aus telepolis am 25.8.2013 — Philosoph Schnaedelbach:
Was man aber nicht vertreten kann, dass sich die Wissenschaft der Logik als Grundmuster für Wissenschaft im strengen Sinn eignet. „Zenon ist passé“
Mit Kant, der die Widerspruchsfreiheit als ‚logisches Kriterium‘ des Wahrseins von Urteilen und Urteilssystemen bestimmte, können wir davon ausgehen, dass […] Aussagenkonstruktionen, die simple Widersprüche enthalten, nicht wahr sein können."
"Die Logik ist nicht dazu da, Strukturen oder gar Prozesse in der Wirklichkeit abzubilden, sondern sie betrifft nur die formalen Bedingungen des Wahrseinkönnens unserer Aussagen über Strukturen oder Prozesse. Alles Übrige ist Mathematik und Erfahrungswissenschaft. "
MultiVista fragt:
Muss ich das so verstehen, wie Kant es mehr oder weniger sah, dass wir mit unserem (menschlichen) System des Denekns nur auch die diesem ENTSPRECHENDEN Wirklichkeiten „sehen“ koennen? Alles was darueber hinausgeht, bleibt uns verschlossen. Kurz: Die wirklichkeit ist nur die, die wir „gesitig“ erfassen - nicht mehr und nicht weniger.
Oder um es mit meinen Worten auszudruecken: Mensch weg > Wirklichleit weg… soll heissen, „die Wirklichkeit“, wie wir sie sehen und definieren. Eine (Nagelsche) Fledermaus hat unsere Wirklichkeit, unsere Sicht der Sterne und Sicht auf ein vermeintlich „Ganzes“ ja eh nie interessiert und ist obsolet, wenn der Mensch nicht mehr existiert…denn das „Sein“ ist nur eine Reflexion des menschlichen Geistes. Ohne diese Reflexion gibt es „diese“ Wirklichkeit nicht!
aus telepolis am 25.8.2013 — Philosoph Schnaedelbach:
Was man aber nicht vertreten kann, dass sich die Wissenschaft
der Logik als Grundmuster für Wissenschaft im strengen Sinn
eignet. „Zenon ist passé“.
Tja, dann sollte er eine Alternative anbieten. Meckern hilft da nichts.
Mit Kant, der die Widerspruchsfreiheit als ‚logisches
Kriterium‘ des Wahrseins von Urteilen und Urteilssystemen
bestimmte, können wir davon ausgehen, dass […]
Aussagenkonstruktionen, die simple Widersprüche enthalten,
nicht wahr sein können."
Klar. Der Grund dafür ist, daß die Elementarlogik angeboren dh. fest verdratet ist.
Ob sie, dann für alle denkbare/stellbare Fragen „wahre“ Anworten garantiert darauf gibts halt keine Garantie.
Was wir aber wissen, daß sie für das Überleben hier im Mesokosmos nützlich ist.
"Die Logik ist nicht dazu da, Strukturen oder gar Prozesse in
der Wirklichkeit abzubilden, sondern sie betrifft nur die
formalen Bedingungen des Wahrseinkönnens unserer Aussagen über
Strukturen oder Prozesse. Alles Übrige ist Mathematik und
Erfahrungswissenschaft. "
Da müssen wir aber klar unterscheiden. Mathe ist untrennbar mit Logik verbunden.
Analytische Aussagen können absolut (im Sinne der Logik ) wahr sein genau wie mathematische…Diese müssen aber nicht mit der Wirklichkeit konform sein. Sie können sich sogar gegenseitig auch wiederschprechen (Geometrien)
MultiVista fragt:
Muss ich das so verstehen, wie Kant es mehr oder weniger sah,
dass wir mit unserem (menschlichen) System des Denekns nur
auch die diesem ENTSPRECHENDEN Wirklichkeiten „sehen“ koennen?
So lange bis wir dieses Denkapparat haben berführte ich ja.
Alles was darueber hinausgeht, bleibt uns verschlossen.
Da müssen wir aber klar unterscheiden. Mathe ist untrennbar
mit Logik verbunden.
Das sehe ich anders. Ein Beispiel: In der LOGIK ist 5:0=5, da die 5 ja durch nichts geteilt wird. In der Mathematik wird hier die Logik gebrochen bzw. durch ein Verbot aufgehoben.
Gruß,
Branden
Ein „Baum“ ist kein Baum. Wir benennen das so, aber es ist
„nur“ das oder der Teil, den wir als Menschen aus der
„Wirklichkeit“ herausdefinieren.
