Hallo!
Im Bad würde ich gerne teilweise tapezieren. Welche Tapeten bzw. welcher Kleister sind denn für Feuchträume geeignet? Könnt ihr mir was empfehlen? Was muß ich dabei sonst noch beachten?
LG, Amaryllis
Hallo!
Das kann wenn das Bad nicht richtig Belüftet wird so das die Feuchtigkeit richtig abziehen kann zu Probleme führen, ansonsten kann man da fast alle Tapeten kleben.
Kleber würde ich schon Spezialkleister verwenden bzw. sich danach richten was der Tapetenhersteller auf der Klebeanleitung vorgibt.
Gruß sepp.
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Hallo Amaryllis,
Sepp hatte in seiner Antwort gute Hinweise gegeben. Nun eine Erweiterung, was einer evtl. Schimmelbildung in den Ecken entgegenwirkt (nur bei Außenwänden).
Gerade die oberen Eckkanten zwischen Wand und Decke sind an Außenwänden kritisch, was Wärmebrücken angeht. Schimmel ist aufgrund der in Bädern meist höheren Luftfeuchte (trotz Lüften) meistens die unangenehme wie unerwünschte Folge.
Eine unkonventionelle, aber hochwirksame Vorbeugung ist, die vertikalen Ecken und auch Wand-Deckenübergänge vor der eigentlichen Tapeziermaßnahme mit einer Alufolie (und handelsüblichem Kleister) zu belegen.
[Warum und weshalb würde den Rahmen dieser Ausführungen sprengen. Die Erklärung könnte aber bei Bedarf nachgereicht werden.]
Ist diese Hilfskonstruktion fest mit der Wandfläche verbunden, mit der gewünschten Tapete tapezieren. Empfehlenswert (doch nicht gar so preiswert) sind optisch durchaus ansprechende Tapeten, welche für Nassräume geeignet sind.
Hier im Fachgeschäft einfach einmal darüber informieren.
-.-.-.-.-.-
mfg Klaus
Hallo Klaus,
Eine unkonventionelle, aber hochwirksame Vorbeugung ist, die
vertikalen Ecken und auch Wand-Deckenübergänge vor der
eigentlichen Tapeziermaßnahme mit einer Alufolie (und
handelsüblichem Kleister) zu belegen.
[Warum und weshalb würde den Rahmen dieser Ausführungen
sprengen. Die Erklärung könnte aber bei Bedarf nachgereicht
werden.]
also ich würde mich dafür schon ziemlich interessieren, dementsprechend melde ich mal Bedarf an ;o)
Vielen Dank und Gruß
Maja
Hi!
Aus jahrelanger Erfahrung mit Tapete im Bad:
Glasfaser und streichen mit Latex (gibts auch Matt) oder - wie bei Muttern - mit Feuchtraumfarbe. Das gabs damals jedenfalls als solche zu kaufen. Heute würde ich wohl einfach nur Matt-Latex nehmen. Auf einer Marke-Herstellerseite hab ich mal gelesen, dass diese Farbe etwas atmungsaktiver sein soll.
Kleister hab ich damals (vor etwa 8 Jahren) glaub Methylan extra oder so + etwas Ovalit beigemischt. Heute nehm ich meistens nur noch was für Vliestapeten schön dick angerührt oder gleich einen eimer Glasgewebekleber. Tut beides gleich gut.
Mein Pro für Tapeten, statt Fliesen:
Putz kann eine gewisse Menge Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das kann die Spitzen beim Duschen und Baden etwas abfedern. Im Idealfall so (bei ausreichend Fläche), dass sich gar nicht mehr soviel Feuchte an kühlen Außenkanten niederschlägt, dass es Schimmel gibt.
Das mit der Alufolie kann man ja noch zusätzlich machen.
@Klaus: ginge da auch eine flüssige Folie wie beim Duschbereich abdichten? Denke, es geht dabei ja um die Wasserundurchlässigkeit, statt Isolierung, oder?
Gruß
Andrea
Hallo
Hallo!
Im Bad würde ich gerne teilweise tapezieren. Welche Tapeten
bzw. welcher Kleister sind denn für Feuchträume geeignet?
Könnt ihr mir was empfehlen? Was muß ich dabei sonst noch
beachten?
die Bude immer richtig auslüften lassen:wink: dann gibts auch nix Schimmel,bei mir ist ca 20% Tapete oberhalb des Fliesenspiegels udn hab nix Probleme … auch nicht an den Aussenwänden
LG, Amaryllis
Der Mikesch
Liebe Wissenden und Unwissenden,
hier der Nachtrag:
Bauphysik ist nicht schwierig - man muss sie nur verstehen. Das ist ähnlich so wie bei Frauen (letzteres nehme ich zurück!).
Nun aber sachlich weiter.
