Taschenlampe

Hallo Experten

  1. Wieso halten Polizeibeamte nachts ihre grossen
    Taschenlampen über der Schulter?
    Bequem ist das doch überhaupt nicht, mit dem stark
    angewinkelten Arm.

  2. Wie ist das gerechtfertigt, dass Polizeibeamte einem bei
    nächtlichen Kontakten permanent blenden?
    Darf/kann man sich als Bürger dagegen wehren?

Vielen Dank
Rolf

Hallo Rolf

Experte bin ich nicht, aber ich hoffe, die Antworten stimmen trotzdem :smile:

Die Taschenlampe so hoch halten sollte man, weil das Auge dann besser sehen kann. Das Licht von hinten ist besser zum sehen.

Blenden tun die einen, damit sie sehen, wie man reagiert. Ob Drogen, oder Alk im Spiel ist.
Auch wenn ich das reichlich daneben finde, ich glaube kaum, dass du dich dagegen wehren kannst, ausser wenn du die Herren/Damen höflich drauf aufmerksam machst. Ob sie es dann machen, bleibt ihnen überlassen:-/

Gruss
Luna

Moin,

  1. Wieso halten Polizeibeamte nachts ihre grossen
    Taschenlampen über der Schulter?
    Bequem ist das doch überhaupt nicht, mit dem stark
    angewinkelten Arm.

Wenn ich im Zeltlager bin und meine 4D Maglite dabei habe, mache ich es meistens auch so. ich kann zumindest den Lampenkegel durch die Auflage auf der Schulter wesentlich ruhiger halten als wenn ich sie nur in der Hand halten würde. Zudem kann man aus der Position heraus wesentlich schneller und heftiger auf einen auf sich selber zukommenden „bösen Menschen“ eindreschen.

So vermute ich einfach mal…

Was das wehren betrifft, kann man ja den Beamten ganz freundlich darauf hinweisen und bitten die Lampe eben nicht direkt in die Augen zuhalten wenn er mit seiner „Drogenuntersuchung“ fertig ist.
Also ich hatte in meinen bisher sehr wenigen Kontakten mit Polizisten meist positive Zusammentreffen und konnte mit allen ruhig und ohne Probleme sprechen.

CU - Dominik

  1. Wieso halten Polizeibeamte nachts ihre grossen
    Taschenlampen über der Schulter?

Ist dem so? :wink: Aber einfache Physikkenntnisse würden evtl. schon ausreichen, um zu erkennen, dass der beleuchtete Bereich auf dem Boden entsprechend des Winkels zwischen und der Entfernung von Lampe und Boden entsprechend größer oder kleiner wird.
Zudem empfiehlt es sich nie die Lichtquelle vor dem eigenen Körper zu halten und so ein „Atomziel“ darzustellen.
Ein ganz anderer banaler Grund ist, dass die Taschenlampe im Fall des Falles natürlich Hilfsmittel zur körperlichen Gewalt ist - da empfiehlt es sich dann sie auch entsprechend flexibel und schnell einsetzen zu können.

Bequem ist das doch überhaupt nicht, mit dem stark angewinkelten Arm.

Nun, dass alles im Beruf eines Polizisten „bequem“ ist hat auch niemand behauptet - ist auch nicht das Ziel des Ganzen.

  1. Wie ist das gerechtfertigt, dass Polizeibeamte einem bei
    nächtlichen Kontakten permanent blenden?

Das kann aus Eigensicherungsgründen relativ schnell notwendig sein. Ich gehe davon aus, dass du es wahrscheinlich selbst als angenehmer empfindest wenn eine Lampe auf dich gerichtet ist und keine Waffe.

Darf/kann man sich als Bürger dagegen wehren?

Evtl. solltest du dich als Bürger eher mal in die Sutuation eines Polizisten versetzen. Straftäter haben kein großes Schild auf dem Kopf, dass sie als eben solche ausweist - im Gegenteil, sie sehen im Normalfall aus wie du und ich. Polizisten sind ständig einer nicht greifbaren Lebensgefahr ausgesetzt und müssen sich entsprechend verhältnismäßig sichern - schon alleine das Gefühl ständig in Gefahr zu sein ist dem Otto-Normal-Bürger völlig fremd.
Und sieh es zudem mal aus der Warte, dass der Polizist nicht weiß, wer ihm da gegenüber steht. Du als Bürger kannst aber sicher sein, dass dir ein Polizist gegenüber steht von dem keine Gefahr ausgeht und er dich (im Gegenteil) sogar mit seinem Leben beschützt. Dementsprechend sollte man das Anleuchten als (leider gegebene) Notwendigkeit akzeptieren, denn es erleichtert die Handhabung der Situation für den Polizisten (er kann sie besser kontrollieren) und somit ist sie auch sicherer für den Bürger.

Im Übrigen schadet es auch nichts aus reiner Neugier mal einen Polizisten drauf anzusprechen, warum er handelt wie er handelt. Wenn die Situation es ermöglicht und der Ton angemessen ist kann man viel schneller viel bessere und nachvollziehbarere Informationen bekommen, als hier im Internet.

