Suche nach einer Person um 1900 im heutigen Westpommern

Liebe Ahnenforscher,
als absolut Unkundige und Unerfahrene habe ich nach einigen sinnlosen Versuchen , meine Urgroßmutter zu finden, Fragen:
Die letzten Daten, die ich habe, sind die meiner Großmutter, die 1900 in Sabow bei Pyritz geboren wurde. Darüber hatte ich mir erhofft,wenigstens den Namen meiner Urgroßmutter zu finden.
Natürlich bin ich auch interessiert an deren wahrscheinlichen Lebensumständen zu dieser Zeit dort.
Onlinearchive haben nichts hergegeben.
Auch weiss ich, dass man- möglicherweise noch zu Lebzeiten der Urgroßmutter- nach Berlin ging.

Wo kann mir weiter geholfen werden?
Ich spreche natürlich kein Polnisch, kenne auch keine Polen, die für mich anrufen können beim Standesamt, bei der Kirchengemeinde.

Wie gehe ich vor?

Grüße farout

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei der Gemeinde, bzw. Kirche noch Unterlagen über Menschen findet die im Jahre 1900 in Sabow geboren wurden.
Dies würde selbst in Deutschland schwer fallen, denn man müsste alle Karteikarten, falls die noch vorhanden wären durchschauen und dies wird niemand tun.
Aber weshalb startest du nicht mal einen Aufruf in den verschiedenen Foren im Internet mit Angabe des Namens der Großmutter. Vielleicht gibt es noch weitere Familienangehörige die heute noch leben und dir weiter helfen können.

Wie kommst du im Jahr 2019 darauf? Schon mal was von Digitalisierung von Kirchenbüchern gehört?

Natürlich, digital durchschauen, was denn sonst.Obwohl ich da sowieso mal hinfahren möchte.
Mit den digitalisierten Geschichten in diesem Falle ist es so, dass vieles unleserlich ist, ich habe da nichts finden können.

Ja, Jury, das habe ich auch schon gemacht.
Es gibt das tatsächlich auch in digital, aber auch hier ist es erstens so, wie Du schreibst:

Und es ist vieles nicht leserlich für mich.

Und man muss viel Glück haben dabei, es ist immer noch nur ein Bruchteil dort registriert und aktiv.

Weiterhelfen würde mir schon, wenn ich die Lebensumstände ein wenig nachvollziehen kann, die in den Jahren 1870 bis 1945 dort geherrscht haben.
Heute hat mich ein sehr alter Herr auf die Weltwirtschaftskrise aufmerksam gemacht.
Das war schon mal viel wert.
Ich frage mich, wie diese das Leben in und um Berlin beeinflusst hat für ganz normale Menschen.
Und was für eine Rolle dort der erste Weltkrieg gespielt hat.
Bin am lesen, lesen, lesen.

Selbst die Einwohnermeldebehörden haben nicht alle Einwohnerdaten vor 1940 erfasst.
Und auch von den Kirchenbehörden ist mir dies in Deutschland nicht bekannt.

Daher frage ich mich, auf welche Informationen du dich berufen kannst, dass man in Polen die Daten aus dem Jahr 1900 erfasst hat???

Mit „Digitalisierung“ meinte ich tatsächlich nicht das einfache Scannen, sondern digitale Erfassung, also wo Leute sich hingesetzt haben und die Daten in den Computer eingegeben haben.

Es gibt einen Verein für Computergenealogie, die haben u. a. auch verschiedene Mailinglisten, allerdings nicht zu Westpommern, sondern nur Vor- und Hinterpommern. Da ich mich mit Pommern nicht auskenne, weiß ich nicht, ob es möglicherweise Überschneidungen gibt, aber selbst wenn nicht, kann es sein, dass da einem geholfen wird.

Es gibt auch noch die Seite Pommernkontakte: http://pommernkontakte.de/index.html?sessid=1b1c83b21ab1ee3c6b1613b4a9501146

Der Verein hat auch mehrere Projekte:
https://www.compgen.de/projektdatenbanken/

Und auch die Mormonen waren sehr fleißig im Bereich Digitalisierung/Ahnenforschung. Hier z. B. kann man eine Kirchenbuchabfrage starten: https://www.familysearch.org/de/

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Und weil du das nicht kennst, gibt’s das nicht? Ziemlich beschränkt, findest du nicht?

Verlorene Liebesmüh’!

Im übrigen habe ich auch nicht behauptet, dass irgendwelche Behörden Daten erfasst haben.

