Suizidversuch

Hallo zusammen,

ich habe jetzt dieses Wochende miterlebt, wie die Polizei einen Selbstmordkandidaten abgeführt hat.

Meine Frage hierzu ist, welchen rechtlichen Hintergrund oder Vorschriften (oder wie auch immer das genannt wird) die Polzei denn hat so einen Menschen in die Psychiatrie zu bringen bzw welches Recht haben die dort so jemanden in die geschlossene zu packen und nicht mehr rauszulassen.
Der Polizist sagte u.a. dass er „Lust hätte“ diesen Mann jetzt in die „Klappse“ zu bringen.
Mit welcher Berechtigung (oder ist das Willkür nach Tageslaune)entscheidet der jetzt über die Einlieferung?

Wenn doch jetzt ein Mensch im gesetzen Alter entscheidet selbst aus dem Leben zu treten, also einen sog „Bilanzsuizid“ durchführt, dann ist das doch seine Entscheidung, was mischt sich denn da jetzt die Polizei ein.
Und wenn er das so macht, dass noch nicht mal jemand zu Schaden kommt?

Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Die speziellen Normen zur Einweisung in die Psychiatrie kann ich dir nicht nennen. Was aber das allgemeine Eingreifen der Polizei eingeht, so ist es die Aufgabe der Polizei, bei Gefahren und Störungen für die öffentliche Sicherheit einzugreifen. Dazu gehört auch das Leben des Betroffenen. Kann man drüber streiten (ich finde es richtig so), aber jedenfalls lässt sich so sagen, dass die jeweilige polizeirechtliche Generalklausel im entsprechenden Bundesland die von dir gefragte Rechtsgrunde darstellt. Ich kann nicht ausschließen, dass es in einem der Bundesländer auch noch Sondernormen gibt, die ich dann nicht kenne; ich glaube aber nicht.

Levay

PsychKG
Hallo,

ich habe jetzt dieses Wochende miterlebt, wie die Polizei
einen Selbstmordkandidaten abgeführt hat.

Meine Frage hierzu ist, welchen rechtlichen Hintergrund oder
Vorschriften (oder wie auch immer das genannt wird) die Polzei
denn hat so einen Menschen in die Psychiatrie zu bringen bzw
welches Recht haben die dort so jemanden in die geschlossene
zu packen und nicht mehr rauszulassen.

Wenn doch jetzt ein Mensch im gesetzen Alter entscheidet
selbst aus dem Leben zu treten, also einen sog „Bilanzsuizid“
durchführt, dann ist das doch seine Entscheidung, was mischt
sich denn da jetzt die Polizei ein.
Und wenn er das so macht, dass noch nicht mal jemand zu
Schaden kommt?

Suizid ist zwar nicht strafbar (deshalb wird so jemand auch nicht festgenommen oder abgeführt!), aber nach PsychKG („PsychischKrankenGesetz“, Nomenklatur und Inhalt je nach Bundesland geringfügig unterschiedlich) können und werden Menschen, die andere oder sich selbst gefährden zwangseingewiesen, zunächst im Normalfall von einem Amtsarzt angeordnet, dessen Entscheidung im Laufe des Folgetages von einem Richter bestätigt oder revidiert wird.

Rein rechtlich ist es also je nach Bundesland möglich, dass bei Nichtverfügbarkeit eines Amtsarztes auch Polizisten als Landesbeamte eigenmächtig die Zwangseinweisung vornehmen dürfen, normalerweise leisten sie jedoch nur Amtshilfe bei der Durchführung, die vom Amtsarzt angeordnet wird.

Gruß,

Malte

Hallo!

Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Die
speziellen Normen zur Einweisung in die Psychiatrie kann ich
dir nicht nennen. Was aber das allgemeine Eingreifen der
Polizei eingeht, so ist es die Aufgabe der Polizei, bei
Gefahren und Störungen für die öffentliche Sicherheit
einzugreifen.

Prinzipiell natürlich nach der Generalklausel denkbar, wie bereits auch erwähnt, nach PsychKG als spezielleres Gesetz, daher etwa in NRW §§ 10 ff. PsychKG NW.
Bei Interesse: http://www.lfd.nrw.de/fachbereich/fach_3_2_10.html

Gruß,

Florian.

Hallo!