Gruß Andreas

  1. Wie ist das gerechtfertigt, dass Polizeibeamte einem bei
    nächtlichen Kontakten permanent blenden?

hm als Berlinerin die sehr oft nachts unterwegs ist, kann ich das „permanent“ in deiner Frage nicht deuten.
also ich wurde noch nie geblendet, vielleicht liegts ja daran, dass ich noch nie auffällig und kontrolliert wurde.
redhair

ich noch nie … kontrolliert wurde.

Tolle Statistik als Gesprächsgrundlage

Hi,

  1. Wieso halten Polizeibeamte nachts ihre grossen
    Taschenlampen über der Schulter?

Damit sie Ihrem Gegenüber, der/die möglicherweise überraschand ausrastet und die Polizisten angreift, was auf die Lampe hauen können. Das ist auch der Grund, warum Mag-Lites benutzt werden, die sind nämlich aus Metall statt Plastik.

  1. Wie ist das gerechtfertigt, dass Polizeibeamte einem bei
    nächtlichen Kontakten permanent blenden?

Wenn man sehen will, ob die Person bekifft ist o. ä., muss man da schon hinleuchten. Als Betroffener kann man ja auch bitten, die Lampe dann woanders drauf zu richten. Im Normalfall solte das kein Problem sein.

Grüße, M

Nun ja …
Hallo MASCH

Damit sie Ihrem Gegenüber, der/die möglicherweise überraschand
ausrastet und die Polizisten angreift, was auf die Lampe hauen
können.

Das leuchtet ein, allerdings passt es schlecht zu meiner Beobachtung,
dass der «leuchtende» Beamte meist ein paar Schritte abseits steht, um
die ganze Situation zu überblicken. Dort könnte er die Lampe auch
anders halten.

Wenn man sehen will, ob die Person bekifft ist o. ä., muss man
da schon hinleuchten.

Nun ja … im einen der Fälle, der mich zu dieser Frage angeregt
haben, war es meine über 70-jährige Nachbarin, die am Wohnungseingang
geblendet wurde, während das Ziel der Kontrolle ihr Besucher war, der
währenddessen in einem Zimmer kontrolliert wurde.

Als Betroffener kann man ja auch bitten,
die Lampe dann woanders drauf zu richten. Im Normalfall solte
das kein Problem sein.

Einverstanden – auch die erwähnte Nachbarin hat das getan.

Grüße, Rolf

Das leuchtet ein, allerdings passt es schlecht zu meiner
Beobachtung,dass der «leuchtende» Beamte meist ein paar Schritte :abseits steht, um die ganze Situation zu überblicken. Dort könnte er :die Lampe auch anders halten.

Wenn die Situation so war, wie ich sie mir vorstelle wird dieser „leuchtende“ Beamte die Sicherung für seine/n Kollegen stellen. Dementsprechend wird er im Normalfall eine Körperhaltung einnehmen, die sein umgehendes Eingreifen ermöglicht, wenn die Situation dies erfordert - eben auch mit der Taschenlampe in einer entsprechenden Haltung. Ansonsten habe ich ja schon etwas umfassender geschrieben.
Und bevor die Frage kommt: Ja, auch von Rentnern kann Gefahr ausgehen, das lehren einen die kuriosesten Beispiele aus der Praxis. Und die wenigsten Kollegen sind scharf darauf Fehler zu machen, die sie evtl. nur einmal machen können.

Gruß Andreas

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interessant!
Hallo Forum

Danke für Eure Antworten.
Ich verstehe nun …

Freundlichen Grüße
Rolf

Zumal die „nicht greifbare Lebensgefahr“ in glücklicherweise nur wenigen Fällen mal existent wird.
Was das für die Praxis heißt?

Kollegen stumpfen ab, nehmen latente Gefahren nicht mehr so wahr, wie es heutzutage gelehrt wird.
Dabei leidet dann die Praxis wieder und es gibt große Augen, wenn solchen Kollegen dann mal eine haarige Situation widerfährt.
Es empfiehlt sich also, ein Geschehensablauf zu konditionieren - d.h., dass ich dieses Programm auch immer abspule und mir bewusst mache.

Insofern bin ich dankbar um jeden Kollegen, der Eigensicherung immer und immer wieder groß schreibt.
Wie weiter unten ja bereits geschrieben, besteht immer eine potentielle Gefährdung und genau auf diese muss man sich eben immer einstellen. Dass dabei Situationen aufkommen, in denen der Betroffene einfach pikiert ist, ob der vermeintlichen Bedrohungssituation („Ihr Kollege hat ja die Hand an der Waffe - ihr behandelt mich wie einen Schwerverbrecher“) ist vorprogrammiert…aber ein bißchen Verständnis für die Polizei relativiert das Ganze!

Man stelle sich mal bei der Blutabnahme beim Arzt vor:
Fühlt man sich da angegriffen, weil der Arzt dabei Gummihandschuhe anhat und man das Gefühl bekommt, eine unheilbare, fiese und ansteckende Krankheit zu haben? Um sich vor einer möglichen Infektion durch Übertragung durch den Patienten zu schützen? Nein, vorrangig ist da immer die Hygiene…aber frag mal den einen oder anderen Arzt…der würde das nicht ohne Handschuhe machen wollen, selbst wenn keine Hygienebedenken bestehen!

Im Übrigen erkläre ich das den Leuten - manchmal vergißt man das Eine oder Andere und dann gilt: Fragen hilft und klärt so manche Situation auf, wie der Kollege schon sagte.

Grüße,
Claus

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