Moin,

vielleicht kann dir dieser Herr weiterhelfen https://www.pommerland.com/agentur/index.php/portrait
Herr Seegert befasst sich schon seit Jahrzehnten mit der Geschichte Pommerns und ist wirklich ein Experte auf dem Gebiet. Vor allem kann er dir zu den Lebensumständen der damaligen Zeit einiges erzählen. Auf seiner Website findest du eine Menge Material dazu.
Wenn du magst, kannst du ihn auch anrufen. Dann richte bitte liebe Grüße von Gesine aus :wink:

Soon

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Vielen Dank, Gesine! :slight_smile:
Das klingt sehr interessant für mich und das gucke ich mir gleich ausführlich an.
farout

Die Pommernkontakte und die Mormonen hab ich schon durchgearbeitet, leider nicht fündig geworden.
Compgen kannte ich nicht und finde das interessant.
Schon das bloße Beschäftigen mit der Suche ist ja hilfreich, weil es zu neuen Fragen führt und manche davon können durchaus beantwortet werden. Man ist dann im Wahrscheinlichkeitsbereich und kann das abgleichen mit aufkeimenden Erinnerungen an Familiengespräche und „eigenartige“ innere Bilder.
Danke, Christa!

[quote=„farout, post:4, topic:9458200“]
dass vieles unleserlich ist[/quote]
Falls es um Suetterlin geht, das ist erlernbar.

Für alte Dokumente braucht es die deutsche Kurrentschrift.

Sütterlin ist zwar aus der Kurrent entwickelt, war aber nur ungefähr von 1915 bis 1940 überhaupt in Gebrauch.

Egal ob Suetterlin oder Kurrent - meistens kann man Handschriften nur gut lesen, wenn man selber viel in der Schrift schreibt, denn dann weiß man aus eigener Erfahrung, welche Ungenauigkeiten in der Schrift wahrscheinlich sind.
So richtig ordentlich wird ja oft nicht geschrieben, und bei einer Schrift, die zu 70 % aus lauter halbhohen spitzen Winkeln besteht, die nur an Kleinigkeiten zu unterschieden sind, ist das fatal …

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Vielen Dank an alle „Gute-Hinweisegeber“! :green_heart:
Ich bin allen Wegen gefolgt, wenn ich es nicht vorher schon getan hatte, Suetterlin oder Kurrent habe ich allerdings nicht dafür gelernt.
Es war sehr interessant und ich blieb fokussiert auf das Thema.
Ich habe mich tagelang damit nun beschäftigt, bin aber online immer nur auf der anderen Familienseite -väterlicherseits- fündig geworden, über die ich schon viel wusste.

Und dann ist Folgendes passiert:
Ich suche ein paar alte Briefe, Korrespondenz zwischen meinen Eltern der „ersten Jahre“ und finde sie auch und was finde ich darin noch:
Die Geburts- und Heiratsurkunden meiner Großeltern und damit auch die Namen und Berufe (!) meiner Urgroßeltern (unter „Vater/Mutter des Mannes/der Frau“ in der Heiratsurkunde).
Keine Ahnung , wie die da hin kamen, wirklich keine.
Dabei lagen auch: Stapel detailliertester Ahnenforschung, Briefe an Kirchenvorsteher mit deren Antworten, teilweise aus dem Krieg mit Feldpost und ein Stammbaum väterlicherweits bis zurück ins 16te Jahrhundert samt Familienwappen.(Das im Moment aber nur ein hoch interessantes Randergebnis.Es geht jetzt um die andere Seite.)
Aber ohne immer weiter dran zu bleiben , wäre das alles nicht aufgetaucht, die Briefe hätten mich sonst so schnell nicht interessiert.
Und nun hat meine Urgroßmutter auch einen Namen: Anna Maria

Weitere Fragen dazu, wie ich mir die entsprechenden Berufe zur damaligen Zeit vorzustellen habe, stelle ich die auch hier, oder wo könnte das hin gehören?
(Fischermeister bei Pyritz irgendwo und Postsekretär in Berlin, wie haben die wohl gelebt?)

Wie gesagt, für Spezielles bezüglich Ahnenforschung eignen sich besser dafür vorgesehene Mailinglisten. Eine Übersicht aller Listen, die der Verein für Computergenealogie anbietet, findest du hier:
https://list.genealogy.net/mm/listinfo
Einige sind geschlossen, d. h. die Teilnahme ist an die Mitgliedschaft in irgendeinem Verein oder Teilnahme an ein Projekt gebunden, die meisten aber sind offen und die Teilnahme natürlich kostenlos. Du musst dich dort nur registrieren, und wenn dir das zu viel ist, was an E-Mails täglich ankommt (manche Listen haben viel E-Mail-Verkehr, manche eher wenig), kannst du die Zustellung auf täglich (da gibt es eine E-Mail mit allen Nachrichten des Tages) ändern oder aussetzen, so dass du nur bei Bedarf im Archiv nachschauen kannst, ob etwas dabei ist, was dich interessiert.

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