Tagespolitik (lang)

Liebes Forum,

eigentlich hatte ich im letzten September gedacht, jetzt wird alles besser. Aber, man mag mir meine jugendliche Leichtgläubigkeit verzeihen, haste gedacht!

In der vorletzten Woche stand in der Zeitung, dass nur noch 39% der Bevölkerung eigenes Geld verdienen. Der Rest erhält irgendwelche „Transferleistungen“ wie Rente, Bafög oder Arbeitslosengeld.
Während die meisten Rentner sich ihre Rente noch mühsam verdient haben, gibt es immer mehr Menschen in diesem Land, die lieber zu Hause die Beine hochlegen.

Das hat auch unsere Regierung erkannt und gleich Gegenmaßnahmen ergriffen:

Die, die Arbeit haben, werden noch mehr geschröpft!

Na toll! Das neue Schlagwort lautet „soziale Gerechtigkeit“, man könnte polemisch auch „Recht auf Faulheit“ sagen.

Ein aktuelles Beispiel: In China geht es seit ca. 10 Jahren steil aufwärts. Auch in Deutschland ging es in den 50er und 60er Jahren steil aufwärts. Und warum? Weil in China heute und damals in Deutschland Leistungsbereitschaft und eben Leistung über alles geht/ging! In China tun viele Eltern alles, um ihren Kindern eine gute Schulbildung zu ermöglichen, damit sie später einen guten Job erhalten und viel Geld verdienen können. Die Eltern meiner Frau z. B. zahlten über 20 000 Euro, damit sich ihre Tochter hier weiterbilden konnte. Und sie schloss diese Weiterbildung, in einer Sprache die sie erst lernen musste, mit der Gesamtnote 1,9 und damit als 3. von 15 Schülern ab!

Leider hat es mit einem Arbeitsplatz hier nicht geklappt, da die Bauindustrie, ihr Berufsfeld, in China momentan etwas besser darsteht, als in Deutschland. Trotzdem liegt sie hier nicht der Allgemeinheit auf der Tasche, sondern nur mir :wink:.

Aber Halt! Warum hat meine chinesische Frau mich Deutschen überhaupt kennen gelernt? Weil sie sich nicht wie viele Ausländer hier nur mit ihresgleichen herumgetrieben hat. Mitschüler, die das so gehalten haben, sprechen heute noch nicht so gut Deutsch und viele von Ihnen mussten mittlerweile wieder nach China ausreisen. Aber: Bleiben wollten sie fast alle!

Deutschland ist ein schönes Land. Die Einen kennen Goethe, Schiller und Lessing, die anderen München (慕尼黑), Bier und Eisbein. Wer aber nur Arbeitslosenhilfe und Wohngeld kennt, andererseits unsere Werte verachtet und direkt oder indirekt unser Volks als „Schweinefleischfresser“ oder „Ungläubige“ beschimpft, hat sein Bleiberecht verwirkt und sollte unser Land verlassen.

Im Gegensatz zu den Herkunftsländern vieler Ausländer darf man hier tatsächlich seine Religion frei ausleben - allerdings privat. Das scheint auch bei vielen Forumsteilnehmern unbekannt, wenn für das Recht der Frauen auf Verschleierung - oder auch dagegen argumentiert wird. Es heißt nämlich in Artikel 4 Abs. 1 des Grundgesetzes:

Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

Was soviel heißt wie: Du darfst hier an was oder wen glauben wann immer du willst und niemand hindert dich daran. Es heißt aber nicht: Alle müssen Rücksicht auf deinen Glauben nehmen. Ansonsten könnte man auch argumentieren, dass Drogen frei verkäuflich sein müssten, weil jemand nur so einem Gott nahe sein kann. Also ist es nicht verwerflich, wenn an einer Schule nur Deutsch gesprochen werden darf und wenn diskutiert wird, ob man das Tragen von Kopftüchern an Schulen verboten werden soll. In allen öffentlichen Einrichtungen regiert nicht Gott oder Allah, sondern der Staat! Und der ist neutral!

Deutschland ist kein Einwanderungsland. Wer bei 5 Mio Einwanderungen über Zuwanderung nachdenkt kann nicht ganz richtig im Kopf sein. Die Bevölkerung schrumpft – ja und? Nur wer arbeitet bringt der Gesellschaft etwas. Und so lange wenig Arbeit vorhanden ist, sollten die, die da sind eingeplant werden. Außerdem sind wir nicht mehr nur allein Deutschland, sondern ein Teil der Europäischen Union. Und in all diesen Ländern sollten genügend Fachkräfte vorhanden sein, um für jedes Unternehmen die passenden Leute zu finden.

Aber zurück zur arbeitenden Bevölkerung. Weil die SPD in den 60ern schon nicht rechnen konnte und unsere Politiker in den 70ern und 80ern zu feige waren, erleben wir heute was es heißt, wenn man dem Staat Geld zur Verfügung stellt ohne dass Verantwortliche bei Misswirtschaft zur Rechenschaft gezogen werden können. „Kinder werden die Leute immer haben“ hat Adenauer einmal gesagt. Das kann man sicher unter der Rubrik „Automobile werden die Pferdekutsche niemals ersetzen können“ ablegen.

Das Umlageverfahren hat versagt und das hätte man schon vor 30 Jahren erkennen können. Aber anstatt die Leute damals schon auf Kapitaldeckung einzustimmen hat man die bequeme Tour gewählt und die Renten kräftig erhöht und dann lange Zeit nichts getan. Also sind die Rentenkassen heute leer und die jeweilige Vorgänger-Regierung ist schuld. Schröder hat’s mit der Riester-Förderung, auf Deutsch „Altersvorsorgezulage“, versucht, was wie immer in Deutschland als bürokratisches Monster ausgeartet ist. Wer von euch so einen Rentenvertrag abgeschlossen hat, darf sich sicher sein, bei seiner Versicherung einen riesigen Verwaltungskostensatz zu bezahlen. Die „Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen“, eine Art Auffangbecken für nicht mehr benötigte Mitarbeiter der BFA ähh der Deutschen Rentenversicherung Bund (ich will nicht wissen, was uns allein die Umbenennung der DRV Bund und der 22 ex LVAs gekostet hat), hatte und hat einige Schwierigkeiten mit den langfristigen und vorausschauenden Gesetzen unser just-in-time-Politiker. Der nächste Versuch, die „Rürup-Rente“, ist ebenfalls ein überreguliertes und völlig unattraktives Produkt, das fast niemandem wirklich hilft. Auf keinen Fall können damit die zukünftigen Renten- oder Rentnerprobleme gelöst werden, weil durch die monströsen DRV-Beiträge fast kein Geld übrig bleibt, das in ordentliche Versorgungssysteme investiert werden könnte.

Kennt einer von euch die Formel zum ehemaligen „demographischen Faktor“? Von der Regierung Kohl eingeführt um die „Renden sischä“ zu halten, wurde sie von der Regierung Schröder gönnerhaft wieder abgeschafft. Inzwischen gibt es sie wieder, heißt nur ein bisschen anders. Und ich kann euch versichern, dass da alle Parameter enthalten sind, um die Renten dauerhaft zu sichern!

Wenn ich zu Versicherungsleuten sage: „Stellt euch mal vor, ihr hättet eure Rentenbeiträge von Anfang in eine kapitalgedeckte Versicherung eingezahlt…“, ernte ich Seufzer und verklärte Blicke.

Hätte der Staat sich damals nämlich auf seine Kernaufgaben konzentriert und vorgegeben, was für Tarife zur Alterssicherung in Frage kommen, gäbe es heute das Problem „Arbeitslosigkeit vor Rentenbeginn“ nicht. Die Frage, die sich Mittfünziger-Frührentner dann stellen würden, wäre ob sie mit ihrem Mercedes den Winter lieber in Spanien oder Florida verbringen möchten.

Genauso bei der Missgeburt namens „Gesetzliche Krankenversicherung“. Als die AOK, die mit einer Zweigstelle in jeder Stadt und einem dazugehörigen Zweigstellenleiter, kein Geld mehr hatte, hat man den Risikostrukturausgleich erfunden. Das Ergebnis: Unsere Krankenkassenbeiträge sind so hoch wie nie. Wir müssen zuzahlen, wenn wir zum Arzt gehen, wenn wir Medikamente verschrieben bekommen (sofern noch etwas verschrieben wird), beim Zahnarzt, im Krankenhaus usw. Als Medikamente erhalten wir nur noch „Generika“, ok, Ratiopharm möchte auch leben, was praktisch als Edonkey der Arzneiindustrie verstanden werden kann. Die Politik hat erkannt: Unser Gesundheitswesen steht vor dem Bankrott.
Was also macht die Ministerin? Die Beitragsbemessungsgrenze soll erhöht und die Einnahmenbasis verbreitert werden. Damit noch mehr Milliarden in einem längst überholten System verballert werden können und wir immer ärmer werden!

Würde ich heute in die PKV wechseln, ich würde schon jetzt deutlich weniger Beiträge zahlen bei deutlich höheren Leistungen als bisher. Ich wette, wenn die Pflicht zur Versicherung in den gesetzlichen KVs aufgehoben würde, gäbe es ganz schnell einen Gemeinschaftstopf bei den Privaten, um die kostenlose oder zumindest beitragsreduzierte Mitversicherung von Kindern zu ermöglichen.

Aber das möchte man verhindern. Denn dann wäre bewiesen, dass wir nicht mehr, sondern deutlich weniger Staat benötigen, der in vielen Bereichen über Jahrzehnte hinweg versagt hat!

Ich arbeite 40 Wochenstunden in einem Unternehmen, das keinem Tarifvertrag unterworfen ist und erhalte kein Weihnachts- und Urlaubsgeld. Und trotzdem bin ich froh dort zu arbeiten. Das gibt es, liebe Gewerkschafter! Weiterhin verdiene ich noch nicht einmal schlecht! Und warum? Ich bin leistungsfähig und –willig wie viele Mitbürger auch. Wir geben jeden Tag unser Bestes für die Produktion oder den Kunden. Und solche Leute sind gefragt! Denn Leute, die konzentriert an die Arbeit rangehen und wenn nötig auch mal Überstunden leisten erreichen viel mehr, als Andere die ihre 8 - oder vielleicht sind es nur 7 ¼ - Stunden absitzen. Kein AG kann es sich leisten, in seinem Laden nur „Dienst-nach-Vorschrift-Macher“ zu beschäftigen.

Apropos AG. Wenn man den Zusammenfassungen der Kundgebungen zum 1. Mai lauscht, hat man fast das Gefühl, dass früher AG und AN Arm in Arm gearbeitet haben. Bei den Gewerkschaften war früher irgendwie alles besser. Aber ist es nicht so, dass die Gewerkschaften auf Grund der Ausbeutung der Arbeiter durch die AG erst entstanden sind? Es ist gut möglich, dass in den 60er und 70er Jahren einige Leute weniger „straff“ gearbeitet haben. Aber damals war Deutschland auch noch nicht auf dem Stand und vor allem von der Konkurrenz „bedroht“ wie heute.

