Hallo Goldammerle,
Hallo!
Ich habe gehört, dass sich bei Menschen, die an Depressionen
leiden, der Tag-Nacht-Rhythmus stark verschieben soll.
Angeblich soll es bei diesen Menschen häufiger vorkommen, dass
sie erst nachmittags (so gegen 16 Uhr) in die Gänge kommen,
dann völlig nachtaktiv sind und quasi erst kurz vor
Sonnenaufgang wieder schlafen gehen.
Stimmt das denn?
Nein, so pauschal stimmt das nicht. Bei Menschen mit Depressionen kann auch der Schlaf betroffen sein, muss aber nicht. Wenn Probleme beim Schlafen auftreten sind das in der Regel bei Depressionen Ein- und Durchschlafstörungen. Das hat häufig damit zu tun, dass Depressive eine Grübelneigung haben, dieses Grübeln eine aktivierende Wirkung hat und die Betroffenen daher nicht einschlafen können. Und auch nachts, wenn der oder die Betroffene aufwacht, oftmals gleich wieder zu grübeln anfängt. Hinzu kommt, dass Depressive oftmals einen erhöhten Cortisolspiegel besitzen, was dazu führt, dass sie leichter erwachen.
Oftmals leiden Depressive daher an einem sogenannten „Morgentief“. Das bedeutet, dass Stimmung und Antrieb stärker eingeschränkt sind als am Nachmittag bzw. in den Abendstunden. Auch wenn die Stimmung dann besser ist, würde man aber nicht unbedingt - wie hier behauptet - von einem Abendhoch sprechen.
Wenn ja, kann mir jemand erklären, warum das so ist?
Nachtaktivität ist ja bei Depressionen sicher nicht sonderlich
förderlich.
(bei Google bin ich nur zu dem Ergebnis gekommen, dass
nachtaktive Menschen häufiger an Depressionen erkranken; ich
suche das Gegenteil, nämlich das Menschen erst an Depressionen
erkranken und dann nachtaktiv werden. Allerdings halte ich es
für gut möglich, dass sich die Person, dir mir das erzählt
hat, einfach vertan und beides verwechselt hat…)
Im Ergebnis schlafen viele Depressive also weniger, weil sie dazu neigen Probleme beim Ein- und Durchschlafen zu entwickel. Allerdings gibt es eine Unterform der Depression, die als „atypische Depression“ bezeichnet wird, bei der die Betroffenen deutlich mehr Schlafen als zuvor. Man spricht dann von Hypersomnie.
LG
TAndrija