Hallo,
also ich persönlich halte es für ein Kind, das bald 4 wird, für noch zu früh, aber die Zeiten haben sich ja bekanntlich geändert 
Mein Ältester bekam sein erstes Taschengeld ab ca. 6: da konnte er sich sein Geld selbst zusammen rechnen und wusste, was er hat, bzw. wusste auch, was Geld eigentlich bedeutet.
Wir sind jede Woche samstags in die Stadt gegangen und er hatte die Möglichkeit, sich etwas zu kaufen (es war mir egal, was er mit seinem Taschengeld macht, allerdings waren einige Spielzeuge verboten). Und so ziemlich jeden Samstag war ihm das Geld zu schade zum ausgeben: „ach ne, so richtig will ich dieses teil ja nicht, ich spare lieber auf das und das“.
Er ist jetzt 28 und ist heute noch genauso: er geht sehr, sehr verantwortungsvoll mit Geld um (ohne, dass ich jetzt eine Mütter-Übertreigung anstelle *gg*): er hat sich noch nie etwas auf Ratenkauf bestellt, er gibt nur das Geld aus, das er hat und hat jetzt für ein Auto, das er auch wirklich braucht, seine ersten Schulden gemacht, hat aber dezidiert berechnet, was er sich leisten kann und was locker geht, ohne sich von den Bankern zu mehr überreden zu lassen.
Er hat einen „Tick“ in Sachen PC und allem, was diese Technik betrifft: dafür gibt er auch schon mal Geld aus; hat auch mit seinem Beruf zu tun. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, dass er die Finanzen irgendwann mal nicht im Griff hat.
Ich kenne aber auch ein anderes Beispiel aus dem engeren Familienkreis:
Da wurde Taschengeld gegeben. Dazu kam dann von Opa + Oma, die sich gegenseitig ständig übertreffen wollten, ständig was für die Spardose. Bei jedem Besuch.
Wenn das Taschengeld weg war: kein Problem, bekommt man halt Nachschub.
Heute ist er erwachsen und geht genauso mit den Finanzen um: es gibt Standards, die man haben MUSS. Dafür kann man auch Schulden machen. Wenn Arbeitslosigkeit oder sonstwas passieren sollte: ach, das klappt schon, man hat ja immer jemanden, der Nachschub liefert. Man muss halt ein Auto, ein Boot, ein Haus haben. Haben andere ja auch.
Also ich denke, 4 ist wirklich früh, denn in dem Alter kann ein Kind - mMn - nicht wirklich erfassen, was Geld ist, wieviel man hat usw.
Nur, wenn man denn Taschengeld gibt, sollte man auch wirklich feste Regeln einführen und konsequent bleiben:
Was muss vom Taschengeld bezahlt werden? (also bei uns war natürlich normale Kleidung usw. nicht vom Taschengeld betroffen… wenn aber einer meiner Söhne meinte, es MUSS unbedingt die und die Marke sein, dann wurde auch das Taschengeld mit einbezogen).
Ich denke, Kinder sollten schon auch lernen, dass Geld nicht nur zum „Verballern“ da ist, für die Kinkerlitzchen, sondern dass alles andere auch Geld kostet.
Was ist, wenn das Geld alle ist? Gibt es Vorschuß? Den gab es z.B. eigentlich nicht - wobei ich nicht ausschließen möchte, dass das mal vorgekommen ist. Denn damit lernt man: ok, wenn es nicht mehr da ist, krieg ich halt Vorschuß, die Rückzahlung ist eher lax.
Die Frage ist halt, ob das ein Kind mit 4 wirklich auch versteht, oder ob man sich eher einen gefallen tut, wenn man auf Grund mangelnden Verständnisses, eher lasch mit dem Thema umgeht: das Kind kann die Regeln (heute gebe ich Geld aus, das hat vielleicht Auswirkungen auf das Geld in 3 Wochen…) nicht verstehen. Nur ein Gedankenanstoß.
Aus der Sicht heute kann ich nur sagen: die Sache mit dem Taschengeld ist wirklich ein ernstzunehmendes Thema, das sich auch ins Erwachsenenalter zieht. Das nur, weil oft (ich meine jetzt nicht dich) Eltern Taschengeld nur in Verbindung mit Kinkerlitzchen, Schnickschnack sehen. Das ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht. „Mit Geld spielt man nicht!“ Und ist es für 4jährige dann nicht eher noch ein Spiel?
Gruß
Shannon
(die ja gar nicht bezweifeln will, dass ihre Ansichten vielleicht veraltet sind. Ich bin mir nämlich nicht wirklich sicher, wie weit ein 4jähriges Kind ist. Das kannst du ja auch besser beurteilen
)