Der letzte Volltreffer unserer gewählten Aushilfskomiker heißt Elterngeld. Ich kann mich erinnern, dass die Grundidee dieser Zahlung war, Menschen die Entscheidung zum Kind zu erleichtern, die sich ansonsten nicht leisten könnten, auf ein Einkommen zu verzichten.
Und warum bekommen jetzt auch Hartz4-Empfänger Elterngeld??? Wer zwischen 20 und 30 Hartz4 empfängt, ist entweder faul oder dumm. Und dumme Eltern, siehe Supernanny, haben wir in Deutschland genug!

Ich wünsche mir deshalb von der Politik, dass Leistung wieder belohnt wird! Der Staat soll sich zurückziehen und mit weisen Vorgaben die Bürger sich selbst absichern lassen. Das bringt am Ende nämlich mehr Wohlstand und geringere Kosten für uns alle! Und wer meint, er könne sich zurücklehnen und der Staat würde ihm schon helfen, der muss dann eben mit Lebensmittelmarken auskommen.

Gruß

Marcus

eigentlich hatte ich im letzten September gedacht, jetzt wird
alles besser.

LOL!

Na toll! Das neue Schlagwort lautet „soziale Gerechtigkeit“,
man könnte polemisch auch „Recht auf Faulheit“ sagen.

Das ist eine Unverschämtheit ggü. all jenen, die auf den Sozialstaat angewiesen sind. Und etwa Bafög-Empfänger als faul darzustellen (sorry, aber DU stellst ja so einen Zusammenhang her), ist albern.

Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit
des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind
unverletzlich.

Was soviel heißt wie: Du darfst hier an was oder wen glauben
wann immer du willst und niemand hindert dich daran. Es heißt
aber nicht: Alle müssen Rücksicht auf deinen Glauben nehmen.

Das ist eine ziemlich verkürzte Darstellung. Erstens richtet sich Art. 4 I, II GG sowieso nur an den Staat, wie sich aus Art. 1 III GG ergibt. (Ausnahme: Ausstrahlungswirkung über Generlklauseln im Zivilrecht.) Zweitens unterschätzt du den Schutzbereich der Relgionsfreiheit. Die ist nämlich ihres Wortlauts nach überhaupt nicht und tatsächlich nur zum Schutz anderer Güter mit Verfassungsrang wegen einschränkbar. Tipp: nicht mit Gesetzen argumentieren, bringt nichts, wenn man sich nicht auskennt.

Ansonsten könnte man auch argumentieren, dass Drogen frei
verkäuflich sein müssten, weil jemand nur so einem Gott nahe
sein kann.

Falsch. Denn das Recht auf Leben ist ein Gut mit Verfassungsrang, und es ist nicht nur ein Abwehrrechht, sondern zwingt den Staat zum Handeln. Nenn mir mal das verfassungsrechtlich geschützte Gut, das verletzt ist, wenn jemand in seinem Privatleben - auch öffentlich - einen Schleier trägt…!

Also ist es nicht verwerflich, wenn an einer Schule
nur Deutsch gesprochen werden darf und wenn diskutiert wird,
ob man das Tragen von Kopftüchern an Schulen verboten werden
soll. In allen öffentlichen Einrichtungen regiert nicht Gott
oder Allah, sondern der Staat! Und der ist neutral!

Was die Sprache angeht, hast du Recht. Was das Kopftuch in der Schule angeht, kommt es darauf an, wer es trägt: Lehrerinnen oder Schülerinnen? Politisch magst du argumentieren, wie du willst, aber rechtlich ist die Sache nicht ganz unproblematisch, eine Schülerin das Tragen eines Kopftuchs zu verbieten.

Deutschland ist kein Einwanderungsland. Wer bei 5 Mio
Einwanderungen über Zuwanderung nachdenkt kann nicht ganz
richtig im Kopf sein. Die Bevölkerung schrumpft – ja und? Nur
wer arbeitet bringt der Gesellschaft etwas.

Gott sei Dank beurteilt sich der Wert eines Menschen seit dem Ende der Naziherrschaft nicht mehr danach, was er für die Gesellschaft tut.

Und so lange wenig
Arbeit vorhanden ist, sollten die, die da sind eingeplant
werden. Außerdem sind wir nicht mehr nur allein Deutschland,
sondern ein Teil der Europäischen Union. Und in all diesen
Ländern sollten genügend Fachkräfte vorhanden sein, um für
jedes Unternehmen die passenden Leute zu finden.

Das mag wohl sein.

Hätte der Staat sich damals nämlich auf seine Kernaufgaben
konzentriert und vorgegeben, was für Tarife zur
Alterssicherung in Frage kommen, gäbe es heute das Problem
„Arbeitslosigkeit vor Rentenbeginn“ nicht. Die Frage, die sich
Mittfünziger-Frührentner dann stellen würden, wäre ob sie mit
ihrem Mercedes den Winter lieber in Spanien oder Florida
verbringen möchten.

Genau. :wink:

Was also macht die Ministerin? Die Beitragsbemessungsgrenze
soll erhöht und die Einnahmenbasis verbreitert werden. Damit
noch mehr Milliarden in einem längst überholten System
verballert werden können und wir immer ärmer werden!

Der Satz passt gut in deinen Beitrag. Die Behauptung, wir seien arm, zeigt, dass du nicht im Mindesten eines Vorstellung davon hast, was Armut ist.

Würde ich heute in die PKV wechseln, ich würde schon jetzt
deutlich weniger Beiträge zahlen bei deutlich höheren
Leistungen als bisher.

…aufnehmen tun die dich allerdings nur, wenn du gesund bist. Aber na ja, die Kranken, die sind ja eh unnütz für die Gesellschaft, gell? Lass sie doch verrecken!

Aber das möchte man verhindern. Denn dann wäre bewiesen, dass
wir nicht mehr, sondern deutlich weniger Staat benötigen, der
in vielen Bereichen über Jahrzehnte hinweg versagt hat!

Genau. Total versagt! Klar, so ein Wohlstand sucht in der Geschichte seinesgleichen. Aber der Staat hat „total versagt“. Nee, logisch.

Der letzte Volltreffer unserer gewählten Aushilfskomiker

Solche Formulierungen zeigen, dass du nicht sachlich bist. Und umso weniger ernst kann ich auch den Rest nehmen.

Und warum bekommen jetzt auch Hartz4-Empfänger Elterngeld???
Wer zwischen 20 und 30 Hartz4 empfängt, ist entweder faul oder
dumm.

Du bist ganz einfach unverschämt!

Ich wünsche mir deshalb von der Politik, dass Leistung wieder
belohnt wird! Der Staat soll sich zurückziehen und mit weisen
Vorgaben die Bürger sich selbst absichern lassen.

Dann wähl gefälligst die FDP. Die will übrigens auch die gesetzlichen Kassen abschaffen, das ist doch für jemanden wie dich ein Traum!

Das bringt
am Ende nämlich mehr Wohlstand und geringere Kosten für uns
alle!

Ganz sicher nicht. Für einige ja, aber sicher nicht für alle.

Und wer meint, er könne sich zurücklehnen und der Staat
würde ihm schon helfen, der muss dann eben mit
Lebensmittelmarken auskommen.

LOL

Levay

eigentlich hatte ich im letzten September gedacht, jetzt wird
alles besser.

Warum sollte etwas besser werden, wenn du nichts dafür tust?

In der vorletzten Woche stand in der Zeitung, dass nur noch
39% der Bevölkerung eigenes Geld verdienen. Der Rest erhält
irgendwelche „Transferleistungen“ wie Rente, Bafög oder
Arbeitslosengeld.
Während die meisten Rentner sich ihre Rente noch mühsam
verdient haben, gibt es immer mehr Menschen in diesem Land,
die lieber zu Hause die Beine hochlegen.

Lieber tun sie es nicht. Mein Sohn hat ganz schon lange gekämpft, um auch nur einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Das hat auch unsere Regierung erkannt und gleich
Gegenmaßnahmen ergriffen:
Die, die Arbeit haben, werden noch mehr geschröpft!

Wen sollten sie denn sonst schröpfen?

Na toll! Das neue Schlagwort lautet „soziale Gerechtigkeit“,
man könnte polemisch auch „Recht auf Faulheit“ sagen.

Ja, aber das ist eben Polemik und unsachlich.

Ein aktuelles Beispiel: In China geht es seit ca. 10 Jahren
steil aufwärts. Auch in Deutschland ging es in den 50er und
60er Jahren steil aufwärts. Und warum? Weil in China heute und
damals in Deutschland Leistungsbereitschaft und eben Leistung
über alles geht/ging!

Das ist nicht der wichtigste Grund. Der wichtigste Grund ist, dass in China die Kosten für die Arbeit niedrig sind und daher jeder Arbeit findet. Hier sind die Arbeitskosten hoch, zu hoch, um Arbeit zu finden.

Leider hat es mit einem Arbeitsplatz hier nicht geklappt, da
die Bauindustrie, ihr Berufsfeld, in China momentan etwas
besser darsteht, als in Deutschland. Trotzdem liegt sie hier
nicht der Allgemeinheit auf der Tasche, sondern nur mir :wink:.

Lass sie zu dem Einkommen arbeiten, das sie auch in China bekommen würde - da würden ihr hunderte Jobs angeboten!

Nur wer arbeitet bringt der Gesellschaft etwas. Und so lange wenig
Arbeit vorhanden ist, sollten die, die da sind, eingeplant
werden.

Wir planen hier niemand ein, es gibt Angebot und Nachfrage. Und die Nachfrage nach preiswürdigen Fleißigen aus Osteuropa ist groß.

Aber zurück zur arbeitenden Bevölkerung. Weil die SPD in den
60ern schon nicht rechnen konnte und unsere Politiker in den
70ern und 80ern zu feige waren, erleben wir heute was es
heißt, wenn man dem Staat Geld zur Verfügung stellt ohne dass
Verantwortliche bei Misswirtschaft zur Rechenschaft gezogen
werden können. „Kinder werden die Leute immer haben“ hat
Adenauer einmal gesagt.

Adenauer hat leider nicht auf seinen weitblickende Wirtschaftsminister Erhard gehört, der dringend von überzogenen, aber wahlsiegversprechenden Geschenken an die arbeitenden Massen abriet. Für seine „Maßhalte“-Appelle bekam er nur Spott - der Prophet im eigenen Hause halt.

Das Umlageverfahren hat versagt und das hätte man schon vor 30
Jahren erkennen können. Aber anstatt die Leute damals schon
auf Kapitaldeckung einzustimmen hat man die bequeme Tour
gewählt und die Renten kräftig erhöht und dann lange Zeit
nichts getan.

