Suche sachliches, politisches Diskussionsforum

Hallo,

um es gleich auf den Punkt zu bringen: ich suche ein politisches Forum, in dem man über prisante politische Themen SACHLICH! diskutieren kann.

Um es zu verdeutlichen, hier das Gegenteil: es geht wohlgemerkt NICHT darum, dass einer schreibt „Habt ihr davon gehört, dass die Politiker wieder dies und das machen wollen“ und dann sagen x Leute „finde ich nicht gut“.

Wie komme ich darauf?
Ich bin kein Mitglied der Linkspartei. Doch zufällig decken sich meine gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Meinungen auffallend mit deren Ansichten. Insbesondere bin ich begeisterter Fan von Gregor Gysi (höchst nebensächlich, was seiner Vergangenheit nachgesagt wird - da müssen alle anderen Parteien zuerst vor der eigenen Türe kehren) und natürlich Volker Pispers.

Bei allen politischen Aussagen vertraue ich den beiden am meisten. Ich räume sogar ein, dass das an mangelndem Wissen und Verständnis liegen kann, aber woher nehmen? Sie führen augenscheinlich stichhaltige Fakten an und ich habe noch keine Stellungnahme vernommen, die deren Aussagen auch nur ansatzweise widerlegte. Im Gegenteil, Frau Merkel (z.B.) läuft während Gysis Reden desinteressiert durch den Saal oder blickt verlegen und geistesabwesend drein. Die einzige Partei, die während seiner Reden und auch sonst fast immer vollzählig anwesend ist, ist die Linkspartei. Wenn es mal zu einer spontanen Abstimmung käme, hätten sie schon die absolute Mehrheit.

Ich möchte mich sachlich fundiert, themenorientiert weiter bilden und bin auch gern bereit, mich überzeugen zu lassen. Dafür suche ich Gesprächspartner jeglicher (politischer) couleur, die nicht nur ihre Meinung äußern (davon gibt es genug Foren), sondern was zum inhaltlichen Gewinn der Diskussion beitragen, evtl. Artikel nennen können, die eine These be- oder widerlegen.

Nur ein Beispiel: der Skandal um die HRE und die „Insolvenzverschleppung“. (Hier der Link zu youtube):
http://www.youtube.com/watch?v=YzakH40b34k
Ich weiß nicht, was genau dran ist und ich möchte mich auch nicht von einem einzelnen Blatt, einem Sender, einer Partei aufklären lassen, sondern die Aussagen jedes Lagers vergleichen.

Kennt jemand ein solches, seriöses Forum?

Sonst muss ich ein eigenes Forum entwerfen (bulletin-templetes gibt es ja en mass), mit einem Bewertungssystem nach Sachlichkeit und Informationsgehalt, so dass alle wissenshungrigen Leser schnell relevante Artikel finden.

Tut mir leid, dass es so lang wurde, aber ich wollte mein Anliegen verständlich ausformulieren. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

VG,
Sky

das geht nicht
.

Soetwas wird schwer zu finden sein. Viele Münder, viele Meinungen.
Sowas artet früher oder später fast zwangsläufig aus.
Die wenigsten Menschen können auf einer rein sachlichen Ebene diskutieren.

Um jetzt dein Beispiel mit der Linkspartei aufzugreifen. Ich könnte dir jetzt ne Menge Gründe nennen, wieso man die Linkspartei nicht wählen sollte. Wenn ich jetzt beispielsweise sagen würde, dass die Linkspartei nur eine „neue DDR“ erschaffen will und diese den Untergang unserer demokratischen Gesellschaft bedeuten würde, könntest du vielleicht mit guten Argumenten dagegen halten. Wenn man sich nicht allzu sehr von Emotionen leiten lässt und auch über die Argumente der Gegenseite nachdenkt, kann das ziemlich gut klappen.

Das Problem beim Internet ist aber, dass es in einem offenen Forum immmer Anhänger dafür und dagegen gibt, die nur ihre Meinung als richtig ansehen und für die ihre Argumente unwiderlegbar sind, egal wie gut die Gegenargumente sind.

Naja aber solltest du ein gutes Forum finden, kannst du mir gerne nen Link dazu schicken.

Hallo Michael,

da ja offensichtlich dieses Forum hier nicht deinen Kriterien der Sachlichkeit entspricht (sonst hättest du ja einfach die Fragen gestellt, die dich beschäftigen), frage ich mich, weshalb du ausgerechnet hier in diesem ach so unsachlichen, unseriösen Forum uns inkompetente Looser, die eh keinen inhaltlichen Gewinn beitragen können, nach solch einem Wunder-Forum fragst.

