Hallo,
Safrael hat recht. Eben wegen der leidfreien Wirkung wählen manche Menschen diese Methode.
Etwas anderes dazu: es ist normal, dass man nach einem so plötzlichen Tod eines Elternteils schlecht schläft/träumt und auch tagsüber nicht ganz bei der Sache ist.
Mein Vater hat sich auch selbst getötet nach einer Krebsdiagnose.
Ich war ein viertel Jahr nicht ganz bei mir. Man braucht einfach Zeit, das zu verarbeiten.
Es wird besser. Vielleicht nicht gleich, aber mit der Zeit schon.
Akzeptiere die Entscheidung Deines Vaters. Er wollte es so und er wird gute Gründe gehabt haben, egal welche. Es waren seine Gründe.
Er hätte Abschiedsbriefe schreiben sollen, etwas erklären - aber wer so down ist, denkt wohl nicht immer an Angehörige und deren Schmerz. Ich hätte mir von meinem Vater auch etwas gewünscht, einen Abschied zumindest. Aber auch da war nichts.
Damit ist anfangs sehr schwer umzugehen.
Meine Mutter starb im Krankenhaus - das war viel schlimmer, als der Selbstmord des Vaters. Sie hat gelitten, unfreiwillig und wir durften zuschauen ohne helfen zu können - das war richtig Mies.
Ich hatte nur nach ihrem Tod Alpträume, die aber echt böse. Nach der Krankenhauserfahrung hat auch meine Schwester gemeint, dass unser Vater es wohl doch gut gemacht habe, für sich selbst und alle anderen.
Lass Dir Zeit zum Trauen, wütend sein, verzeihen, Erinnerungen revue passieren lassen oder was immer nötig ist.
In ein paar Monaten wird es Dir schon besser gehen, nach einem Jahr ist das meiste verdaut. Etwas bleibt immer hängen, aber das wird mit jedem Jahr weniger und es belastet nicht mehr.
Wünsche Dir alles Gute und den Mut, auch negative Gefühle gegenüber Deinem Vater zuzulassen. Sei ruhig wütend auf ihn, das ist ein völlig normaler Bestandteil der Trauer, einfach ein Teil der Abarbeitung einer Beziehung.
Gruß, Paran