Suse-Installation

Hallo,

ich will auf einem älteren Rechner (166MHz, 48MB Ram) Suse Linux 8.0 installieren. Jedoch ist das CD-Rom-Laufwerk in diesem Rechner defekt. Also habe ich auf dem anderen Rechner(Win XP) das CD-Rom-Laufwerk (G:) freigegeben und bei der Suse-Installation die Netzwerktreiber geladen (Der korrekte Realtek-Treiber war dabei). Allerdings hat das nicht so richtig gefunzt (Kein DHCP). Ich habe eine Bootdiskette mit Rawrite erstellt, da der alte Rechner nicht von CDRom booten kann.
Was muß ich denn bei „eigene IP-Adresse“ eingeben? Hat der Rechner überhaupt eine IP-Adresse, wenn noch gar kein Betriebssystem installiert ist?
Bei dem Versuch, das Laufwerk zu mounten, hat der Linux-Rechner scheinbar kontakt zum XP-Rechner gehabt. Wenn ich das Eigenschaftsfenster der Netzwerkverbindung auf XP geöffnet habe, sehe ich das ständig Pakete hin und hergschickt werden. Nach einer Stunde hab ich dann abgebrochen :frowning:
Muß ich bei XP auch noch was besonderes einstellen? Ich habe das Laufwerk als G freigegeben. Muß ich dann bei der Linuxinstallation, wenn nach dem freigegebenen Laufwerk gefragt wird, G:\ eingeben? Wo Linux doch gar keine Laufwerksbuchstaben kennt…

Gruß
Jochen

Hallo,
Was muß ich denn bei „eigene IP-Adresse“ eingeben? Hat der
Rechner überhaupt eine IP-Adresse, wenn noch gar kein
Betriebssystem installiert ist?

Du gibst ihm eine, am besten eine freie im subnetz des anderen Rechners.
Bsp. wenn dein XP Rechner 192.168.1.1/255.255.255.0 hat, dann kannst Du deinem Linux Rechner die 192.168.1.2/255.255.255.0 geben.

Was muß ich denn bei „eigene IP-Adresse“ eingeben? Hat der
Rechner überhaupt eine IP-Adresse, wenn noch gar kein
Betriebssystem installiert ist?

Wieso? Du hast doch gerade von der Diskette gebootet, auf dem das Betriebssystem installiert ist. Ergo: Das was du da siehst, ist ein Betriebssystem, ein winziges zwar, aber eines, das geht.

Muß ich bei XP auch noch was besonderes einstellen? Ich habe
das Laufwerk als G freigegeben. Muß ich dann bei der
Linuxinstallation, wenn nach dem freigegebenen Laufwerk
gefragt wird, G:\ eingeben? Wo Linux doch gar keine
Laufwerksbuchstaben kennt…

G:\ oder C:\ oder WASAUCHIMMER:\ ist eine Erfindung von Microsoft, um ihre eigene Unfähigkeit höchst eindrucksvoll und jahrzenhntelang zu dokumentieren. Vergiss diesen Unsinn für alle anderen Betriebssysteme - die kennen so etwas nämlich nicht.

(kleine „ich-reg-mich-über-MS-auf“-Tirade beendet)

Bei einer Unix-Kiste heißt beispielsweise ein CDROM-Laufwerk nicht D:, sondern /cdrom und bei einem Mac heißt es so, wie die CD heißt, beispielsweise Warcraft III. Das hat den Vorteil, dass nicht ich auf jedem Computer auswendiglernen muss, wie denn nun das CDROM-Laufwerk heißt. Soll die Schüssel das bitte selber machen.

(kleine „so-ist-es-doch-viel-besser“-Triade beendet)

Hier nun eine Lösung. Es ist ganz einfach, wenn man genauer versteht, was eigentlich genau passiert. Und daher ist meine Antwort jetzt erstmal ziemlich lang.

Was du vorhast ist nichts anderes, als Dateien über ein Kabel von einem Computer (XP) zu einem anderen (Linux) auszutauschen. Du willst also einen Dateitransfer bewerkstelligen. Um so etwas zu machen, stellen moderne Betriebssysteme heute Mechanismen zur Verfügung, die auf bestimmten Protokollen basieren.

