Taschengeld schon für KiGa-Kinder?!

Hallo,

klar haben meine Kinder einen Kaufladen, und sie spielen sehr gern damit! Da wird aber nur wahllos irgendein Preis genannt und eine Handvoll Spielgeld zum Bezahlen ausgetauscht. (Das Spielgeld sieht auch nicht aus wie Euro- bzw. Centmünzen!)

Ob etwas teuer oder günstig ist muss man doch nicht vorher
wissen! Genau um das zu lernen ist Taschengeld doch da.
Wenn ich mir von den 30 Pfennig einen Lutscher gekauft hätte,
wär das Geld weg und ich kann es nicht für etwas zu trinken
UND zwei Lakritzbonbon ausgeben. Irgendwann hat man dann auch
raus, dass wenn ich mir immer nur Bonbons o.ä. kaufe, eben
nicht die 1€ Spangen leisten kann, die ich sooo gerne hätte
wenn ich mit Mama einkaufen gehe.

Das ist alles richtig, aber meiner Meinung nach passt deine Beschreibung eher auf das Verhalten eines Grundschulkindes. Einem Vierjährigen muss man auf jeden Fall noch zeigen, was es sich um seine paar Münzen kaufen kann, da wird nicht selbstständig ausgewählt und überlegt.

Wenn ich aber dem Kind im Geschäft seine fünfzig Cent aushändige und sage: Schau mal, dafür kannst du dir diese oder jene Süßigkeit kaufen - dann lernt das Kind dadurch ungefähr so viel, wie wenn ich sagen würde: Ich kaufe dir nur eins davon, für welches entscheidest du dich?

Und dann hat die UP ja auch gemeint, dass es bloß ab und zu einen Wunsch nach einem kleinen Buch oder Ähnlichem gibt. Wenn ich diese Sache für sinnvoll erachte, kaufe ich sie meinem Kind eben. Das finde ich besser, als wenn bei JEDEM Einkaufsbummel ausgesucht wird, was sich das Kind leisten kann, und dann immer ein Bonbon oder ein Lutscher zusätzlich im Einkaufswagen landet.

Liebe Grüße

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WOW!

Vielen lieben Dank an Alle die geantwortet haben (und es natürlich auch gerne weiterhin noch tun dürfen…)

Ich habe viele viele Denkanstösse bekommen und werde nochmal darüber nachdenken wann die „Zahlungen“ nun tatsächlich starten werden und ob ich nicht doch einfach ab und zu mal etwas kaufe -ohne schlechtes Gewissen wg. Verwöhnen, sondern einfach um eine Freude zu machen.
(Kind bringt ja auch immer wieder ein Bild/was gebasteltes mit um eine Freude zu machen.)

Herzliche Grüße
Trashi

also sei mir nicht böse,…
…aber von so einem Scheiß halte ich gar nichts

trotzdem liebe Grüße

Leo

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Hallo,

ja, irgendwie bin ich da auch anderer Meinung, habe das selbst aber auch nie erlebt.

Genauso abwegig finde ich es, wenn man Kindern für ihre Mithilfe im Haushalt Geld gibt.

Es ist ja durchaus sinnvoll, Kinder zu belohnen. Aber nicht für Selbstverständlichkeiten, finde ich.

Gruß

Die Vor-dem-Taschengeld-Erziehung
Hallo,

ich schließe mich der Meinung an, dass Taschengeld erst dann Sinn macht, wenn das Kind eine Vorstellung vom Wert des Geldes hat. Ansonsten geht es nur darum, dass das Kind selbst Geld auf den Einkaugfstresen legt - und das kann es auch ohne eigenes Taschengeld.

Kindern in diesem Alter ist es primär wichtig, „groß“ zu sein. Eigenständiges Bezahlen ist deshalb sehr beliebt, da das Ganze aber eher Rollenspielcharakter hat, als den Umgang mit Geld(wert) zu üben, tut’s an der Kasse auch ein Schein aus Mamas Geldbeutel.

Was ich persönlich in diesem Alter viel wesentlicher finde ist, dass Kinder lernen, dass man nicht alles kaufen kann, was man sieht. Mit vier Jahren fehlt Kindern noch das Verständnis dafür, dass Geld, das man ausgibt, erst verdient werden muss. In ihren Augen ist Bezahlen noch ein simples Tauschgeschäft „Geld gegen Ware“. Phantasiepreise biem Spiel mit dem Kaufladen zeigen dies sehr deutlich.

