Tarifleistungen kontrolliert anpassen

Hallo Karin,

Wenn sich eine Einigung erzielen lässt, werden die
Tarifleistungen angepasst und die Firma wird im jährlichen
Abstand überprüft und ggf. erfolgt eine Neuanpassung von
tariflichen Leistungen.

Wäre Das abwegig?

Das wäre total unsinnig. Bis wie weit runter solls gehen? Arbeitest du noch für 30 cent/h?

Gruß
Frank

Hallo,

Hier könnte doch das vielgepriesene Solidarprinzip greifen.
Die unternehmen, die große Gewinne machen, tragen die Kleinen
mit, denen es schlecht geht. :wink:

Das wäre ja Sozialismus pur! wie lange soll sich dieses Land denn noch halten? :smile:

Oder trauen sich die AG untereinander nicht?
Wieso sollten wir denen dann trauen? :wink:

Ich vertraue denen zu 100%. Ehrlich sind die definitiv nie. :smile:

Gruß
Frank

Hallo Klaus,

wenn du unter Gewerkschaftsarbeit Trillerpfeifen und Plastiktüten anziehen verstehst, brauchen wir eigentlich nicht weiter zu diskutieren.
Die einzige Interessenvertretung für abhängig Beschäftigte ist nun mal die Gewerkschaft. Das sie auch reformbedarf hat steht außer Zweifel, aber wenn Mathias sagt: In 15 Jahren kräht kein Hahn mehr danach, finde ich diese Utopie nicht erstrebenswert und werde mich dagegen wehren.

Gruß, Joe
dernach2überstundenjetztfeierabendmacht

Hallo Mathias,

Wozu noch mehr Druckposten für abgehalfterte Parteisoldaten
schaffen?
Der Flächentarifvertrag hat sich ohnehin überholt, in 15
Jahren kräht in Deutschland kein Hahn mehr nach einer
Gewerkschaft.

dafür lohnt es sich zu kämpfen und dieses werde ich zur

Hallo Jörg,

das ist gut, denn jeder sollte für seine Überzeugung eintreten und wer das ehrlich und geradlinig tut, hat meine Hochachtung, eagl in welche Richtung das auch geht (so lange sie legal und demokratisch tragbar ist).

Allerdings wirst Du schnell sehen, dass der Kampf bereits zum aktuellen Zeitpunkt verloren ist oder war.
Denn den gewerschaften laufen die Mitglieder weg, jeder fröhnt seinem Egoismus und die Globalisierung macht die gewerschaftlich organisierte Arbeiterklasse in Deutschland obsolet.
Manager brauchen keine Gewerkschaft, die Arbeit wird in Asien erledigt und die anderen werden sich in der Dienstleistung verdingen müssen, wo eine Gewerkschaft überflüssig ist. Hier ist nämlich Flexibilität gefragt und der Kellner einer Bar wird kaum um 21.30 nach Hause gehen wollen…

Grüße,

Mathias

Hi!

…aber wenn Mathias sagt: In 15 Jahren kräht kein

Hahn mehr danach, finde ich diese Utopie nicht erstrebenswert
und werde mich dagegen wehren.

Lies diesen Satz noch einmal ganz genau! Wäre das Utopie, müsstest Du nicht behauptzen, Dich dagegen wehren zu müssen.
Du hast es also bereits erkannt, willst es nur noch nciht glauben. Aber denk` Dir nix, das geht den meisten Gewerkschaftern momentan noch so.

Grüße,

Mathias

Hallo Mathias,

das ist gut, denn jeder sollte für seine Überzeugung eintreten
und wer das ehrlich und geradlinig tut, hat meine Hochachtung,
eagl in welche Richtung das auch geht (so lange sie legal und
demokratisch tragbar ist).

danke, das tue ich und natürlich bin auch ich ein Demokrat.

Allerdings wirst Du schnell sehen, dass der Kampf bereits zum
aktuellen Zeitpunkt verloren ist oder war.
Denn den gewerschaften laufen die Mitglieder weg, jeder fröhnt
seinem Egoismus und die Globalisierung macht die
gewerschaftlich organisierte Arbeiterklasse in Deutschland
obsolet.
Manager brauchen keine Gewerkschaft, die Arbeit wird in Asien
erledigt und die anderen werden sich in der Dienstleistung
verdingen müssen, wo eine Gewerkschaft überflüssig ist. Hier
ist nämlich Flexibilität gefragt und der Kellner einer Bar
wird kaum um 21.30 nach Hause gehen wollen…

Mit Dienstleistung alleine kann ein Staat m.M. nicht lange funktionieren. Irgend jemand schrieb mal in diesem Forum sinngemäß: In ein paar Jahren schneiden wir uns alle gegenseitig die Haare und sind glücklich.

