Tauber Hunde-Senior soll apportieren lernen

Seit März letzten Jahres habe ich einen etwa 12jährigen Hund aus Polen, der fast taub ist (hört manche Geräusche, leider keine menschliche Stimme).

Da er sehr stark auf mich bezogen ist, kriegt er große Panik, wenn er ohne mich bei jemand anderem bleiben muß (Bellen, Heulen, Stress…).

Nun soll er Apportieren lernen, damit er mal von mir abgelenkt werden kann. Leider versteht er aber nicht, dass er den Futter-Dummy in die Schnauze nehmen und tragen soll. Er läuft hin, kommt dann auf mein Zeichen zu mir, bringt es aber nicht mit :frowning:

Hat jemand einen Tipp für mich?

Ehrlich?

Lass es!

Der Hund ist 12 Jahre alt, da ist richtiges Apportieren beibringen schon bei einem Hund ohne Handicap schwierig…

Ist das Problem mit dem Alleinsein neu oder war es schon immer so?

Gruß

Hai, jeany4,

versuch’s doch mal mit kleinen Schritten.

Ich würde so vorgehen: Hund und ich sitzen gegenüber, ich lege den Futterbeutel betont vor den Hund, mach das Zeichen, das ich mir für „hol’s“ gedacht habe, und kuck dann erwartungsvoll. Unter Umständen muß ich das mehrfach tun und die Aufmerksamkeit von Le Wauwau auf den Beutel lenken. Die meisten Hunde wollen ihrem Menschen gefallen und machen dann irgendwas - bei irgendwas reagiere ich gar nicht, sollte der Beutel auch nur in die Schnauze genommen werden, flipp ich aus vor Freude (und Hundi darf reinlangen). Das wird ein paar Mal wiederholt,bis der Hund die Verbindung von Zeichen und Ding-aufnehmen geschnallt hat. Dann wird der Beutel nicht vor den Hund gelegt, sondern etwas weiter weg und ich flipp erst aus, wenn der Beutel den Schritt zu mir gebracht wird. Und dann würde ich langsam die Entfernung steigern.

Gruß
Sibylle

Super erklärt!
Ein Sternchen dafür!

Hallo Sibylle,

danke für die gute Beschreibung, ich werde es so machen!

Er ist sonst ein sehr aufgeweckter und an allem interessierter
Hund und benimmt sich oft wie ein Welpe.
Da er sein Leben lang im Tierheim war, saugt er wohl jetzt quasi
alles auf, was er bisher nicht hatte.

… Naja, eben „leider“ auch die bislang fehlende Bezugsperson, deshalb soll er nun möglichst viele Beschäftigungen -auch mit anderen Menschen machen, damit er auch zu anderen einen Bezug aufbaut.

Viele Grüße!!
jeany4

Das Problem besteht seit wir ihn Ende März 2012 bekommen haben.

Ich war die zweite Person die er hier kennen gelernt hat und vom ersten Moment an „hing“ er an mir. Wir dachten zuerst, er hätte Panik wegen der Wohnung, bis wir dann gemerkt haben, dass er nur ausflippt, wenn ich raus gehe.

Haben dann eine Hundetrainerin engagiert, die das ganze ziemlich verkannt hat. Wir haben wochenlang alle möglichen bewegungsreichen Auslastungen mit ihm gemacht, das hat aber nur dazu geführt, dass er wenn ich weg war, weiter aufgedreht hat und halbtot umgesunken ist, sobald ich wieder da war.

Haben dann noch eine Erziehungsberatung gemacht, die aber das Problem auch nicht groß gebessert hat.

Ich möchte ihn nicht gern abgeben, aber er regt sich derart auf, dass ich Angst hab, dass er mal umkippt. Deshalb versuchen wir nun sämtliche Tipps zu befolgen, die wir noch nicht umgesetzt haben.

Bachblüten, DAP Pheromone usw. hat nix genützt.

LG,
jeany4