Wenn doch jetzt ein Mensch im gesetzen Alter entscheidet
selbst aus dem Leben zu treten, also einen sog „Bilanzsuizid“
durchführt, dann ist das doch seine Entscheidung, was mischt
sich denn da jetzt die Polizei ein.

Das ist eine überaus interessante Frage. Man könnte sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass Art. 2 II GG, der das Recht auf Leben normmiert, eine negative Komponente habe. Das kennt man ja etwa von der Religionsfreiheit, die eben andersrum auch das Recht beinhaltet, als negative Dimension, keine Religion zu haben. So könnte man argumentieren, auch das Recht auf Leben habe eine negative Dimension und umfasse das Recht auf den eigenen und selbstverantwortlich bestimmten Lebens-„Verzicht“.

Die Juristen sind sich auch nicht ganz einig, ob nun ein Selbstmordversuch eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellt oder nicht. Die einen sagen, der Selbstmord müsse immer verhindert werden, die anderen sagen, der Selbstmord müsse verhindert werden, wenn die Entscheidung nicht eigenverantwortlich ist, sondern auf einer psychischen Krankheit beruht, andere sagen wiederum, der freiverantwortliche Selbstmord sei nicht zu verhindern, so lange er sich außerhalb der Öffentlichkeit abspielt.

Andererseits trifft ja den Staat eine besondere Fürsorgepflicht. Dass den Staat für das Leben eine besondere Schutzpflicht trifft, ist durch das Bundesverfassungsgericht festgestellt worden, insbesondere und vor allem im Abtreibungsurteil, aber auch im Schleyer-Urteil. Darüber hinaus muss man auch bedenken, dass sich ein Privater, wenn er einen Selbstmordversuch nicht zu verhindern versucht, unter Umständen wegen Unterlassender Hilfeleistung nach § 323c StGB strafbar macht.

Wenn man schon dem normalen Privatmenschen somit im Einzelfall unter gewissen Umständen eine strafrechtliche Verantwortung dafür aufbürdet, muss das, in Verbindung mit der staatlichen Schutzpflicht für das Leben an sich, im Ergebnis wohl erst Recht für die staatlichen Organe gelten, so dass hier eingeschritten werden muss.

Die Polizei kann etwa die betreffende Person in Schutzgewahrsam nehmen und bei psychischen Erkrankungen wie bereits erwähnt eine Unterbringung nach PsychKG veranlassen.

Gruß,

Florian.

Suizid- rechtliche und psychologische Komponente
Zu der rechtlichen Lage hast Du bereits entsprechende Postings erhalten. Da konkret die Frage nach dem „Warum“ kam sag ich dann nun auch noch 3 Sätze:

Wenn doch jetzt ein Mensch im gesetzen Alter entscheidet
selbst aus dem Leben zu treten, also einen sog „Bilanzsuizid“
durchführt, dann ist das doch seine Entscheidung, was mischt
sich denn da jetzt die Polizei ein.

Weil es dem Polizisten nicht obliegt zu beurteilen, ob die Person frei von jeglicher Beeinträchtigung und Beeinflussung handelt. So sind suizidale Handlungen zb. häufig Ausdruck einer depressiven Störung. Der depressiv Erkrankte sieht in dem Jetzt-Zustand keinen weiteren Lebenswert und hat entsprechend das Verlangen, dem ein Ende zu setzen. Nach angemessener Behandlung sieht das evtl. wieder ganz anders aus.
Genauso denkbar: Die Person entzieht sich mittels Suizid einer ihr drohenden Strafe. Bekanntester Vertreter derzeit Priklopil im Fall Kampusch. Wenn die Polizei bei einer suizidalen Szene eintrift, ist i.d.R. nicht ausreichend Zeit die Person zu ihren Motiven zu befragen und hinsichtlich ihres freien und „gesunden“ Geisteszustands zu untersuchen- vorausgesetzt, die Beamten hätten überhaupt die Fähigkeiten dazu dies zu beurteilen.
Da der freie, „psychisch gesunde“ bilanzierende Suizid der deutlich seltenere ist, handelt es sich um eine sinnvolle standardisierte Regelung.

Und wenn er das so macht, dass noch nicht mal jemand zu
Schaden kommt?

gilt dasselbe

Und wenn er das so macht, dass noch nicht mal jemand zu
Schaden kommt?

