Sucht

Liebe/-r Experte/-in,

ich hoffe sie können mir helfen. Ich bin seit 2 Jahren glücklich mit meinem Mann verheiratet. Nun ist es so das mein Mann von seinem Pc nicht mehr loskommt er steht morgens auf spielt bis morgens um 6 legt sich dann für paar std hin und dann geht da ganze von vorne los für anderes hat er keine lust ist teilweise nicht mal mehr ansprechbar wenn er spielt er vergisst alles um sich rum. Mitterlweile hat er zugegeben das er n Problem hat und das wenn er weiter so macht er abrutscht. Heute hat er sogar zugegeben das er Computersüchtig ist. Meine Frage an sie wie kann ich ihm helfen davon loszukommen wie kann er es schaffen? Heute allein spielt er schon wieder 8 std ende offen. Wie kann ich als Angehörige am besten damit umgehen wie ann ich ihm helfen wie schafft ers alleine? Er meinte ich soll ihm 2 wochen zeit geben dann hat ers im Griff. Aber ich weis das ne Sucht schwer ist. Also was soll ich tun bitte helfen sie mir ich bin sehr verzweifelt
Anya Petroll

Moin Frau Petroll,

Sucht ist eine Krankheit und als Kranke muss man Süchtige behandeln. Man kann eine Sucht nur durch Abstinenz in den Griff bekommen und (fast) nie alleine. Am besten wäre es, wenn Sie mit Ihrem Mann eine Selbsthilfegruppe, wichtig offen für alle Süchte, besuchen würden. Offen für alle Süchte ist wichtig, weil viele Suchtselbsthilfegruppen auf stoffgebundene Süchte spezialisiert sind.

Auch ein Arztbesuch ist sinnvoll, weil möglicherweise eine stationäre Behandlung hilfreich ist. Gut ist, dass Ihr Mann bereits bis zu einem gewissen Punkt einsichtig ist. Das hilft bei der Behandlung.

Liebe Grüße und viel Kraft für Sie und Ihren Mann

Petra, die für Fragen natürlich offen ist

Liebe Anya, ich kann verstehen,dass Sie verzweifelt sind. Es scheint so, als hätten Sie schon vieles probiert, ihn vom Computer abzuhalten. Ich befürchte, dass Sie als Angehörige ihm nicht direkt helfen können, aber Sie können etwas für sich tun. Ihre Anfrage in diesem Portal macht klar, dass Sie bereit sind Hilfe zu suchen. Sie haben die Möglichkeit, unter dem Link Gluecksspielsucht-nrw.de Adressen von Angehörigenberatungsstellen herauszubekommen. Das hört sich für Sie vielleicht komisch an, aber es ist wichtig, dass erst Sie sich Hilfe holen, wenn Sie ihrem Mann eine wichtige Stütze sein wollen. Jeder kann sich nur selbst, aber nie den anderen ändern.

Ewald Wanderer

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Liebe Anya,

den ersten Schritt zu Hilfe haben Sie bereits getan, indem Sie selbst um Hilfe bitten.

Wie Sie richtig beurteilen ist Computer- oder Onlinesucht eine Sucht wie jede andere auch. Hier bedarf es professioneller Hilfe. In 2 Wochen von alleine davon loszukommen ist in den meisten Fällen nicht möglich. Auch diese Suchtformen sind mittlerweile als „Krankheit“ anerkannt. Ihr Partner ist somit krank.

Wichtig ist, dass Sie sich selbst gegenüber ehrlich bleiben. Bleiben Sie bei dem, was Ihnen wichtig ist. Geben Sie sich nicht für Ihren Partner auf, denn damit helfen Sie niemanden.

Zum Thema Abrutschen. Wo beginnt das? Wie beurteilen Sie seinen Zustand? Ist er schon abgerutscht???

Ihr erster Schritt sollte sein, dass Sie Ihrem Partner ganz ehrlich mitteilen, das so nicht weiter hinnehmen zu wollen, was Sie ja wahrscheinlich schon getan haben. Letztendlich führen Sie eine Partnerschaft, aus der er sich durch die Sucht herauszieht.

