Tal der Wölfe

Hallo zusammen,

ihr habt sicherlich in den Medien schon den Aufruhr um den türkischen Kinofilm „Tal der Wölfe“ mitverfolgt. Der Film ist zwar einseitig, provozierend und polarisierend. Allerdings macht der Film das auch nicht anders, als es in Hollywood schon seit Jahrzehnten üblich ist (ich denke da spontan an die James Bond Filme, in welchen Russland immer schlecht weggekommen ist).

Für Innenminister Beckstein ist das Grund genug, die (türkischen) Kinobesucher pauschal als unmündige Menschen abzustempeln, die sich durch einen Actionfilm kriminalisieren und aufwiegeln lassen.

Mich würde mal interessieren, was ihr davon haltet, ob ihr den Film gesehen habt, und ob es euerer Meinung nach gerechtfertigt ist, den Film in Deutschland aus den Kinos zu nehmen. Wie seht ihr diese Debatte, gerade im Zusammenhang mit dem von der Politik geprägten Unwort „Kampf der Kulturen“?

Viele Grüße
Andreas

Hallo.

Für Innenminister Beckstein ist das Grund genug, die
(türkischen) Kinobesucher pauschal als unmündige Menschen
abzustempeln, die sich durch einen Actionfilm kriminalisieren
und aufwiegeln lassen.

Beckstein gehört für mich zu der leider immer größeren Gruppe der Unzurechnungsfähigen unter den Politikern. Von daher erübrigt sich eine Diskussion der von ihm geschissenen politischen Haufen ganz von selbst.

Gruß Eillicht zu Vensre

Hallo,

der Witz ist, dass der Film antiamerikanisch ist, sich aber einer amerikanischen Ästhetik bedient. Das nennt man wohl Dialektik. Ein Verbot ist aus meiner Sicht völlig unnötig. Der Film stößt uns nur so übel auf, weil er aus einem anderen Blickwinkel mit anderen Vorurteilen operiert. Problematisch ist natürlich der Antisemitismus. Eine deutsche Produktion, die einen raffgierigen jüdischen Arzt zeigt, der Organe von unschuldigen Muslimen auf dem Schwarzmarkt verhökert, dürfte wohl keinen Verleih finden. Angesichts der hysterischen Diskussionen, die sonst unter dem Label „Antisemitismus!“ laufen, finde ich die Empörung darüber noch relativ moderat.
Lass Beckstein doch fordern, das ist sein Job. Gemessen an der Aufregung, die ein paar dänische Karikaturen in der arabischen ausgelöst haben, ist die Reaktion des Westen auf den antiwestlichen Film doch wirklich harmlos.

Gruß
andré

Hallo Andreas,

Für Innenminister Beckstein ist das Grund genug, die
(türkischen) Kinobesucher pauschal als unmündige Menschen
abzustempeln, die sich durch einen Actionfilm kriminalisieren
und aufwiegeln lassen.

Beckstein … ich habe den Herren einstmals auf einer CDU-internen Veranstaltung erlebt zu seinen Ansichten zur Gleichheit von deutschen Bürgern und wer wo sich wie zu verhalten und anzupassen hat und was wem erlaubt ist zu bauen und was nicht. Das war keine öffentliche Talkshow wohlgemerkt. Mir schlackerten die Ohren! Der Herr ist diskriminierend und wenn er meint, der Film, gehöre verboten, dann gehört er (Beckstein) auch verboten.

Zusammenfassend: Beckstein hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Mit der gleichen Kulturkampfmentalität wäre er ein prima islamistischer Hetzprediger geworden, hineingeboren in Saudiarabien, Islamabad oder die Aussenbezirke von Kario.

Mich würde mal interessieren, was ihr davon haltet, ob ihr den
Film gesehen habt, und ob es euerer Meinung nach
gerechtfertigt ist, den Film in Deutschland aus den Kinos zu
nehmen.

Der Film ist so verdummend, polarisierend und einseitig, wie viele, viele andere Filme auch. Die Sache mit dem Arzt, der Organe von gesunden Menschen entnimmt, um sie gewinnbringend zu verkaufen und auf dessen juedische Religion hingewiesen wird, ist nichts anderes als die Umschreibung der Horrorhetze, dass Matzen mit dem Blut nichtjuedischer Kinder gebacken wird. Siehe die heutige Verfilmung und Ausstrahlung solcher Greuelmärchen in Originalumsetzung, also Kinder abstechen für Blut, in arabischen Ländern. Den Film zu verbieten ist dennoch falsch nach dem Motto: Melden-Verbieten-Ausfuehren. Bei Verhältnissmässigkeit müssten weiter dann noch ganz andere Filme und Dinge verboten werden, ob Rambo und Co. oder Nachdruck jener Mohammedkarrikaturen …

Wie seht ihr diese Debatte, gerade im Zusammenhang mit
dem von der Politik geprägten Unwort „Kampf der Kulturen“?

