Meine Freundin und ich wollen demnächst im Raum Hannover einen Swingerclub eröffnen. Wer kennt sich aus mit Genehmigungen, Konzession etc. oder kann einen guten Steuerberater empfehlen?
Wir freuen uns über jeden Hinweis, gern auch per Email!
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Swingerclub eröffnen. Wer kennt sich aus mit Genehmigungen,
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Die Räumlichkeiten müssen baurechtlich den Anforderungen entsprechen, dann kommt ggf. noch eine Gaststättengenehmigung dazu. Dieses „Gewerbe“ ist zudem noch ordnungsrechtlich zu genehmigen. Das heißt also, in einem reinen Wohngebiet, neben Schule, Kirche etc. ist die Ausübung verboten. In der Regel bleibt nur ein Gewerbegebiet oder ein einsames Restaurant an einer vielbefahrenen Bundes- oder Landstraße.
Hallo Svenja,
besondere Kenntnisse über die Gastronomie habe ich zwar nicht, aber ein Swingerclub ist im Grunde ein gastronomischer Betrieb wie jeder andere. Weil darüber aber die Ansichten auseinander gehen, muß der Betreiber in ganz besonderer Weise auf Unangreifbarkeit achten. Sanitäre Verhältnisse, Brandschutz, Fluchtwege - alles muß in Topzustand sein, sonst findet sich bestimmt ein eifriger Bediensteter einer Ordnungsbehörde und macht den Laden dicht oder zumindest Schwierigkeiten ohne Ende. Ein Blick in die Zeitungen bestätigt den Eindruck: Ganze Hundertschaften Polizei machen sich zuweilen auf den Weg, um solchen unchristlichen Lasterhöhlen den Garaus zu bereiten. So sollte man peinlichst illegale Beschäftigungsverhältnisse vermeiden. Die schwarz bezahlte Putzfrau kann die Sache schon zum Kippen bringen. Weil mancher Zeitgenosse schon nach 2 Bieren laut und unleidlich wird und der Kontrolle entgleitet, sollten sich Getränke auf Saft und Mineralwasser beschränken. Damit entfällt die Notwendigkeit einer Schankgenehmigung.
Wie vom Vorredner schon erwähnt, kommen als Standorte in der Hauptsache Industriegebiete in Frage. In Wohnvierteln wäre Dauerärger mit selbst ernannten Sittenwächtern vorprogrammiert. Daß sich der Betreiber sein Publikum genau ansieht, aussucht und dem ersten Anschein nach unliebsame Besucher am Betreten hindert, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein.
Eine weitere Selbstverständlichkeit - der Betrieb soll schließlich Gewinn erwirtschaften - ist die kaufmännisch einwandfreie Leitung. Die Investition für Räumlichkeiten und Außenanlage ist beträchtlich und das eingesetzte Kapital muß eine ordentliche Rendite bringen. In diesem Zusammenhang würde ich mich in dem Gewerbe auf keine Mietung einlassen. Die verlangten Mieten sind i. d. R. horrend und belasten dauerhaft die Liquidität und das gesamte Betriebsergebnis. Du solltest deshalb lieber ein Gewerbeobjekt kaufen. Suche dafür eine nicht so teure Gegend, denn Standortprobleme wegen möglicherweise längerer Anfahrt der Gäste wird es nicht geben. Immerhin hat ein gut geführter Betrieb dieser Art ein Einzugsgebiet von weit über 100 km Radius.
Bankunterstützung wirst Du kaum finden. Nicht etwa, daß Banker moralische Bedenken hätten. Davon sind die Leute vermutlich weiter entfernt als jeder andere, aber gastronomische Betriebe haben immer größte Probleme mit Banken, wenn der Inhaber nicht schon mehrere florierende Läden besitzt. Stecke Dein Geld, das Du für Inneneinrichtung ausgeben wolltest, lieber in eine preiswerte Gewerbeimmobilie und eröffne zunächst nur ganz klein, aber fein. Vergrößern kann man in eigener Immobilie jederzeit, wenn das Geld dafür erwirtschaftet wurde.
Banken kommen nicht in Betracht, deshalb kann die Finanzierung ein heftiges Problem werden. Suche Dir deshalb eine unternehmerische Beteiligung. Um an geeignete Anleger in dieser Größenordnung zu kommen, ist ein Steuerberater eine gute Adresse. Manch einer hat einen Mandanten, der dringend Geld anlegen will und es aus verschiedenen Gründen ungern offiziell einer Bank anvertraut. Dafür erstellst Du ein ganz normales Unternehmenskonzept und gehst Klinken putzen, klapperst also Steuerberater ab und führst mit ihnen ein persönliches Gespräch. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis wirst Du merken, ob der Steuerberater ein Blender ist oder über tragfähige Kontakte verfügt. Eine Beteiligung ist zwar auch eine Dauerlast, aber im Gegensatz zu einem übermäßig geldgierigen Vermieter hat der Beteiligte ein Interesse am Florieren des Geschäfts und wird es nicht aussaugen. Eine Rendite erhält er zudem nur, wenn Gewinn erwirtschaftet wurde. Eine Bank will ihre Zinsen auch dann sehen, wenn es im Geschäft einmal nicht so rosig läuft und ein Vermieter verhält sich in gleicher Weise. Halte Dir also Banken und Vermieter dauerhaft vom Leib.
Gruß
Wolfgang