Sowas können wir in unserer Unsachlichkeit ja gar nicht kennen!
:smile:)

Gruß Eva

Hallo Eva,

Übertreibung und Ironie können, in Maßen verwendet, ein hervorragendes Mittel sein, um den Eindruck einer Aussage zu verstärken. Bei von Dir gezeigtem, allzu exzessivem Einsatz jedoch verliert sich die Wirkung oder wendet sich gar ins Negative. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, als fühltest Du Dich übergangen oder angegriffen? :smiley:

da ja offensichtlich dieses Forum hier nicht deinen Kriterien
der Sachlichkeit entspricht (sonst hättest du ja einfach die
Fragen gestellt, die dich beschäftigen), frage ich mich,
weshalb du ausgerechnet hier in diesem ach so unsachlichen,
unseriösen Forum uns inkompetente Looser, die eh keinen
inhaltlichen Gewinn beitragen können, nach solch einem
Wunder-Forum fragst.

Wie schnell man doch aus einem einfachen Sachverhalt die falschen Schlüsse ziehen kann, die dann die Einstellung und Argumentation bis zum Ende eines Posts prägen.

Aus dem Inhalt der Anfrage ergeben sich mehr Kriterien als nur die Sachlichkeit, die natürlich an erster Stelle steht.

Da geht es beispielsweise auch um die Frage der gegenwärtigen Existenz. Ich habe hier einige Artikel gefunden, allerdings wurden nie die Kernfragen diskutiert. In einem der sachlichen Aufklärung verschriebenen Forum oder Wiki könnte es ausführliche Archive geben, in denen man stöbern kann.

Dann geht es um eine beständige, interessierte Gemeinschaft. Das soll nicht heißen, dass es hier keine kompetenten, interessierten Mitglieder gibt. Aber nicht in dem Rahmen und in der Vielfalt, wie ich es von einem speziell politischen Themen gewidmeten Forum erwarten würde. Hier ist eben von allem etwas vertreten. Dennoch habe ich genug Vertrauen in ihre Kompetenz, dass ich mich erniedrige, hier eine entsprechende Anfrage zu stellen. ;o) (das war nur eine Anspielung)

Außerdem wird hier nicht unterschieden zwischen sachlichen/seriösen Beiträgen und inhaltslosem Beirat wie „das geht nicht“.

Und nebenbei entsprechen die Möglichkeiten einer inhaltlichen Verlinkung von Artikeln nicht meiner Idealvorstellung. Ich dachte da eher an eine Art Wiki, in dessen Beiträgen man Schlagworte wie „HRE“ quer verlinken kann, um zu dem Thema oder seiner Übersichtsseite zu gelangen.

Sowas können wir in unserer Unsachlichkeit ja gar nicht
kennen! :smile:)

Jetzt ist es aber auch wieder gut. Ich habe nie gesagt, dass ich euch, die ich hiermit anschreibe, für unseriös halte. Aber wenn Du mich unbedingt vom Gegenteil überzeugen willst … :wink:

VG,
Sky

3 Like

Hallo Charlie,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Soetwas wird schwer zu finden sein. Viele Münder, viele
Meinungen.

Das ist richtig. Und genau aus dem Grund geht es mir um ein sachliches Forum, in dem zumindest versucht wird, Fakten objektiv darzustellen. In den meisten Fällen gibt es auch nur eine Wahrheit. Z.B. die Höhe von Kaufsummen, Zitate, Gesetze, Daten und Zeiten. Und diese lassen sich auch mit ihren Quellen anführen, evtl. sogar belegen.

Ich will dabei eigene Meinungen gar nicht unterdrücken, falls das jemand denkt, aber sie müssen für den Leser erkenntlich sein.

Sowas artet früher oder später fast zwangsläufig aus.
Die wenigsten Menschen können auf einer rein sachlichen Ebene
diskutieren.

Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Das zeigt sich leider schon in der Mehrzahl der ersten 3 Antworten auf meine Anfrage (und das ist gar nicht böse gemeint), wobei sie ja auch nicht explizit den Anspruch erheben. Daher auch mein Wunsch nach einem Bewertungssystem für Seriösität und Sachgehalt, in welcher Form auch immer.

Sehr schwierig ist vor allem die Unterscheidung zwischen den gegebenen Fakten und den eigenen Schlussfolgerungen, da ihre Grenze häufig fließend ist.

Um jetzt dein Beispiel mit der Linkspartei aufzugreifen. Ich
könnte dir jetzt ne Menge Gründe nennen, wieso man die
Linkspartei nicht wählen sollte. Wenn ich jetzt beispielsweise
sagen würde, dass die Linkspartei nur eine „neue DDR“
erschaffen will und diese den Untergang unserer demokratischen
Gesellschaft bedeuten würde, könntest du vielleicht mit guten
Argumenten dagegen halten. Wenn man sich nicht allzu sehr von
Emotionen leiten lässt und auch über die Argumente der
Gegenseite nachdenkt, kann das ziemlich gut klappen.