Deshalb ist es in meinen Augen wichtig, dass das Kind öfter erfährt, dass bestimmte Extras heute nicht zu kriegen sind. Verzicht üben können, ist eine viel wesentlichere Fähigkeit, als rechnen zu können. Den Frust auszuhalten, dass nicht jeder Wunsch erfüllt wird, ist eine schmerzhafte, aber ungeheuer wichtige Lernerfahrung. Schreiende, tobende Kinder an der Kasse tragen meist genau diesen Frust aus.

Wenn Kinder lernen zu verzichten, gewinnt auch die Erfüllung eines Wunsches eine neue Qualität. Wenn das Pixibuch, die Schokolade oder der Glitzersticker eher die Ausnahme als die Regel ist, lernen Kinder den Wert des Geschenks schätzen.

Andernfalls erzieht man sie nur in ein Erwartungs- bzw. Anspruchsdenken hinein und degradiert sich selbst zum Dienstleister in Sachen Wunscherfüllung. Einen Gefallen tut man dem Kind damit nicht.

Der größere Erziehungserfolg ist, wenn ein Kind sich über ein Geschenk freut als über das Ausbleiben eines solchen in Wut zu geraten. Und ganz nebenbei macht es auch der Mama mehr Spaß, in ein freudig-überraschtes Kindergesicht zu schauen, wenn hin und wieder mal ein Pixibuch den Weg in den Einkaufswagen findet, als lediglich das beleidigte Gemaule zu beenden :smile:.

Wenn das grundgelegt ist, wird der Umgang mit dem eigenen Geld ganz sicher einfacher werden, als wenn das Kind in der Illusion aufgewachsen ist, er könne alles damit kaufen.

Schöne Grüße,
Jule

Arbeit gegen Kohle
Hallo Shannon,

Genauso abwegig finde ich es, wenn man Kindern für ihre Mithilfe im Haushalt Geld gibt.

Was die normalen alltäglichen Dinge, wie Spülen/Spülmaschine ausräumen, Tisch decken, beim Kochen helfen oder Zimmer aufräumen, betrifft, gebe ich dir recht.

Aber: Meine Kinder haben bestimmte Mithilfeaktionen auch nützen können, um in jungen Jahren Geld zu verdienen, was sie aufgrund ihres Alters außer Haus noch nicht konnten. Laub rechen oder die Fenster im Wintergarten putzen etwa, Weidezäune reparieren helfen oder den Traktor waschen, waren durchaus Tätigkeiten, die zusätzlich entlohnt wurden. Dinge also, die mich entweder eine Menge zusätzlicher Zeit oder eine externe Hilfskraft gekostet hätten.

Schöne Grüße,
Jule

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Hmm, wenn man es so betrachtet stimme ich dir in gewisser Weise zu.

Aber „Schimpfwortgeld“ würde ich den Kindern nicht geben -sondern es würde direkt in die Spardose und von dort auf Konto/Sparbuch wandern, also hätte das Kind direkt keinen Nutzen.

Vielleicht muss es in manchen Familien so geregelt werden, weil man den Leuten anders nicht „beikommt“?!
Aber ich denke nicht dass die Kinder um böse Wörter „betteln“ ->siehe Spardosenmöglichkeit, dann haben sie ja direkt nichts davon.

Wie gesagt, bei uns haben wir mit allen geredet und erklärt dass wir nicht möchten das Schimpfwörter benutzt werden und gut ist.

Nenene, alltägliches mithelfen gehört dazu, ein Beitrag zum Familienleben.

Das macht mein Kind schon jetzt -soweit es eben mit 3 [sogar früher schon] möglich ist/war. Spülmaschine ausräumen ist DER Favorit. Ich räume es dann in die Schränke, da zu hoch, aber ausräumen und mit dem Tuch drüberputzen sehr beliebt. Ebenso Tischdecken oder beim Kochen/Backen helfen.

Das sehe ich auch als selbstverständlich an und käme auch nicht auf die Idee dafür zu bezahlen.

Wie Jule sagt, besondere Extraaufgaben können dann ja auch extra entlohnt werden.
Allerdings kommt das ja erst in Frage wenn die Kinder deutlich älter sind.

Moin,

Aber: Haben bei euch die Kinder keine Kaufläden oder sowas?
Und kein Spielgeld? Nichts davon? Ich meine, die Dinger gibt
es heutzutage ja schon für Dreijährige von der bösen Firma mit
F

Fanny Mae ??
Freddie Mac ??

SCNR
RoyalFlush

Ich bin theoretisch für Taschengeld ab der Grundschule, wenn die Kinder anfangen, mit Zahlen und dem Wert des GEldes was anfangen zu können.

