Talent für Mathe

Hi,

mich würde interessieren wieviele Teile Talent und wieviel Teile Fleiß man braucht um erfolgreich Mathematik zu studieren. Wobei ich hier natürlich keine quantitative Antwort erwarte, vielmehr würde mich anderst formuliert interessieren ob ein gesunder Mensch Mathe allein durch Fleiß erfolgreich studieren kann ohne eine überdurchschnittliche Begabung (wie immer man die auch messen sollte) zu haben.

Dabei würde mich besonders die Meinung jener interessieren die Mathe studieren oder studiert haben.

MfG

Max

Hallo,

mich würde interessieren wieviele Teile Talent und wieviel
Teile Fleiß man braucht um erfolgreich Mathematik zu
studieren.

Am meisten braucht man Motivation, sonst schafft man es nicht, (fast) egal wie talentiert man ist oder fleißig, weil es bei fehlendem Spass an der Sache sehr hart wird, am Ball zu bleiben.

Wobei ich hier natürlich keine quantitative Antwort
erwarte, vielmehr würde mich anderst formuliert interessieren
ob ein gesunder Mensch Mathe allein durch Fleiß erfolgreich
studieren kann ohne eine überdurchschnittliche Begabung (wie
immer man die auch messen sollte) zu haben.

Ich denke schon, aber siehe oben :wink:.

Dabei würde mich besonders die Meinung jener interessieren die
Mathe studieren oder studiert haben.

Damit kann ich leider nicht dienen, nur mit Physik. Dort habe ich auch meine Beobachtungen gemacht, und die durch Berichte von Mathestudenten für Mathe bestätigen lassen. Wobei dabei auch die Meinungen auseinandergehen :wink:

Grüße,
Moritz

Auch hallo.

mich würde interessieren wieviele Teile Talent und wieviel
Teile Fleiß man braucht um erfolgreich Mathematik zu
studieren.

278% Talent, 310% Fleiss (lässt sich im Nachinnein leicht behaupten)
Also es gehört von beidem etwas dazu. Und in den Ergebnissen der Mathematik sieht man sofort, ob man richtig liegt.

Wobei ich hier natürlich keine quantitative Antwort
erwarte, vielmehr würde mich anderst formuliert interessieren
ob ein gesunder Mensch Mathe allein durch Fleiß erfolgreich
studieren kann ohne eine überdurchschnittliche Begabung (wie
immer man die auch messen sollte) zu haben.

Studieren kann man vieles und für den Erfolg ist nicht immer das Talent ausschlaggebend. Obwohl dieses sicher notwendig, aber nicht hinreichend, ist :wink: Aber überdurchschnittliches Talent braucht man wohl nicht…
Aber einen Mangel an Mathekenntnissen wird man sicher eher bereuen als z.B. den in einer Fremdsprache: http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE7…
http://www.mathematik.de/mde/rezensionen/allesmathem…

HTH
mfg M.L.

Hi,

mich würde interessieren wieviele Teile Talent und wieviel
Teile Fleiß man braucht um erfolgreich Mathematik zu
studieren.

Fleiß? Überdurchschnittlich viel würde ich sagen. Im ersten Studienjahr war das letzte an was ich vor dem Einschlafen gedacht habe irgendeine Gleichung, und das erste am nächsten Morgen (okay, fast das erste :wink: ) auch. Das legt sich aber mit der Zeit, man gewöhnt sich an die mathematisch Denkweise, schafft mehr in weniger Zeit.

Die Frage nach dem Talent ist so eine Sache, die ist schwer zu beantworten. Was heisst für dich Talent in Mathe? Dass man 5-stellige Zahlen im Kopf multiplizieren kann? In den Mathevorlesungen sieht man keine einzige Zahl, die größer ist als 10. Heisst es, dass man extrem komplizierte Gleichungen geschickt umformen kann? Das kommt der Sache zwar schon näher trifft es aber noch nicht ganz. Die Fähigkeit Terme geschickt umstzustellen und auszurechnen gehört zwar zum Handwerkszeug eines Mathematikers ist aber nicht das Handwerk selbst. Die Fähigkeit logisch zu denken gepaart mit einer gehörigen Portion an Kreativität sollte man mitbringen, wenn man Mathe studieren will. Warum man in Mathe logisch denken muss, leuchtet wohl jedem ein, aber warum man Kreatvität braucht ist zunächst uneinsichtig. Das liegt daran, dass es in der wissenschaftlichen Mathematik (also nicht in der Mathematik, die die Wirtschaftler oder Ingenieure in ihren Vorlesungen hören. Das hört sich hier jetzt vllt arrogant an, soll es aber auf keinen sein. Ingenieure müssen halt gut rechnen können und müssen halt gewisse mathematisch Sachen wissen, ohne den Hintergrund dabei zu erkennen. Sonst würde deren Studium echt überladen sein.) kaum „Schema F“ - Aufgaben gibt, d.h. man muss bei jeder Aufgabe anfangen sich zu überlegen: „Okay, wie fange ich bei der Aufgabe jetzt am besten an“. In den wenigsten Fällen denkt man: „Ah, okay das hat der Prof ja schon in der Vorlesung soundso gemacht. Ich muss hier jetzt nur die anderen Werte einsetzen und fertig.“ Deswegen kann es zum Beispiel sein, dass jemand der einen Doktor (!) in Mathe gemacht hat, 2-3 Stunden braucht um eine Aufgabe, die einem Erstsemester gestellt wurde zu lösen. Das ist wahr, es mir passiert (ich war der Erstsemester ;-D ) und es ist keine Schande.