Hallo, Postbüttel,
dann muss aber trotzdem jemand di3e Sauerei wegmachen, Und glaube bloß nicht, dass das angenehm ist oder immer so ganz ohne (psychischen) Schaden für die Umwelt abgeht.
Gruß
Eckard

Sauerei wegmachen : Selbstmordmethoden Sterbehilfe
Hallo Eckhard,

dann muss aber trotzdem jemand di3e Sauerei wegmachen, Und
glaube bloß nicht, dass das angenehm ist oder immer so ganz
ohne (psychischen) Schaden für die Umwelt abgeht.

Das ist dann aber der relativen Unfreiheit zuzuschreiben, in der wir leben, die es nicht zulässt, sich wirksame Stoffe zu beschaffen, die demjenigen, der den Freitod wählt, die Möglichkeit gibt, schnell-sicher-schmerzlos-sauber aus dem Leben zu scheiden.
Gehört hier zwar nicht direkt her, ich bin aber für jede Form von aktiver und passiver Form von Sterbehilfe für Schwerkrake, die sich im Vollbesitz der geistigen Kräfte für den Freitod entscheiden möchten.

Die Alternativen beim Selbstmord sind nicht gerade toll:
-Medikamente: verschreibungspflichtig, nicht immer konzentriert genug.
-Schusswaffen: nur für Schützen,Jäger,Polizisten etc. erreichbar
-Gift: zu unsicher, wirksame Gifte schwer erhältlich bzw. zu langsam und schmerzvoll
-Erhängen,Strom,Feuer,Wasser,Schneidegeräte: Schmerzvoll, ggf. zu langsam und grausam
-Gas, KfZ, Sturz: Gefährdung von Dritten

Wenn ich unheilbar krank wäre, wäre ich froh, wenn es ein staatlich geprüftes wirksames humanes Mittel zum endgültigen Einschlafen gäbe.
Viel „Sauerei“ bliebe den Aufräumern erspart, keine Kollisionen im Gegenverkehr und was es sonst noch furchtbares gibt.

Gruß
rakete

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Hallo, Postbüttel,
dann muss aber trotzdem jemand di3e Sauerei wegmachen

Hallo Eckard,
mit Sicherheit ist der Schaden für die Gemeinschaft viel größer, wenn der verhinderte Suizident anschließend Monate in der Psychiatrie verbringt…
Gruß
Heinrich

was ist das denn für Schwachsinn?
Der Schaden für die Gemeinschaft ist weshalb größer?
Reden wir von finanziellen Ressourcen?
Man mag Dir mit dieser Einstellung nur wünschen, dass Du nicht in die Verlegenheit kommst, persönlich oder im näheren Umfeld Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen und suizidalen Handlungen zu machen.
Im übrigen wäre es schick, wenn Du Dich zukünftig informierst, bevor Du derart polemische Scheiße von Dir gibst- es gibt nämlich auch bei Suiziden keine standardmäßige, monatelange psychiatrische Unterbringung mehr.

Da psychische Erkrankungen zum wesentlichen Teil psychosoziale Ursachen haben, darfst auch Du Dich künftig für eine psychisch gesunde Gesellschaft mindestens mittelbar verantwortlich fühlen. Schließlich definiert sich eine solche durch ihre Mitglieder.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Lieber „Bleifrosch“,

es gebührt Dir höchste Achtung für Deine unpolemisch und sachlich vorgetragene Entgegnung auf eine als „politisch unkorrekt“ sich darstellende Meinung.

Ich freue mich über Deinen ohne jede Ideologie vorgetragenen, andere
Ansichten zulassenden und die freie Meinungsbildung fördernden Beitrag!

Danke und

herzliche Grüße

Helmut

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hi eckard,

dann muss aber trotzdem jemand di3e Sauerei wegmachen, Und
glaube bloß nicht, dass das angenehm ist oder immer so ganz
ohne (psychischen) Schaden für die Umwelt abgeht.

es gibt ja durchaus verschiedene möglichkeiten zu sterben, egal ob suizid oder ohen eigenen einfluss.
so ist doch ein sauberer medikamentencocktail (so wie unlängst ein chefarzt in einer universitätspsychiatrie) doch auch nichts anderes für den der die leiche wegbringt als ein herzanfall bei einem rentner.

wenn man allerdings in betracht zieht was das zb für einen lokführer für folgen hat ist dein einwand berechtigt.

hi,

mit Sicherheit ist der Schaden für die Gemeinschaft viel
größer, wenn der verhinderte Suizident anschließend Monate in
der Psychiatrie verbringt…

aber wnn du dann doch diesem menschen wieder auf die beine hilfst, kann doch sein beitrag für die gesellschaft das wieder um ein vielfaches wett machen, oder?