Renten- und Beamtenbesoldungs-Geschenke mit 10% und mehr pro Jahr war sicher die größte Katastrophe, die die solzialliberale Koalition in den 70ern über uns ausgeschüttet hat.

Genauso bei der Missgeburt namens „Gesetzliche Krankenversicherung“.

Das Prinzip der PKV ist sicher vernünftiger: Jeden entsprechend seines Risikos zu versichern. Wenn es in Deutschland Vernunft gäbe, würden die Gesetzlichen abgeschafft, und die Versicherungsbeiträge für sozial Schwache würden aus Steuermitteln bereit gestellt. Eine

kostenlose oder zumindest beitragsreduzierte Mitversicherung
von Kindern

wäre nicht sinnvoll, weil sie dem Prinzip der PKV (entsprechend des Risikos zu versichern) widerspräche und würde die PKV alsbald in denselben Abgrund führen wie die GKV.

Ich arbeite 40 Wochenstunden in einem Unternehmen, das keinem
Tarifvertrag unterworfen ist und erhalte kein Weihnachts- und
Urlaubsgeld. Und trotzdem bin ich froh dort zu arbeiten. Das
gibt es, liebe Gewerkschafter! Weiterhin verdiene ich noch
nicht einmal schlecht! Und warum? Ich bin leistungsfähig und
–willig wie viele Mitbürger auch. Wir geben jeden Tag unser
Bestes für die Produktion oder den Kunden. Und solche Leute
sind gefragt!

Es gibt aber auch Leistungsschwache, und um die muss sich der Staat auch kümmern. Es sind Menschen.

Gruß, multze

Auf geht’s…

Na toll! Das neue Schlagwort lautet „soziale Gerechtigkeit“,
man könnte polemisch auch „Recht auf Faulheit“ sagen.

Das ist eine Unverschämtheit ggü. all jenen, die auf den
Sozialstaat angewiesen sind. Und etwa Bafög-Empfänger als faul
darzustellen (sorry, aber DU stellst ja so einen Zusammenhang
her), ist albern.

Bafög hat nichts mit Sozialer Gerechtigkeit zu tun. Ich hatte es nur mit aufgezählt, weil es eine „Transferleistung“ ist. Ich finde gut, dass der Staat günstige Kredite ausgibt, damit auch die weniger gut betuchten studieren können. Wer sich dann anstrengt ist schneller fertig und hat am Ende weniger Schulden. Läuft so sogar in verschäfter Form in den USA wunderbar!

Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit
des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind
unverletzlich.

Was soviel heißt wie: Du darfst hier an was oder wen glauben
wann immer du willst und niemand hindert dich daran. Es heißt
aber nicht: Alle müssen Rücksicht auf deinen Glauben nehmen.

Das ist eine ziemlich verkürzte Darstellung. Erstens richtet
sich Art. 4 I, II GG sowieso nur an den Staat, wie sich aus
Art. 1 III GG ergibt. (Ausnahme: Ausstrahlungswirkung über
Generlklauseln im Zivilrecht.) Zweitens unterschätzt du den
Schutzbereich der Relgionsfreiheit. Die ist nämlich ihres
Wortlauts nach überhaupt nicht und tatsächlich nur zum Schutz
anderer Güter mit Verfassungsrang wegen einschränkbar. Tipp:
nicht mit Gesetzen argumentieren, bringt nichts, wenn man sich
nicht auskennt.

Natürlich ist das verkürzt. Dieser Beitrag ist keine DPA-Pressemeldung, sondern meine Meinung. Ich sage damit nur, dass unsere Religionsfreiheit nur soweit geht, wie andere in ihren Rechten nicht eingeschränkt werden.

Ansonsten könnte man auch argumentieren, dass Drogen frei
verkäuflich sein müssten, weil jemand nur so einem Gott nahe
sein kann.

Falsch. Denn das Recht auf Leben ist ein Gut mit
Verfassungsrang, und es ist nicht nur ein Abwehrrechht,
sondern zwingt den Staat zum Handeln. Nenn mir mal das
verfassungsrechtlich geschützte Gut, das verletzt ist, wenn
jemand in seinem Privatleben - auch öffentlich - einen
Schleier trägt…!

Dagegen habe ich überhaupt nichts gesagt. Es soll privat , natürlich auch in der Öffentlichkeit, jeder tragen, was er will. Ich sprach von der Schule.

Also ist es nicht verwerflich, wenn an einer Schule
nur Deutsch gesprochen werden darf und wenn diskutiert wird,
ob man das Tragen von Kopftüchern an Schulen verboten werden
soll. In allen öffentlichen Einrichtungen regiert nicht Gott
oder Allah, sondern der Staat! Und der ist neutral!

Was die Sprache angeht, hast du Recht. Was das Kopftuch in der
Schule angeht, kommt es darauf an, wer es trägt: Lehrerinnen
oder Schülerinnen? Politisch magst du argumentieren, wie du
willst, aber rechtlich ist die Sache nicht ganz
unproblematisch, eine Schülerin das Tragen eines Kopftuchs zu
verbieten.

Lehrerinnen sollten keinesfalls ein Kopftuch oder Schleier tragen mit der Begründung, sie täten es wegen ihres Glaubens. Denn in der Schule darf Religion nur im Religionsunterricht eine Rolle spielen.
Ich wäre auch gegen Pfarrer, die Bioloie unterrichten.

Deutschland ist kein Einwanderungsland. Wer bei 5 Mio
Einwanderungen über Zuwanderung nachdenkt kann nicht ganz
richtig im Kopf sein. Die Bevölkerung schrumpft – ja und? Nur
wer arbeitet bringt der Gesellschaft etwas.

Gott sei Dank beurteilt sich der Wert eines Menschen seit dem
Ende der Naziherrschaft nicht mehr danach, was er für die
Gesellschaft tut.

Ja, warum eigentlich nicht? Vielleicht blickt man aus diesem Grund voller Neid auf irgendwelche Vorstände und vergisst dabei schnell, dass die meisten dieser nicht als Vorstand auf die Welt gekommen sind, sondern sich noch oben arbeiten mussten.

Und so lange wenig
Arbeit vorhanden ist, sollten die, die da sind eingeplant
werden. Außerdem sind wir nicht mehr nur allein Deutschland,
sondern ein Teil der Europäischen Union. Und in all diesen
Ländern sollten genügend Fachkräfte vorhanden sein, um für
jedes Unternehmen die passenden Leute zu finden.

Das mag wohl sein.

Natürlich sollte das so sein.

Was also macht die Ministerin? Die Beitragsbemessungsgrenze
soll erhöht und die Einnahmenbasis verbreitert werden. Damit
noch mehr Milliarden in einem längst überholten System
verballert werden können und wir immer ärmer werden!

Der Satz passt gut in deinen Beitrag. Die Behauptung, wir
seien arm, zeigt, dass du nicht im Mindesten eines Vorstellung
davon hast, was Armut ist.

Weißt du es denn? Wir sind hier kein 3.-Welt Land. Mit dem Geld, dass bei uns ein ALG-II Empfänger erhält, könnte man in Afrika/Asien teils wie ein König leben. Wenn du aber fast 10% deines Gehalts für Gesundheitsschutz ausgeben musst und dann trotzdem nur wie ein Bettelmann behandelt wirst (schon mal versucht als Kassenpatient einen Termin beim Augenarzt zu bekommen? Im August oder September hat der dann für dich Zeit).

Würde ich heute in die PKV wechseln, ich würde schon jetzt
deutlich weniger Beiträge zahlen bei deutlich höheren
Leistungen als bisher.

…aufnehmen tun die dich allerdings nur, wenn du gesund bist.
Aber na ja, die Kranken, die sind ja eh unnütz für die
Gesellschaft, gell? Lass sie doch verrecken!

Das war jetzt unsachlich. Wenn du meine Idee weiterdenken würdest anstatt nach 10 cm aufzuhören wären die Kinder ab dem Babyalter selbst versichert. Und die meisten Babys sind bei der Geburt gesund. Weiterhin könnten Tarife entwickelt werden, um auch Kranken Versicherungsschutz bieten zu können. Viel schlimmer als jetzt kann es ja nicht werden.

Aber das möchte man verhindern. Denn dann wäre bewiesen, dass
wir nicht mehr, sondern deutlich weniger Staat benötigen, der
in vielen Bereichen über Jahrzehnte hinweg versagt hat!

Genau. Total versagt! Klar, so ein Wohlstand sucht in der
Geschichte seinesgleichen. Aber der Staat hat „total versagt“.
Nee, logisch.

Den Wohlstand hat uns nicht der Staat gebracht, sondern unsere Landsleute und die Wirtschaft. Nur versagt der Staat seit Jahren, wenn es darum geht die Sozialsysteme so zu reformieren, dass sie in Zukunft weiter existieren können.

Der letzte Volltreffer unserer gewählten Aushilfskomiker

Solche Formulierungen zeigen, dass du nicht sachlich bist. Und
umso weniger ernst kann ich auch den Rest nehmen.

wie oben schon beschrieben, hier könnte ein gewisser Anteil Polemik enthalten sein, weil diese Volksvertreter dabei sind deine und meine Zukunft zu verspielen!
Ich zahle die Hälfte von 19,5% in die Rentenversicherung ein. Demnächst wird es die Hälfte von 19,9% sein. Ich sorge für meine Frau, die kein ALG 2 erhält und ich zahle meine Wohnung ab. Wovon soll ich denn noch zusätzlich für meine karge Rentenerwartung sparen???

Und warum bekommen jetzt auch Hartz4-Empfänger Elterngeld???
Wer zwischen 20 und 30 Hartz4 empfängt, ist entweder faul oder
dumm.

Du bist ganz einfach unverschämt!

Warum?

Ich wünsche mir deshalb von der Politik, dass Leistung wieder
belohnt wird! Der Staat soll sich zurückziehen und mit weisen
Vorgaben die Bürger sich selbst absichern lassen.

Dann wähl gefälligst die FDP. Die will übrigens auch die
gesetzlichen Kassen abschaffen, das ist doch für jemanden wie
dich ein Traum!

Warum wirst du ausfallend? Ich habe gelesen, dass du Jura studierst. Das finde ich gut, denn du musst schon in deinem Studium sehr sehr viel lernen. Aber lass dir sagen, wenn du im Beruf stehst, siehst du viele Dinge anders als jetzt. Und die FDP ist nicht so schlimm, wie von gewissen politischen Gruppen immer behauptet.

Das bringt
am Ende nämlich mehr Wohlstand und geringere Kosten für uns
alle!

Ganz sicher nicht. Für einige ja, aber sicher nicht für alle.

Wer leistungsbereit ist und ein bißchen Glück hat, wird mit weniger Staat deutlich besser leben können.