Das ist ein billantes Beispiel! Und wieder hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. :smile:

Das wäre ein Thema, über das ich sehr gern (sachlich) diskutieren würde, denn dieses absurde Vorurteil ist mir hier in den alten BL schon häufiger begegnet. Dafür sind mir aber keine sachlichen Belege bekannt und Gysi hat ausdrücklich betont, dass er die DDR in der diktatorischen Form nicht wieder haben möchte (er verteidigt aber den demokratischen Sozialismus, der wähl- und ABwählbar ist).

Ich treffe bei diesem Thema häufig auf so große emotionale und subjekive Abneigung, dass man darüber einfach nicht ernsthaft diskutieren kann.

Das Problem beim Internet ist aber, dass es in einem offenen
Forum immmer Anhänger dafür und dagegen gibt, die nur ihre
Meinung als richtig ansehen und für die ihre Argumente
unwiderlegbar sind, egal wie gut die Gegenargumente sind.

Das mag sein. Mich als Ingenieur überzeugt aber ein belegter Fakt mehr als 5 Meinungen (Wiederholungen nicht mitgezählt). Leute, die nur auf Stunk aus sind, bekommen eine schlechte „Sachlichkeitsbewertung“ und können entsprechend ausgefiltert werden.

Wie oben schon angedeutet sehe ich das Hauptproblem in der Unterscheidung zwischen einer tatsächlichen Information und dessen, was man mangels Information selbst (häufig falsch) geschlussfolgert hat. Solang man sich bewusst ist, dass das passieren - und vor allem, dass es auch einen selbst treffen kann - halte ich eine Diskussion auch und gerade zwischen unterschiedlichsten Lagern für machbar.

Naja aber solltest du ein gutes Forum finden, kannst du mir
gerne nen Link dazu schicken.

Werde ich auf jeden Fall tun! :smile:

Gruß

Sehr schwierig ist vor allem die Unterscheidung zwischen den
gegebenen Fakten und den eigenen Schlussfolgerungen, da ihre
Grenze häufig fließend ist.

Absolut richtig. Mir passiert es immer wieder, dass meine Meinung über den Haufen geworfen wird, da ich schlüssige Gegenargumente oder neue Informationen bekomme. Man muss dies aber auch zulassen.

Um jetzt dein Beispiel mit der Linkspartei aufzugreifen. Ich
könnte dir jetzt ne Menge Gründe nennen, wieso man die
Linkspartei nicht wählen sollte. Wenn ich jetzt beispielsweise
sagen würde, dass die Linkspartei nur eine „neue DDR“
erschaffen will und diese den Untergang unserer demokratischen
Gesellschaft bedeuten würde, könntest du vielleicht mit guten
Argumenten dagegen halten. Wenn man sich nicht allzu sehr von
Emotionen leiten lässt und auch über die Argumente der
Gegenseite nachdenkt, kann das ziemlich gut klappen.

Das ist ein billantes Beispiel! Und wieder hast Du den Nagel
auf den Kopf getroffen. :smile:

Das wäre ein Thema, über das ich sehr gern (sachlich)
diskutieren würde, denn dieses absurde Vorurteil ist mir hier
in den alten BL schon häufiger begegnet. Dafür sind mir aber
keine sachlichen Belege bekannt und Gysi hat ausdrücklich
betont, dass er die DDR in der diktatorischen Form nicht
wieder haben möchte (er verteidigt aber den demokratischen
Sozialismus, der wähl- und ABwählbar ist).

Ich treffe bei diesem Thema häufig auf so große emotionale und
subjekive Abneigung, dass man darüber einfach nicht ernsthaft
diskutieren kann.

Das trifft auf die meisten Grundsatzdiskussionen zu, dass sie emotional geführt werden. Man würde ja buchstäblich seinen kompletten „Grundsatz“ über den Haufen werfen, wenn man sich mit ein paar Argumente vom Gegenteil überzeugen lassen würde.

Sozialismus contra Kapitalismus ist aber auch immer eine Glaubensfrage. Es gibt für beide Seiten gute Argumente, und hier gibt es mit Sicherheit nicht die „eine wahre Staatsform“. Man kann sowohl der einen oder anderen Seite angehören und muss trotzdem nicht „falsch“ liegen.

Wie oben schon angedeutet sehe ich das Hauptproblem in der
Unterscheidung zwischen einer tatsächlichen Information und
dessen, was man mangels Information selbst (häufig falsch)
geschlussfolgert hat. Solang man sich bewusst ist, dass das
passieren - und vor allem, dass es auch einen selbst treffen
kann - halte ich eine Diskussion auch und gerade zwischen
unterschiedlichsten Lagern für machbar.

Dies ist schon rein theoretisch ein Problem, da niemand alle Informationen zu einem Thema besitzen kann. Außerdem unterschlägt man meist automatisch Argumente, die gegen seine eigene Meinung sprechen.

Man sollte grundsätzlich kritisch mit seiner eigenen Meinung sein und auch Gegenmeinungen zulassen und sich darüber Gedanken machen, ob diese vielleicht zum Teil auch eine Wahrheit verbirgt.

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