Greetz,
Timo

Hallo Timo,

Warum man in Mathe logisch denken muss,
leuchtet wohl jedem ein, aber warum man Kreatvität braucht ist
zunächst uneinsichtig. Das liegt daran, dass es in der
wissenschaftlichen Mathematik (also nicht in der Mathematik,
die die Wirtschaftler oder Ingenieure in ihren Vorlesungen
hören. Das hört sich hier jetzt vllt arrogant an, soll es aber
auf keinen sein. Ingenieure müssen halt gut rechnen können und
müssen halt gewisse mathematisch Sachen wissen, ohne den
Hintergrund dabei zu erkennen. Sonst würde deren Studium echt
überladen sein.) kaum „Schema F“ - Aufgaben gibt, d.h. man
muss bei jeder Aufgabe anfangen sich zu überlegen: „Okay, wie
fange ich bei der Aufgabe jetzt am besten an“.

Aber genau dieser Schuss Kreativität, macht den Unterschied zwischen einem schlechten und einem guten Entwicklungsingenieur aus :wink:

Im Bereich der Analogtechnik entsprechen die einzelnen Terme den einzelnen Komponenten und Stufen der Schaltung. Wenn man damit umgehen kann, hat man mit der aufgestellten Formel auch schon die halbe Schaltung fertig. Im unterschied zu deiner Tätigkeit bezieht sich aber das Hintergrundwissen mehr darauf, welche Rechenoperationen, mit welchen Vor- und Nachteilen umgesetzt werden können.

Im Bereich Software macht es oft den Unterschied, ob ein Problem mit einem MicroController gelöst werden kann oder ob etwas grösseres und teureres eingesetzt werden muss. Stures rechnen kostet hier Geld, auch wenn das Resultat nachher richtig ist.
Die meisten Ings die ich kenne, benötigen gleich die Fliesskomma-Unterstützung, wenn sie einen Dezimalbruch in einer Formel sehen. Wenn man einen natürlichen Bruch verwendet, kann man sich oft die Fliesskomma-Geschichte und die entsprechende Rechenpower sparen :wink:

OK, ist für dich alles kein Thema, aber mir scheint es so, dass den Ings zu wenig verständnis für Mathe beigebracht wird.

MfG Peter(TOO)

Hi Maximilian,

mich würde interessieren wieviele Teile Talent und wieviel
Teile Fleiß man braucht um erfolgreich Mathematik zu
studieren.

erst mal - ein guter oder ein erfolgreicher?!
Wenn Du Dich für etwas interessierst, ist das meist mit einem gewissen Talent für die Sache verbunden.
Als Bewegungsspastiker hätte ich als Zirkusartist wohl kläglich versagt und so hielt sich mein Interesse aktiv so etwas zu praktizieren in recht engen Grenzen.

Eine quantitative Aussage stammt von Edison.
Der meinte mal, daß ein Genie zu 90 % aus Transpiration und 10 % aus Inspiraion bestünde.

Gandalf

Moin, Max,

dazu zitiere ich meinen hochverehrten Professor Dr. Otto Meltzow, damals an der Uni Paderborn: „Meine Damen, meine Herren, Verständnis ist die Gewöhnung an das Unverständliche!“ Und der Gutste hatte recht, zumindest in weiten Teilen.