Gruß

Marcus

Hallo Helmut,

eigentlich hatte ich im letzten September gedacht, jetzt wird
alles besser.

Warum sollte etwas besser werden, wenn du nichts dafür tust?

Dafür habe ich leider keine Zeit und ich glaube, weder unsere Parteien , noch unser Volk sind reif dafür.

In der vorletzten Woche stand in der Zeitung, dass nur noch
39% der Bevölkerung eigenes Geld verdienen. Der Rest erhält
irgendwelche „Transferleistungen“ wie Rente, Bafög oder
Arbeitslosengeld.
Während die meisten Rentner sich ihre Rente noch mühsam
verdient haben, gibt es immer mehr Menschen in diesem Land,
die lieber zu Hause die Beine hochlegen.

Lieber tun sie es nicht. Mein Sohn hat ganz schon lange
gekämpft, um auch nur einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Ich habe mir damals auch schon nicht leicht getan, das Problem ist mir bewusst. Da sind wir auch schon beim nächsten Problem: Wo sollten die ganzen in den 70ern und 80ern nicht gebohrenen Kinder denn arbeiten?

Das hat auch unsere Regierung erkannt und gleich
Gegenmaßnahmen ergriffen:
Die, die Arbeit haben, werden noch mehr geschröpft!

Wen sollten sie denn sonst schröpfen?

Ich wäre erst mal für sinnvolles Sparen. Und damit könnte man schon anfangen, wenn unsere Rentenversicherung kein Facelift bekommen hätte und es vor allem nur noch 1 RV geben würde.

Na toll! Das neue Schlagwort lautet „soziale Gerechtigkeit“,
man könnte polemisch auch „Recht auf Faulheit“ sagen.

Ja, aber das ist eben Polemik und unsachlich.

Ein aktuelles Beispiel: In China geht es seit ca. 10 Jahren
steil aufwärts. Auch in Deutschland ging es in den 50er und
60er Jahren steil aufwärts. Und warum? Weil in China heute und
damals in Deutschland Leistungsbereitschaft und eben Leistung
über alles geht/ging!

Das ist nicht der wichtigste Grund. Der wichtigste Grund ist,
dass in China die Kosten für die Arbeit niedrig sind und daher
jeder Arbeit findet. Hier sind die Arbeitskosten hoch, zu
hoch, um Arbeit zu finden.

Dort findet auch nicht jeder Arbeit. China ist nicht so schön wie die Pro7 Lifestyle Reportagen. Dort findest du behinderte Bettler und Leute, die „Essen auf Rädern“, z. B. gekochte Süßkartoffeln oder sie grillen Fleischstreifen *lecker, verkaufen. Dort muss jeder anpacken, vom Staat gibt’s nichts.

Allerdings läßt die Arbeitsqualität in China noch sehr, sehr zu wünschen übrig.

Leider hat es mit einem Arbeitsplatz hier nicht geklappt, da
die Bauindustrie, ihr Berufsfeld, in China momentan etwas
besser darsteht, als in Deutschland. Trotzdem liegt sie hier
nicht der Allgemeinheit auf der Tasche, sondern nur mir :wink:.

Lass sie zu dem Einkommen arbeiten, das sie auch in China
bekommen würde - da würden ihr hunderte Jobs angeboten!

Nur wer arbeitet bringt der Gesellschaft etwas. Und so lange wenig
Arbeit vorhanden ist, sollten die, die da sind, eingeplant
werden.

Wir planen hier niemand ein, es gibt Angebot und Nachfrage.
Und die Nachfrage nach preiswürdigen Fleißigen aus Osteuropa
ist groß.

Aber nur in Jobs im unteren Lohnsektor. Und ein gutausgebildeter Osteuropäer verlangt in Deutschland den selben Lohn wie ein Deutscher.

Aber zurück zur arbeitenden Bevölkerung. Weil die SPD in den
60ern schon nicht rechnen konnte und unsere Politiker in den
70ern und 80ern zu feige waren, erleben wir heute was es
heißt, wenn man dem Staat Geld zur Verfügung stellt ohne dass
Verantwortliche bei Misswirtschaft zur Rechenschaft gezogen
werden können. „Kinder werden die Leute immer haben“ hat
Adenauer einmal gesagt.

Adenauer hat leider nicht auf seinen weitblickende
Wirtschaftsminister Erhard gehört, der dringend von
überzogenen, aber wahlsiegversprechenden Geschenken an die
arbeitenden Massen abriet. Für seine „Maßhalte“-Appelle bekam
er nur Spott - der Prophet im eigenen Hause halt.

Ich habe es zwar nicht selbst erlebt, aber ich stimme mit dir voll und ganz überein. Und im Moment erleben wir den umgekehrten Fall. Im Wahlkampf werden wir auf Einschnitte vorbereitet und jetzt sind alle froh, weiter unser Geld rausschmeißen zu können.

Das Umlageverfahren hat versagt und das hätte man schon vor 30
Jahren erkennen können. Aber anstatt die Leute damals schon
auf Kapitaldeckung einzustimmen hat man die bequeme Tour
gewählt und die Renten kräftig erhöht und dann lange Zeit
nichts getan.

Renten- und Beamtenbesoldungs-Geschenke mit 10% und mehr pro
Jahr war sicher die größte Katastrophe, die die
solzialliberale Koalition in den 70ern über uns ausgeschüttet
hat.

Genauso bei der Missgeburt namens „Gesetzliche Krankenversicherung“.

Das Prinzip der PKV ist sicher vernünftiger: Jeden
entsprechend seines Risikos zu versichern. Wenn es in
Deutschland Vernunft gäbe, würden die Gesetzlichen
abgeschafft, und die Versicherungsbeiträge für sozial Schwache
würden aus Steuermitteln bereit gestellt. Eine

kostenlose oder zumindest beitragsreduzierte Mitversicherung
von Kindern

wäre nicht sinnvoll, weil sie dem Prinzip der PKV
(entsprechend des Risikos zu versichern) widerspräche und
würde die PKV alsbald in denselben Abgrund führen wie die GKV.

Auch hier stimme ich mit dir voll und ganz überein. Der Gemeinschaftstopf war einfach mal eine Idee von mir. Die „staatlich“ Versicherten erhalten nicht alle Leistungen wie „normal“-Versicherte, aber niemand muss hier sterben, weil eine Operation nicht bezahlt wird.

Ich arbeite 40 Wochenstunden in einem Unternehmen, das keinem
Tarifvertrag unterworfen ist und erhalte kein Weihnachts- und
Urlaubsgeld. Und trotzdem bin ich froh dort zu arbeiten. Das
gibt es, liebe Gewerkschafter! Weiterhin verdiene ich noch
nicht einmal schlecht! Und warum? Ich bin leistungsfähig und
–willig wie viele Mitbürger auch. Wir geben jeden Tag unser
Bestes für die Produktion oder den Kunden. Und solche Leute
sind gefragt!

Es gibt aber auch Leistungsschwache, und um die muss sich der
Staat auch kümmern. Es sind Menschen.

Aber mit Augenmaß bitte, damit diese Leute nicht besser darstehen als Andere, die täglich für ihr täglich Brot hart arbeiten gehen.

Gruß

Marcus

Hallo Marcus,

erstmal finde ich gut, dass auch einige, wenn auch leider sehr wenige, junge Leute sich Gedanken über das politische System machen.

Wenn du auch in vielen Dingen mit Deinem wissen daneben liegst, bist Du aber auf dem Weg, genauso wie ich und alle anderen auch, der Erkenntnis.

Ich möchte Euch allen einen link ans Herz legen, wo ihr euch reden im MP3 format runterladen und anhören könnt. Es geht darum um das kapitalistische System, die lügen der Piolitik werden aufgedeckt und die Wahren Absichten ans Tageslicht gebracht und z.B. um die Globalisierung

http://ideologiekritik.net/archiv/

Die Zahl der Arbeitslosen ist die Personifizeirung der Rationalisierung. Arbeit wird nur dann von den Arbeitgebern angeboten, wenn man damit gewinn machen kann, sonst nicht. wir haben zwar genug Arbeit, die erledigt werden müßte, aber wenn die Rendite dabei nicht stimmt, lohnt sie sich nicht.

und bei den Arbeiten die noch gemacht werden kann die Rendite auch nur dadurch steigen, wenn die wenigen leute noch mehr arbeiten für weniger Geld und so geht das ständig immer weiter.
sieh bei Opel in Bochum derLohnkostenanteil bei der Wertschöpfung eines PKWs liegt bei nur 8% und warum wurde ausgerechnet an dieser stelle der Hebel angesetzt, um Geld zu sparen? Das fragtest auch Du dich vielleicht. Weil mit den 8% die Wertschöpfung von 92% stattfand und diese Wertschöpfung soll ja für den Unternehmer steigen und das geht nur, wenn man an den 8% noch mehr spart.

Der Kapitalismus führt in dieser WEise nur zur Armut und ELend!!! Darüber sollten wir uns, das Stimvieh, bewußt sein.

Die geplante Mehrwertsteuererhöhung dient zum Teil auch nur wieder dazu die lohnnebenkosten für die Arbeitgeber zu senken und damit die kosten für die Arbeitnehmer zu erhöhen. Die Kapitalisten schalgen aus uns wieder etwas mehr gewinn. Wir, die kaum Geld fürs Essen haben sollen immmer mehr für deren Wohlstand abgeben.
Die haben doch schon soviel Geld, das sie es für sich arbeiten lassen können und sie sollen ständig noch mehr bekommen. Die Politik tut alles dafür, das sie es auch bekommen. Alle Parteien durch die Reihe.

Das Arbeitslosengeld und die Sozialhilfe wurden früher nicht deswegen eingeführt, weil wir einen Sozialstaat haben, nein, sondern deswegen damit die Arbeitnehmer in kurzen Zeiten der Arbeitslosigkeit nicht verelendeten, denn sie konnten von ihrem kargen einkommen fast nichts sparen.
Wenn sie dann wieder gebraucht wurden hätten die Arbeitgeber die AN nicht mehr gebrauchen können, wenn sie „verhungert“ worden wären.

Der Staat machte den AN aber in Zeiten der Arbeitslosigkeit Druck sich jederzeit dem Kapital wieder dienlich zu machen.

