Tag-Nacht-Rhythmus bei depressiven Menschen

Hallo!

Ich habe gehört, dass sich bei Menschen, die an Depressionen leiden, der Tag-Nacht-Rhythmus stark verschieben soll. Angeblich soll es bei diesen Menschen häufiger vorkommen, dass sie erst nachmittags (so gegen 16 Uhr) in die Gänge kommen, dann völlig nachtaktiv sind und quasi erst kurz vor Sonnenaufgang wieder schlafen gehen.
Stimmt das denn?
Wenn ja, kann mir jemand erklären, warum das so ist?
Nachtaktivität ist ja bei Depressionen sicher nicht sonderlich förderlich.

(bei Google bin ich nur zu dem Ergebnis gekommen, dass nachtaktive Menschen häufiger an Depressionen erkranken; ich suche das Gegenteil, nämlich das Menschen erst an Depressionen erkranken und dann nachtaktiv werden. Allerdings halte ich es für gut möglich, dass sich die Person, dir mir das erzählt hat, einfach vertan und beides verwechselt hat…)

Liebe Grüße
Goldammerle

Hi,

je wacher man ist, bevor man ins Bett geht, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man lange nicht einschlafen kann. Dann holen einen diese GEdanken ein, und halten einen erst recht vom Schlafen ab. Dann ist es a) ganz vorbei und man kommt gar nciht oder erst sehr viel später zum Schlafen, oder b) man schläft doch ein und hat Alpträume.
a) führt dazu, dass man länger schläft und noch später müde wird, und dann fängt das Ganze wieder von vorne an. Und im Fall von b) geht man am folgenden Abend noch etwas später ins Bett, damit man diesmal schneller einschläft.

So stell ich mir eine Erklärung vor. Vielleicht gibt es ja noch anderes.

die Franzi

Hallo,

ist es nicht auch so, dass es bei manchen/ vielen (?) Depressionen ein „Abendhoch“ gibt, also eine Stimmungsaufhellung am Abend und in der Nacht? Dann liegt es sehr nahe, diese Zeit auszunutzen und wach zu sein, finde ich.

Wobei damit noch nicht erklärt ist, woher das kommt - aber da Serotonin sowohl Einfluss auf den Tagesrhythmus als auch auf Depression hat, dürfte hier die (physiologische) Ursache liegen.

Viele Grüße,

Jule

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Hallo Goldammerle,

Hallo!

Ich habe gehört, dass sich bei Menschen, die an Depressionen
leiden, der Tag-Nacht-Rhythmus stark verschieben soll.
Angeblich soll es bei diesen Menschen häufiger vorkommen, dass
sie erst nachmittags (so gegen 16 Uhr) in die Gänge kommen,
dann völlig nachtaktiv sind und quasi erst kurz vor
Sonnenaufgang wieder schlafen gehen.
Stimmt das denn?

Nein, so pauschal stimmt das nicht. Bei Menschen mit Depressionen kann auch der Schlaf betroffen sein, muss aber nicht. Wenn Probleme beim Schlafen auftreten sind das in der Regel bei Depressionen Ein- und Durchschlafstörungen. Das hat häufig damit zu tun, dass Depressive eine Grübelneigung haben, dieses Grübeln eine aktivierende Wirkung hat und die Betroffenen daher nicht einschlafen können. Und auch nachts, wenn der oder die Betroffene aufwacht, oftmals gleich wieder zu grübeln anfängt. Hinzu kommt, dass Depressive oftmals einen erhöhten Cortisolspiegel besitzen, was dazu führt, dass sie leichter erwachen.

Oftmals leiden Depressive daher an einem sogenannten „Morgentief“. Das bedeutet, dass Stimmung und Antrieb stärker eingeschränkt sind als am Nachmittag bzw. in den Abendstunden. Auch wenn die Stimmung dann besser ist, würde man aber nicht unbedingt - wie hier behauptet - von einem Abendhoch sprechen.

Wenn ja, kann mir jemand erklären, warum das so ist?
Nachtaktivität ist ja bei Depressionen sicher nicht sonderlich
förderlich.

(bei Google bin ich nur zu dem Ergebnis gekommen, dass
nachtaktive Menschen häufiger an Depressionen erkranken; ich
suche das Gegenteil, nämlich das Menschen erst an Depressionen
erkranken und dann nachtaktiv werden. Allerdings halte ich es
für gut möglich, dass sich die Person, dir mir das erzählt
hat, einfach vertan und beides verwechselt hat…)

Im Ergebnis schlafen viele Depressive also weniger, weil sie dazu neigen Probleme beim Ein- und Durchschlafen zu entwickel. Allerdings gibt es eine Unterform der Depression, die als „atypische Depression“ bezeichnet wird, bei der die Betroffenen deutlich mehr Schlafen als zuvor. Man spricht dann von Hypersomnie.

LG
TAndrija

Hallo Goldammerle!

Ich habe gehört, dass sich bei Menschen, die an Depressionen
leiden, der Tag-Nacht-Rhythmus stark verschieben soll.

Ist so.

Angeblich soll es bei diesen Menschen häufiger vorkommen, dass
sie erst nachmittags (so gegen 16 Uhr) in die Gänge kommen,
dann völlig nachtaktiv sind und quasi erst kurz vor
Sonnenaufgang wieder schlafen gehen.

Kann auch nach Sonnenaufgang sein, zumal zu dieser Jahreszeit.

Stimmt das denn?
Wenn ja, kann mir jemand erklären, warum das so ist?
Nachtaktivität ist ja bei Depressionen sicher nicht sonderlich
förderlich.

Die mangelnde Aktivität nach außen ist mit einer erhöhten Denk/Planungsaktivität im Innern verbunden. Genaueres kann ich erzählen, aber nicht begründen.

(bei Google bin ich nur zu dem Ergebnis gekommen, dass
nachtaktive Menschen häufiger an Depressionen erkranken; ich
suche das Gegenteil, nämlich das Menschen erst an Depressionen
erkranken und dann nachtaktiv werden. Allerdings halte ich es
für gut möglich, dass sich die Person, dir mir das erzählt
hat, einfach vertan und beides verwechselt hat…)

Die Verwechselung war auch ein erster Gedanke nach den ersten 2 Zeilen. Kann nicht wirklich fundierties Beitragen, aber das befriedigt müde sein, das wäre ein Anhaltspunkt.

Gruß, Zoelomat