Hi @Nadja, @anon73739668
die einzigen Adjektive, bei denen (im Stamm) ein „-er“ auf einen Diphthong folgt sind
sauer
teuer
(un)geheuer
Bei denen gibt es dann die sog. „e-Tilgung“ in der Flexion. Ferner im Komparativ, aber nicht im Superlativ:
teur-e, teur-er, teur-en Klamotten
und: teur-er-e Klamotten (Gen.: teur-er-er Klamotten)
aber: teuer-ste Klamotten
Die Tilgung des Stamm-e gibt es dann auch bei dem Possessivpronomen „euer“, aber nicht obligatorisch, und da ist der vorhergehende Diphthong nicht schuld. Beide, „euer“ und „unser“ sind Spezialfälle. Hier kann auch das „-e“ der Kasus-Endung getilgt werden:
euer Geschrei
eueren, euren, euern Geschreis
euerem, eurem, euerm Geschrei
Die Tilgung gibt es auch bei allen Adjektiven, die auf „-el“ enden. Auch hierzu gibt es nur wenige, die nicht Fremd- bzw. Lehnwörter (nobel, sensibel, simpel usw.) sind:
eitel → das eitle Model
edel → der edle Ritter
dunkel → die dunkle Nacht
...
Denn beide bebten sie so sehr,
Daß keine Hand die andre fand
Und dunkler Wein am Boden rollte.
[Hugo von Hofmannsthal: "Die Beiden"]
Gruß
Metapher