Heutzutage wo man sieht, das man ein Großteil der Leute nie wieder für den Arbeitsmarkt brauchen wird, senkt man ihre Sozialhilfe auf das absolute Minimum zum überleben, mehr aber auch nicht.

unter dem angegebenen Link findet man viel mehr Details dazu z.B. i der Rede über Hartz IV

Hi,

du bist eigentlich ein Fall fürs Auswandern. Altersmäßig passt das und so würdest du auch deine offenkundige Unzufriedenheit los.
Meine Fragen also:
Warum wanderst du nicht aus?
Und wenn doch, wohin würdest du auswandern wollen, m.a.W.: wo ist es signifikant besser als in Deutschland?
Anschlussfrage: wenn du so unzufrieden mit der derzeitigen Politik bist, was tust du dagegen? In welcher Partei oder ähnlichen Organisation hast du dich bisher engagiert?
Falls keine Partei: welches Ehrenamt übst du aus?
Oder ganz grundsätzlich: was tust du ganz persönlich, dass sich die Verhältnisse ändern/verbessern?
Deine ViKa gibt dazu leider nichts Erhellendes her, da dort außer einigen eher hedonistischen Tätigkeiten nichts drin steht, was darauf schließen ließe, dass du ernsthaft versuchst, die von dir empfundenen Mängel zumindest zu minimieren.
Anprangern ist immer ziemlich leicht, jedoch wird man, wenn man nur das betreibt, nicht unbedingt sehr ernst genommen.

Noch ein Wort zu den von dir genannten, angeblich dummen und/oder faulen jüngeren Hartz-IV-Empfängern: auch ich empfinde deine Aussage als eine ziemliche Unverschämtheit und finde, dass du dich damit vollends diskreditiert hast.
Eine solche Bemerkung von jemandem, der einen Job hat, eine Familie, eine eigene Wohnung, ein Auto, PC usw., ist völlig deplatziert und zudem äußerst unanständig.

Sorry, aber das musste jetzt mal raus.

Viele Grüße
WoDi

Hallo Marcus,

Die, die Arbeit haben, werden noch mehr geschröpft!

Deine Überlegungen kommen in einer Zeit,

  • in der die Gewerkschaften die Frage, ob Menschen angesichts einer in hundert Jahren um rd. 40 Jahre gestiegenen Lebenserwartung zwei Jahre mehr arbeiten können/sollten/müßten oder aus volkswirtschaftlicher Sicht unproduktive Verwaltungsangestellte einige Minuten mehr pro Tag arbeiten sollen, mit der Frage nach der Menschenwürde verknüpft wird,

  • in der diejenigen angefeindet werden, die in Deutschland die überwiegende Zahl der Arbeitsplätze schaffen bzw. erhalten und dabei ein erhebliches persönliches Risiko eingehen,

  • nur noch ein Drittel der Bevölkerung sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist und

  • ein großer Teil der Mitstreiter in diesem Brett es offensichtlich für vernünftig hält, daß der Durchschnittsarbeitnehmer mit einem Einkommen von rd. 3.500 Euro nach Steuern und Sozialabgaben nur noch rd. 50% seines Einkommens auf sein Konto erhält und gleichzeitig Personen ohne Gegenleistung eine Grundsicherung erhalten, die halb so hoch das Nettoeinkommen des Durchschnittsarbeitnehmers ist,

schlichtweg unpassend.

Im Osten wächst eine Generation heran, die mit unserem Wirtschaftssystem aufgrund persönlicher Enttäuschung und verklärter Erinnerung an vergangene Zeiten nichts anfangen kann und im Westen begreifen die Menschen vielfach nicht, daß der Höhepunkt des Sozialstaates in den 80er Jahren überschritten wurde.

Politik und Bevölkerung werden von dem Gedanken an die Besitzstandswahrung getrieben, Einschnitte werden bestenfalls bei anderen prinzipiell geduldet und natürlich von den Reichen und Unternehmern - zwei Personengruppen, die weite Teile der Bevölkerung als Wurzel allen Übels ausgemacht haben - geradezu gefordert.

Tatsachen, wie z.B. daß die 30% der Steuerzahler 80% der Einkommensteuer zahlen und immerhin 0,1% der Steuerzahler 5% der Einkommemsteuer, interessieren da nur wenig.

Stattdessen wird in das Horn getutet, daß jede Erhöhung der Grundsicherung (vulgo: Hartz IV) zu einem Nachfrageschub in Deutschland und damit zu einer Ankurbelung der Wirtschaft führen wird. Daß Hartz IV-Empfänger überwiegend Billigprodukte und Lebensmittel aus dem Ausland kaufen, wird dabei irgendwie übersehen.

Der Staat hat es mittlerweile geschafft, daß ein wesentlicher Teil der Bevölkerung ohne staatliche Hilfe nicht mehr auskommt (sei es direkt durch Transferleistungen oder indirekt durch Subventionen bzw. Steuererleichterungen), nachdem der Staat deren Einkommen und Abgaben eingedampft hat, um es nach Gutdünken zu verteilen.

Das Problem an der Sache ist, daß dadurch immer mehr Menschen für Versprechungen der Parteien empfänglich werden und praktisch jede Reduzierung oder Streichung von Leistungen Millionen von Menschen betrifft, die dann entsprechend durch Gewerkschaften Parteien und/oder edien organisiert dagegen protestieren.

Ein konsequentes Ausräumen des Subventionskatalogs wird dadurch unmöglich, nicht zuletzt auch, weil einfach nicht mehr transparent ist, wer die entsprechende Leistung wirklich braucht und wer sie nur braucht, weil die Finanzierung dieser Leistung (also Steuern und Abgaben) sein Nettoeinkommen übermäßig reduziert hat.

Das von Dir proklamierte Wiederauferstehen des Leistungsgedankens ist vor dem Hintergrund eher eine Illusion denn eine wahrscheinliche Entwicklung.

Die Frage ist eher, an welcher Stelle es zuerst kracht: Zusammenbruch des Staatshaushaltes, des Gesundheitssystems, der Rentenkassen…

Ansonsten:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß,
Christian

Hi!

du bist eigentlich ein Fall fürs Auswandern. Altersmäßig passt
das und so würdest du auch deine offenkundige Unzufriedenheit
los.
Meine Fragen also:
Warum wanderst du nicht aus?

Warum sollte ich auswandern? Mir gefällt es sehr gut in diesem Land. Die Nord- und Ostsee mit dem rauhen, nordischen Klima, das Rheintal, die Alpen und die malerischen Städtchen in Bayern…

Warum wandern die jammernden Waschlappen nicht aus, die nur fragen, was der Staat für sie tun kann?

Anschlussfrage: wenn du so unzufrieden mit der derzeitigen
Politik bist, was tust du dagegen? In welcher Partei oder
ähnlichen Organisation hast du dich bisher engagiert?

Ich war schon in einer Partei, dort kommt man aber nicht sehr weit, wenn man nicht nach dem Mund der Oberen redet. Weiterhin habe ich keine Zeit, um stundenlang an irgendwelchen Ständen zu stehen.

Falls keine Partei: welches Ehrenamt übst du aus?

Ich war in einem Eisenbahnverein aktiv, aber die Vereinsmeierei stört mich.

Oder ganz grundsätzlich: was tust du ganz persönlich, dass
sich die Verhältnisse ändern/verbessern?

Dass ich als Einzelner die Bedingungen in diesem Land verbessern könnte, ist ein schöner Traum.

Anprangern ist immer ziemlich leicht, jedoch wird man, wenn
man nur das betreibt, nicht unbedingt sehr ernst genommen.

Ich mache doch Vorschläge. Vielleicht täte es uns mal ganz gut, wenn im Reichstag mal eine Bombe hochginge… ist aber nicht mein Stil.

Noch ein Wort zu den von dir genannten, angeblich dummen
und/oder faulen jüngeren Hartz-IV-Empfängern: auch ich
empfinde deine Aussage als eine ziemliche Unverschämtheit und
finde, dass du dich damit vollends diskreditiert hast.

Warum bekommen diese Leute diese Leistung? Warum muss ich auf Gemeinschaftskosten bei den Eltern ausziehen?

Eine solche Bemerkung von jemandem, der einen Job hat, eine
Familie, eine eigene Wohnung, ein Auto, PC usw., ist völlig
deplatziert und zudem äußerst unanständig.

Ich heiße nicht Hilton, ich habe mir Job, Wohnung Auto und PC ersparen oder erkämpfen müssen! Meinst du, ich stehe gerne morgens auf und sitze bei dem schönen Wetter wie heute im Büro? Meinst du, ich würde nicht viel lieber 6 Wochen im Jahr in Urlaub fahren als Geld zurückzulegen, um meine Wohnung abzubezahlen?

Scheiß Neiddebatte!

Gruß

Marcus

Hallo Matthias,

erstmal finde ich gut, dass auch einige, wenn auch leider sehr
wenige, junge Leute sich Gedanken über das politische System
machen.

Ich auch.

Wenn du auch in vielen Dingen mit Deinem wissen daneben
liegst, bist Du aber auf dem Weg, genauso wie ich und alle
anderen auch, der Erkenntnis.

Niemand ist perfekt und ich glaube, dass mein Geschreibsel nicht grundsätzlich falsch ist.

Ich möchte Euch allen einen link ans Herz legen, wo ihr euch
reden im MP3 format runterladen und anhören könnt. Es geht
darum um das kapitalistische System, die lügen der Piolitik
werden aufgedeckt und die Wahren Absichten ans Tageslicht
gebracht und z.B. um die Globalisierung

Ich glaube, dass Kapitalismus und die Globalisierung nicht falsch sind. Schließlich gibt es die USA als Inbegriff des Kapitalismus schon weit länger als die UdSSR und die VR China zusammen. In China ging es auch erst aufwärts, als die KP dort auf zentral gesteuerten Kapitalismus umstieg.

Die Zahl der Arbeitslosen ist die Personifizeirung der
Rationalisierung. Arbeit wird nur dann von den Arbeitgebern
angeboten, wenn man damit gewinn machen kann, sonst nicht. wir
haben zwar genug Arbeit, die erledigt werden müßte, aber wenn
die Rendite dabei nicht stimmt, lohnt sie sich nicht.

Warum sollten Arbeitgeber Leute beschäftigen für Arbeit, die nicht da ist? Wozu das führt konnte man in der DDR erleben. Dort gab es schließlich keine Arbeitslosigkeit. Inzwischen gibt’s die DDR nicht mehr.

und bei den Arbeiten die noch gemacht werden kann die Rendite
auch nur dadurch steigen, wenn die wenigen leute noch mehr
arbeiten für weniger Geld und so geht das ständig immer
weiter.

Arbeitgeber werden qualifizierten Arbeitskräften immer einen guten Lohn/Gehalt zahlen, weil ein noch so gut ausgebildeter, aber unmotivierter AN weit weniger leistet, als ein motivierter.

Die geplante Mehrwertsteuererhöhung dient zum Teil auch nur
wieder dazu die lohnnebenkosten für die Arbeitgeber zu senken
und damit die kosten für die Arbeitnehmer zu erhöhen. Die
Kapitalisten schalgen aus uns wieder etwas mehr gewinn. Wir,
die kaum Geld fürs Essen haben sollen immmer mehr für deren
Wohlstand abgeben.

