Tatsächlicher Gewinn der Banken?

Hallo Mitmenschen…

Nehmen wir es mal an, ich lege bei einer bank 100 000 Euro an. Bei den aktuellen Zinsen mache ich nur ca. 2000 Euro Gewinn im Jahr. Aber mich würde gerne interessieren, wie viel Gewinn macht der Bank für sich mit meinem Geld im Jahr.

Hallo,

da spielen viele Faktoren eine Rolle, insbesondere was die Bank mit Deinen 100.000 macht. Sie kann es verleihen an Leute, die Ihr Konto überziehen mir 10 %, dann hat die Bank eine Bruttomarge von 8%. Sie kann
aber auch deutsche Bundesanleihen kaufen die werden
zu 3,5% verzinst, dann ist die Bruttomarge 1,5 % oder
in Aktien spekulieren.

Von der Bruttomarge müssen noch alle Kosten für den Bankbetrieb abgezogen werden, das ist dann die Netto-
marge abgezogen werden.

Das ist eine sehr grobe Einschätzung, in Wahrheit ist
das eine komplexe Angelegenheit.

Banken, die keine Bankfilialen haben, haben z.B. weniger Kosten wie eine Bank mit Bankfilialen. Am besten Du gehst zu einer Bank und läßt Dir einen Geschäftsbericht geben und schaust mal nach über
die Zinsmarge etwas drin steht.

Danke für ihre Meinung,
Ein Bekannter von mir ist Finanzberater,
er verspricht 2,6% zinsen, aber monatlich.
Das wären um die 31% Zinsen im Jahr.
Nach seiner Aussage machen die Banken 300% Gewinn.
Kann sowas möglich und vorallem sicher sein?

Hi,

wenn du auf 100.000 Euro p. J. 2000,00 Euro Zinsen bekommst, hast du schon einen echt guten Zinssatz.

Natürlich verdient die Bank auch Geld, wenn du Geld dort anlegst. Wie hoch dieser ist, weiß ich allerdings nicht.

Hallo oleq,

Wie viel Gewinn die Bank damit macht, hängt genauso wie bei dir davon ab, für wie lange sie das Geld anlegt und mit wieviel Risiko und welche Kosten sie hat.
Legt sie es bei der Bundesbank an, bekommt sie zum Beispiel auch nicht viel. Kann sie es jedoch als Kredit wieder ausleihen, wird ihr Zinssatz dementsprechend höher ausfallen, sie muss aber gleichzeit auch Risikovorsorge treffen, was den späteren Gewinn wiederum schmälert.
So, und bis jetzt haben wir ja nur davon gesprochen, was die Bank an ZINSMARGE erhält. Bis unterm Strich ein Gewinn rauskommt, müssen ja noch etliche weitere Kosten getragen werden. Zum Beispiel die Personalkosten, Kosten für die EDV und Filialen etc…

Was die Banken also für einen Gewinn an dieser Anlage machen, hängt immer vom Einzelfall ab, sodass dir das hier dementsprechend keiner beantworten können wird.
Gruß,
Kitty

Hallo oleq,

Deine Frage kann so nicht beantwortet werden, da z.B. Angaben zu Verfügbarkeit, Laufzeit usw. fehlen. Selbst wenn diese Angaben vorliegen ist eine genaue Aussage nicht möglich, da u.a. das Gegengeschäft selbst sowie die Kosten desselbigen nicht bekannt sind.

Gewinn? Im Klartext: Wird das Geld im Beispiel derzeit als täglich Verfügbar angelegt und die Bank kann das Geld auch nur im Tagesgeldbereich anlegen, legt sie bei dem angenommenen Zinssatz von 2% drauf! Der Zinssatz für kurzfristige Anlagen bei der EZB, die so genannte Einlagenfazilität, beträgt 0,25%. Damit legt das Kreditinstitut ganze 1.750Euro (ohne Kosten) drauf. Ohne Risiko kein Mehrertrag! Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Kreditinstitute bei allem was sie tun, Gewinn machen. In Wahrheit ist das Finanzgeschäft hochkomplex und es bleibt bei der Aussage, ohne Risiko i.d.R. auch kein Ertrag.