Öl ins Feuer ist es, sowohl der Film als auch die Stimmen a la Stoiber und Beckstein.

Viele Grüße, Peter

Hallo,

ich würde den Film gerne sehen. Leider gibts kein Kino in der Nähe, in dem er läuft. Ob er wohl auf DVD rauskommt? Gibts 'ne deutsche Synchronfassung? Türkisch kann ich nicht und Untertitel nerven mich.

Schlimmer als „Rambo I-III“ oder „die rote Flut“ wird er wohl kaum sein.

Gruß

Fritze

Hallo auch,

ich schließe mich meinen Vorrednern an. Der Film ist halt ein Actionstreifen, der platte Vorurteile bedient. Davon haben wir schon genug gehabt. Ein Verbot oder übertriebene Aufmerksamkeit bringt nichts.

Nur eines,… eines gibt mir zu denken.
In verschiedenen Reportagen, von verschiedenen Sendeanstalten, wurden auch Kinobesucher interviewt. Was mehrfach zu hören war, waren Aussagen wie „Das ist die volle Wahrheit“.

Ein weiterer Grund etwas für eine bessere Bildung türkischstämmiger Jugendliche zu tun. Die Erziehung in einem türkischstämmigen Elternhaus und Hauptschule reichen vielleicht nicht aus, um eine ausreichende Kritikfähigkeit zu erwerben.

Gruß
Carlos

Du überschlägst Dich ja fast in Deiner Geringschätzung Becksteins - sogar so weit, dass Du behauptest, er habe ein Verbot gefordert. Das Gegenteil ist aber richtig. Er hat expressis verbis gesagt, dass es ihm NICHT um ein Verbot geht.

So genau hörst Du dem vermeintlichen Hassprediger also zu, um dann doch nur einen Anlass zu finden, die Feindbilder zu prügeln. . .

und auf ewig muss der Beckstein auf den Berg
… gerollt werden

Hallo Lego,

Beckstein …
Mir schlackerten die Ohren! Der Herr ist diskriminierend und
wenn er meint, der Film, gehöre verboten, dann gehört er
(Beckstein) auch verboten.
Zusammenfassend: Beckstein hat nicht mehr alle Tassen im
Schrank. Mit der gleichen Kulturkampfmentalität wäre er ein
prima islamistischer Hetzprediger geworden, hineingeboren in
Saudiarabien, Islamabad oder die Aussenbezirke von Kario.

das kann ich gerade auch als Münchner unterstreichen, aber im
Grunde geht es ja weniger um Beckstein, noch nicht mal um
Becksteine.

Stattdessen ist die Liste der „Hetzprediger“ etwas
umfangreicher:

Der Verfassungsschutz hat den türkischen Film „Tal der
Wölfe“ kritisiert …
Johannes Schmalzl, Präsident des Landesamtes für
Verfassungsschutz Baden-Württemberg …
der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber …
der Innenminister Baden-Württembergs, Heribert Rech (CDU) …
Auch die Berliner FDP …
der innenpolitische FDP-Sprecher Alexander Ritzmann …
Der Berliner FDP-Vorsitzende Markus Löning …
Der Zentralrat der Juden in Deutschland …
Zentralrats-Vizepräsidentin Charlotte Knobloch in der
„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ …
Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) …

alles allein schon hier:
http://cinema.msn.de/news/detail?id=3827
(hier sind übrigens auch anderslautende Stimmen aus CDU- und
FDP-Kreisen zu finden)

Kurzum: ob nun der Beckstein alle Tassen im Schrank hat, weiß
ich nicht, aber dies ist für die Diskussion hier eher
unerheblich, weil sie eben nicht viel mit Beckstein zu tun
hat.