Wenn die Regierung mutig wäre, würde sie das angehen was ich geschrieben habe und was seit Jahrzehnten überfällig ist: Die Versorgungssysteme müssen privatisiert werden. Denn nur dann ist dein Geld sicher vor Zugriffen aus fremden Bereichen.

Die haben doch schon soviel Geld, das sie es für sich arbeiten
lassen können und sie sollen ständig noch mehr bekommen. Die
Politik tut alles dafür, das sie es auch bekommen. Alle
Parteien durch die Reihe.

Unsinn! Schuhmacher oder Gates spenden mehr, als wir jährlich verdienen! Und irgendwann in der Vergangenheit hat bei jeder Firma einmal jemand den Schritt gewagt und sich mit großem Risiko und Weitblick selbständig gemacht.

Das Arbeitslosengeld und die Sozialhilfe wurden früher nicht
deswegen eingeführt, weil wir einen Sozialstaat haben, nein,
sondern deswegen damit die Arbeitnehmer in kurzen Zeiten der
Arbeitslosigkeit nicht verelendeten, denn sie konnten von
ihrem kargen einkommen fast nichts sparen.

Ich habe nichts gegen Arbeitslosengeld. Es kann aber nicht sein, dass manche sich mit diesen Zahlungen ein schönes Leben machen während andere hart für ähnlich wenig arbeiten müssen.

Der Staat machte den AN aber in Zeiten der Arbeitslosigkeit
Druck sich jederzeit dem Kapital wieder dienlich zu machen.

Das sollte heute nicht anders sein.

Heutzutage wo man sieht, das man ein Großteil der Leute nie
wieder für den Arbeitsmarkt brauchen wird, senkt man ihre
Sozialhilfe auf das absolute Minimum zum überleben, mehr aber
auch nicht.

So reich sind wir nicht, dass Leute auf Kosten der Gesellschaft sich ein schönes Leben machen. Fast jeder ist für irgendetwas zu gebrauchen.

Gruß

Marcus

Hallo Marcus,

für Deinen Eingangsartikel bekommst Du von mir ein dickes virtuelles Sternchen!!! Du sprichst mir aus der Seele!
Ich habe die Antwortartikel noch nicht gelesen, vermute aber, dass Du relativ schnell für Deine Meinung und Fesstellungen verbale Prügel bekommen wirst. :wink:

Fühle Dich also von jemandem verstanden.

Viele Grüße,
Sally

Die 4 Regeln des Kapitalismus von Detlef Quart !!!

Ich glaube, dass Kapitalismus und die Globalisierung nicht
falsch sind. Schließlich gibt es die USA als Inbegriff des
Kapitalismus schon weit länger als die UdSSR und die VR China
zusammen. In China ging es auch erst aufwärts, als die KP dort
auf zentral gesteuerten Kapitalismus umstieg.

eine Zeit lang geht das gut. schau dir an wie viele Arme und working poor es in den USA gibt.
Die Spirale des Kapitalismus ist: Aufschwung, Krise und dann Krieg

Warum sollten Arbeitgeber Leute beschäftigen für Arbeit, die
nicht da ist? Wozu das führt konnte man in der DDR erleben.
Dort gab es schließlich keine Arbeitslosigkeit. Inzwischen
gibt’s die DDR nicht mehr.

Ich glaube, das lag auch noch an vielen anderen dingen, da weiß ich aber noch nicht so genbau bescheid.
Du sagst selber, das Leute nur dann beschäftigt werden sollen, wenn Arbeit da ist. Und was passiert mit den anderen Leuten? Ich bin nicht dafür, das die ihr Leben in Bettelarmut und in Drangsalierung fristen sollen. Die Kapitalisten verdienen schließlich immer noch sehr sehr gut an den Arbeitenden, denen soll man nicht immer mehr und ständig immer mehr geld in die taschen geben. Beobachte mal in den nächsten 5 Jahren Dein persönliches Arbeitsleben. Dann wirst du bemerken, dass du
für immer mehr Arbeit immer weniger in der Tasche hast. Sei es direkt durch Lohn oder Steuern oder durch weniger Leistung z.B. bei der Krankenkasse.
Ich habe vor sehr wenigen Jahren auch noch so gedacht wie Du!!! Die Deutschen leben auf einem viel zu hohen Lohnniveau. Wir müssen den anderen Ländern etwas abgeben und teilen, dann geht es uns allen! gut. Leider habe ichj bemerkt, das wir zwar immer mehr abgeben der Reichtum wird aber nicht mit den Polen und Ungarn und Chinesen geteilt, denn die werden immer weiter ausgebeutet.
Der Kapitalismus ist Menschenunwürdig und Menschenverachtend.

Arbeitgeber werden qualifizierten Arbeitskräften immer einen
guten Lohn/Gehalt zahlen, weil ein noch so gut ausgebildeter,
aber unmotivierter AN weit weniger leistet, als ein
motivierter.

Der Druck wird anders aufgebaut. Wenn Du nichts leistest, dann landest du auf der Straß0e und bekommst Hart IV. Unter diesen Umständen lassen sich die Leute dann doch lieber noch mehr ausquetschen.

Dein Beispiel mit den gut ausgebildeten trifft auf die Ärzte auch nicht zu. Diese sollen auch immer mehr arbeiten. Und der Bevölkerung versucht man die Solidarität mit den streikenden Ärzten dadurch zu entziehen, dass man ihr sagt mit den steigenden Lohnkosten der Ärzte müssen wir EUCH dann mehr aus der Tasche ziehen, um die erhöhten Kosten aufzufangen.

Wenn die Regierung mutig wäre, würde sie das angehen was ich
geschrieben habe und was seit Jahrzehnten überfällig ist: Die
Versorgungssysteme müssen privatisiert werden. Denn nur dann
ist dein Geld sicher vor Zugriffen aus fremden Bereichen.

Geld, das Du privat anlegst, muß auch für Dich arbeiten und Rendite bringen und das geht nur bei wachsender Wirtschaft. Damit schließt sich der Kreis wieder, denn das geht nur durch immer mehr steigende Ausbeutung!

Unsinn! Schuhmacher oder Gates spenden mehr, als wir jährlich
verdienen! Und irgendwann in der Vergangenheit hat bei jeder
Firma einmal jemand den Schritt gewagt und sich mit großem
Risiko und Weitblick selbständig gemacht.

Die Spenden soviel im Verhältnis zu unserem geringen Lohn und außerdem bezahlen wir teures Geld für ihre Produkte.

Ich habe nichts gegen Arbeitslosengeld. Es kann aber nicht
sein, dass manche sich mit diesen Zahlungen ein schönes
Leben machen während andere hart für ähnlich wenig arbeiten
müssen.

Die Bild berichtet so, von wegen ein schönes Leben machen. Das kann vielleicht 1%. Durch solche Berichte bedient die Bild den Neid der Bevölkerung und dadurch lassen sich Kürzungen auf Kosten der Armen noch leicher durchsetzen.

So reich sind wir nicht, dass Leute auf Kosten der
Gesellschaft sich ein schönes Leben machen. Fast jeder ist für
irgendetwas zu gebrauchen.

Komisch, warum arbeiten dann nicht alle, wenn sie docjh alle für das Kapital für irgendwas zu gebrauchen sind wie du sagst.
Ja ok, Arbeit ist für sie genug da. Sie können sich ja für 3euro Stundenlohn verhuren lassen. Das ist aber menschenunwürdig und das hat niemand verdient.
Es braucht sich niemand zu wundern warum der Nährboden für den Terrorismus immer mehr steigt. Ein voller Bauch kämpft nicht gern.

Manchmal steigt auch mal das Gefühl in mir hoch, die Sozialhilfeempfänger haben es doch mit ihrer Ignoranz und Phlegmatie nicht anders verdient. Warum hinterfragen sie das System nicht mal und gehen auch die Straße und demonstrieren?
Wie bin ich in die Situation hineingekommen, könnte eine Frage lauten.
Aber nein, ich sehe kaum Leute auf der Straße demonstrieren.
die wenigsten von denen kennen den nachfolgenden Text

so das war so viel von mir persönlich Marcus,
Wenn es doch mehr Leute so wie Du geben würde, die sich über das System offen Gedanken machen.

Danke fürs Lesen!

Hier habe ich noch einen sehr interesanten Text, den ich Dir an Herz legen möchte.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Guten Abend.

Die vier Regeln des Kapitalismus ein Artikel von Detlef Quart

Zitat:

Der Kapitalismus ist ’ne tolle Sache! Er hat uns Mikrowellen, Farbfernseher, HiFi-Anlagen, Geschirrspülmaschinen, Handys, Faxgeräte, Quarzuhren, Autos mit Airbag und ABS, Playstationen und Nintendo, Satellitenschüsseln, unzählige Fernsehkanäle, Filme auf Video und DVD, Surround Sound, Digitalkameras, Computer, das Internet und viele andere schöne und nette Sachen beschert. Wie konnte man nur früher ohne diese Dinge auskommen und glücklich sein? Man könnte von einer Erfolgsstory sprechen.

Was bedeutet nun konkret Kapitalismus? Wie bei allen Ismen, verrät schon allein der Name den Sinn der ganzen Veranstaltung und man möchte vom angepriesenen logischerweise auch möglichst viel haben. Beim Sozialismus möchte man möglichst viel an Sozialem, beim Nationalsozialismus an Nationalem, beim Islamismus oder Katholizismus möglichst viel an richtigem Glauben, beim Kommunismus Kommunales, also möglichst viel an „allen gehört alles“ und beim Kapitalismus natürlich möglichst viel an Kapital, also Geld und Besitz. Und deshalb ist der Kapitalismus auch so schön, denn wer hätte nicht gerne immer mehr Geld und Besitztümer oder Sie etwa nicht? Halten wir also als erstes Wichtigstes fest: Kapitalismus bedeutet, aus Kapital, Besitz und Geld noch mehr zu machen.

Regel Nr. 1 des Kapitalismus: Aus Geld noch mehr Geld machen
Sie haben bisher sicherlich gedacht, man könnte mit Unternehmungen und Geschäften richtig Knete machen. Nun, dass kann man auch. Aber es ist mit Anstrengungen verbunden und man weiß nie so recht, was letztendlich dabei heraus kommt. Besser ist, man macht’s auf die bequeme Tour. Und das geht so: Die Banken sagen uns ja täglich „Machen Sie mehr aus Ihrem Geld!“ oder neuerdings „Steigern Sie Ihren Ertragswinkel!“ Und wirklich dumm, wer seine Pinnunzen nicht dort vermehrend anlegt. Ja, der Kapitalismus möchte doch, dass es wirklich jedem gut geht und jeder richtiggehend in Geld schwimmt. Und deshalb können Sie Ihr Geld auch für eine Verzinsung von 5 Prozent alle 14 Jahre verdoppeln. Und wenn Sie Ihr Erspartes jeden Monat um einen gewissen Betrag aufstocken, geht es noch schneller mit der Vermögensbildung. Sie besitzen bei einer monatlichen Rate von 250 Euro nach 15 Jahren bereits über 100.000 Euro. Und wenn das jeder Bundesbürger tun würde, wären wir bereits nach gut 50 Jahren alle Millionäre. Einen Cent an Christi Geburt zu 5% Zins auf die hohe Kante gelegt, wäre heute zu einem Sextillion Euro – eine 1 und 36 Nullen – angewachsen.

