Taperlock Gewinde

Hallo,

mich interessiert, wie man die Gewinde in den Taperlockbuchsen herstellt.
Das sind ja nur „halbe Gewinde“? Stellt man zuerst ganze Gewinde her und dann den Konus?
Schwierig, weil dann das Gewinde ja sicher leidet, oder nicht?
Und wenn der Konus zuerst gefertigt wird, wie verhindert man das „Weglaufen“ des Bohrers/Gewindebohrers?

Danke für Eure Hilfe,
Gruß,
Petra

Hallo Petra
Wenn du weisst, wie ein Konus hergestellt wird, weisst du auch, wie das Gewinde darauf oder darein kommt.
Der Unterschied besteht nur in der Steigung der Drehstahl „Spuren“.

Gruß
Rochus

Hallo Rochus,
eine Taperlockbuchse ist eine Buchse mit Außenkegel zur Befestigung von Riemenscheiben auf Wellen. Siehe Bild rechts An diesem Außenkegel sind mehrere Bohrungen/Gewinde …

Hallo Hancoc
Sicher hast du recht.
Ich habe das mit Kegelgewinde bei Bohr Rohren verwechselt.
Aber bei der Herstellung von Taperlock Teilen gibt es keine verlorene Form, die Teile werden erst gebohrt, dann abgedreht.
Gruß
Rochus

Hallo,
vielleicht werden die Gewinde durch Gewindefräsen hergestellt. Damit kann man auch halbförmige Gewinde herstellen ohne ins volle zu bohren und danach überschüssiges material wegzudrehen.
MFG Brodi

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Infos.
Am überzeugensten finde ich das verlorene Gegenstück, dann auch den Gewindefräser, aber auch da ist nicht sicher, dass er nicht „verläuft“ ohne zweite Hälfte Bohrloch?
Wäre vielleicht denkbar, dass man ein sehr hartes Werkzeug - also kein verlorenes Teil - als Gegenstück hat, das eine „Führung“ für den Gewindebohrer darstellt?
Keramik oder was auch immer? Oder stumpft das den Fräser dann ab?

Danke,
Gruß,
Petra

Hallo Petra

… wie man die Gewinde in den Taperlockbuchsen herstellt.

in den Taper Lock Buchsen befinden sich keine Gewindebohrungen, sondern nur halbe zylindrische Bohrungen.

Lies Dir das folgende Zitat aus http://de.wikipedia.org/wiki/Taperlock-Spannbuchse durch:
Die Taper-Buchse wird in Verbindung mit einer in Taper-Ausführung gefertigten Nabe verwendet. Diese ist als Gegenstück geformt, also auch kegelig, und wird mit der Buchse auf einer zylindrischen Welle fixiert. Dazu werden die axialen Schrauben, die zwischen den Kegelflächen liegen, angezogen, die so die Buchse in die Nabe und auf die Welle drückt bis sie verkeilt.
Zitat Ende

Da die Schrauben zum Spannen der Buchse dienen und sich Nabe und Buchse beim Spannen axial gegeneinander verschieben, muss eine Hälfte der Schraubenbohrung - in diesem Fall in der Buchse - eine zylindrische Wand ohne Gewindegänge haben. Die Spannschraube wird in die Bohrung geschraubt, bis sie den Grund der Bohrung (auf der Buchsenseite) erreicht hat. Beim weiteren Anziehen „hangelt“ sich die Spannschraube an dem in der Nabe befindlichen halben Gewinde entlang und drückt die Spannbuchse in den Konus der Nabe.

Für die Fertigung der halben zylindrischen Bohrung bieten sich zwei Arbeitsverfahren an:

-a) Die Bohrung wird vor dem Abdrehen (und Schleifen) des Konus axial ins volle Material gebohrt.

-b) Der Konus wird erst abgedreht, dann werden die Spannbohrungen gefräst und anschließend wird der Konus auf Maß geschliffen.

Das Verfahren nach -b) erscheint mir wahrscheinlicher, da es materialsparender ist.

Jetzt erhebt sich natürlich sofort die Frage: Wie fertigt man die halben Gewinde in der Nabe?

Hier bietet sich an, die Gewindebohrungen vor dem Ausbohren der Nabe ins volle Material einzubringen und dann den Innenkonus zu bohren, auszudrehen und zu schleifen. Eine Beschädigung der Gewindegänge ist dabei nicht zu befürchten.

Frage meinerseits: Wofür brauchst Du diese Auskunft? Hast Du irgendwie beruflich mit Mashinenbau zu tun? (Deine Vika gibt da leider keinen Hinweis), oder hat Dich die reine Neugier geplagt?

Gruß merimies

Hallo,

Danke für die Erklärung, aber wie die Taperbuchse funktioniert und aussieht, weiß ich schon.
Übrigens: Es gibt zweimal ein Gewinde das in einem Konus „halb“ gefertigt ist beim Taperlocksystem: Einmal im Innenkegel z.B. der Riemenscheibe zum Anziehen der Taperlockverbindung und einmal im Aussenkonus der Taperbuchse zum Abziehen.

Aber egal, ich hab jetzt ein paar weitere Meinungen, vielen Dank dafür!

der Hintergrund: ich bin einfach ein neugieriger Mensch mit technischem Interesse und auch Beruf (aber sicher ohne Ambitionen, mir eine eigene Taperbuchse zu feilen :wink:

Gruß,
Petra