hi!
das ist gut, denn jeder sollte für seine Überzeugung eintreten
und wer das ehrlich und geradlinig tut, hat meine Hochachtung,
eagl in welche Richtung das auch geht (so lange sie legal und
demokratisch tragbar ist).
danke, das tue ich und natürlich bin auch ich ein Demokrat.
Fein.
Allerdings wirst Du schnell sehen, dass der Kampf bereits zum
aktuellen Zeitpunkt verloren ist oder war.
Denn den gewerschaften laufen die Mitglieder weg, jeder fröhnt
seinem Egoismus und die Globalisierung macht die
gewerschaftlich organisierte Arbeiterklasse in Deutschland
obsolet.
Manager brauchen keine Gewerkschaft, die Arbeit wird in Asien
erledigt und die anderen werden sich in der Dienstleistung
verdingen müssen, wo eine Gewerkschaft überflüssig ist. Hier
ist nämlich Flexibilität gefragt und der Kellner einer Bar
wird kaum um 21.30 nach Hause gehen wollen…
Mit Dienstleistung alleine kann ein Staat m.M. nicht lange
funktionieren. Irgend jemand schrieb mal in diesem Forum
sinngemäß: In ein paar Jahren schneiden wir uns alle
gegenseitig die Haare und sind glücklich.
Was ich oben überspitzt schrieb, entspricht einfach der aktuellen Phasenverschiebung weg von der Produktions- hin zur Dienstleistungsgesellschaft.
Das ist ein in der Betriebswirtschaft bekanntes und vielfach belegtes Thema. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht.
Konzentriert man hier Wissen, Entwicklung, Dienstleistung und lässt die Arbeit in Asien machen, was natürlich einen enstprechend hohen Bildungsstand der gesamten Bevölkerung voraussetzt, oder verschließt man sich der Entwicklung und predigt weiterhin die Herrschaft des, bereits überflüssigen, Proletariats, wie das in Deutschland aktuell gemacht wird?
Ich weiß nicht woher das Vorurteil kommt, Gewerkschafter sind
unflexibel und faul.
Da der Großteil der nicht gewerkschaftlich organisierten Aktiven in der westlichen Welt so denken, muss da wohl etwas dran sein.
Und wer Bsirske einmal gesehen hat, fühlt sich nur noch bestätigt…
Bei uns (amerikanisches Diagnostikunternehmen) sind die
Gewerkschafter (IG Bergbau-Chemie-Energie) genauso flexibel
wie Nicht-Gewerkschafter. Man geht auf Dienstreise auch übers
Wochenende (unbezahlt), kümmert sich in der Freizeit um die
ausländischen Gäste usw.
Wozu dann eine Gewerkschaft?
Die IG BCE hat schon vor Jahren Öffnungsklauseln eingeführt.
Im letzten Tarifvertrag ist die Weiterbildung geregelt.
Die letzte Tarifforderung richtete sich an den
Produktionszuwachs der chemischen Industrie.
Wir sind eine moderne Gewerkschaft mit Zukunft und wenn einige
Metaller sich so dumm anstellen, dass man meinen könnte
Postenschieberei sei das einzig wichtige, finde ich das
traurig.
Ich auch. Blöderweise haben die (noch) sehr viele Mitglieder…
Aber das ändert doch nichts daran, dass eine Gewerkschaft
wichtig für abhängig Beschäftigte ist.
Das genau sehe ich anders.
Man hat die Kinderarbeit abgeschafft, Arbeitssicherheit gewährleistet, also ist doch alles klar.
Den Rest können die arteien unter sich deutlich besser aushandeln.
Der Mitgliederschwund ist z.T. auch auf den umsichgreifenden
Egoismus zurückzuführen. Ich habe Netto 400€ weniger in der
Tasche (Mitgliedsbeitrag) als meine nicht organisierten
Kollegen.
Selbst schuld.
Ich weiß aber wo ich hin gehöre und Geld hat für mich nicht
eine so große Bedeutung.
Das allerdings sehe ich genauso.
Grüße,
Mathias