Feuchtigkeit ist eine der Grundlagen für Schimmel an Wänden. Außerdem muss eine für Mikroorganismen verwertbare Grundlage vorhanden sein. Das kann die Tapete oder auch der Tapetenkleister sein.
Für die Feuchtigkeit aus Baumängeln (Wärmebrücken) folgendes vor dem Hintergrund des bereits von mir an dieser Stelle Geschriebenen.
Feuchtigkeit durchdringt den porösen/kapillaren Wandputz mit Leichtigkeit. Auch das Mauerwerk. Grundsätzlich ist für einen Feuchtigkeitstransport und deren Geschwindigkeit immer die Dampfdruckdifferenz zu sehen, die auf beiden Seiten herrschen muss.
Nun zurück in „unser Badezimmer“.
Dort unterstellen wir einmal im obersten Eck eine Wärmebrücke (Kältebrücken gibt es eigentlich nicht).
Feuchtigkeit aus der Luft des Badezimmers dringt (wie meist unbemerkt und unschädlich) in den Wandputz ein. In der kalten Jahreszeit wird der Taupunkt, also jene Temperaturgrenze, wo gasförmiges Wasser, der Wasserdampf, in den flüssigen Aggregatzustand zurück fällt, mit Sicherheit nicht AUF der Tapete oder AUF dem Wandputz erfolgen, sondern irgendwo in den tieferen Schichten der Wand.
Dort kondensiert das Wasser - und kommt über die Kapillaren der Wand/des Putzes zurück an die Oberfläche.
Kurz also: gasförmig rein und flüssig kommt es wieder zurück.
Nun wird es natürlich nicht aus der Wand heraustropfen! Doch an der Stelle ist eine erhöhte Feuchtigkeit gegeben.
Das machen sich nun die Mikroorganismen zunutze und siedeln sich dort, wo es auch reichlich „Futter“ gibt (Tapete/Kleister als Cellulosegrundlage) und warm ist (an der Decke, warme Luft steigt immer nach oben) erst einmal an.
Wie können wir das durch eine Alu-Folie verhindern?
Nun, dadurch, dass wir eine dünne metallische Barriere mit einem Dampfdiffusionswiderstand in der Größe UNENDLICH einbauen, kann die feuchte Luft nicht in das Bauteil eindringen.
Und was nicht eindringt, gelangt auch nicht an jene Stelle des Bauteils, wo es kondensieren kann.
Heißt: es kann sich rückseitig nichts auffeuchten. Eine der wesentlichen Grundlagen für die Besiedlung durch Mikroorganismen entfällt damit.
Es ist aber auch richtig, dass sich die Luftfeuchtigkeit aus der Badezimmerluft seitlich an der aufgeklebten Alu-Folie vorbei mogeln kann.
Auch da wissen wir natürlich bauphysikalisch: wenn mehr Feuchtigkeit durch Lüften abgeführt wird, als in das Bauteil eindringen kann, ist das schon in Ordnung.
Bedeutet:
a) der gefährdete Bereich (Schimmelbildung) sollte wenn, dann größerflchig mit Alu-Folie abgesperrt werden, also nicht nur 15cm x 5 cm (aus Kostengründen…)
b) richtiges Lüften entfällt keinesfalls. Das ist ohnehin das A&O
-.-.-
Alternative Abdichtungen gehen auch.
Nur: sie benötigt eine ausreichende Einbaudicke (Trockenfilmdicke), damit sie funktioniert/funktionieren kann (das an Andrea).
Gruß: Klaus
2 Like
Hallo, also ich bin auch gerade am Vorrichten einer ganzen Wohnung und empfehle dir fürs Bad eine mittelgrobe Rauhfaser, die dann individuell überstrichen werden kann. Als Kleber verwende ich nur noch Zelleim (Baumarkt). Der klumpt nicht, ist preiswert und lässt sich gut verarbeiten.
Liebe Grüße Rucksäckli
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo,
ich bin wieder mal fasziniert über die ausführlichen und fachlich richtigen Informationen von Klaus 
… Um es mit einfachen Worten auszudrücken: Die Alufolie erfüllt den Zweck einer Dampfsperre - nur das sie eben 100% dicht ist.
Die Erfahrung hat mir aber gezeigt, dass gerade in Feuchträumen die Tapeten nicht auf Alufolien halten – egal welchen Spezialkleber (für Feuchträume bspw. Ovalit –T) man verwendet, die Nähte gehen irgendwann auf.
Ist das Problem mit der Kältebrücke nicht anders zu lösen, würde ich nur zu einem Anstrich raten.
Lieb Grüße
Michael Schmidt – Bodenleger, Raumausstattermeister
1 Like
Ist das Problem mit der Kältebrücke nicht anders zu lösen, würde ich nur zu einem Anstrich raten.
Vollkommen richtig!
Meine Variante war wirklich nur eine Notlösung!!
-.-.-.-.-
Gruß: Klaus