Supernova Nachweis auf der Erde (Eisen 60?)

Hallo zusammen,

neulich habe ich einen sehr interessanten Artikel gelesen dass man auf der Erde Staub in Form von Eisen 60 Isotopen gefunden hat und man diese einer Supernova zuordnen kann als Quelle. Soweit so interessant. Was ich mich aber frage: Bei einer Supernova werden ja nicht nur Eisen sondern auch bestimmt langlebigere Radionuklide wie Uran 235 welche ein wesentlich längere Halbwertszeit besitzen gebildet. Wenn uns das Eisenisotop erreicht und auf der Erdie niederregnet dann müsste doch auch Uran auf die selbe Art und weise auf der Erde landen und sich in Eisbohrkernen nachweisen lassen.
Warum fokussiert man sich aber so auf Eisen wären da nicht langlebigere Nuklide besser geeignet? Es entsteht bei so einer Supernova ja bestimmt alles mögliche bis rauf zu Uran, Thorium ,etc.
Oder liegt es vielleicht speziell an der niedrigen Halbwertszeit von Eisen 60 weil man damit ausschließen kann dass es bereits bei der Bildung der Erde vorhanden war?

Danke schonmal für Antworten :smiley:

Hi!

Wenn ich kurz google, hat man 500kg arktisches Eis untersucht, und darin Eisen-60 gefunden, das sozusagen aus dem All niedergeregnet ist.
Altes Uran etc. von der Erde würde man in dem Eis nicht finden.

Man vermutet, daß das Eisen von einer Supernova vor 2,5Mio Jahren stammt. Die Halbwertszeit ist just genauso lang, das heißt, seit dem ist die Hälfte des Eisens zerfallen.
Nun zerfällt Eisen-60 zu Cobalt-60, und dieses innerhalb von 5 Jahren zu stabilem Nickel-60. Das heißt, eine einst frische Probe aus reinem Eisen-60 würde heute zu 50% aus Nickel-60 bestehen. Das lässt sich sehr präzise messen, weil das ein sehr einfacher, sauberer Vorgang ist.

Natürlich könnte man auch andere schwere Elemente finden, die gleich langlebig oder noch langlebiger sind, die aber ggf. in einen ganzen Zoo von verschiedenen Elementen weiter zerfallen. Da wird die Altersbestimmung dann schwerer und nicht so präzise.

Und dann ist Eisen so ziemlich das letzte Element, das in einem Stern energiebringend erzeugt wird. Die Erzeugung schwererer Elemente kostet Energie und geschieht erst beim großen Knall. Das bedeutet auch, daß es nach dem Knall zwar auch schwere Elemente, aber eben auch sehr sehr viel Eisen gibt. Ich denke daher, daß man zwar auch schwere Elemente in dem Eis finden würde, aber eben deutlich weniger, und wegen dem erwähnten Zoo lässt sich das dann kaum auswerten.

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Das war zufällig mein Promotionsthema und ich möchte mal anmerken, dass das keineswegs ein einfacher Vorgang ist :slight_smile:

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Ahhh okay das leuchtet mir ein also liefert die Supernova an sich schon sämtliches Material (Uran und co.) aber die Bestimmung aus Eisen 60 ist dann generell von der Methodik her am sichersten weil die Zerfallsreihe „sauberer“ ist als die schwererer Elemente die in alles mögliche Zerfallen können.

Liebe Grüsse :slight_smile:

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Naja, im Detail sicher nicht, und auch die Analyse macht man nicht im Keller :wink:

Aber du wirst mir zustimmen, daß der Zefall über das Zwischenisotop Co-60 und seinen 5,7a Halbwertszeit doch deutlich einfacher ist als so ne Uran-Reihe oder so.

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