Suche nach einer Kurzgeschichte, E. A. Poe?

Hallo,

dann möchte ich auch mal hier das Wissen der Belesenen anzapfen…

Ich habe vor längerer Zeit eine Kurzgeschichte gelesen (ich glaube, auf Englisch), in der es darum ging, dass ein Mann eine Welt auf einer Grammophonplatte / -walze erschaffen hat. Er schien wohl ein Einsiedler zu sein und hat diese Walze einem Besucher vorgeführt und ihm erklärt, dass alle Bewohner dieser Welt glauben, dass ihre Welt die einzige ist, sich also nicht bewußt sind, dass sie „nur“ auf der Grammophonwalze existieren. Weiter erzählt er, dass es durchaus möglich wäre, dass auf seiner Walze ein Indivifuum eine ebensolche Walze gebaut hätte, auf der es wiederum eine andere Welt gäbe, und auf der Walze wiederum etc. …

Kennt jemand diese Geschichte? Ich würde sie gerne noch einmal lesen. Sie könnte von Edgar Allan Poe sein, zumindest aus dieser Zeit ungefähr (daher auch das Grammophon).

Vielen Dank,

die Franzi

Kennt jemand diese Geschichte? Ich würde sie gerne noch einmal
lesen. Sie könnte von Edgar Allan Poe sein, zumindest aus
dieser Zeit ungefähr (daher auch das Grammophon).

Garantiert nicht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Edgar_Poe (1809 - 1849)
http://de.wikipedia.org/wiki/Grammophon (erfunden 1887)

Hi,

„ungefähr“ stand da… naja… Ich sollte es gewohnt sein, dass von mir solche Recherchen verlangt werden.

die Franzi

Oder Stanislaw Lem?
Hi, Miezekatze!

Das ist literarisch natürlich eine ganz andere Welt, aber das von Dir geschilderte Thema kenne ich aus den Stertagebüchern des Ijon Tichy.
Es ist die letzte Episode aus den Sterntagebüchern, mit dem Titel „Doktor Diagoras“.

Gruß, Caro

Hallo Franzi,

Ich habe vor längerer Zeit eine Kurzgeschichte gelesen (ich
glaube, auf Englisch), in der es darum ging, dass ein Mann
eine Welt auf einer Grammophonplatte / -walze erschaffen hat.

Weiter erzählt er, dass es durchaus möglich wäre,
dass auf seiner Walze ein Indivifuum eine ebensolche Walze
gebaut hätte, auf der es wiederum eine andere Welt gäbe, und
auf der Walze wiederum etc. …

Das erinnert mich sehr an Simulacron-3 von Daniel F. Galouye, aber… leider existiert dort die künstliche Welt in einem Computer und die Reihe geht nach oben weiter, daß heisst, der Computer, der diese Welt simuliert, steht wiederum nur in einer simulierten Welt usw usw.
Also nichts mit Schallplatte :frowning:
http://de.wikipedia.org/wiki/Simulacron-3
So eine Art riesiger Schallplatte, bei deren Abspielen eine virtuelle Welt wieder und wieder erzeugt wird (eigentlich die Aufzeichnung einer ehemals real existierenden Welt) gibt es wiederum in „Morels Erfindung“ von Adolfo Bioy Casares.
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?r…
http://www.webjournal.ch/article.php?article_id=515
Aber beides sind Romane und so ganz passen sie nicht zu deiner Beschreibung. Würde mich also interessieren, ob noch jemand die Lösung findet.

Viele Grüße
Marvin

Hallo Caro,

das
von Dir geschilderte Thema kenne ich aus den Stertagebüchern
des Ijon Tichy.
Es ist die letzte Episode aus den Sterntagebüchern, mit dem
Titel „Doktor Diagoras“.

Vielleicht doch eher die Erzählung über Professor Corcoran aus den Sterntagebüchern? Bei Diagoras waren es doch wohl eher real existierende Androiden, während Professor Corcoran virtuelle Welten erschaffen hat.
http://www.orbis-linguarum.net/2002/21_02/bbc2barczg…
http://www.seelengrund.de/HTMLJeDi/Rezens/lem_corcor…

Viele Grüße
Marvin

Hi Franzi

Die Geschichte „Aus den Erinnerungen Ijon Tichys I“ in Lems Sterntagebüchern, wo die Grammophonplatte zweimal wortwörtlich vorkommt (als griffiger Vergleich für die welterzeugende 3-Meter-Trommel).
Evtl. noch paar plagiierende Geschichten.

Hi, Marvin!

Hast Recht, die beiden habe ich verwechselt.

Gruß, Caro

Hallo Marvin, Hallo Eckse,

Lem könnte es tatsächlich gewesen sein, auch wenn ich mich an den Titel „Sternentagebücher“ nicht erinnere, aber die verlinkte Zusammenfassung wirkte sehr vertraut. Es ist wie gesagt schon eine Weile her, dass ich das gelesen habe, von daher könnte es gut sein, dass ich die Erwähnung der Grammophonplatte verallgemeinert habe. Ich habe aber aus der Nacherzählung den Gruselfaktor wiedererkannt (und für Poe gehalten) und das „Springen“, was Lem als eine Erklärung für DEja vu anbietet. Ich wäre auch in meinen Büchereien zu DDR-Zeiten eher an Lem gekommen als an die Sachen, die weiter oben gepostet wurden (und mir auch zu neu erscheinen).

ich werde mir dann doch mal die Sternentagebücher ausleihen, wollte Lem sowieso schon lange mal lesen.

Danke für die hilfe,

die Franzi