Alles nur Worte, da sind wir d’accord. Aber auch das interessiert den Baum nicht (und das Wort dafür auch nicht).
Wachsen selbst ist auch nur ein Prozess, den wir als solchen
so definieren…
Jedenfalls wächst er auch ohne menschliche Definitionen. Der Baum auf dem Grab meiner Eltern wuchs weiter, obwohl sie es nicht mehr wahrnehmen konnten.
Aber da gehe ich jetzt wohl etwas zu weit
Nicht im Geringsten - zumal ich keine Einschränkung meiner Argumentation sehe.
Gruß,
B.
Da müssen wir aber klar unterscheiden. Mathe ist untrennbar
mit Logik verbunden.
Das sehe ich anders.
Das ist begrüsenswert. (was ist sonst für uns überhaupt möglich als unsere Sichtweise zu Diskusion zu stellen:smile:
Ein Beispiel: In der LOGIK ist 5:0=5,
Nein. Das ist ein Beispiel aus der Arythmethik. Die Logik redet ja nich über die
Zahlen. Umgekert macht die TNT (notgedrunen:smile: aus der Logik gebrauch.
Genau genommen aus den vier elementaren logischen Grundbegriffen die wie gesagt in unseren Denkapparat (empirisch nachweisbar) fest verdrahtet sind.
Klar. Der Grund dafür ist, daß die Elementarlogik angeboren
dh. fest verdratet ist.
Stimmt wohl so ähnlich!
Ob sie, dann für alle denkbare/stellbare Fragen „wahre“
Anworten garantiert darauf gibts halt keine Garantie.
Gibt es schon, aber nicht von Philosophen, wie Herrn Professor Dr. Schnädelbach, der für meinen Alten (Prof. für praktische Philosophie) im international Diskurs nichts zu melden hat, wie z. B. Metzinger. Der Metzinger Thomas hat wirklich etwas Neues und erregt damit großes Interesse weltweit. „Wahre“ Aussagen, als Garantie für die richtige Beschreibung der Wirklichkeit, gibt es freilich mein altes Jungchen, wenn „wahr“ im besten Sinne sich auf das gute Leben bezieht…, nicht „wahr“?!
Punk-Evchen
Ich selbst habe ja angesprochen, dass es zwischen Wirklichkeit und unserer Erkenntnis derer ggf. viel Ueberschneidung gibt (ich weiss: "viel - das haengt von der Scalierung ab)… und zwar deshalb weil beides ein Produkt der Evolution ist. Die Wirklichkeit und der Mensch haben sich ja quasi gemeinsam entwickelt.
Aber die evolutionslehre gilt nur fuer unsere Erde.
Ueber den Urknall koennte man sagen, dass daraus auch alles ja eine gemeinsame Wurzel hat. Mehr aber wohl nicht.
Die „Natur“ (Beschaffenheit) der Wirklichkeit duerfte in anderen Galaxien enorm viel anders ausgestaltet sein als hier auf Erden.
Ich hatte ja damit geliebaeugelt, dass man angesichts der zugrundeliegenden Evolution (Darwin etc.) davon ausgehen koennte, dass „unsere“ Wirkichkeit nicht allsusehr von der veremintlich „groesseren“, „anderen“ Wirklichkeit nicht zu sehr abweicht.
Jedoch beschraenkt sich auch die „Wirklichkeit“, die auf Grundlage dieser Evolution existiert auf diese und laesst sehr weit offen, wie es sich mit einer „Wirklichkeit“ im a) Universum und b) darueber hianus verhaelt…
Aber gut, das ist wohl zu spekulativ. Es reicht ja schon zu wissen, dass unsere menschliche Struktur (v.a. das Hirn und die Sinnesorgane) der (unserer) Wirklichkeiten
„filtert“ / „selektiert“ / „manipuliert“.
Ein Baum wächst genauso schön ohne eines Menschen Anwesenheit.
Ja (vermutlich:smile:. Wahrgenommen wird der aber erst von " einem" der dazu das nötige Zeug hat.
„Wer was erkennen soll muss das Zeug dazu schon selbst mitbringen“ (Aristotheles)
Das war ihm ja schon ohne den exakten Nachweis für seinen einleuchtenden Gedanke führen zu müssen klar. Das hat dann Kant für denen den das noch nicht einleuchtete exakt gemacht.