Der Polizist sagte u.a. dass er „Lust hätte“, diesen Mann jetzt in
die „Klappse“ zu bringen.
Mit welcher Berechtigung (oder ist das Willkür nach Tageslaune)
entscheidet der jetzt über die Einlieferung?

Und wenn er das so macht, dass noch nicht mal jemand zu Schaden
kommt?

Hallo, Postbüttel,
dann muss aber trotzdem jemand die Sauerei wegmachen, Und glaube
bloß nicht, dass das angenehm ist oder immer so ganz ohne
(psychischen) Schaden für die Umwelt abgeht.

Hallo Eckard,
mit Sicherheit ist der Schaden für die Gemeinschaft viel größer, wenn
der verhinderte Suizident anschließend Monate in der Psychiatrie
verbringt…

Hallo Bleifrosch,
so gründlich bin ich nicht mehr missverstanden worden, seit ich meinen ersten Schrei in dieser schönen Welt abgelassen habe. Gratuliere!
Aber nicht nur mich hast du missverstanden. Zur Erinnerung: Postbuettel fragt danach, welche Berechtigung die gewaltausführenden Instanzen haben, einen Menschen, dem es aus gleich welchen Gründen nicht gelungen ist, sich aus unserer paradiesischen Gesellschaft zu verabschieden, „abzuführen“. Dass in dem von Postbuettel beobachteten Zusammenhang ein Polizist dann sagt, er habe „Lust“, diesen Mann jetzt in die ‚"Klappse‘" zu bringen", reflektiert die Einstellung, die unsere tatsächliche Gesellschaft Suizidgefährdeten entgegenbringt. Diese Einstellung ist ein Skandal. Punkt. Und Postbuettel war skandaliert.

Eckard, den ich aus dem bisher von mir Gelesenen sehr schätze, befürwortet das „Abführen“ (, als Hilfeleistung, vermute ich), geht aber auf das Skandalierende, expressis verbis ausgedrückt in der Äußerung des abführenden Polizisten, nicht ein. Seine Antwort „dann muss aber jemand die Sauerei wegmachen“, und erst recht, dass das nicht […] „immer so ganz ohne (psychischen [!!!]) Schaden für die Umwelt“ abgehe, ist ob-szön und stellt die Welt auf den Kopf. Der verhinderte Suizident wird hier zum Täter, und die Gesellschaft, die den Suizid herbeiführt, zum Opfer. Die Ironisierung Eckards bedeutet gleichzeitig eine Bagatellisierung (wahrscheinlich in dem Sinne: Ach, Postbuettel, lass mal, das hat schon seine Richtigkeit, aber es wird zu lang, das hier auszuführen).

Darauf musste ich antworten, da mir hier ein ironisches Abtun einer berechtigten Frage zu wenig ist. Wenn der Gesellschaftszerbrochene als Versager, Weichei, ‚labiler‘ Mensch aus dem Grund wirtschaftlicher Schadensbegrenzung für die Gesellschaft in Handschellen in entwürdigender Weise mit hämischen Bemerkungen aus deren Sichtfeld entfernt werden muss, dann haben die sich daraus ergebenden Konsequenzen unbestreitbar einen quantitativ höheren Schadenswert für die Gesellschaft.

Meine Antwort auf Eckards saloppe Distanzierung von Postbuettels Frage, gestellt aus Betroffenheit, bestand in einer behutsamen Weiterführung seiner (natürlich nicht ernsthaften, aber fatalen, da gesellschaftsentsprechenden) Argumentation. Daher meine Antwort: Wenn es um wirtschaftlichen Schaden geht, dann lasst doch diesen konkreten braven Polizisten entscheiden: Der macht’s am billigsten, wenn man ihn nur ließe. Wie nennt man das noch? Ach ja: „Sozialverträgliches Ableben“.