Ich weiß nicht woher das Vorurteil kommt, Gewerkschafter sind unflexibel und faul.
Bei uns (amerikanisches Diagnostikunternehmen) sind die Gewerkschafter (IG Bergbau-Chemie-Energie) genauso flexibel wie Nicht-Gewerkschafter. Man geht auf Dienstreise auch übers Wochenende (unbezahlt), kümmert sich in der Freizeit um die ausländischen Gäste usw.

Die IG BCE hat schon vor Jahren Öffnungsklauseln eingeführt.
Im letzten Tarifvertrag ist die Weiterbildung geregelt.
Die letzte Tarifforderung richtete sich an den Produktionszuwachs der chemischen Industrie.
Wir sind eine moderne Gewerkschaft mit Zukunft und wenn einige Metaller sich so dumm anstellen, dass man meinen könnte Postenschieberei sei das einzig wichtige, finde ich das traurig.
Aber das ändert doch nichts daran, dass eine Gewerkschaft wichtig für abhängig Beschäftigte ist.
Der Mitgliederschwund ist z.T. auch auf den umsichgreifenden Egoismus zurückzuführen. Ich habe Netto 400€ weniger in der Tasche (Mitgliedsbeitrag) als meine nicht organisierten Kollegen.
Ich weiß aber wo ich hin gehöre und Geld hat für mich nicht eine so große Bedeutung.

Gruß, Joe

IG BCE

Bei uns (amerikanisches Diagnostikunternehmen) sind die
Gewerkschafter (IG Bergbau-Chemie-Energie) genauso flexibel
wie Nicht-Gewerkschafter. Man geht auf Dienstreise auch übers
Wochenende (unbezahlt), kümmert sich in der Freizeit um die
ausländischen Gäste usw.

Hey Joe,

das stimmt, hier muss man differenzieren. Die IG BCE, im allgemeinen Sprachgebrauch noch immer IG Chemie zeigt, wie gewerkschaftliche Arbeit im Sinne der Belegschaft durchgeführt werden kann. Allerdings arbeitet jene so gut und still, dass sie kaum wahrgenommen wird.

In den Talkshows sitzen leider immer die Pfeifen von der IG Metall, von Verdi oder vom DGB. Was die - nicht nur dort - betreiben, wirkt leider negativ auf alle Gewerkschaften. Ich hoffe, dass die IG BCE ihren Einfluss auch auf andere Gewerkschaften ausüben kann, dann wird es auch in 15 Jahren noch Tarifautonomie zum Nutzen aller geben.

Gruss,
Klaus

hi!

das ist gut, denn jeder sollte für seine Überzeugung eintreten
und wer das ehrlich und geradlinig tut, hat meine Hochachtung,
eagl in welche Richtung das auch geht (so lange sie legal und
demokratisch tragbar ist).

danke, das tue ich und natürlich bin auch ich ein Demokrat.

Fein.

Allerdings wirst Du schnell sehen, dass der Kampf bereits zum
aktuellen Zeitpunkt verloren ist oder war.
Denn den gewerschaften laufen die Mitglieder weg, jeder fröhnt
seinem Egoismus und die Globalisierung macht die
gewerschaftlich organisierte Arbeiterklasse in Deutschland
obsolet.
Manager brauchen keine Gewerkschaft, die Arbeit wird in Asien
erledigt und die anderen werden sich in der Dienstleistung
verdingen müssen, wo eine Gewerkschaft überflüssig ist. Hier
ist nämlich Flexibilität gefragt und der Kellner einer Bar
wird kaum um 21.30 nach Hause gehen wollen…

Mit Dienstleistung alleine kann ein Staat m.M. nicht lange
funktionieren. Irgend jemand schrieb mal in diesem Forum
sinngemäß: In ein paar Jahren schneiden wir uns alle
gegenseitig die Haare und sind glücklich.

Was ich oben überspitzt schrieb, entspricht einfach der aktuellen Phasenverschiebung weg von der Produktions- hin zur Dienstleistungsgesellschaft.

Das ist ein in der Betriebswirtschaft bekanntes und vielfach belegtes Thema. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht.
Konzentriert man hier Wissen, Entwicklung, Dienstleistung und lässt die Arbeit in Asien machen, was natürlich einen enstprechend hohen Bildungsstand der gesamten Bevölkerung voraussetzt, oder verschließt man sich der Entwicklung und predigt weiterhin die Herrschaft des, bereits überflüssigen, Proletariats, wie das in Deutschland aktuell gemacht wird?

Ich weiß nicht woher das Vorurteil kommt, Gewerkschafter sind
unflexibel und faul.

Da der Großteil der nicht gewerkschaftlich organisierten Aktiven in der westlichen Welt so denken, muss da wohl etwas dran sein.
Und wer Bsirske einmal gesehen hat, fühlt sich nur noch bestätigt…

Bei uns (amerikanisches Diagnostikunternehmen) sind die
Gewerkschafter (IG Bergbau-Chemie-Energie) genauso flexibel
wie Nicht-Gewerkschafter. Man geht auf Dienstreise auch übers
Wochenende (unbezahlt), kümmert sich in der Freizeit um die
ausländischen Gäste usw.