Informieren Sie sich an Ihrem Wohnort über Selbsthilfeeinrichtungen, die sich heute auch um diese Suchtformen kümmern. Diese werden von den Gemeinden oder karitativen Einrichtungen angeboten.

Wenn Sie Ihre informationen haben, verlangen Sie von Ihrem Partner, sich selbst um so eine Einrichtung zu bemühen. Alleine wird er es nicht schaffen, von der Sucht abzukommen. Wenn er dann irgendwann mal sagt, er habe nichts gefunden, wissen Sie jedoch selbst, welche Möglichkeiten vorhanden sind.

Übernehmen Sie auf keinen Fall für Ihren Partner die Suche!!

Für Sie selbst sind diese Einrichtungen aber auch da. Es gibt Angehörigen-Beratung und Selbsthilfegruppen für Angehörige. Dort erfahren Sie, wie Sie sich verhalten könnten, um Ihren Partner zu unterstützen.

Wenn Ihr Partner sich überhaupt nicht helfen lässt und sich weiter seiner Sucht überlässt, bleibt nur, dass Sie sich zur Disposition stellen.:" Die Sucht, oder ich". Aber dieser Schritt ist so ziemlich der Letze, wenn anders kein Erfolg eintritt.

Mein Rat nochmal im Kurzen: Holen Sie sich professionelle Beratung in persönlichen Gesprächen bei einer Beratungsstelle. Und das umgehend, da Ihr Partner nicht alleine von der Sucht loskommt.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Mut.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Hansen

(Sie können gerne weitere Fragen an mich stellen. Auch würde mich interessieren, wie es bei Ihnen weiter geht.)

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Hallo Anya,

ich kann gut verstehen, dass Sie verzweifelt sind. Ihr Mann scheint wirklich ein schwerwiegendes Problem zu haben. Ich habe es so verstanden, dass er fast nichts anderes mehr tut, als am PC zu sitzen. Das ist auf keinen Fall gut und gesund so, da sollte wirklich etwas passieren.
Es ist so, dass Sie als Angehörige ihm leider kaum helfen können. Das ist einerseits schwer zu hören. Andererseits entlastet es Sie aber auch.

Eine Sucht ist eine schwerwiegende Erkrankung. Wenn Ihr Mann z.B. Rheuma hätte, wäre Ihnen auch klat, dass Sie nichts tun können, sondern dass das nur ein Arzt kann, und dass dann Ihr Mann dann seine Medikamente selbst nehmen muss. Bei einer Sucht ist es genauso. Er muss professionelle Hilfe haben. Er muss elbst Schritte unternehmen und sich dann an ein Programm halten, um aus seiner Sucht wieder herauszufinden.

Eine Computerspielsucht gehört zu den sogenannnten Verhaltenssüchten und damit zu den stoffungebundenen Süchten. Man nimmt ja keine Sustanzen ein wie bei einer Alkohol- oder Drogensucht. Forschungen zeigen aber, dass die Folgen ganz ähnlich sind wie die anderer Süchte. Eine Computerspielsucht ist nicht harmlos, auch wenn man dabei keine Substanzen einnimmt. Eine Sucht führt zu Veränderungen, nicht nur im Verhalten, sondern auch im Gehirn/Nervensystem und in den Sozialbeziehungen.

Was Sie tun könen: Sie können sich an eine Suchtberatungsstelle wenden und Adressen besorgen, wo er in Ihrer Nähe hingehen kann.
Er braucht wahrscheinlich einen Psychologen oder Psychiater, die erstmal feststellt, wie schwerwiegend das Problem ist und welche Schritte eingeleitet werden müssen. Das kann ich Ihnen aus der Ferne nicht sagen, dazu muss ein Fachmann oder eine Fachfrau Ihren Mann selbst untersuchen und mit ihm sprechen.
Es gibt Selbsthilfegruppen für Süchtige aller Art, auch für Spielsüchtige usw. Die haben Programme entwickelt, wie Ihr Mann da wieder rausfinden kann. Viele funktionieren ähnlich wie die anonymen Alkoholiker und nutzen das zwölf-Schritte-Programm. Darüber können Sie im Internet einiges finden und nachlesen. Ihr Mann muss daran dann selbst arbeiten und das auch wollen. Wenn er nicht mitmacht, kann man gar nichts machen. Er muss es selbst wollen. Dabei hilft es ihm, wenn er merkt, dass Sie auch darunter leiden. Denn er liebt Sie ja und möchte Sie nicht verlieren.

