Superlaser im Taschenformat

hallo

also, ob materie mit negativer masse a) überhaupt denkbar ist und b) desshalb notwendigerwiese antigravitation erzeugt (gravitation ist die krümmung des raumes selbst - das kann man nicht einfach „abschirmen“, das müsste man „ausdellen“), ist mal fraglich. sobald du dich auf eine diskussion diesbezüglich einlässt, machst du dich vor allen, die tatsächlich was von physik verstehen, lächerlich. und jemand der keine ahnung hat, akzeptiert vermutlich auch eine billigere lösung.

zum thema kernspintomograf: der reagiert auf magnetfelder. ist das objekt magnetisch neutral und auch nicht magnetisch anregbar, ist es für den kernspintomograf unsichbar.

ist das matieral für röntenstrahlen komplett durchlässig oder eben überhaupt nicht durchlässig, kann man mit einem röntenapparat auch nicht reinschauen.

es gibt materialien, die härter als diamant sind - sehr selten und demensprechend teuer. aber es ist eben kein naturgesetz, dass man mit einer diamantsäge alles zerschneiden kann.

ausserdem: wenn man was öffnet, geht man das risiko ein, dass man es kaputt macht. und wo nimmt der einbrecher eine diamantsäge her?

hätte der einbrecher eine ahnung davon, die wie dinge funktionieren, würde er vermutlich einen lehrstuhl am MIT oder sowas innehaben aber sicher nicht in fremde wohnungen einsteigen. hätte er die möglichkeiten, einbrecherwerkzeug in einem kernspintomografen analyieren zu lassen (hast du schon mal auf eine untersuchung in einem kst gewartet? dauert ein paar wochen, bis man da einen termin bekommt!), hätte er es ebenfalls nicht notwendig, einbrechen zu gehen.

ich denke, sobald du versuchst, die dinge physikalisch zu erklären, machst du ich entweder lächerlich oder du verstrickst dich in viele widersprüche. lass das besser. der einbrecher hat die dinge irgendwo gefunden, hat keine ahnung, was genau er da hat und was der eigentliche einsatzzweck ist. aber er kann die dinge für seine zwecke missbrauchen. ihm ist zwar klar, dass die dinge vermutlich sehr wertvoll sind, aber wäre er schlau genug, die tragweite seiner „entdeckung“ zu erkennen, würde er ein erfolgreicher finanzverbrecher sein und sich nicht mit kleinvieh herumschlagen. ausserdem hat der verbrecher viel zu viel angst, dass irgendwer stärkerer im die dinge wegnimmt, wesshalb er sie lieber geheim hält.

obwohl - auch intelligente menschen verhalten sich oft irrational - eine genauere begründung dafür, warum er die dinge nicht für ein irres vermögen verkauft (alleine die antigravitationsplatte ist mehr wert, als er jemals durch einbrüche erbeuten könnte), brauchst du nicht konstruieren.

die sauerstofflanze ist recht nett - nur, woher nimmt das ding den sauerstoff? selbst wenn der sauerstoff in gefrorenem zustand im gerät drinnen wäre, würde der inhalt nicht reichen, um mehr als ein paar gittertore durchzuschneiden. abgesehen davon, dass reiner sauerstoff nicht notwendigerweise gleich alles in flammen aufgehen lässt - schon gar nicht, aus weiterer entfernung. wenn der junge also einen wald irrtümlich mit einer sauerstofflanze in brand steckt, muss er ziemlich geistig behindert oder ein „richtiges arschloch“ sein.

aber es ist dein roman - allzuviel will ich dir nicht reinreden. und ich habe schon herbe logikfehler in bestseller-romanen gefunden - ist also auch nicht gerade eine schande, wenn man das nicht so perfekt hinbekommt.

lg
erwin

Hallo Erwin!

sobald du dich auf eine diskussion diesbezüglich
einlässt, machst du dich vor allen, die tatsächlich was von
physik verstehen, lächerlich.

Ich weiß. Die Diskussion habe ich längst geführt, hier in diesem Brett etwas weiter unten.

ich denke, sobald du versuchst, die dinge physikalisch zu
erklären, machst du ich entweder lächerlich oder du
verstrickst dich in viele widersprüche. lass das besser.

Ja, da hast du wohl Recht.

einbrecher hat die dinge irgendwo gefunden.