Will man Dateien über ein Windows-Netzwerk austauschen, nimmt man bequemerweise das, was Microsoft mitliefert, und das basiert auf dem „Server Message Block“-Protokoll SMB.

Will man Dateien über ein Unix- oder Linux-Netzwerk austauschen, nimmt man bequemerweise das, was SUN entwickelt hat, und das ist das „Network File System“-Protokoll NFS.

Nehmen wir der Vollständigkeit halber das noch mit: In Macintosh-Netzen ist es AppleTalk, in älteren Novell-Netzen nennt sich das IPX/SPX.

Fast unnötig zu sagen, dass die Protokolle nicht untereinander kompatibel sind. Nicht einmal ein klitzeklitzekleines Bisschen. Wie üblich. Tja, und du stehst gerade vor diesem Problem.

Nun kenne ich die SuSE 8 nicht, aber immerhin die SuSE 7. Dort kann man über ein Netzwerk installieren, aber nur wenn man NFS benutzt oder FTP. Möglicherweise kann man ja mit der SuSE 8 auch noch mehr, aber wenn du bei der Auswahl des Quellmediums (also der CD auf dem XP-Rechner) nirgendwo die Worte „Windows“, „Netbios“, „SMB“ oder „Samba“ siehst, dann scheidet die Freigabe der CD als G:\ sofort aus.

Bleiben folgende Möglichkeiten:

  1. Bringe der XP-Kiste das NFS-Protokoll bei.
  2. Bringe der XP-Kiste das FTP-Protokoll bei.

Letztere Lösung ist wohl die bessere. Da musst du einfach einen FTP-Server auf dem XP-Rechner aktivieren. Da ich aus religiösen Gründen kein Windows einsetzen darf, weiß ich leider nicht, ob ein FTP-Server bei XP im Lieferumfang ist oder ob du eine Free- oder Shareware-Lösung installieren musst.

(hier bitte Antworten der XP-Gurus einfügen)

Schwierig ist das nicht. Du startest den Server und gibst dort (wie auch immer) die CD als Verzeichnis frei, vielleicht sogar unter dem Namen „erwin“ (wenn so etwas geht).

(hier die Antworten der XP-Gurus einfügen)

Danach machen wir uns an die Netzwerk-Konfiguration. Sowohl dein XP-Rechner als auch die neue Schüssel müssen im gleichen Netzwerk stehen. Finde heraus, in welchem Netzwerk sich dein XP-Rechner befindet (beispielsweise mit ipconfig oder winipcfg - du weißt schon, hier die Antworten der XP-Gurus einfügen). Hat der XP-Rechner beispielsweise die Adresse 192.168.1.33, dann wählst du für den Linux-Rechner die 192.168.1.34. Hat der XP-Rechner 169.34.56.78, dann bekommt der Linux-Kasten 169.34.56.79.

Auf gehts. Diskette rein. Starten. Warten. Quellmedium „FTP“ wählen. Adresse für den Linux-Kasten eintragen: 192.168.1.34, Subnet 255.255.255.0. Alle anderen Eingabefelder wie DNS und Gateway erhalten die Adresse des XP-Rechners 192.168.1.33.

Die Installationsprozedur wird dich nach einem Verzeichnis fragen. Dieses lautet /erwin/suse, wobei /erwin ja das CDROM-Laufwerk bezeichnet. Siehe oben: Freigabe auf dem FTP-Server.

Danmit muss es gehen. Vielleicht hab ich jetzt das Installationsverzeichnis falsch genannt - ausprobieren.

(Hier die Antworten der SuSE 8-Gurus einfügen, ob das der richtige Pfad ist.)

Und noch was zum debuggen. Nachdem du der Linux-Kiste eine IP-Adresse gegeben hast, kannst du sie anpingen. Dazu öffnest du auf der XP-Kiste ein DOS-Fenster (oder wie das heutztage immer heißen mag) und tippelst dort „ping 192.168.1.34“) ein. Bekommst du ein Timeout-Fehler, dann muss noch mal das Kabel gecheckt werden.

