Tatsaechliche Verwendung der sog. 'Rentengelder'

Hallo,
von Regierung zu Regierung war es ueblich, sich in dem als „Rentenkasse“ titulierten Ruecklagetopf zweckentfremdet zu bedienen.
Gestern aeusserte sich eine Hoehrer im DLF, daß er sich wundere, wieso die Drahtzieher dieser regierungsseitigen Selbstbedieungsaktionen nicht schon laengst wg. Veruntreuung verklagt wurden.
Uns, der kommenden „Rentnergeneration“ wird zeitgleich eingeblaeut, bitteschoen Zusatzrenten (Riester) abzuschliessen (da man die dafuer vorgesehene schon anderweitig verpulvert) aeh sorry, da die Bevoelkerungspyramide kippt.
Ich meine, wie kann sich der fuer die kommende Generation noetige Kapitalstock bilden, wenn unverantwortliche sog. „Volksvertreter“ sich einen Teufel um die kuenftigen Rentner scheren!
Meine Fragen:
Gibt es eine Uebersicht, wieviel Geld „zweckentfremdet“ verwendet wurde?
Steht dort auch „fuer was“? (Ist es ueberhaupt der „Rede“ wert?)
Werden die Rechtsnachfolger der Verantwortlichen der zweckentfremdeten „Entnahme“ aus der Rentenkasse (oder sie selbst) bei erfolgreicher Klage zu Gunsten der kuenftigen Rentner enteignet? (Man hafte ja als Minister nicht mit Privatvermoegen - was macht die Klage dann fuer einen Sinn - wird dadurch nicht jeder Minister verleitet sich am Volksvermoegen nach Kraeften zu bedienen, da er auch bei Schuldzuweisung rechtliche Narrenfreiheit besitzt?
Wo geht also das also „Steuerzuschuss fuer die Rentenkasse“ 2005 nominal mit 80 Mrd. Euro deklarierte Geld und die regulaeren Versicherungsbeitraege tatsaechlich noch hin?
Weiss es jemand?
Und wie kann der plurale kuenftige Renter seiner Meinung nach einem 16 Std. Tag Ausdruck verleihen, daß er dies per sofort oder auch rueckwirkend nicht weiter tolerieren moechte?
Gruß!

Hallo,
das interessiert mich auch brennend.

von Regierung zu Regierung war es ueblich, sich in dem als
„Rentenkasse“ titulierten Ruecklagetopf zweckentfremdet zu
bedienen.

Hi.

Ein dicker Brocken waren die Spätaussiedler (Russen) mit deutschen Urahnen (Schäferhund). Rentenanspruch aus vorchristlichen Zeiten, auf BRD- Standard aufgewertet. Mit zahlreichem sozialhilfeberechtigtem Umfeld. Die Ordnungsbehörden dankten wegen Auslastung der Kapazitäten.

Der Mauerfall und damit Rentenanpassung von 200 Mark Ost auf 2000 Mark West.

Möglicherweise auch Finanzierung der Bundeswehr und damit verbundene Umstellung von eigener Kapitalbildung auf Generationsvertrag (Täter Adenauer) Resultat Juliusturm.

Gruß Vanic.

Hi,

Ein dicker Brocken waren die Spätaussiedler (Russen) mit
deutschen Urahnen (Schäferhund). Rentenanspruch aus
vorchristlichen Zeiten, auf BRD- Standard aufgewertet. Mit
zahlreichem sozialhilfeberechtigtem Umfeld.

dummerweise ist es so, daß gerade die Spätaussielder höhere Sozialversicherungsbeiträge gezahlt haben, als sie Leistungen empfangen haben.

Gruß,
Christian

Ein dicker Brocken waren die Spätaussiedler (Russen) mit
deutschen Urahnen (Schäferhund). Rentenanspruch aus
vorchristlichen Zeiten, auf BRD- Standard aufgewertet. Mit
zahlreichem sozialhilfeberechtigtem Umfeld.

dummerweise ist es so, daß gerade die Spätaussielder höhere
Sozialversicherungsbeiträge gezahlt haben, als sie Leistungen
empfangen haben.

Laut „Regierungssprecher rotgrün“ oder Spiegel??? :smile:)

Weder noch.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

ich entsinne mich nur an 6 Mrd. DM Überschüsse, die in die Sanierung des Staatsbetriebes Telekom geflossen sind vor dessen Privatisierung. Das war glaube ich in den 80ern, soweit ich weiss unter Schwarz-Schilling. Rechtsnachfolger gibt er hier wohl keinen.
Von neueren Umleitungen weiss ich nichts.
Wie man dem entgegenwirken könnte? Interessensverbände können zumindest nicht klagen, sonst könnte ja auch der Bund der Steuerzahler Verfahren wegen Veruntreuung anstrengen.
Gruß,
Elke

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Hallo!

Möglicherweise auch Finanzierung der Bundeswehr und damit
verbundene Umstellung von eigener Kapitalbildung auf
Generationsvertrag (Täter Adenauer) Resultat Juliusturm.

Was die Bundeswehr mit der in den 50ern erfolgten Umstellung der Rentenversicherung von Kapitalbildung auf ein Umlagesystem zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Mit dem Kapital aus der Rentenkasse ließ sich jedenfalls der Neuaufbau von Streitkräften nicht finanzieren. Es gab nämlich gar kein nennenswertes Kapital in der staatlichen RV. Statt dessen herrschten in den ersten Jahren der Bundesrepublik hohe Arbeitslosigkeit und Altersarmut. Beides hatte seine Ursachen im Dritten Reich. Viele Industrieanlagen waren kriegsbedingt zerstört, manches demontiert und der Wiederaufbau ging zunächst recht langsam voran. Die Rentenkasse war vom Dritten Reich zur Kriegsfinanzierung geplündert.