Nur nebenbei gesagt:
Auffallend finde ich übrigens, wie sehr in den „Filmkritiken“

Überblick hier:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/440/70370/
… geradezu zwanghaft die mangelnde ästhetische Qualität des
Films betont werden muss, etwa so:
„es ist ein […] Streifen - denn ihn Film zu nennen wäre
angesichts der miesen cineastischen Qualitäten maßlos
übertrieben.“
(FAZ.net vom 16.2.2006)
*auslach*

Viele Grüße
franz

Mehr noch

Du überschlägst Dich ja fast in Deiner Geringschätzung
Becksteins - sogar so weit, dass Du behauptest, er habe ein
Verbot gefordert. Das Gegenteil ist aber richtig. Er hat
expressis verbis gesagt, dass es ihm NICHT um ein Verbot geht.

ob nun epressis verbis von VERBOT gesprochen wird, oder nicht,
ist eine Sache, eine andere ist die ziemlich groteske
Instrumentalisierung dieses Films für die
EU-Erweiterungspolitik:

_"„Wenn man überlegt, wie jubelnd und gröhlend dieser Film
angenommen wird und dann die türkischen Abgeordneten und
vielleicht sogar Minister diesen Film sogar unterstützen,
stellen sich mehrere Fragen", sagte der CSU-Generalsekretär
Söder. Unter anderem habe das Auswirkungen auf eine mögliche
Aufnahme der Türkei in die Europäische Union. "Man muss die
türkische Politik auffordern, sich klar davon zu
distanzieren.“
„Wenn eine solche Distanzierung nicht erfolgt, stellt man wohl
eher fest, dass der Film gutgeheißen wird. Und so jemand kann
nicht in die Europäische Union.“

Der GRÜNEN-Vorsitzender Bütikofer räumte in der
PHOENIX-Sendung ein: „Ich glaube, die Türkei ist lange nicht
so weit, wie sie sein müsste, damit sie in die EU zugelassen
werden könnte. Da muss sich noch vieles ändern, auch in der
Mentalität."_
http://www.flensburg-online.de/blog/ (etwas runterscrollen)

Besonders grotesk ist dies, wenn man weiß, dass der Film in
der Türkei mit sehr gemischten Haltungen rezipiert wurde, und
außerdem nicht nur anti-amerikanisch ist, sondern auch
anti-Erdogan:

„Some commentators have expressed concern at the films
anti-Americanism and potential to incite Turkish nationalism
that may ultimately be detrimental to Turkey, particularly as
the United States has been a strong supporter of Turkish entry
into the European Union and has been a strong opponent of an
independent Kurdistan. Both stances are endorsed by the
Turkish government and, polls indicate, the majority of the
Turkish population.“

http://en.wikipedia.org/wiki/Valley_of_the_Wolves_Ir…

den „türkisch-innerpolitischen Gehalt“ findet man auf
französisch hier:
"„Par ailleurs, poursuit Can Dündar, la véritable
innovation apportée par Kurtlar Vadisi-Irak, c’est qu’il
passera désormais dans l’Histoire comme le symbole de la
conversion de la droite turque à l’antiaméricanisme. En effet,
dans les années 1960, les ancêtres de Polat (c’est-à-dire ceux
qui, à l’extrême droite, travaillaient officieusement pour
l’Etat) servaient les intérêts des Etats-Unis en tirant, au
cri de ‚Les communistes à Moscou !‘, sur les étudiants de
gauche manifestant contre l’Amérique“

http://www.rojname.com/index.kurd?nuce=102560

Also reden wir doch nicht nur über Verbote, sondern erst mal
über groteskeste Lächerlichkeiten.

Viele Grüße
franz

Hallo,

ich denke daß unsere Parteien Türkei-Fahnen verteilen sollten, und dann verbrennen wir die auf der Straße und machen zu tausenden Randale vor der türkischen Botschaft…

Der Film gehört selbstredend verboten und die Macher vom CIA entführt. Die Meinungs- und Pressefreiheit für solch subversives Material wurde abgeschafft.

MecFleih

Problematisch
ist natürlich der Antisemitismus. Eine deutsche Produktion,
die einen raffgierigen jüdischen Arzt zeigt, der Organe von
unschuldigen Muslimen auf dem Schwarzmarkt verhökert, dürfte
wohl keinen Verleih finden.

Meines Wissens wird durch keine Kennzeichnung oder Äußerung in dem Film deutlich, dass es sich bei dem Arzt um einen Juden handelt (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege).