Viel Erfolg
Stefan

Hallo Stefan,
erstmal herzlichen Dank für die lange Antwort. Sobald ich zu Hause bin, werd ich das mal ausprobieren.

Will man Dateien über ein Windows-Netzwerk austauschen, nimmt
man bequemerweise das, was Microsoft mitliefert, und das
basiert auf dem „Server Message Block“-Protokoll SMB.

Will man Dateien über ein Unix- oder Linux-Netzwerk
austauschen, nimmt man bequemerweise das, was SUN entwickelt
hat, und das ist das „Network File System“-Protokoll
NFS.

Da war ein Auswahlfeld in dem NFS und SMB dringestanden war. FTP hab ich nicht gesehen. Vorher hat er gefragt, ob die IPs durch DHCP-Protokoll (ich glaub so hatts geheisen) generiert werden sollen. Das hat aber garnicht funktioniert. Errorcode -1 hat er immer gesagt. Dann hab ich „Manuell“ gewählt und hab NFS angeklickt, weil mir das so bekannt vorkam. Aber das hat bei Windows glaub ich ja NTFS geheißen…

Fast unnötig zu sagen, dass die Protokolle nicht untereinander
kompatibel sind. Nicht einmal ein klitzeklitzekleines
Bisschen. Wie üblich.

Na das wäre ja zu schön gewesen…

Möglicherweise kann man ja mit der SuSE 8
auch noch mehr, aber wenn du bei der Auswahl des Quellmediums
(also der CD auf dem XP-Rechner) nirgendwo die Worte
„Windows“, „Netbios“, „SMB“ oder „Samba“ siehst, dann scheidet
die Freigabe der CD als G:\ sofort aus.

Ich hab keine Auswahl des Quellmediums gesehen. Der hat mich gefragt, wie das Quellverzeichnis heißt. Da hab ich „G:“ eingegeben. War wahrscheinlich auch nicht die beste Idee. Ich denk mal einfach G würde reichen, weil in der Freigabe bei XP auch nur G drinsteht. Dann ist ein Fenster gekommen „Verzeichnis wird gemountet“. Und das ist nicht mehr verschwunden, bis ich ausgeschalten hab. Da sind als Pakete hin und hergewandert.

Bleiben folgende Möglichkeiten:

  1. Bringe der XP-Kiste das NFS-Protokoll bei.
  2. Bringe der XP-Kiste das FTP-Protokoll bei.

Sollte ja dann mit SMB funktionieren, oder?

Hat der XP-Rechner beispielsweise die Adresse 192.168.1.33,
dann wählst du für den Linux-Rechner die 192.168.1.34. Hat der
XP-Rechner 169.34.56.78, dann bekommt der Linux-Kasten
169.34.56.79.

Das hab ich gemacht. Anpingen hat er sich auch lassen.

Also dann werd ich heut abend mal weiterprobieren und einen neuen Erfahrungsbericht hier reinschreiben :smile:

Gruß
Jochen

Hat nicht gefunzt :frowning:
Hallo nochmal,

irgendwie hat die Sache wiedermal überhaupt nicht gefunzt. Wenn ich als Protokoll SMB wähle, springt das Installationsprogramm einfach wieder eine Stufe zurück (zur Auswahl, ob über Netzwerk oder CD installiert werden soll). Ohne eine Fehlermeldung.
Dem Windowsrechner NFS beizubringen hab ich noch nicht probiert. Geht das überhaupt?

Ich glaube, ich bau einfach mal das CDRom-Laufwerk um…

Gruß
Jochen

Dem Windowsrechner NFS beizubringen hab ich noch nicht
probiert. Geht das überhaupt?

Das geht bestimmt mit irgendeiner Software, aber ich würd das lassen. Lieber einen FTP-Server nehmen. Ich glaub, das Ding heißt warftp oder so.

Ich glaube, ich bau einfach mal das CDRom-Laufwerk um…

Das ist wahrscheinlich das allerempfehlenswerteste :smile:

Stefan