Deinem frommen Wunsch kann ich leider nicht nachkommen. Ich habe mehrfache Erfahrung mit Suizidenten (und der Reaktion der Gesellschaft). Sorry.
Heinrich

PS: Wie wäre es, wenn du direkt auf Postbuettels Frage geantwortet hättest? Soviel nur zur sozialen Verantwortung.

Hallo, Boris,
da ich von Dir zitiert wurde darf ich hoffentlich eine Anmerkung machen, auch wenn ich nicht direkt angesprochen bin.

Eckard […] befürwortet das „Abführen“

Davon habe ich mit keiner Silbe gesprochen.

In meinem Posting http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… bezog ich mich ausdrücklich auf das Zitat

Und wenn er das so macht, dass noch nicht mal
jemand zu Schaden kommt?

aus der Erfahrung heraus, wie stark das Auffinden von Suizidopfern meist diejenigen mitnimmt, die sie auffinden, die u.U. stark verstümmelten oder entstellten Leichen einsammeln müssen oder gar ohne eigenen Willen für die Tötung instrumentiert wurden (z.B. Lokführer).
In diesem Sinne also weder Bagatellisierung noch irgendeine Aussage zu der Geistesverfassung der Täteropfer.

Für die möglicherweise etwas flapsige Formulierung entschuldige ich mich, führe jedoch den damit verbunden Wunsch an, dass diejenigen, die einen solchen finalen Schritt planen, doch bitte einen Gedanken an diejenigen verschwenden mögen, denen sie damit schaden und Leid antun.

Gruß
Eckard

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verständlich Schreiben

Hallo Bleifrosch,

tach

so gründlich bin ich nicht mehr missverstanden worden, seit
ich meinen ersten Schrei in dieser schönen Welt abgelassen
habe. Gratuliere!
Aber nicht nur mich hast du missverstanden.

Danke. Sind wir nun alle hohl oder liegt es möglicherweise an Deiner Art zu kommunizieren? Ich brauche nicht auf Postbüttel antworten, wenn ich mit Dir reden möchte *denk* und Dein Posting lautete, wie erneut von Dir zitiert:

mit Sicherheit ist der Schaden für die Gemeinschaft viel größer, wenn
der verhinderte Suizident anschließend Monate in der Psychiatrie
verbringt…

Dass in dem von Postbuettel beobachteten Zusammenhang ein
Polizist dann sagt, er habe „Lust“, diesen Mann jetzt in die
‚"Klappse‘" zu bringen", reflektiert die Einstellung, die
unsere tatsächliche Gesellschaft Suizidgefährdeten
entgegenbringt.

Ich halte die Aussage eines Polizeibeamten für wenig repräsentativ, um da eine ganze gesellschaftliche Einstellung draus abzuleiten.

Diese Einstellung ist ein Skandal. Punkt.

Welche Einstellung? Die Aussage „Ich habe Lust denjenigen jetzt in die Klapse zu bringen“ trifft keinerlei Aussage zur persönlichen Einstellung gegenüber Suizidenten, psychisch Kranken oder der Psychiatrie. Allenfalls ist da für mich als Nicht-Ohren-Zeuge eine flapsige Wortwahl zu erkennen, die ich mich aufgrund der Tatsache, dass ich nicht dabei gewesen bin, in keiner Weise näher zu interpretieren wage. Was ich grundsätzlich empfehlenswert finde.

Seine Antwort „dann muss aber jemand die Sauerei wegmachen“, und
erst recht, dass das nicht […] „immer so ganz ohne
(psychischen [!!!]) Schaden für die Umwelt“ abgehe, ist
ob-szön und stellt die Welt auf den Kopf. Der verhinderte
Suizident wird hier zum Täter, und die Gesellschaft, die den
Suizid herbeiführt, zum Opfer. Die Ironisierung Eckards
bedeutet gleichzeitig eine Bagatellisierung (wahrscheinlich in
dem Sinne: Ach, Postbuettel, lass mal, das hat schon seine
Richtigkeit, aber es wird zu lang, das hier auszuführen).

Mich interessiert auch Eckards Posting nicht weiter. Das Selbiges in der obigen Form unter aller Kanone ist, steht wohl außer Frage. Und es war mir deutlich zu dämlich mich um eine Antwort zu bemühen.
Wenn Du jedoch drauf reagierst und zwar in einer Form, die für den Betrachter sich nicht als offensichtlich ironisch, scherzhaft ähnliches erweist, muss man sich doch nicht wundern, wenn Dir Unbekannte (ich wüsste nicht, dass wir uns zuvor begegnet sind) auf das reagieren, was Du sagst, so wie sie es lesen- schließlich waren es dann gleich 2 *piep* Aussagen hintereinander.