Hallo Andreas,

doch es wird deutlich:
„In seiner verhetzenden Simplizität geht der Film über das Trivialschema des Action-Movies hinaus - insbesondere in seinen antisemitischen Passagen. So werden im Abu-Ghraib-Gefängnis, das in diesem Film interessanterweise in Erbil liegt, unschuldigen Gefangenen Organe entnommen - sie gehen nach London, Washington und, wie könnte es anders sein, nach Tel Aviv. Der Transplantationsarzt, eine Art amerikanischer Mengele, ist ein Jude, der sich als Angehöriger des „erwählten Volkes“ in einer Stelle zu erkennen gibt , aber mit jener ironischen Lässigkeit, die sagen will, eigentlich geht es ihm ja nur ums Geld, das mit den Nieren und Herzen zu verdienen ist. Da sind mit ein paar Cuts alle antisemitischen Stereotype aneinander montiert.“
http://www.taz.de/pt/2006/02/22/a0183.1/text

Relativierung bzw. Bestreitung des Antisemitismus-Vorwurfs, indem gesagt wird, es würden nicht antisemitische Stereotype bedient, sondern die politische Partnerschaft USA-Israel dargestellt/karikiert, hier:
„Es gibt im Film zwar einen jüdischen Arzt, der Gefangenen Organe entnimmt und weiterverkauft. Doch er versucht, die Killer an einigen Stellen zu bremsen. Im Vergleich zu ihnen ist er eine eher harmlose Figur – nicht, wie im Klischee , der Drahtzieher, sondern eher der kleine Profiteur der US-Aggression. Wer wollte bestreiten, daß das eine recht zutreffende Allegorie des Verhältnisses zwischen den Regierungen in Jerusalem und in Washington ist?“
http://…

Viele Grüße
franz

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Hi!

Mich würde mal interessieren, was ihr davon haltet, ob ihr den
Film gesehen habt, und ob es euerer Meinung nach
gerechtfertigt ist, den Film in Deutschland aus den Kinos zu
nehmen. Wie seht ihr diese Debatte, gerade im Zusammenhang mit
dem von der Politik geprägten Unwort „Kampf der Kulturen“?

  1. Ich habe den Film nicht gesehen, nur ein paar Ausschnitte daraus im Rahmen der Diskussion im Fernsehen

  2. Den Film verbieten? Nein. Wenn sich jemand in Deutschland durch diesen Film gestört, beleidigt oder sonstwie belästigt fühlt und meint, der Film würde gegen bestehende Gesetze verstoßen, dann möge er bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten und den Sachverhalt vor Gericht klären (aber offenbar sehen die diversen Staatsanwaltschaften in D keine Notwendigkeit, von sich aus aktiv zu werden. Und unsere großmäuligen Politiker wohl auch nicht).
    Ich stelle den Film aber in eine Reihe mit den antisemitischen Holocaust-Karikaturen der „arabisch-europäischen Liga gemäßigter Muslime“ im Internet, die als Antwort auf die dänischen Mohammed-Karikaturen gedacht sind, um den Bürgern Europas und Nordamerikas zu zeigen, wie sich Muslime fühlen.
    Und ich halte es mit „Tal der Wölfe“ genau so wie es der Kolumnist der „New York Times“, David Brooks, es mit den Holocaust-Karikaturen macht:
    „Ihr wolltet, daß wir wissen, wie ihr euch fühlt. Ihr in der arabisch-europäischen Liga veröffentlicht eine sodomistische Karikatur von Hitler im Bett mit Anne Frank, so daß wir im Westen verstehen, warum ihr euch von den dänischen Cartoons so getroffen fühlt (…) Nun, ich habe diese Karikaturen gesehen (…) Aber ich weiß immer noch nicht, wie ihr euch fühlt. Ich möchte immer noch keine Botschaften niederbrennen oder Menschen enthaupten (…) Ich kann eure Wut noch immer nicht nachempfinden.“

  3. Meine Meinung zu dem Film: ich kann nichts zur Qualität sagen, weil ich ihn nicht kenne. Allerdings finde ich die Aussagen der mehrheitlich türkischen Kinobesucher bemerkenswert, wenn die die dargestellte Handlung für wahr halten oder den Film als angemessene Reaktion auf das Verhalten der Alliierten - insbesondere der USA - im Nordirak betrachten. Auf jeden Fall vertieft der Film den Graben zwischen „der islamischen Welt“ und „dem Westen“ - und das hat m.E. auch „positive“ Effekte: ein tieferer Graben macht den meiner Meinung nach unsinnigen Beitritt der Türkei zur EU unwahrscheinlicher. Und die Empfindlichkeit der alteingesessenen Bürger Europas nimmt vermutlich ein gewisses Stück zu. Von daher kann ich die türkische Filmindustrie eigentlich nur darum bitten, mehr von solchen Filmen wie „Tal der Wölfe“ zu produzieren und als Blockbuster in die europäischen Kinos zu bringen. Wenn Türken in der Türkei (inkl. der türkischen Regierung) und in Deutschland den Film bejubeln und somit eine Vertiefung der Gräben gut heißen, dann ist das aus meiner Sicht in Ordnung.