Theoretisch, denn meine Grosse ist jetzt in der ersten Klasse und schon lange sehr rechenfit, aber da wir sehr abgelegen wohnen, gibts kaum Gelegenheiten zum GEldausgeben, und das will ich auch nicht unbedingt ändern. Taschengeld haben wir deswegen immer noch nicht angefangen.

Für die Kleine stellt sich die Frage nicht mit 4 einhalb, finde ich.

Beide haben eine Spardose, weil ab und zu mal was von Verwandten kommt, oder Kleingeld reingetan wird, und bestaunen gerne mal (dreimal im Jahr?) ihren Schatz. Als sie mal unbedingt ein Kinderbuchabo wollten, ich aber finde, es liegen schon genug Bücher auf dem Boden rum, habe ich vorgeschlagen, dass sie es beide zur Hâlfte vom Spardosengeld bezahlen, wir haben genau geschaut, gerechnet - natürlich haben sie das nicht im Detail verstanden, aber ein bisschen schon.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Taschengeld im städtischen Umfeld etwas früher Sinn macht, je nach Kontext.
Bin aber völlig mit Jule einverstanden, lieber ab und zu mal eine Freude machen und erklären warum das nicht jedesmal geht , als das Kind zu früh mit eigenem GEld zu überfordern.

(Generell (ich arbeite im Kindergarten) stelle ich eine Tendenz fest, Kinder sehr früh grosskriegen zu wollen, und habe öfter mal das Bedürnis zu sagen, lasst sie auch einfach Kinder sein, gross werden sie ganz schnell von selbst, und mit vier oder fünf muss man noch nicht so viel Erwachsenenverhalten können) (vier Jahre ist noch total klein! verfügbare Erinnerungen erst etwa eineinhalb Jahre! gegenüber Jahrzehnten von Erwachsenen)

Ich meine, die Dinger gibt
es heutzutage ja schon für Dreijährige von der bösen Firma mit
F

Fanny Mae ??
Freddie Mac ??

Fisher Price vielleicht??? :wink:

Guten Morgen Jule,

ja, so meinte ich meinen Beitrag auch: Müll rausbringen, Tisch abräumen usw., halt das alltägliche, sollten meiner Meinung nach auch alltäglich bleiben.

Für „außergewöhnliches“ finde ich es auch völlig nachvollziehbar, wenn es eine Belohnung gibt.
Ich hatte jetzt viele im Kopf, bei denen es heißt: Müll raus bringen = 50 cent. (ich meine, dafür könnte ich mir fast jemanden einstellen *gg*)

Gruß
Shannon

Hallo,

Aber ich denke nicht dass die Kinder um böse Wörter „betteln“ ->siehe Spardosenmöglichkeit, dann haben sie ja direkt nichts davon.

Also wenn ich an meine Kinder denke, würden Schimpfworte bei uns zu einem running gag, bzw. sie würden eher in einen Witz ausarten (haha, ist der blöd, der hat Sch*** gesagt, wie suuuuuper)
Und damit wäre der „Sinn“ Schimpfworte zu benutzen ja völlig verfehlt. Eigentlich sollen Kinder ja lernen, dass Schimpfworte auch Menschen verletzen können.

Gruß

Hallo,

(Generell (ich arbeite im Kindergarten) stelle ich eine Tendenz fest, Kinder sehr früh grosskriegen zu wollen, und habe öfter mal das Bedürnis zu sagen, lasst sie auch einfach Kinder sein, gross werden sie ganz schnell von selbst, und mit vier oder fünf muss man noch nicht so viel Erwachsenenverhalten können) (vier Jahre ist noch total klein! verfügbare Erinnerungen erst etwa eineinhalb Jahre! gegenüber Jahrzehnten von Erwachsenen)

Ja, genauso sehe ich das auch und das meinte ich auch damit, dass ich vielleicht veraltete Vorstellungen habe.

Ich bemerke immer mehr, wie sehr heute Kindern das Großwerden eingeredet wird und muss ehrlich zugeben, dass es mir als Großmutter manchmal schwer fällt, nichts dazu zu sagen.

Wenn zum Beispiel bei 7monate alten Kindern gemäkelt wird, dass sie nicht sauber alleine essen.
Oder wenn ein 4Monate altes Baby schon mal Lernbücher und Puzzles lösen soll… könnte ich die Krise kriegen.
Wenn Spielzeug nicht einfach nur auch zum Quatsch machen genutzt wird, sondern immer das Lernen dahinter steht und „wie man mit Spielzeug richtig umgehen muss…“ (also ich meine jetzt zum Beispiel, dass Spielzeug gerne ja mal für was anderes als dem ursprünglichen Zweck eingesetzt wird.)

Gruß
Shannon

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