War dein Vater schon mal in einer Diagnostik Klinik
vorstellig?
Ja, nachdem er zwei Tage besinnungslos im Bett lag kam meine Mutter zu Besuch und machte erst mal die Schwester zur Schnecke warum sich keiner um meinen Vater kümmert. Die meinte nur, man dachte, er wolle halt seine Ruhe haben. Es hat sich noch nicht mal einer darum gekümmert, das er was zu essen bekommt. Armselig, das ganze.
Hat er schon mal mit Akupunktur versucht?
Ja, Es gab bei verschiedenen Ärzten mal einer, der einmal damit Glück hatte und meinem Vater damit helfen konnte. Einer von mehreren.
War er schon in einer Schmerzambulanz?
Nein.
Mein Vater galt jahrelang als Simulant und wurde auch dementsprechend behandelt und ist heute gegenüber Ärzten und Kliniken sehr abgeneigt. Er (genauso wie ich) vertraut keinem Facharzt mehr und verläßt sich lieber auf den Hausarzt, der vielleicht kein Profi ist, aber schon beim „Guten Tag“ sagen schon merkt, was einem fehlt.
Ich (genauso wie mein Vater) kann eigentlich nichts gutes über Fachärzte und Fachkliniken sagen, außer das der Begriff „Fachidio…“ doch einen tieferen Sinn hat.
Zur Zeit warte ich auf eine Reha-Einweisung wegen zwei Herzanfällen innerhalb von 6 Wochen.
Problem : Meine Hausärztin und meine Therapeutin sind keine Fachärzte und so mußte ich noch einmal in zwei Kliniken, zu einem Facharzt, jetzt noch einmal in eine stationäre Klinik und das nur, um endlich die Überweisung in die Reha zu bekommen, das ich wieder arbeiten gehen kann. Zeitverlust : ca. ein halbes Jahr. Mein Chef freut sich und meine Meinung über Fachärzte und Fachkliniken sinkt immer weiter in den Keller, auch weil die total überlasteten Fachärzte (trotz Termin Wartezeiten von teilweise über 3 Stunden) sich innerhalb weniger Minuten eine bessere Meinung über mich bilden sollen wie eine Allgemeinärztin, die mich aber besser kennt wie meine Frau und mir „an der Nasenspitze“ ansieht, was ich für Probleme habe.
Ich kann meinen Vater verstehen, das er nach einem jahrelangen Martyrium bei Fachärzten die Schnauze voll hat.
Winni