So manches, was dem Anfänger unbegreiflich erscheint, gehört nach hinreichender Übung zum Handwerkszeug. Ein Spitzenmathematiker wird man damit vielleicht nicht, andererseits dürfte es kaum möglich sein, solche Effekte zu messen - die Skala müsste noch erfunden werden.

ob ein gesunder Mensch Mathe allein durch Fleiß erfolgreich
studieren kann ohne eine überdurchschnittliche Begabung (wie
immer man die auch messen sollte) zu haben.

Eindeutig ja. Wozu er besonders gesund sein muss, erschließt sich mir jetzt nicht, ich kenne eine Handvoll Behinderter, die Mathe erfolgreich studíert heben. Von Stephen Hawkings weiß ich es nicht, aber ohne Mathe wäre der nicht weit gekommen.

Gruß Ralf

Hallo,

mich würde interessieren wieviele Teile Talent und wieviel
Teile Fleiß man braucht um erfolgreich Mathematik zu
studieren.

Ich glaub eher die Summe ist entscheidend. Meiner einer war zugegebener Maßen stets stinkfaul, trotzdem hab ich meine Mathestudium abgeschlossen. Anderer seit gab es auch studienkollegen, die tagein tagaus nur am ackern waren, meiner Ansicht nach aber nicht besonders begabt :wink: und die haben auch abgeschlossen, mit besseren Noten als die begabten Faulpelze. Es ist also beides möglich. Wenn man jedes Lemma, Korollar und Kriterium auswendig kann, braucht man nicht drüber grübeln. Also wer Strukturen erkennen, und erlernte Dinge darauf anwenden kann sollte das hinbekommen.

Wobei ich hier natürlich keine quantitative Antwort
erwarte, vielmehr würde mich anderst formuliert interessieren
ob ein gesunder Mensch Mathe allein durch Fleiß erfolgreich
studieren kann ohne eine überdurchschnittliche Begabung (wie
immer man die auch messen sollte) zu haben.

Ja, davon bin ich überzeugt.

Dabei würde mich besonders die Meinung jener interessieren die
Mathe studieren oder studiert haben.

hab ich hab ich :smiley:

Babel

Meine Professorin in Theophysik hat mal gesagt:

99 % eines Genies sind durch Fleiß erarbeitet!

hi,

um ein guter, solider mathematiker zu werden, reicht - glaube ich - eine normale begabung (nicht gerade ein begabungsloch) und einige anstrengung („fleiß“).

um wirklich neues zu schaffen, um „hervor-ragend“ zu werden, braucht man darüber hinaus noch einiges an einer sehr spezifischen kreativät. kreativität allein reicht aber für nix. ohne anstrengung verpufft sie in unausgegorenen ideen.

lg
m.

mich würde interessieren wieviele Teile Talent und wieviel
Teile Fleiß man braucht um erfolgreich Mathematik zu
studieren. Wobei ich hier natürlich keine quantitative Antwort
erwarte, vielmehr würde mich anderst formuliert interessieren
ob ein gesunder Mensch Mathe allein durch Fleiß erfolgreich
studieren kann ohne eine überdurchschnittliche Begabung (wie
immer man die auch messen sollte) zu haben.

Dabei würde mich besonders die Meinung jener interessieren die
Mathe studieren oder studiert haben.

MfG

Max

Hallo, Max,
ich habe die Erfahrung gemacht dass man fast alles lernen kann.

Wichtig ist allerdings, dass Begabung und Fleiß addiert jeweils mindestens 100% ergeben müssen. Sprich, wo es an Begabung mangelt, muss das eben durch Fleiß ergänzt werden.

Gruß
Eckard

Hallo,

ich würde sagen, dass ein gewisses Talent mit zum Studieren gehört, von Fleiß ganz zu schweigen(sonst kann es echt hart werden)…
Das Wichtigste ist, du darfst dir die Mathematik in der Uni nicht wie die Mathematik in der Schule vorstellen. Wie jemand schon geschrieben hat, wirst du nicht mit vielen Zahlen rechnen. Du rechnest einen Grossteil mit Formeln!!! Es gibt viele Aussagen die zu beweisen sind,
z.B. dass a*0=0 ist (mit Hilfe von Peano). Du fängst an mit a*0=a*(0+0)=a*0+a*0 und wenn du a*0 auf beiden Seiten subtrahierst bekommst du deine Aussage. Am liebsten wäre es den Professoren, dass sie den Studenten die Mathematik komplett neu erklären. Du kennst 3 höchstens 4 Dimensionen und kannst dir darunter was vorstellen. Ein Mathematiker rechnet manchmal mit unendlichvielen Dimensionen. Sowas darf man sich nicht mehr vorstellen, sondern muss es einfach hinnehmen.
Andere Mathematiker(Topologen) beaupten dass eine Kugel und ein Würfel gleich sind, genauso sind Kreise (unterschiedliche Normen) nicht immer rund.
Oftmals ist es in der Mathematik nicht interessant wie man etwas berechnet, sondern dass es eine Lösung des Problems gibt und dass diese Lösung vielleicht die einzige Lösung ist. (deswegen können Mathematiker i.A. nicht rechnen).
Aber es gibt auch andere Mathematiker(Numeriker) die einiges berechnen und zwar mit Hilfe des Computers.