Wenn jemand sagt, er hätte eine Flugplatte irgendwo gefunden, ist das ungefähr so, als ob jemand behauptet, ein Ufo gesehen zu haben. Das würde fast niemand glauben. Argument: Wenn es Ufos gibt, warum sieht man die nicht öfter?

die sauerstofflanze ist recht nett - nur, woher nimmt das ding
den sauerstoff?

Aus einer Flasche.

würde der inhalt nicht reichen,
um mehr als ein paar gittertore durchzuschneiden.

Muss auch nicht. Man kann solche Flaschen in jedem Baumarkt nachkaufen.

wenn der junge also einen wald irrtümlich
mit einer sauerstofflanze in brand steckt, muss er ziemlich
geistig behindert oder ein „richtiges arschloch“ sein.

Hast du schon mal mit so einem Gerät gearbeitet? Da „regnet“ es geradezu glühende Eisentropfen.

aber es ist dein roman - allzuviel will ich dir nicht
reinreden.

Lass dich nicht bremsen, ich freue mich über jede Anregung!

und ich habe schon herbe logikfehler in
bestseller-romanen gefunden

Dann weiß ich ja, wo ich einen guten Probeleser finde.

Grüße

Andreas

hallo

also, der einbrecher hat also einen stinknormalen schneidbrenner, der mit handelsüblichen sauerstoffflaschen „nachgetankt“ wird. sofern der junge nicht völlig daneben ist, wird er das ding als solches erkennen und sein interesser daran verlieren. und den wald kann er auch mit normalen streichhölzern anzünden. ich denke, wenn du das ding also auf sowas banales reduzierst, passt es irgendwie nicht mehr zur antigravitationsplatte. so nach dem motto „die spannende geschichte vom kleinen jungen, dem formel-1-auto und dem butterbrot“.

soweit ich den thread bisher verfolgt habe, ist gerade das teilweise irrtümliche in-brand-stecken ein teil der story. um den obigen gedanken weiterzuspinnen: der kleine junge sitzt im formel-1-auto und isst über 40 seiten hinweg genüsslich sein butterbrot. das formel-1-auto wird nebenbei erwähnt, weil das butterbrot runtergefallen ist und jetzt ein fettfleck am sitz ist…

(boaaa - langweilig…)

und den versuch, halbwegs schlüssig zu erklären, wo der einbrecher die antigravitationsplatte her hat - die nebenbei bemerkt völlig unmöglich ist - kannst du ohnehin aufgeben: dass ein verrückter wissenschafter auf der erde die gebaut und verloren hat, ist sehr an den haaren herbeigezogen. der einbrecher hat sie sicher nicht selber gebaut, sonst wäre er mehrfacher physiknobelpreisträger. sie muss also vorsätzlich irgendwie auf der erde deponiert worden sein.

kleiner abschweifer in die sci-fi-literatur: vor vielen jahren gabs mal den roman „gateway“. es ging darum, dass im orbit um die erde ein uraltes artefakt entdeckt wird: ein riesiger asteroid, der innen komplett durchtunnelt ist. in mehrere buchten liegen kleine raumschiffe, von denen keiner so recht kapiert, wie sie funktionieren. man kann lediglich einen vorprogrammierten kurs auswählen - allerdings „auf blind“, sprich, man weiss vorher nicht, wo die reise hingeht, wie lange sie dauern wird etc. eine reihe wagemutiger machen sich auf, ihr glück zu versuchen und so eine reise einzutreten. es winken hohe belohnungen, wenn man überlebt und noch höhere, wenn man was wertvolles mit nach hause bringt. irgendwie schaffen es die raumschiffe dabei, mit überlichtgeschwindigkeit zu reisen, aber keiner versteht, wie das gehen soll. das artefakt sowie die raumschiffe wurden offensichtlich von einer ausserirdischen rasse vor einer halben million jahren gebaut, nur fehlt absolut jede spur von den ausserirdischen.

das buch schafft es, eine enorme spannung aufzubauen - eben desshalb, weil mit keinem wort erklärt wird, was das ganze eigentlich soll, wo die ausserirdischen hin sind, wozu die raumschiffe gut sind und wie sie es schaffen, überlichtschnell zu sein.