Hi,
ich würde sagen, es kommt drauf an wie dein Geld angelegt wurde.
Wenn du ne einfache Sparanlage gemacht hast, hat die Bank auch nicht wirklich was gewonnen. Dies ist ziemlich unrentabel für Banken. Wenn du aber ein Fonds, Zertifikat, Bausparen oder Versicherung abgeschlossen hast, dann hat die Bank Provisionen an dir gut gemacht.
Ich hoffe ich habe geholfen!!

Hallo Mitmensch
Das ist ganz individuell. Es kommt darauf an, was die Bank mit dem Geld weitermacht. Sie kann es vermieten „Kredit“ Sie kann damit spekulieren. „Aktien“ „Rohstoff“ Mit Rohstoffkauf, wird schon von Banken in eigenen Lagern Rohstoff Eingelagert, auf dem Markt künstlich verknappt, - die Preise künstlich angehoben und enorme Gewinne gemacht, die wir dann als Konsumenten bezahlen.
Der Variantenreichtum ist aber nur die halbe Wahrheit.
Eine Bank produziert auch Geld. „Buchgeld“
Ihre 100’000 Franken - die Bank vergibt einen Kredit von 80¨000 an einen Hausbesitzer für eine Renovation. Der Unternehmer legt davon 40’000 wieder auf die Bank und schon hat sich das Geld von 100’000 auf 140’000 vermehrt. Von den 40’000 wird wieder ein Kredit 30’000 vergeben. Davon geht wieder 20’000 auf die Bank und schon zirkulieren 160’000
Rechne jetzt aus was die Bank verdient?!?!?
Auf jeden Fall reicht es um Millionen Boni zu bezahlen.
Wehe, - die Wirtschaft fällt auf die Nase. - Ein Milliardenloch!!! Von Geld, das nur in Büchern existiert!
Grüessli Fredy Niklaus CH 061 761 30 56

Hallo Mitmenschen

Nehmen wir es mal an, ich lege bei einer bank 100 000 Euro an.
Bei den aktuellen Zinsen mache ich nur ca. 2000 Euro Gewinn im
Jahr. Aber mich würde gerne interessieren, wie viel Gewinn
macht der Bank für sich mit meinem Geld im Jahr.

Hallo,
die Frage kann so nicht abschließend beantwortet werden, da hier unterschiedliche Geschäftsmodelle Berücksichtigung finden müssen. Das Risikoappetit einer Bank findet Niederschlag im Ergebnis. Eine Bank, die nur Kleinkredite macht, realisiert i.d.R. weniger Verluste, als eine die ein mehr risikobehaftetes Geschäftsmodell fährt.
Letztlich lohnt sich aber die Veranstaltung, sonst gäbe es nichts so viele Banken.

Greets

Randori01

Hi,

Nachdem Du zur Zeit bei einer Baufinanzierung auf fünf Jahre ca. 3,2% an die Bank zahlen musst, aber die Bank Dir teilweise 2,2 für 1 Jahr zahlt, ist der Gewinn für die Bank überschaubar undliegt bei z.Zt. im Schnitt eher unter 1% der Anlagesumme

Grüße

Uwe

hallo,

die grundannahme, daß es bei einem anlagebetrag von 100K euro nur 2% zinsen gibt, ist per se schon falsch, weil sich bei diesen beträgen deutlich andere erträge erzielen lassen.
aber lassen wir mal dahingestellt, ob der zinssatz von 2% realistisch wäre und nehmen ihn als gegeben.
dann hat die bank mehrere möglichkeiten, dieses geld zu verwenden bzw. einzusetzen:

