu machen und die Mitglider nach Tipps zu deinen konkreten Problemen zu fragen. Ganz nett finde ich persönlich die relativ kleine Community vom Digital-Fotografie-Forum. Da gibt es eine spezielle GIMP-Unterabteilung. Da wirst du geholfen!
Es gibt sicherlich noch reichlich andere Foren, an die du dich wenden kannst. Hast du es hier bei wer-weiss-was schon mal bei der Abteilung „Digitale Bildbearbeitung“ probiert?
Jetzt mal prnzipiell zu deinem Problem mit dem Hintergrund. Kernproblem ist immer, das Hauptmotiv vom Hintergrund zu trennen, oder wie man bei der Bildbearbeitung sagt, freizustellen. Sobald du das geschafft hast, kannst du mit dem Hintergrund machen was du willst, heller, dunkler, unscharf, verwischt,…, etc.
Die Vorgehensweise ist also immer die gleiche. Das Bild in eine neue Ebene kopieren und dann mit geeigneten Tools versuchen den Hintergrund vom Rest des Bildes zu trennen. Welche Tools am besten geeignet sind, ist vom Bild abhängig.
Ein Weg ist es, das Hauptmotiv oder den Hintergrund in eine „Auswahl“ zu packen. Dazu dienen die Werkzeuge wie Lasso und Zauberstab. Dabei musst du nicht mit einem Mal die komplette Auswahl erfassen. Du kannst Stück für Stück deine Auswahl komplettieren oder auch was von der bisherigen Auswahl weg nehmen. Duch verstellen der Parameter beim Zauberstab kann man ihn so konfigurieren, dass er die richtigen Bildteile zur Auswahl hinzu fügt oder ggf. weg nimmt. Ganz einfach ist diese Methode, wenn sich Objekt und Hintergrund farblich stark unterscheiden. So ist ein z.B. ein Flugzeug vor blaumen Himmel sehr leicht freizustellen: du nimmst mit dem Lassotool das Flugzeug mit Himmel drum rum in deine Auswahl. Dann nimmst du den Zauberstab, hälst die STRG-Taste gedrückt, damit das vom Zauberstab erfasste von der bisherigen Auswahl subtrahiert wird, und klickst auf ein Stück Himmel in der Auswahl. Schwupp, hast du das Flugzeug alleine. Bei einem Reh vor dunkelbraunem Unterholz dagegen, ist es nicht so einfach.
Hier empfiehlt sich die Verwendung von Masken. In GIMP kannst du zu jeder Ebene eine Ebenenmaske definieren. Die Maske hat genauso viele Bildpunkte wie das Bild, kennt aber nur schwarz/weiss. Ein schwarzer Bildpunkt bedeutet, dass die Ebene an dieser Stelle transparent, also unsichtbat ist, ein weißer Bildpunkt macht die Ebene an dieser Stelle sichtbar. Garutöne representieren prozentuale Transparenz. Man kann die Masken durch die Verfremdung des eigentlichen Bildes erzeugen, oder man kann sie selbst malen. Oder eine Kombination von beidem. Du kannst als Maske beispielsweise eine Graustiufenkopie des Bildes nehmen, dann beim Maskenbild den Kontrast so weit aufdrehen, dass du nur noch schwarz und weiss hast. Duch verschieben des Schwellwerts kannst du dann eine Maske wie bei einer Lithografie erstellen. Für den Anfang ist es am einfachsten, die Maske selbst zu malen. Du erzeugst eine Ebenenmaske und machst sie per Default erst mal komplett schwarz, d.h. deine Ebene ist komplett transparent, also unsichbar. Dann wählst du den Modus „Maske bearbeiten“, lässt aber die Maske unsichtbar. Du siehst dann das Bild, malst aber auf der Maske rum. Wenn du jetzt für den Pinsel die Farbe weiss wählst, kannst du auf dem Bild die Kontur deines Objektes nachmalen und erzeugst damit auf der Maske weise Linien. Wenn du dann mal die Maske anzeigen lässt, dann siehst du, wenn du nichts vergessen hast, eine weiße Konturlinie deines freizustellenden Objektes. Ist die Kontur geschlossen, dann kannst du mit dem Farbeimer, die ganze Fläche innen weiß ausfüllen und hast dann die Maske komplett. Ein Problem dabei ist es, ganz feine Strukturen, wie z.B. wehende Haarstähnen zu erfassen. Du kannst allerdings beim Malen beliebig weit in das Bild rein zoomen und mit feinen Pinseldurchmessern bis auf Bildpunktebene genau malen. Das kostet allerdings Zeit.
Wenn du die Maske oder die Auswahl komplett hast, hast du gewonnen. Spätestens jetzt solltest du das Zwischenergebnis als (*.XCF) Datei speichern. Das ist das GIMP-Format, bei dem alle Ebeneninformationen mit abgespeichert werden.
Wenn du mit der Auswahl gearbeitet hast, dann kopierst du die Auswahl in eine extra Ebene und machst deine „Arbeitsebene“ unsichtbar. Hast du eine Maske erstellt, ist das nicht nötig.
Du kannst nun auf der unteren Ebene das ganze Bild heller/dunkler oder sonstwas machen. Mit samt dem Hauptmotiv, das ist egal. Das Hauptmotiv ist in der darüberliegenden Ebene unverändert und überdeckt die darunter liegende Ebene. Nur da wo die obere Ebene transparent ist, wird das manipulierte Bild der unteren Ebene sichtbar. Deshalb kannst du bei der Manipulation des unteren Bildes allein auf den Hintergrund achten.
Ein Vorteil der Maske gegenüber der Auswahl ist, dass du die Übergänge zwischen Motiv und Hintergrund weich machen kannst. Es kann sein, dass män die Grenze zwischen dem unveränderten Bildteil und dem manipulietrten zu deutlich sieht. Hast du mit Maske geabeitet, dann kannst du die harte schwarz/weiss Kontur der Maske z.B. duch den Gaus’schen Weichzeichnungsfilter in einen unscharfen Schwarz/grau/weiss-Übergang verwandeln und damit wird aus dem harten Übergang von ursprünglichen zum manipulierten Bild eine fließende Übergangszone.
Ist alles so, wie du es haben wolltest speicherst du es als XCF, dann kannst du die sichtbaren Ebenen miteinander verschmelzen und als JPG ausgeben lassen.
Ich hoffe, ich konnte dir schon mal erste Grundlagen vermitteln. Ansonsten, wie gesagt, wende dich an ein User-Forum.
Liebe Grüße,
Thomas.