Tatsächlich erklingende Tonhöhe bei Flageoletts

Hallo!

Ich hoffe, dass ich in diesem Brett richtig bin; es geht um die Notation von Flageolett-Tönen auf Streicheinstrumenten.

In den Opernpartituren, die ich besitze (Opern aus dem 19. und 20. Jahrhundert) werden Flageolett-Töne mit einem kleinen „o“ über der Note notiert. Ich möchte, wenn ich so eine Note sehe, gerne die tatsächlich erklingende Tonhöhe wissen, doch irgendwie verstehe ich nicht, wie man diese ermitteln kann.

In Ravels „Bolero“ beispielsweise werden die Flageolett-Töne der Harfe eine Oktave tiefer notiert, der erzeugte Ton liegt also eine Oktave über dem notierten Ton. (c1 wird notiert, c2 erklingt)

Beim Violoncello sind es offenbar sogar zwei Oktaven über der Notation, aber manchmal nur eine?

Ich blicke da irgendwie nicht so ganz durch :frowning:

Vielleicht kann jemand erklären, wie man die tatsächlich erklingende Tonhöhe ermitteln kann? Danke!

LG,
Stefan

Ich beschäftige mich hobbymäßig mit Arrangements für kleine Instrumentengruppen. Akkordeon, Euphonium, Posaune, Klarinette, …

Der Begriff Flageoletts war mir bisher nicht bekannt.

Vor Monaten musste ich lernen, dass verschiedene Instrumente in derselben Partitur verschiedene Vorzeichen haben, Beispiel:

Ist Flageoletts auch sowas, allerdings in Oktaven-Abstand?

Flageolets werden auf Streichinstrumenten erzeugt, indem man die Seite auf dem Griffbrett an bestimmten Punkten nicht auf das Griffbrett drückt, sondern sie nur leicht berührt. Dabei entstehen „flötenähnliche“ Töne.

Die unterschiedlichen Vorzeichen haben damit nichts zu tun; sie entstehen durch die unterschiedlichen Stimmungen der Instrumente.

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Kurti, nein überhaupt nicht. Der Finger wird leicht auf die Saite eines Saiteninstruments gelegt (z. B. bei der Geige), so dass ein besonderer Ton erzeugt wird.

Die Ausgangsfrage kann ich leider nicht beantworten!
Karl

Flageolett-Töne sind Obertöne. Mehr kann ich dazu nicht sagen…

Nach meiner Antwort kamen mir dann doch Zweifel und ich habe nachgelesen. Inzwischen ist das ja schon geklärt.

Man mus zwei Arten unterscheiden (ich spreche über Geige und Bratsche; mit der Harfe - für die aber selbstverständlich die Physik die gleiche ist - kenne ich mich nicht aus) : 1. Flageolett auf der leeren Saite: Zunächst muss man bestimmen, welches Intervall sich zwischen leerer Saite und dem angegebenen Ton ergibt und wie dadurch die Saite geteilt wird: durch die Quinte (= 3:2) in 1 + 2, also 3 Teile, durch die Oktave (= 2:1) in zwei gleiche Teile ,durch die Duodezime (= 3:1) in 2+1, also wiederum 3 Teile usw. An den abgegriffenen Stellen ergibt sich dann jeweils ein Schwingungsknoten, so dass im ersten und dritten Fall die Saite dreigeteilt schwingt, also die Duodezim zur leeren Saite erklingt, im zweiten Fall zweigeteilt, also die Oktav. 2. Ein Ton wird mit dem 1. Finger fest abgegriffen, und mit dem 4. Finger wird der Flageolettton erzeugt. Da der 4. Finger eine Quart (= 4:3) über dem 1. Finger greift, wird die Saite durch den 4. Finger geviertelt; sie schwingt also in der doppelten Oktav zu dem Ton, der mit dem 1. Finger abgegriffen wird.