sind die 100K auf einem täglich verfügbaren konto angelegt, so kann die bank nicht mit den vollen 100K euro „rechnen“, da sie ja davon ausgehen muß, daß der betrag ganz oder teilweise abgezogen wird. somit würde dieser betrag seitens der bank auch nur kurzfristig angelegt. die bank könnte sich z.b. bei der zentralbank refinanzieren, ebenfalls über täglich fällige gelder bei banken (interbank-zins) oder über die ezb.
weiterhin könnte die bank die 100K oder zumindest einen „wahrscheinlichen“ teilbetrag davon (weil ja nicht über alle tagesgelder auch täglich verfügt wird) zur deckungsreserve bei der ezb heranziehen (geldmenge 1 - 3).
sicher wird die bank den betrag heranziehen, um kurzfristige überziehungskredite auf kontokorrent o.ä. zu vergeben. hier liegen die zinsen deutlich über den habenzinsen, die die bank zahlt - bis zu 12 oder 13% bei dipso-krediten, und bis zu 16 oder 17% bei überziehungskrediten.
sind die 100K euro längerfristig angelegt (z.b. als festgeld für 12 monate), dann kann die bank entsprechend länger und fix damit kalkulieren, in dem sie aus diesem mittel zum teil hypothekenkredite vergibt (verwendung der 100K immer abhängig davon, wie lange und wie „fest“ dieses geld angelegt ist).
je nach laufzeit und höhe der kredite kann die bank dafür derzeit einen zins zwischen 3 und 5% verlangen.

die jeweilige differenz zwischen gezahltem zins (2%) und erhaltenem zins (zwischen 3 und 17%) wäre der ertrag der bank.
gebühren, laufende und fixe kosten müßten natürlich noch berücksichtigt werden; ebenso sind alle zinsangaben nur beispielhaft.

wieviel gewinn die bank letztendlich macht, hängt stark von den jeweiligen zinssätzen, der kostenstruktur und der laufzeit ab. aber daß die bank gewinn macht, ist unbestritten :smile:

saludos, borito

Hallo oleq____,

deine Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, weil
a) jede Bank anders wirtschaftet
b) dein 100.000 nicht eins zu eins verliehen werden
c) jede Bank hat zudem eine andere Kostenstruktur die man vom Gewinn abziehen muss

Effektiv liegen die Margen im Kreditgeschäft aus meinen Erfahrungen heraus aber eher im Bereich 0.5% bis max 2 %

Gruss HighQ

So pauschal kann man das nicht sagen. Die Bank verleiht dein Geld natürlich weiter in Form von Krediten. Seien es Ratenkredite, Baudarlehen oder Dispositionskredite. Für diese Kredite bekommt sie natürlich Zinsen. Die Differenz zwischen den Zinsen, die die Bank an die Sparer zahlt und den Zinsen, die sie für die Kredite bekommt abzüglich der Material- und Personalkosten sind der Gewinn der Bank.

Hallo Oleg,

das ist eigentlich ganz einfach. Ich geh jetzt mal von einem Tagesgeld aus. Wenn Deine Bank nicht genug Kunden hat, die Kredite brauchen: Anlage bei anderen Banken zum aktuellen Tagesgeldsatz von ca. 0,3% ==> Bank macht 1700 Oiro Verlust. Also muss die Bank das Geld längerfristig anlegen, als sie es von Dir gekriegt hat.
Wenn Deine Bank Glück hat, brauchen genug Kunden Kredite:
a. Dispo: Zins 12% ./. ca. 1% Bearbeitungskosten ./. 3-8% Kreditausfälle (bei verschiedenen Banken sind die Quoten der nicht zurück bezahlten Kredite sehr unterschiedlich) ./. Deine 2% Anlgezins ==> Gewinn 1-6%
b. Verbraucherdarlehen: 7% ./. 1% Bearbeitungskosten ./.2-4% Ausfälle ./. Deine 2% Anlagezins ==> Gewinn 0-1%
c. Baudarlehen: 4% ./. 0,5% Bearbeitungskosten (längere Laufzeit, Kosten verteilen sich auf mehr Jahre)./. 0,5% Kreditausfälle (da hier Häuser bzw. Wohnungen als Sichheit dienen sind echte Ausfälle sehr selten) ./. Deine 2% Kreditzins ==> Gewinn 1%

Bei der Anlage am Interbankenmarkt und bei Variante b + c hat die Bank aber längerfristiger verliehen, als Deine Anlagefrist ist.
An solchen „Laufzeittransformationen“ ist in den 70ern die Herstatt-Bank krepiert.
So, dann lass mal die Kreditausfälle noch steigen (war 2008 in der Krise z.B. höher) und zieh von dem Ganzen noch 70% Steuern ab - dann weißt Du, was die Banken verdienen.
PS: Klar verdienen die Banken ordentlich, aber nur weil sie mit Riesensummen arbeiten. Ein Mittelständler könnte von solchen „Handelsspannen“ unmöglich leben.