Nun stellen Sie sich diesen Wohlstand vor! Alle Menschen dieser Welt leben in großzügigen Villen, haben mindestens zehn dicke Schlitten vor der Türe zu stehen und flößen sich vorm Swimmingpool Longdrinks am Fließband ein! Niemand bräuchte mehr in der Frühe aufstehen und zur Arbeit gehen. Alle Menschen würden das Leben in vollen Zügen genießen und nur noch das tun, was ihnen gerade gefällt. Rentenprobleme, Finanzlöcher in den Gesundheitskassen, Armut und Sozialfälle wären völlig unbekannt. Ja, der Kapitalismus ermöglicht doch glatt das Paradies auf Erden – wenn das der Marx geahnt hätte!

Ich sehe schon Ihr verdutztes Gesicht, denn zwischen Theorie und Realität klaffen wahrlich Welten. Man könnte meinen, dass nur wenige Menschen den Sinn des Kapitalismus wirklich verstanden hätten – wie dumm. Wahrscheinlich erahnen Sie bereits den Pferdefuß bei der Sache. Genau, wenn wirklich jeder stinkreich wäre, könnte man sich mit dem Geld zwar die Wohnung tapezieren, aber nichts dafür kaufen. Es wäre nämlich niemand mehr da, der arbeiten, also für das Geld Waren oder Dienstleistungen anbieten würde. Man müsste glatt seine Geldscheine wieder von der Wand kratzen und vertilgen um nicht zu verhungern. Ja, so naiv kann man auch wirklich nicht sein, denn Zinsen, die man von der Bank erhält, müssen ja auch von jemand erwirtschaftet werden. Geld ist nur das wert, was man sich dafür kaufen kann und wenn wirklich jeder Millionen auf seinem Konto hätte, wäre das Geld wie anno 1923 kaum noch etwas wert. Man könnte sich nicht mal mehr ein Brot für seine Million kaufen.

Damit das nicht soweit kommt, muss die Menge an Waren und Dienstleistungen der ständig wachsenden Geldmenge möglichst angepasst werden. Woher soll das Geld für die Zinsen denn sonst kommen? Anders gesagt, muss das Geld immer wieder investiert werden und deshalb benötigen wir ein ständig steigendes Wirtschaftswachstum. Oder noch anders gesagt, müssen Sie, Du und Ich – also Wir alle – Jahr für Jahr wegen der Zinsen immer mehr, schneller und innovativer arbeiten. Ja, wer viel bekommt, muss auch viel dafür tun, oder was denken Sie denn?! Aber ich verrate Ihnen noch etwas: Sie dürfen nicht nur dafür rackern, Sie tragen auch sämtliche Kosten für die Kapitalvermehrungsmaschinerie. So kommen wir nun zur zweiten Regel des Kapitalismus:

Regel Nr. 2 des Kapitalismus: Sie zahlen grundsätzlich die Zeche
Als Privatperson können Sie selbst bestimmen, ob Sie einen Kredit aufnehmen und sich für einen gewissen Zeitraum verschulden möchten um etwas zu erarbeiten. In der Wirtschaft dagegen geht ohne Fremdkapital meistens sehr wenig. Und da wir alle über unsere Arbeit und unseren Konsum mit der Wirtschaft verknüpft sind, zahlt jeder Zinsen, auch wenn er gerade nicht verschuldet ist. Sie zahlen also generell die Zeche, und das geht so:

Bis ein Produkt am Markt gekauft werden kann, müssen dafür im Vorfeld noch viele Voraussetzungen geschaffen werden. Diese sind meist mit Kosten verbunden. Da gibt es Kosten für Marktforschung, Entwicklungskosten des Produktes, Kosten für Produktionsanlagen, die zur Herstellung benötigt werden, die Geschäftsräume oder Produktionshallen müssen gebaut oder angemietet werden, Werbestrategien entwickelt und Absatzmärkte gefunden werden usw. Und wie gesagt, kostet dies alles meistens sehr viel Geld, noch bevor auch nur ein Stück verkauft worden ist. Nun werden diese Kosten, wie alle anderen Kosten vom Chef, von den Unternehmen und Firmen in die Endpreise der Produkte und Dienstleistungen einkalkuliert. Wenn Sie also etwas kaufen, zahlen Sie auch immer die darin enthaltenen Zinsen gleich mit. Je höher die Vorfinanzierung, desto höher der Zinsanteil. Im Wohnungsbau kann dieser Anteil bis zu 80% betragen, die Sie über die Miete bezahlen! Letztendlich müssen also Sie, Du und Ich nicht nur immer mehr für die Zinsen malochen, sondern letztendlich auch noch sämtliche Kosten dafür tragen. Haben Sie vielleicht etwas anderes erwartet?!

Ja, das haben Sie nun von Ihrer Zinsgier. Sie haben doch nicht wirklich gedacht, Sie würden die Knete so für nichts kassieren! In dieser Gesellschaft gibt es nichts zu verschenken, merken Sie sich das! Und da die Zinshöhe meistens über der Inflationsrate liegt und durch den Zinseszins (siehe Regel Nr.1) nach einiger Zeit in astronomische Höhen steigt, müssen Sie sich eben immer mehr dafür anstrengen. Das ist doch gerecht, oder? Wer etwas haben möchte, muss auch etwas dafür tun, so ist das nun mal im Leben. Das Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland steigerte sich deshalb in den letzten vier Jahrzehnten um rund das Dreizehnfache! (nominal – für die Kenner ) Aber ich verrate Ihnen noch etwas: Sie, Du und Ich müssen für die Zinsen immer mehr malochen und auch noch für sämtliche Kosten aufkommen, aber nur weil wir Regel Nr. 3 des Kapitalismus noch nicht verstanden haben:

Regel Nr. 3 des Kapitalismus: Fremde Arbeit macht reich, eigene bettelarm
Und das geht so: Sie kennen doch sicherlich den Slogan der Banken: „Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten!“ Nun, ich habe mal den Test gemacht und einen Hunderter an mein Arbeitsgerät – den Computer – gelegt und mich danach acht Stunden in die Sonne begeben. Danach kam ich wieder, doch nichts war erledigt. Dann habe ich den Geldschein ganz detailliert meine Arbeitsaufgaben geschildert und direkt an die Tastatur gelegt. Aber auch das half nichts, meine Arbeit war einfach nicht gemacht. Auch der Bestechungsversuch mit einem Zehner half nichts. Als ich dann nach drei Tagen Ärger mit meinem Chef bekam und dieser mit Gehaltskürzungen drohte, dämmerte es mir. Dieser Spruch war ja ganz anders gemeint!

Sie haben vielleicht gedacht, mit ihren müden Zinsen ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Nun, kurzsichtig betrachtet sah es wirklich so aus. Aber Ihre paar Pinnunzen spielen im großen Geschäft von Regel Nr. 1 „Aus Geld noch mehr Geld machen“ kaum eine nennenswerte Rolle. Diese paar lächerlichen Euros, die Sie als Zinsen kassieren, dienen nämlich nur als Lockmittel – damit Sie Regel Nr. 2 möglichst perfekt erfüllen und keinen Verdacht schöpfen. Den Verdacht nämlich, dass Sie einen Großteil Ihrer Arbeitskraft und Lebenszeit für Zinseinnahmen anderer verbrauchen!

Richtig gute Geschäfte machen nämlich die, die tatsächlich ihr Geld für sich arbeiten lassen und selbst dabei keinen Finger dafür rühren müssen. Das sind nicht etwa Sie, Ihr Chef, die mittelständischen Unternehmer oder wie man so schön sagt die „bösen Ausbeuter“. Nein, die wahren Kapitalisten unternehmen überhaupt nichts, tun nichts und schaffen überhaupt keine Werte, geschweige denn Arbeitsplätze. Sie verleihen nur ihr immenses Kapital um damit ordentlich Profit zu machen und noch mehr zu bekommen – mehr tun sie nicht. Arbeiten sollten schon die anderen, ist doch klar. Und wenn der Profit zu gering bemessen ist, wird das Geld woanders investiert und die Allgemeinheit schaut blöd in die Röhre – so einfach ist das mit Regel Nr. 1. Dann wird eben in China, Taiwan, Rumänien, und wer sonst noch der Profitgier nicht im Wege steht, investiert.

Tja, und gemeinnützige oder soziale Arbeit, damit macht man doch wirklich keine Rendite. Die könnte man auch gänzlich einsparen. Na und nicht zu vergessen die vielen Arbeitslosen, die sind doch nun völlig unprofitabel. Wer nichts leisten kann, fliegt hinten über – so ist das nun mal im Kapitalismus. Und deshalb werden die Leute, die Leistung erbringen immer mehr gehetzt und die anderen verarmen. Gerechte Verteilung der Arbeit, na so etwas? Bringt das etwa mehr Profit?! Und auch die Diskussionen um Studiengebühren und neue Elite-Unis sind nur dazu da, aus den Fähigen noch mehr Leistung herauspressen zu können und den Rest in die Armut zu verabschieden. Was soll man auch in Leute investieren, die zu wenig Rendite einbringen?! Tsss…

Ohne eine anständige Rendite wird in der Wirtschaft eben gar nichts investiert und kein Unternehmer kann etwas unternehmen und deshalb auch keine Arbeitsplatze schaffen. Und damit die Rendite immer weiter gesteigert werden kann, muss in der Wirtschaft auch immer mehr gerackert, modernisiert, rationalisiert und standardisiert werden. Maschinen können rund um die Uhr laufen, verlangen keine Sozialleistungen und sind deshalb viel effektiver als Menschen. So wurden trotz oder gerade wegen der ständigen Leistungssteigerung die Arbeitslosenzahlen seit 1960 von etwa 1,7 auf statistisch geschönte 10 Prozent gehoben, was allerdings der Renditesucht keine Probleme bereitet. Die Kosten für Arbeitslosigkeit trägt sowieso der Staat, also die Allgemeinheit oder anders gesagt, wir alle – Sie kennen doch Regel Nr. 2!