Grüße
Heinrich

Währe keien Diskussion darüber,
würd sich diesen miserablen Film auch niemand ansehen.

Erinnert mich an einen Russischen Film der vor kruzem im Kino war und der so dermassen grotten schlecht war.

… gerollt werden

Ja, ich gebe zu, der erwähnte Name im Ausgangsposting ist für mich ein Reizwort :smile:

Hallo Franz,

im
Grunde geht es ja weniger um Beckstein, noch nicht mal um
Becksteine.


Liste der Kritiker

Verständlich, dass kritisiert wird.

Kurzum: ob nun der Beckstein alle Tassen im Schrank hat, weiß
ich nicht, aber dies ist für die Diskussion hier eher
unerheblich, weil sie eben nicht viel mit Beckstein zu tun
hat.

Ja

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/440/70370/
… geradezu zwanghaft die mangelnde ästhetische Qualität des
Films betont werden muss, etwa so:
„es ist ein […] Streifen - denn ihn Film zu nennen wäre
angesichts der miesen cineastischen Qualitäten maßlos
übertrieben.“
(FAZ.net vom 16.2.2006)
*auslach*

Das ist wirklich zum Schmunzeln.

Viele Grüsse. Peter

Hallo Jan-Philipp,

Du überschlägst Dich ja fast in Deiner Geringschätzung
Becksteins - sogar so weit, dass Du behauptest, er habe ein

Ja, ich unterlag einer Reflexhandlung, denn der Herr ist mir doch ein wenig zu völkisch-nationalistisch, das mag übertrieben wirken, glaube mir, ich kenne die Kreise ein wenig.

Verbot gefordert. Das Gegenteil ist aber richtig. Er hat
expressis verbis gesagt, dass es ihm NICHT um ein Verbot geht.

Ja, er hat kein Verbot gefordert. Beckstein ist klug genug um zu wissen, dass er gar nichts fordern kann bzw. durchsetzen kann. Er hat stattdessen sinnigerweise Kinobetreiber aufgerufen, den Film abzusetzen. Und das Jan-Phillip heisst nichts anderes, als dass Beckstein unter anderen Umständen den Film am liebsten verbieten lassen würde. Was er nicht kann, also ruft er Kinobetreiber zur Selbstzensur auf.

So genau hörst Du dem vermeintlichen Hassprediger also zu, um
dann doch nur einen Anlass zu finden, die Feindbilder zu
prügeln. . .

Oh ja. Als geladenes CDU-Mitglied habe ich den Herren einstmals auf einer CDU-internen Parteiveranstaltung erlebt. Er weiss Kulturkampf und Emotionen zu schüren und würde am liebsten noch einiges mehr verbieten. In öffentlichen Sendungen argumentiert er dann an die Wand gedrückt nur mit Baurecht bzgl. „Bleistiftminarett“. Nein, er ist mir kein Feindbild, nur ein Greuel. Wenn er Kinobetreiber zur Selbstzensur aufruft, dann meint er den Film verbieten lassen zu müssen, aber hat noch kein Verbot gefordert, was er tun könnte, aber nicht durchsetzen kann. So genau habe ich schon zugehört :smile:

Ja, die Debatte gleitet völlig ab in Richtung Beckstein und Co., ist mir auch über, …

viele Grüsse, Peter

Währe keien Diskussion darüber,
würd sich diesen miserablen Film auch niemand ansehen.

Warum? Über baugleiche Ami-Action-Filme gibt es auch keine Diskussion und trotzdem finden sie genug Zuschauer.

André

Zitat Bundesverband Regie (BVR):

„Nach Sichtung des Films kann allenfalls festgestellt werden, dass der Film Passagen enthält, die in der gegenwärtigen Auseinandersetzung der Kulturen durchaus diskussionswürdig sind. Andererseits enthält der Film sogar friedenstiftende Elemente. Ansonsten stellt der Film eine typische Bedienung des Action-Genres dar, mit dem Unterschied, dass diesmal der Held der Fiktion nicht aus dem Westen und der Böse aus dem Osten kommt, sondern umgekehrt.“