Ich selbst studiere auch Mathe(ich bin definitiv nicht der Begabteste) und ich kann aus Erfahrung sprechen, dass es Momente im Studium gibt in denen ich fast mein Studium geschmissen hätte, und dass es aber auch Momente gibt, die mich wieder richtig vorantreiben. Das wichtigste ist, dass du den Biss hast. Wenn du über irgendwelche Probleme nachdenken kannst (da ist die Kreativität gefragt) ohne gleich aufzugeben, dann kannst du es mal probieren.

Was ich dir aber auf alle Fälle mal empfehlen würde ist, dich in eine Vorlesung reinzusetzen, am besten Analysis I oder Lineare Algebra I. Das sind die Vorlesungen des ersten Semesters. An fast jeder Uni kannst du dich da kostenlos und unauffällig mit reinsetzen. Oder du schaust mal im Internet nach solchen Skripten und blätterst die mal durch.

x303

Hi,

jetzt bin ich zwar auch nicht schlauer aber es ist auch eine sehr schwere Frage.Vielen Dank für die Antworten.

Gruß

Max

Hallo Max,

jetzt bin ich zwar auch nicht schlauer aber es ist auch eine
sehr schwere Frage,

die sich der Autor des folgenden Buches ebenfalls gestellt hat:

ISBN:3423340088 Buch anschauen

Lohnt sich, mal reinzuschauen.

Gruß
Roland

mich würde interessieren wieviele Teile Talent und wieviel
Teile Fleiß man braucht um erfolgreich Mathematik zu
studieren.

Hallo Max,
ein schönes Beispiel hat - ich glaube - Heisenberg erzählt:

Es ist wie mit dem Kaffee: Zucker = Talent und Umrühren = Fleiß
Ohne Zucker kannst Du umrühren soviel Du willst,
Ohne Umrühren dauert es sehr lange, bis der Kaffee süß wird.

Grüße aus München, Hypatia

klare Antwort
Hallo
bin zwar Pessimist und habe kein Mathe studiert.

Dennoch meine Aussage, wenn du kein Talent für Mathe hast bzw den Fleiss, such dir lieber ein besseres Studium.

Da du hier schon frägst, ist die Antwort doch auch schon gegeben, das du dir selbst nicht sicher bist, das zu schaffen.

Also Mathematik ist sicher nicht das leichteste Studium und wie schon andere gesagt haben, bleibt auch der eigentlich interessante Teil mit Zahlen jonglieren zu dürfen meist auf der Strecke, weil sich vieles auf BEweise, Theorien und was weiss ich für Vierlefanzen bezieht.

Mfg Werner

PS: ich hoffe ich habe jetzt keinen Mathematiker beleidigt
PPS: in der Schule habe ich auch immer gern gerechnet *g*

Hi,

das Mathe-Gen habe ich gelesen, war interessant. Zur Entscheidungsfindung war es aber nicht dienlich.

Gruß

Max

Ohne Zucker kannst Du umrühren soviel Du willst,
Ohne Umrühren dauert es sehr lange, bis der Kaffee süß wird.

Wer gut wenn ich wüßte wieviel Zucker ich hab. Aber echt sehr gutes Beispiel.

Danke.

Gruss

Max

Wer gut wenn ich wüßte wieviel Zucker ich hab.

Hallo Max,
als ich vor der Entscheidung stand, besuchte ich eine Reihe von Mathematikvorlesungen und sprach mit den Studenten. Hab dann bemerkt, dass ich die geometrische Darstellung gegenüber der abstrakt argumentativen bevorzuge und mich dann für Ingenieurwissenschaften entschieden. Ich habe es nicht bereut. Da kann man mit der Mathematik wirklich was anfangen - dass es eine Freude ist. Und man ist mit einer mathematischen Ader den anderen oft ein Stück voraus :wink:
Nützlich finde ich auch das Buch von Felix Klein: „Vorlesungen über die Entwicklung der Mathematik im 19. Jahrhundert.“
Viel Glück für Deine Entscheidung, Hypatia