Damit aber auch in Zeiten schlechter Konjunktur der Rubel rollen kann, bietet man den Kapitalisten schon einiges: Der Staat und die Kommunen locken mit Fördermitteln, Investitionszuschüssen, Arbeitsmarktförderprogrammen, Bürgschaften, Sicherheiten, Steuervergünstigungen usw., damit in irgendetwas – und sei es nur eine neue völlig unnütze Straße, in Rüstung, gefährliche Atomenergie oder Flussbegradigungen – investiert wird. Ja, und damit die Förderknete auch reichlich fließen kann, hat nun der Staat immer weiter Steuern und Abgaben bis zum Erbrechen erhöht. Das finden Unternehmer und Arbeitnehmer auch ganz toll, denn Sie wissen ja, wer dafür malochen und die Zeche zu bezahlen hat – nämlich sie selbst. Sie kennen doch Regel Nr. 2, oder?

Das ganze kann nun leider nicht ewig gehen, denn die Kräfte und Ressourcen der Allgemeinheit sind irgendwann erschöpft. Deshalb funktioniert die soziale Marktwirtschaft auch nur solange wirklich sozial, wie sich die Steigerungsraten der Wirtschaftsleistung über denen der Zinsforderungen entwickelt. So gab es Jahrzehntelang genug zu verteilen – sogar genug für Kapitalschmarotzer! Nur leider arbeiten die Steigerungsraten im Wirtschaftswachstum und die der Zinskurve diametral gegeneinander. Will sagen, dass eine prozentuale Steigerung des Wirtschaftswachstums wegen des immer höheren Verbrauches an Ressourcen und gesättigter Märkte immer schwieriger zu ermöglichen ist, währenddessen Zinsansprüche mit der Zeit durch die Kapitalmasse in immer größere und absurdere Dimensionen ausufern. Irgendwann kann auch beim besten Willen die Wirtschaftskraft nicht mit der expotentiellen Vermehrung der Zinsansprüche durch den Zinseszins mithalten.

Deshalb wird der zu verteilende Gesamtkuchen mit der Zeit immer kleiner, werden Sozialleistungen, Rechte, Löhne und Vermögen der arbeitenden Menschen immer mehr gekappt. Nur nutz dies alles nichts, denn expotentiale Zinsforderungen stehen zwar auf dem Papier, können aber in der Realität niemals erfüllt werden. So wird das Geld – real gesehen – mit der Zeit immer wertloser. Damit nun unsere lieben Kapitalisten, schlussendlich nicht auch noch dumm in die Röhre gucken müssen, gibt es aber noch Regel Nr. 4 des Kapitalismus:

Regel Nr. 4 des Kapitalismus: Irgendwann ist sense mit Geldvermehrung und „alle“ beginnen wieder bei Null
Tja, wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören, so sagt man doch. Aber ganz ehrlich, wenn es nach den Kapitalisten ginge, würde das Geldscheffeln natürlich niemals enden, ist doch logisch. Deshalb wird auch das Kapitalvermehrungssystem mit allen erdenklichen Mitteln am Leben erhalten. Das System ist auch nicht am Ende, weil jemand ohne zu arbeiten irgendwann genügend Pinnunzen gemacht hätte. Nein, ganz im Gegenteil. Das System ist nach einiger Zeit am Ende, weil die Leute, die die Zinsen erwirtschaften müssen, irgendwann nicht mehr können. Haben Sie nicht auch das Gefühl bei der Arbeit wird es immer schlimmer, stressiger und anstrengender? Sagen Sie sich nicht immer öfter: „Ich kann nicht mehr!“? Na sehen Sie.

Die ganze Geldscheffelei hat nämlich auch eine Schattenseite. Die Guthaben des einen sind auch immer die Schulden eines anderen – sonst geht die Rechnung nicht auf. Deshalb müssen die Schulden in der Summe auch immer parallel zu den Guthaben steigen. Und so ist es auch. Da hat sich der Staat und die Kommunen verschuldet, aber auch die meisten Unternehmen und zu guter letzt natürlich doch auch Sie, oder? Das sollten Sie schon allein deshalb tun, damit Sie Regel Nr. 3 möglichst gut erfüllen können. Schauen Sie sich um in der Welt, alles versinkt in Schulden! Na sehen Sie. Und alle rackern wie blöde! Na so etwas.

Nun kann ich mir Billionäre oder Trillionäre, die Millionen Euros tagtäglich an Zinsen kassieren, noch ganz gut vorstellen. Eine Volksgemeinschaft mit derartigen Schulden ist dann aber wirklich bankrott. Spätestens wenn die Einnahmen die Zinsraten übersteigen, ist Schluss mit lustig, dann ist endgültig sense. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und was hätten Trillionäre von Trillionen Euros, wenn diese dann auch wertlos wären? Deshalb ist für Sie, Du und mich, also für die Allgemeinheit irgendwann Schluss, aber natürlich nicht für alle. Ja, so dumm ist doch niemand, der sich ein System ausheckt, dass er sich letztendlich selbst liquidiert. *kopfschüttel*

Wenn jemand einen größeren Kredit aufnimmt und sich verschuldet, muss er dafür als Pfand meistens eine Sicherheit bieten, sonst bekommt er die Knete nicht. Und diese Sicherheit besteht meistens aus Sachwerten. Es können Grundstücke, Häuser, Firmeneigentum, Antiquitäten, wertvolle Kunstgüter, Gold und Silber, Schmuckstücke etc. sein. Sie wissen ja sicherlich von Ihren Großeltern, welche Werte bisher über Jahrhunderte hinaus Krisen und Kriege überstanden haben. War es etwa Geld? Genau, das meine ich und das wissen richtige Kapitalisten auch sehr gut. Wenn Sie, Du und Ich, also die Allgemeinheit unter Schulden am absaufen sind, wird erst richtig Kasse gemacht und kräftig umgeschichtet.

Und das geht so: „Sparen, sparen und nochmals sparen!“ – kommt Ihnen das bekannt vor? Sie können dieses Wort sicherlich nicht mehr hören, aber es macht Sinn. Da sich der Staat für die Renditesucht der Kapitalisten mittlerweile total überschuldet hat und auch Steuererhöhungen keine Effekte mehr bringen, wird nun in die entgegengesetzte Richtung umgeschlagen. Wo vorher noch mit vollen Händen ausgegeben wurde, soll „plötzlich“ an allen Ecken und Enden gespart werden. Und weil alle dabei so wunderschön mitmachen, sparen auch die Konsumenten an Ausgaben, dadurch die Unternehmen an Einnahmen und diese wiederum an Lohnkosten und dadurch die Verbraucher wiederum an Einnahmen und Ausgaben, die Unternehmen an Einnahmen usw. Dass damit die Konjunktur gänzlich abgewürgt wird, die Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellt und der Staat immer mehr Steuerausfälle zu verzeichnen hat, ist bestens eingeplant. Die ganze Sache hat nämlich für richtige Kapitalisten einen überaus günstigen Effekt: In der Not verkaufen alle, was auch nur zu verkaufen geht und zwar zu Spottpreisen! So kann man richtig günstig einkaufen gehen und sich in Ruhe die besten Stücke aussuchen. Sie wissen ja: Grundstücke, Häuser, Firmeneigentum, Antiquitäten, wertvolle Kunstgüter, Gold und Silber, Schmuckstücke etc. Ja und sogar Staatseigentum – also Eigentum, das die Allgemeinheit einmal mit ihren Steuergeldern finanziert hat – wird für’n Appel und’n Ei verkloppt, oder anders gesagt „privatisiert“. Sie sehen schon, zu guter letzt gilt auch hier Regel Nr. 2!

Das ist leider noch nicht alles, denn das dicke Ende kommt erst noch. So richtig bei Null kann man erst wieder beginnen, wenn alles, aber auch alles am Boden liegt. Und da die wilde Sparerei den Bürgern die letzten Cents aus den Hemden saugt und die Not durch Massenarbeitslosigkeit immer mehr um sich greift, herrschen in der Gesellschaft immer mehr Frust, Kriminalität und Aggressionen. Das liegt daran, dass die meisten Menschen gar nicht um die Ursachen der Krise wissen und sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Da kämpfen Unternehmer gegen Angestellte, diese gegen Arbeitslose, Familien gegen Kinderlose, Rentner gegen junge Menschen, Inländer gegen Ausländer, Linke gegen Rechte, Ossis gegen Wessis usw. Und weil die schwächsten gegen die da „oben“ kaum etwas zu sagen haben, suchen sie sich noch schwächere, um ihren Frust abzulassen. Das kann sich soweit steigern, bis sämtliche Werte in einem Krieg eingeebnet werden und man wieder wirklich bei Null beginnen kann – wie das auch so oft in der Geschichte war.

Unsere Kapitalisten wird’s freuen, denn so können sie mit der Rüstungsindustrie noch richtig fette Kasse machen. Auch werden dabei sämtliche Kriegsparteien mit den schönsten Investitionen beglückt werden – da sind sie nicht so wählerisch. Von einer entfernten Südseeinsel aus wird dann beim Gläschen Sekt gewettet, welche Partei denn nun den Krieg gewinnt – oh wie interessant. Und wenn’s den Aufbau wieder gibt, dann setzt es einen Währungs-Schnitt und alle bekommen prompt Kredit – so ist das nun mal im Kapitalismus!

Nachwort
Was kann man tun? Reformen, Reformen und nochmals Reformen! Sicherlich können Sie dieses Wort auch schon nicht mehr hören – und das zurecht. Was unsere Politiker nämlich als Reformen bezeichnen, ist auch nur ein herumdoktern an den Symptomen. Der Verschuldungs- und Investitionszwang, der durch das Zinssystem verursacht wird, ist der Tumor im Fleische der Gesellschaft. Anfangs unbemerkt und klein, entwickelt er sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem gefährlichen Geschwür. Man kann ihn lange Zeit ignorieren, verdrängen und so tun, als sei alles in Ordnung. Doch irgendwann werden lebenswichtige Organe angegriffen, gerät das gesellschaftliche Leben immer mehr aus den Fugen, gibt es trotz hoher Produktivität immer mehr Arbeitslosigkeit und Armut. Dann gibt es die unzweifelhafte Diagnose: Krebs! Doch was tun die Ärzte, unsere Politiker? Sie ignorieren den Tumor, schnippeln einwenig hier und dort herum und verordnen Diät – anstatt die Ursachen zu benennen und zu beseitigen. Nur eine Reform des Wirtschafts- und Finanzsystems kann die Lösung sein! Wenn Regel Nr. 1 „Aus Geld noch mehr Geld machen“ beseitigt wird, erledigt sich der Rest fast von selbst und der Patient Gesellschaft kann genesen. Helfen Sie mit und verbreiten Sie diesen Artikel bei Ihren Bekannten, Freunden und Verwandten. Informieren Sie sich über das System, zweifeln Sie und stellen Sie Fragen. Engagieren Sie sich für eine menschlichere Marktwirtschaft. Die Wirtschaft ist für die Menschen da, und nicht umgekehrt!

Mit freundlichen Grüßen Detlef Ouart