Darauf musste ich antworten, da mir hier ein ironisches Abtun
einer berechtigten Frage zu wenig ist. Wenn der
Gesellschaftszerbrochene als Versager, Weichei, ‚labiler‘
Mensch aus dem Grund wirtschaftlicher Schadensbegrenzung für
die Gesellschaft in Handschellen in entwürdigender Weise mit
hämischen Bemerkungen aus deren Sichtfeld entfernt werden
muss, dann haben die sich daraus ergebenden Konsequenzen
unbestreitbar einen quantitativ höheren Schadenswert für die
Gesellschaft.

Hier generalisierst Du ein von Dir evtl. „besichtigtes“ Szenario, dass durchaus grässlich ist. Eine Einweisung spielt sich allerdings nicht standardisiert so ab.

Meine Antwort auf Eckards saloppe Distanzierung von
Postbuettels Frage, gestellt aus Betroffenheit, bestand in
einer behutsamen Weiterführung seiner (natürlich nicht
ernsthaften, aber fatalen, da gesellschaftsentsprechenden)
Argumentation. Daher meine Antwort: Wenn es um
wirtschaftlichen Schaden geht, dann lasst doch diesen
konkreten braven Polizisten entscheiden: Der macht’s am
billigsten, wenn man ihn nur ließe. Wie nennt man das noch?
Ach ja: „Sozialverträgliches Ableben“.

Und das alles hätte eine Dir unbekannte Person aus dem einzigen von Dir geschriebenen Satz lesen sollen?
Ich weiß nicht, aber ich fühle mich an dieser Stelle nicht wie sonst „peinlich“ berührt jmd. missverstanden zu haben.

PS: Wie wäre es, wenn du direkt auf Postbuettels Frage
geantwortet hättest? Soviel nur zur sozialen Verantwortung.

Ich sagte bereits, dies war nicht meine Absicht- aber ich tat es bereits einen Tag vor Dir- nämlich hier: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
Allerdings ist mir unklar, weshalb ich jetzt nicht Deinem Anspruch von sozialer Verantwortung gerecht werde. Weil ich Deinen Satz nicht wie gewünscht interpretiert habe? Oder weil ich, wie Du wohl von ausgingst, nicht auf die eigentliche Anfrage geantwortet habe?
Oder ist es ein Bruch mit der sozialen Verantwortung in einem öffentlichen Forum auf Postings Fremder zu reagieren, ohne ausreichend Zeit verstreichen zu lassen, um ungekenntzeichnete Ironie zuverlässig zu erkennen?

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Oh Bleifrosch,

Sind wir nun alle hohl oder liegt es möglicherweise an
Deiner Art zu kommunizieren?
[…]
Und das alles hätte eine Dir unbekannte Person aus dem
einzigen von Dir geschriebenen Satz lesen sollen?

Mein Satz, den du ohne Kontext interpretiert hast, ist durch seine Einrückung im Artikelbaum eindeutig als Erwiderung gekennzeichnet.
Und eine Erwiderung zu interpretieren, ohne deren Auslöser zu kennen, das ist nicht nur gewagt…

Heinrich

Schreib ich so undeutlich?
Ich hab das ohne Kontext interpretiert? Hoch interessant

KONTEXT: Postbüttels Posting, Eckards Posting, Dein Posting
=> berechtigte Frage, die zuvor hinreichend beantwortet wurde => ziemlich sinnfreier, entwurzelter Kommentar => Dein Posting rein faktisch genommen auch eher dem entsprechend

wie wir nun ja wissen, nicht so gemeint- aber in der Reihenfolge-
diesem Kontext- ließ sich das deutlich nicht erkennen. Geb ich mir die Sternchen selber oder was?

Und eine Erwiderung zu interpretieren, ohne deren Auslöser zu
kennen, das ist nicht nur gewagt…

Entweder beschreibst Du den Auslöser oder aber ich muss annehmen, dass er in einem der direkt vorgegangenen Artikel zu finden ist.
Du hast ihn nicht beschrieben, also geh ich davon aus, er liegt in einem der beiden vorangegangenen Artikel.
Was ist denn daran gewagt? Das ist ein öffentliches Forum oder nicht? Da antwortet man auf die vorangegangenen Beiträge unabhängig von der Frage ob X mit Y am Tag ABC schonmal dasunddas hatte.