es gibt dann mehrere folgebücher. in einem der bücher wird die geschichte dann halbwegs aufgelöst - es wird erklärt, wo die ausserirdischen hin sind, was die raumschiffe sollen, wie sie funktionieren etc. mit einem schlag war damit die gesammte geschichte (inkl. dem ersten buch) banal. hätte der autor es beim ersten buch bleiben lassen, wäre das ganze viel besser gewesen.

manchmal ist es halt besser, den leser seine eigenen schlüsse ziehen zu lassen. die dinge könnten ja auch von atlantis stammen oder aus der zukunft oder aus einem paralleluniversum. wer weiss, vielleicht ist die erde in wirklichkeit nur ein forschungsprojekt einer überlegenen rasse, die hin und wieder ein paar brocken überlegener technologie auf die erde schmeisst, nur um zu sehen, wie die erdbevölkerung darauf reagiert. solange du dich nicht festlegst, kann der leser reininterpretieren, was er mag.

und zum thema ufos: vielleicht gibt es eh sehr viele ufos, nur die treiben sich in viel interessanteren gegenden des universums herum. auf die erde kommen sie nur, wenn sie sich verirren und nach dem weg fragen wollen. oder sie haben eine panne, und müssen das raumschiff flicken. oder es sind intergalacktische schwerverbrecher, die sich „in der wildniss“ verstecken wollen. oder es gibt nur genau ein ufo von einer zum aussterben verurteilten rasse, die es gerade noch geschafft hat, dieses eine raumschiff zu bauen und auf die reise zu schicken… der phantasie sind keine grenzen gesetzt.

lg
erwin

ps: apropos: dieser ganze teilthread gehört jetzt endgültig ins sci-fi-forum…

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Hallo Erwin!

Ich kann leider nicht mehr weitermachen, weil ich heute in Urlauf fahre.

Deine Ideen sind, wie schon gesagt, wirklich super!

also, der einbrecher hat also einen stinknormalen
schneidbrenner, der mit handelsüblichen sauerstoffflaschen
„nachgetankt“ wird. sofern der junge nicht völlig daneben ist,
wird er das ding als solches erkennen und sein interesser
daran verlieren.

Mag sein. Aber er braucht das Ding, um in das einbruchssichere Haus einzudringen.

und den wald kann er auch mit normalen
streichhölzern anzünden.

Das mit dem Waldbrand passiert, als er durch eine Stacheldrahtbarriere auf ein bewaldetes Hochsicherheitgelände gelangen will, weil man seinen Hund entführt hat. Er durchtrennt den Stacheldraht, und dabei fallen die Funken ins Gebüsch und auf den Boden, der voller Laub ist.

ich denke, wenn du das ding also auf
sowas banales reduzierst, passt es irgendwie nicht mehr zur
antigravitationsplatte.

Ja, da muss ich mal überlegen.

soweit ich den thread bisher verfolgt habe, ist gerade das
teilweise irrtümliche in-brand-stecken ein teil der story.

Ja.

dass ein verrückter wissenschafter auf der erde die gebaut und
verloren hat, ist sehr an den haaren herbeigezogen.

Sie wurde gestohlen.

einbrecher hat sie sicher nicht selber gebaut, sonst wäre er
mehrfacher physiknobelpreisträger.

Richtig. Das wäre der Wissenschaftler beinahe geworden, aber als er der versammelten Presse sagte, die Platte sei gestohlen worden, sagten die Reporter: „Das ist an den Haaren herbeigezogen!“

das buch schafft es, eine enorme spannung aufzubauen - eben
desshalb, weil mit keinem wort erklärt wird, was das ganze
eigentlich soll, wo die ausserirdischen hin sind, wozu die
raumschiffe gut sind und wie sie es schaffen, überlichtschnell
zu sein.

Ich bin sehr beeindruckt. Da muss ich noch mal drüber nachdenken.

es gibt dann mehrere folgebücher. in einem der bücher wird die
geschichte dann halbwegs aufgelöst - es wird erklärt, wo die
ausserirdischen hin sind, was die raumschiffe sollen, wie sie
funktionieren etc. mit einem schlag war damit die gesammte
geschichte (inkl. dem ersten buch) banal.

Hm. Hoffentlich mache ich nicht den selben Fehler.

manchmal ist es halt besser, den leser seine eigenen schlüsse
ziehen zu lassen.

Ja, das stimmt!!!

So, jetzt muss ich aber los!

Nochmals vielen, vielen Dank für deine sehr interessanten Beiträge!

Grüße

Andreas