Der Neuaufbau eines Kapitalstocks hätte Jahrzehnte gebraucht. Als zu Bismarcks Zeiten die RV auf Basis von Kapitalbildung eingeführt wurde, erhielten ja nicht plötzlich alte Leute eine existenzsichernde Rente. Es gab nach vielen Jahren der Einzahlung eine äußerst bescheidene Rente, die in den meisten Fällen über ein Zubrot nicht hinaus kam. Das alles entstand in einer Zeit mit ganz anderer Bevölkerungsstruktur, Lebens- und insbesondere Familiensituation als in der Bundesrepublik.

Bei ausschließlich auf Ansparen basierenden Sicherungssystemen besteht die Gefahr, daß die Altersversorgung durch Inflation und politische Amokläufe zerstört wird. Die Rentenkasse hatte mit Inflation und 2 Weltkriegen mehrere solcher Totalverluste bereits hinter sich. Von daher war es zur kurzfristigen Überwindung der Altersarmut alternativlos, die Altersversorgung auf ein Umlagesystem umzustellen. Überlege mal, was es bedeutet hätte, z. B. sofort nach der Währungsreform mit der Neubildung eines Kapitalstocks für zukünftige Rentner zu beginnen. Die alte Währung war kaputt, nichts mehr wert (Verhältnis DM:RM war 1:10). Dann hätte es ab 1948 ein Arbeitsleben von 45 Jahren gedauert, also bis 1993, bis die ersten Rentner in den Genuß einer vollen Altersrente gekommen wären. Man hatte aber in den ersten Jahren ganz andere Probleme als an den Aufbau von Altersversorgungen zu denken. Das Gemeinwesen mußte zunächst wieder funktionieren, es gab Lebensmittelkarten, viele Menschen hungerten oder hatten kein Dach über dem Kopf und nicht alle Probleme waren gleichzeitig zu lösen. So dauerte es noch einige Jahre länger bis zur Neugestaltung der Altersversorgung und wir hätten erst zur Jahrtausendwende die ersten Rentner mit voller Versorgung aus einem Kapitalstock gehabt. Per Umlagesystem war die Versorgung schon fast ein halbes Jahrhundert früher zu haben.

Die Geschichte sollte man im Hinterkopf behalten, wenn heute zuweilen die Abschaffung des Umlagesystems gefordert wird. Wodurch auch immer hervorgerufene wirtschaftliche Krisen (ernsthafte, tiefe Einbrüche, nicht so ein Spielkram wie Konjunkturschwankungen) können jeden Kapitalstock auffressen und Verzinsungsträume verdampfen lassen. Das ist keine Aussage gegen Kapitaldeckung, aber man muß sich der Risiken bewußt sein.

In jedem Fall ist es verfehlt, die heutigen Probleme der staatlichen Rentenversicherung der Adenauer-Ära anzulasten.
Es wäre eine Recherche wert, ob es seit Bestehen der Rentenversicherung bis zur Einführung des Umlagesystems überhaupt jemals einen Rentner gegeben hat, der in den Genuß einer vollen Altersversorgung aus einem Kapitalstock gekommen ist. Dafür hätte es des schon erwähnten Zeitraums von 45 Jahren ohne Krieg und Inflation bedurft. Solche langen Zeiträume kontinuierlicher wirtschaftlicher Entwicklung gab es in Deutschland bis zur Gründung der Bundesrepublik nicht.

Gruß
Wolfgang

Hallo Elke!

ich entsinne mich nur an 6 Mrd. DM Überschüsse, die in die
Sanierung des Staatsbetriebes Telekom geflossen sind…

Den Vorgang kenne ich nicht, ist jetzt aber eher nebensächlich. Rechne 20 Millionen Rentner mit einer monatlichen Rente von je 1.000 €. Dabei kommt eine Zahlung von 20 Milliarden € pro Monat zusammen, also für 30 Tage. Nun erinnerst Du Dich an einen Betrag von 6 Mrd. DM, also rund 3 Mrd. €. Soviel Geld braucht die RV mit meinen über den Daumen gepeilten Zahlen zur Finanzierung von viereinhalb Tagen.

Merkst Du was? Es geht in der RV jeden Tag um derart gewaltige Beträge, daß man die eine oder andere Milliarde beim Verdunsten nicht einmal bemerkt. Im übrigen ist das Umlagesystem gar nicht darauf angelegt, Kapital anzuhäufen. Das staatliche RV-System ist nur ein Umverteilungsinstrument. Das in Form von Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern eingenommene Geld wird sofort an die Rentner ausgezahlt.
Weil die Zeitpunkte von Geldeinnahme und Geldausgabe nicht exakt übereinstimmen, muß eine kleine Schwankungsreserve vorgehalten werden. Die laufenden Beitragseinnahmen reichen aber nicht, um die Rentenzahlungen zu sichern. Deshalb kommt vom Bund Geld dazu, übrigens der größte Einzelposten im Haushalt des Bundesfinanzministers.

Nebenbei: Jeder einzelne Fall, in dem sich Gewerkschafter und Betriebsleitungen gegenseitig feiern, weil sie Personalabbbau angeblich sozialverträglich über Frühverrentung bewerkstelligen, ist ein Griff in die Staats- und Rentenkasse. Eigentlich sogar ein doppelter jahrelanger Rollgriff, weil ja nicht nur Rentenzahlungen fällig werden, sondern auch noch das Beitragsaufkommen verringert wird.

Gruß
Wolfgang

* (o.w.T.)