Führst Du eine Privatunterhaltung mit Postbüttel oder Eckard? Tu das- aber doch nicht in einem offenen Forum. Schreibst Du ironisch- tu das, aber kennzeichne es oder erwarte nicht, dass Dir unbekannte das zweifelsfrei erkennen.

frosch
*das gespräch als beendet ansehend*

Wieso,ich nehme an,du meinst,weil das Geld kostet?
Also für dich ist ein Schaden für die Gesellschaft primär in Geld zu messen. Also ab ein paar tausend Euro ist ein Menschenleben nichts mehr wert. Ein toter Mensch ist also zu vernachlässigen im Vergleich mit deinem Götzen Geld.Sehr armselig.
Wenn man anderseits überlegt,für welchen Unfug,für welche bösartigen Zwecke,für welche Schildbürgerstreiche zig Millionen,wenn nicht Milliarden ausgegeben werden,dann sollen nicht die paar Kröten da sein,um ein Menschenleben zu retten.
Vielleicht hat der Mensch nur eine momentane Krise,vielleicht war es eine Kurzschlussreaktion,vielleicht war es ein unerwarteter Schicksalsschlag,ein falsch verordnetes Medikament,oder eine Psychische Krankheit?
Vielleicht hat der Mensch Kinder,Verwandte,Partner,Freunde?
Vielleicht ernährt er eine Familie,die jetzt ohne Versorger ist?

Ist vielleicht der Schaden für die Gesellschaft auch zu groß,wenn ein Mensch Monate im Krankenhaus verbringt? Vielleicht sollte man"der Gesellschaft" diesen „Schaden“ überhaupt ersparen? Indem man das Problem "beseitigt?
Damit dein heiliger Fetisch,die bedruckten Papierscheinchen,nicht vermindert wird?
Heinrich,du kerngesunder lebenserfahrener Mensch ohne jegliche ernsthafte Probleme,du scheinst mir zumindest im Kopf ein perverser kleiner Faschist zu sein,-nimm mir diese Bemerkung nicht übel(vielleicht bist du ja sogar STOLZ darauf),das soll nur eine nüchterne sachliche Einschätzung und keine Beleidigung sein-,und mir wird für die Zukunft dieser Gesellschaft wirklich Angst und Bange,wenn Leute wie du mehr werden. Und das werden sie nachweislich.
Vielleicht sollte man,um Schaden von der Gesellschaft abzuwenden,dir die Behandlung zuteil werden lassen,die du anderen zubilligst.
Auf jeden Fall kostest du die Gesellschaft jede Menge,ob es die Schulbildung,die Subventionierung deines Arbeitsplatzes,der Strassenbau,die Bereitstellung anderer öffentlicher Dienstleistungen für dich ist,oder auch nur der Transport von Lebensmitteln und Kleidung über öffentliche Verkehrswege,um einen Faschisten wie dich am Leben zu erhalten,und ihm evtl. auch noch die Fortpflanzung zu ermöglichen. Darauf solltest du mal für eine Zeitlang verzichten müssen,das wäre bestimmt eine gute Massnahme.

Rein persönlich würde ich dir mal einen schweren Unfall wünschen,der dich monatelang an den Rollstuhl fesselt,den du natürlich selbst bezahlen müsstest,genauso wie die medizinische Behandlung.

Des weiteren rate ich dir,lieber niemals wieder die Frage nach dem Wert oder Unwert menschlichen Lebens aufzuwerfen,denn wenn man diesen Maßstab mal an dich selbst anlegt,könntest du leicht den kürzeren ziehen,es hängt lediglich davon ab,welche Personen das jeweils entscheiden. Ein Mensch wie du allerdings sollte in unserer Gesellschaft besser garnichts entscheiden dürfen,ja er sollte nichtmal das Wahlrecht haben,am besten wäre es für die Menschheit wahrscheinlich,du würdest auf der Stelle mausetot umfallen.

Ich würde deinen Kadaver jedenfalls nicht abkratzen,sondern verschimmeln lassen.
In diesem Sinne…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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