Wozu dann eine Gewerkschaft?

Die IG BCE hat schon vor Jahren Öffnungsklauseln eingeführt.
Im letzten Tarifvertrag ist die Weiterbildung geregelt.
Die letzte Tarifforderung richtete sich an den
Produktionszuwachs der chemischen Industrie.
Wir sind eine moderne Gewerkschaft mit Zukunft und wenn einige
Metaller sich so dumm anstellen, dass man meinen könnte
Postenschieberei sei das einzig wichtige, finde ich das
traurig.

Ich auch. Blöderweise haben die (noch) sehr viele Mitglieder…

Aber das ändert doch nichts daran, dass eine Gewerkschaft
wichtig für abhängig Beschäftigte ist.

Das genau sehe ich anders.
Man hat die Kinderarbeit abgeschafft, Arbeitssicherheit gewährleistet, also ist doch alles klar.
Den Rest können die arteien unter sich deutlich besser aushandeln.

Der Mitgliederschwund ist z.T. auch auf den umsichgreifenden
Egoismus zurückzuführen. Ich habe Netto 400€ weniger in der
Tasche (Mitgliedsbeitrag) als meine nicht organisierten
Kollegen.

Selbst schuld.

Ich weiß aber wo ich hin gehöre und Geld hat für mich nicht
eine so große Bedeutung.

Das allerdings sehe ich genauso.

Grüße,

Mathias

statistischer Nachtrag

Was ich oben überspitzt schrieb, entspricht einfach der
aktuellen Phasenverschiebung weg von der Produktions- hin zur
Dienstleistungsgesellschaft.

Hallo Mathias,

das stimmt, ist aber vielen noch nicht richtig klar geworden. Daher hier ein paar statistische Daten zum Thema:

Beschäftigte 2001: 41,9 Millionen
davon in der
Industrie: 33,4 % (USA 18%)
Landwirtschaft: 2,8 % (USA 2 %)
Dienstleistungen: 63,8 % (USA 80 %)

industrielles Wachstum: minus 3 %

Gruss,
Klaus

Schade und Fazit
Hallo,

eine kontrollierte Anpassung von Tarifleistungen ist also nicht möglich, weil:
1.ein Kontrollgremium nicht finanzierbar wäre
2.die Zusammensetzung des Gremiums schwer zu (v)ermitteln wäre
3.ein generelles Misstrauen zwischen AN und AG herrscht
4.Globalisierung die Bindung von deutschen Arbeitsverhältnissen unterläuft

Zu 1.
Warum sollte ein Kontrollgremium nicht finanzierbar sein?
Wenn es sich aus Personen zusammensetzen würde, die aus altersmässigen Gründen aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind, müsste eine Finanzierung doch möglich sein.
Es gibt doch auch „Business Angels“, die keinerlei finanzielles Ziel verfolgen.

Zu 2.
Wenn sich das Gremium aus ehrenamtlichen Personen zusammensetzen würde, wäre die Akzeptanz vermutlich höher.
Damit stelle ich mir widerum altershalber aus dem Beruf ausgeschiedene Personen vor, die ansonsten kein politisches und wirtschaftliches Amt innehaben und die eine absolute Unabhängigkeit nachweisen können.

Zu 3.
Es gilt zu vermitteln, dass AN und AG voneinander abhängig sind.

Wo kein AG da kein AN:
Ein AG setzt in der Regel sein Kapital und u.U. seine Existens ein, um Profit zu schaffen und zu mehren.
Damit schafft er neue Arbeitsplätze und/oder erhält bereits vorhandene Arbeitsplätze.

Wo kein AN da kein AG:
Ein AN setzt in der Regel seine Arbeitskraft und u.U. seine Gesundheit ein, um zum Profit des AG und damit zu seiner Arbeitsplatzerhaltung beizutragen.
Er bindet sich damit an den Arbeitgeber und ist bereit persönliche Opfer zum Wohl seines Arbeitsplatzerhaltes und damit auch zum Profit seines AG zu bringen.

Zu 4.
Im Zuge der Globalisierung scheint ein Ungleichgewicht zu entstehen:
Der AG scheint die Möglichkeit zu haben, einen Teil seines Kapitals in andere Länder zu verlagern und dazu steuerliche Vorteile in Deutschland nutzen zu können.
Der AN scheint nur begrenzt die Möglichkeit zu besitzen, seine Arbeitsleistung in anderen Ländern anzubieten, inwieweit er steuerliche Vorteile in Deutschland nutzen könnte, entzieht sich meiner Kenntnis.

Puh - ausserordentlich kompliziert das Ganze.

Gruß
karin