Was Sie tun sollten: Sorgen Sie auf jeden Fall gut für sich selbst. Mit einem süchtigen Menschen zusammenzuleben, ist eine große Belastung. Pflegen Sie Ihre Kontakte, Freundschaften und Hobbies. Sie müssen auftanken können, denn das Problem Ihres Mannes nimmt Ihnen viel Kraft. Tun Sie Dinge, die Ihnen Kraft geben. Vielleicht Sport, vielleicht eine Frauengruppe zum Reden, vielleicht ein neues Hobby?
Viele Partner von Süchtigen verhalten sich co-abhängig. Ob das bei Ihnen zutrifft, weiß ich natürlich nicht. Co-abhängig bedeutet zum Beispiel, dass Sie anderen Menschen gegenüber nicht zugeben würden, was mit Ihrem Mann los ist, weil Sie sich schämen und weil Sie Ihn schützen wollen. Dieses Schützen führt aber dazu, dass der Betreffende gar keinen Grund hat, eztwas zu ändern, und schön so weitermacht wie bisher.
Es gibt gute Bücher über Co-Abhängigkeit. Da können Sie viele Informationen und Anregungen für sich selbst finden. Eine Literaturliste finden Sie im Wikipedia-Artikel zu Co-Abhängigkeit. Wenn Sie den Artikel lesen: Auf Sie trifft der Absatz „Co-Abhängigkeit im Zusammenhang mit Abhängigkeitserkrankung“ zu, nicht der oben stehende allgemeine Absatz.

Sie brauchen sich nicht zu schämen, und es muss Ihnen nicht peinlich sein. Ein Suchtproblem kann so gut wie jedem passieren. Es ist eben eine Form von Krankheit. Und Sie können nichts dafür! Ihr Mann hat sich da in etwas hineinentwickelt. Das ist nicht Ihre Schuld und nicht Ihre Verantwortung. Es gibt auch Gruppen für Angehörige von Süchtigen. Da können Sie über alles sprechen und sich Hilfe holen. Denn diese Situation ist schwer für Sie, das dürfen Sie sich ruhig zugestehen und sich Unterstützung holen, um damit besser zurechtzukommen. Sie müssen für sich selbst sorgen und Ihr Mann für sich. Das ist nicht egoistisch, sondern notwendig.

Übrigens hilft es Ihrem Mann nicht, wenn Sie ihm sagen, dass Sie immer da sein werden, egal, was passiert. Denn das löst etwas aus wie „ach, dann kann ich ja so weitermachen, es besteht keine Gefahr.“
Sie können ihm ruhig sagen, wie es Ihnen geht, dass Sie etwas von ihm fordern, dass er etwas ändern muss. Und dass Sie sich das nicht ewig angucken werden. Das ist für ihn zwar nicht angenehm, aber es zeigt ihm, dass er handeln muss. Und er muss handeln. Denn sonst geht es Ihnen und ihm immer schlechter. Und mit zunehmender Zeit kann es auch immer schwerer werden, den Weg hinaus zu finden.

Das Gute ist, dass er schon eingesehen zu haben scheint, dass er wirklich ein Problem hat, dass er süchtig ist. Das ist gut, denn dann sieht er ein, dass etwas geschehen muss.

Ich kann Ihnen nur raten, sich wirklich schnell Hilfe zu holen, Alleine schaffen Sie beide das nicht. Da muss professionelle Hilfe her, je schneller, desto besser. Sie wollen ja auch Ihre Beziehung gerne retten.

Am besten wenden Sie sich an eine Sucht-Beratungsstelle in Ihrer Nähe oder an eine Selbsthilfegruppe.