Gruß
Thommy

Hallo Oelq,

das lässt sich nicht so einfach sagen.
Nehmen wir an, die Bank würde nur das Einlagen und das Kreditgeschäft betreiben. Sie würde Dein Geld einfach, sagen wir mal mit 10% weiterverleihen.
Von den 8% Differenz muss sie:

  • Miete
  • Personal
  • Verwaltungskosten
  • Kontoführungskosten
  • Werbung
  • Compuer
  • Strom
  • Heizung
  • Rückstellungen für Kreditausfallsrisiken
  • Kosten für den Einlagensicherunsfonds
  • usw, usw
    bezahlen.

Diese Kosten sind bei jeder Bank verschieden.
Da bleibt, bei einer seriösen Kalkulation, nicht viel übrig. Zudem ist zu beachten, wie viele Kunden diese Bank hat, wieviele Anleger der Bank ihr Geld anvertrauen, wieviel Geld Sie verleihen kann und zu welchen Zinssätzen.
Wieviel des verleihten Geldes bekommt sie zurück und wieviel muss sie abschreiben.

Dieser ganze Kompex ist aber viel zukompiziert, als dass man ihn auf wenige Gedanken reduzieren kann. Die Frage,so wie sie gestellt ist, ist somit nicht zu beantworten.

Gruss Roland

Von einem Finanzberater der 2,6% Zinsen mtl. verspricht
würde ich die Finger weglassen. Es zählt der Zinssatz im Jahr. Einen mtl. Zinssatz anzugeben ist gesetzlich verboten, est muss immer der effektive Jahreszins angeben werden. Und was soll das für eine Anlage sein?
Wieviel Gebühren bezahlt hast? Welche Sicherheit hast Du das Du Dein Geld zurück zubekommen?
Google mal über den Finanzberater bzw. über die Anlageform ob Du etwas negatives im Internet findest.

Mein TIP ohne weitere Info’s von Dir: Finger weg!

Es kann durchaus sein bei einem Bankgeschäft 300% Gewinn entsteht, z.B. bei bestimmten Aktiengeschäften
(Wettgeschäfte) ist das möglich, aber die Bank kann auch sehr schnell alles verlieren. Je höher Du ein Risiko bei der Bankanlage eingehst, desto höher ist der Zins.

Die große Bank Lehmann Brother in Amerika ist zusammengebrochen 9/2008 weil sie ein zu hohes Risiko
eingegangen ist.

hallo oleq
eine exakte zu Deinem Rechenbeispiel passende Zahl wird Du nicht ergalten.Der Gewinn jeder Bank wird von vielen Faktoren bestimmt.Die komplette Gewinn/Verlustrechnung von Banken zu erläutern, ist hier nicht möglich.Ich empfehle Dir,die veröffentlichten Jahresabschlüsse der großen Banken im Internet mal anzuschauen. Hinweise zur Rentabilität der Bank sind dort nachlesbar.Eine „gute“ Bank wird das Ihr anvertraute Vermögen unter Beachtung der 3 Faktoren Liquitität.Rentabilität und Sicherheit versuchen zu mehren.Leider hat die jungste Vergangenheit gezeigt,daß Rentabilitätsstreben zu Lasten der Sicherheit uns Steuerzahler erhebliche Schulden beschert hat.
Ein generelles Problem, das sich aus Ihrer Frage ergibt, ist die Moglichkeit der Banken „billiges Geld“ entsprechen Ihrem Eigenkapital zu erhalten , diesen Vorteil nicht sofort an die Kunden weiter geben zu müssen.
Ansonsten sind 2% Zins doch z,Zt,gut.
MfG hhm