Mich würde (ernsthaft) interessieren, was der Unterschied zwischen Sudetendeutschen Vertriebenen und Palästinensischen Flüchtlingen ist.
Die Sudetendeutschen wurden hauptsächlich 1945 die Palästinenser hauptsächlich 1948 vertrieben. Weder Tschechien noch Israel haben sich (in ausreichendem Maße) entschuldigt. Israel hat aber sehr wohl Ausgleichszahlungen geleistet im Gegensatz zu Tschechien (wenn auch in vergleichsweiser geringer Form). Bei beiden wurde ein Rückkehrrecht ausgeschlossen.
Mir bekannte Unterschiede:
Die Sudetendeutschen wurden in ihrer neuen Heimat finanziell unterstützt - die Palästinenser fast gar nicht.
Die Sudetendeutschen waren sicher zu Beginn radikaler - an der Radikalität der Palästinenser hat sich nichts geändert.
Die Sudetendeutschen machen keine Selbstmordanschläge in Prag.
Die Anzahl der vertrieben Sudetendeutschen liegt bei 14? Millionen die der 1948 (zum Großteil) vertriebenen Palästinenser bei 726.000. (1967: 350 000 Menschen - zum Teil zum zweiten Mal)
Was ist die Ursache, dass die Meisten ein Rückkehrrecht der Sudetendeutschen als lächerlich empfinden - ein Rückkehrrecht der Palästinenser aber für unbedingt erforderlich.
Sudetendeutsche sind zunaechst einmal Deutsche. Da sind wir uns einig!? Als Deutschland den zweiten Weltkrieg, den es selbst vom Zaun gebrochen hatte, verloren hatte, wurden ehemals deutsche Gebiete besetzt (und spaeter annektiert). Waehrend des WK hat Deutschland Millionen von Menschen in den besetzten spaeteren Ostblockstaaten Richtung Osten vertrieben bzw. in die Knechtschaft oder den Tod gefuehrt. Es ist deshalb verstaendlich, dass diese Staaten spaeter „Rache“ genommen haben und die z. T. schon sehr lange dort ansaessigen Deutschen vertrieben haben. Richtig war das sicher nicht! Ich gebe auch zu bedenken, dass gerade die hier wohnenden Deutschen sehr gerne Zwangsarbeiter fuer sich haben arbeiten lassen.
Wer einen Krieg anfaengt und dann (fuer uns zum Glueck) verliert, muss mit einer Bestrafung rechnen. Dazu gehoert in diesem Fall der Verlust von Staatsterritorium und auch Aktionen der Vertreibung. Meines Wissens hat Deutschland im Rahmen der Deutschen Einheit auf diese Gebiete und Rueckkehrrechte Vertriebener zu Recht verzichtet.
Im Uebrigen steht es jedem frei, in Tschechien, Polen oder wo auch immer Grund zu erwerben und sich niederzulassen. Ein Rueckkehrrecht haben die Vertriebenen aber dank Hitler und Co. nicht.
Die Palaestinenser wurden nicht nur aus ihrem eigenen Territorium vertrieben, sondern werden seit ueber 40 Jahren von einer mehr oder weniger repressiven Besatzungsmacht unterdrueckt und an einer guten wirtschaftlichen Entwicklung gehindert. Letzteres fuehrt zu Arbeitslosigkeit, sozialen Problemen und alles zusammen zu Terrorismus.
Den Sudetendeutschen geht es hier glaube ich schon deutlich besser!
Mir bekannte Unterschiede:
Die Sudetendeutschen wurden in ihrer neuen Heimat finanziell
unterstützt - die Palästinenser fast gar nicht.
Das ist ein wesentlicher Unterschied. Die Sudetendeutschen wurden - unterm Strich - gut aufgenommen und unterstuetzt. Man sollte aber schon erwaehnen, dass die EU sehr viel Geld in die Palaestinensergebiete fliessen laesst.
Die Anzahl der vertrieben Sudetendeutschen liegt bei 14?
Millionen die der 1948 (zum Großteil) vertriebenen
Palästinenser bei 726.000. (1967: 350 000 Menschen - zum Teil
zum zweiten Mal)
Zahlen sollte man nicht gegeneinander aufrechnen. Jeder Vertriebene ist einer zuviel.
Die Palaestinenser wurden nicht nur aus ihrem eigenen
Territorium vertrieben, sondern werden seit ueber 40 Jahren
von einer mehr oder weniger repressiven Besatzungsmacht
unterdrueckt und an einer guten wirtschaftlichen Entwicklung
gehindert.
Kleine Korrektur. Sie wurden schon vorher von den Osmanen und den Briten unterdrueckt, aber wer wird denn schon ewig in die Geschichte zurueckgehen wollen. Beginnen wir bei 48. Sie wurden seit 48 von mehreren Besatzungsmaechten repressiv unterdrueckt. Von 48 bis 67 von Aegypten und Jordanien in Palaestina und seit 67 bis heute, 36 Jahre also, von Israel in Palaestina unterdrueckt mit Landklau und etc… Von "arabischen „Bruederstaaten“ bis heute in den jeweiligen Laendern unterdrueckt.
Letzteres fuehrt zu Arbeitslosigkeit, sozialen Problemen und :alles zusammen zu Terrorismus.
Naja, so einfach ist nun nicht, spielt aber auch eine Rolle.
Den Sudetendeutschen geht es hier glaube ich schon deutlich
besser!
Ja
Zahlen sollte man nicht gegeneinander aufrechnen. Jeder
Vertriebene ist einer zuviel.
Yep. Und das eine Unrecht ist nicht gegen anderes Unrecht auf zu rechnen. Siehe auch hunderttausende Vertriebene aus arabischen Staaten aufgrund ihrer Reli-zugehoerigkeit.
hallo Peter,
nur eines: klar werden die Palästinenser von den Nachbarstaaten „unterdrückt“. deswegen in Anführungszeichen, weil das Wort etwas zu hart ist.
Doch warum?
Nun, ein zufriedener P kämpft nicht mehr gegen den „Erzfeind“ Juden.
Ein satter Bauch studiert nicht nur ungern (wie das Sprichwort sagt) sondern kämpft auch ungern. Und ganz besonders sprengt er sich nicht selbst in die Luft.
Daraus könnte man aber auch die Lösung für das ganze Problem herleiten: macht die P satt und zufrieden und Israel lebt ruhig (oder ruhiger). Dazu gehört aber auch dass man ihnen nicht ihre Häuser zerstört und das Land wegnimmt.
Grüße
Raimund