Hier eine Liste , wo Sie Selbsthilfegruppen finden können:
* Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e. V.
* NAKOS – Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen
* Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe - Bundesverband e. V.
* Sucht und Selbsthilfe e. V.

Ich wünsche Ihnen viel Glück und eine gute Zukunft für Sie beide!

Herzliche Grüße, Ania*

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Liebe/-r Experte/-in

ich hoffe sie können mir helfen. Ich bin seit 2 Jahren
glücklich mit meinem Mann verheiratet. Nun ist es so das mein
Mann von seinem Pc nicht mehr loskommt er steht morgens auf
spielt bis morgens um 6 legt sich dann für paar std hin und
dann geht da ganze von vorne los für anderes hat er keine lust
ist teilweise nicht mal mehr ansprechbar wenn er spielt er
vergisst alles um sich rum. Mitterlweile hat er zugegeben das
er n Problem hat und das wenn er weiter so macht er abrutscht.
Heute hat er sogar zugegeben das er Computersüchtig ist. Meine
Frage an sie wie kann ich ihm helfen davon loszukommen wie
kann er es schaffen? Heute allein spielt er schon wieder 8 std
ende offen. Wie kann ich als Angehörige am besten damit
umgehen wie ann ich ihm helfen wie schafft ers alleine? Er
meinte ich soll ihm 2 wochen zeit geben dann hat ers im Griff.
Aber ich weis das ne Sucht schwer ist. Also was soll ich tun
bitte helfen sie mir ich bin sehr verzweifelt
Anya Petroll

Hallo,
ja hört sich nicht so gut an. Wichtig ist, er muss das Problem erkennen und dann aktiv etwas dagegen tun. und wenn er eine echte Sucht entwickelt hat, wird das nciht von allein innerhalb von 2 wochen einfach so abzustellen sein. ist bei sucht einfach keine einfache willensentscheidung mehr. er muss sich am besten professionelle hilfe in einer beratungsstelle suchen, dort läuft es auch erst einmal anonym ab. da kann dann geschaut werden, welche unterstützung ihr mann benötigt, um die sucht zu besiegen.
was sie da tun können ist es eigentlich nur, ihm dabei zu helfen, sich seine lage bewusst zu machen, was das für sie bedeutet, wie sehr sie das belastet aber auch: wo ihre grenzen liegen, wie lange sie das und v.a. wie mitmachen. hört sich hart an, ist auch schwer, aber nur durch das aufzeigen klarer grenzen kann er sehen, wie ernst die lage ist und dass handlungsbedarf besteht und dann entscheiden, was er tun will und welchen einsatz er bereit ist zu zeigen.
wichtig dabei: gemeinsam verabredungen treffen, die auch überprüfbar sind. wenn also er vorschlägt, in 2 wochen ist alles gut, dann klären sie das genaue datum ab, wann sie die abmachung überprüfen und was die abmachung bedeutet…ist er dann nur noch 5 stunden pro tag am computer, oder 2 oder gar nicht… machen sie die verabredung möglichst klar (dann ist es eindeutig überprüfbar). und klären sie vorab gemeinsam die kosnequenzen ab, die das nichteinhalten der abmachung nach sich zieht. und die abgesprochenen konsequenzen gilt es dann auch konsequent umzusetzen. also nicht sagen: wenn nicht dass und das, dann trenne ich mich oder fahr zu meiner mutter, wenn sie das dann nicht auch wirklich machen! sollten sie sich auf diese 2 wochen selbstversuch einlassen und es klappt nicht, können sie gemeinsam weitersehen: na gut, hat vielleicht nicht geklappt…dann sieht er vielleicht, dass er es allein nicht schaffen kann und ist eher bereit, sich professionelle hilfe zu holen. vorteilhaft für sie selbst könnte auch sein, eine professionelle beratungsstelle aufzusuchen, die bieten nämich auch angehörigenberatung an!
In jedem fall: klare absprachen treffen, die sie beide gemeinsam erstellt haben.
ich hoffe, hnen soweit erstmal weitergeholfen zu haben!
alles gute und viel kraft!