Taubertal, was außer dem üblichen touristischen ist noch interessant?

Die Tauberregion ist touristisch enorm entwickelt, was immer das heißt. Ich würde gerne etwas Besonderes entdecken, was nicht so sehr in das Beuteschema der meisten Touristen passt. Gerne was mit Natur, Geologie, auch Brauchtum.
Altersbedingt sind ausgedehnte Wanderungen eher schwierig, aber etwas originelles, ausgefallenes wäre willkommen. Zeit September.
Hat wer Ideen ?
Danke Udo Becker

Hallo,

was hast du denn selbst schon auf dem Radar? Ist radfahren eine Option?

&tschüß
Wolfgang

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Radfahren leider nein. Unsere Gruppe ist früher gereist und gewandert. Im Laufe der Zeit wurden die körperlichen Möglichkeiten aber geringer. Ich will mich aber nicht auf Besichtigungen wie Kirchen und Burgen einengen lassen.
Udo Becker

Servus,

obwohl touristisch sehr abgenutzt, sei hier der Hinweis gestattet, dass die Wiege des deutschen Gartenzwergs im Taubertal liegt, konkret in dem hervorragend schönen Garten von Schloß Weikersheim - der Garten war fertig, bevor der barocke Schloßneubau begonnen werden konnte und dann zuletzt auch nicht wurde.

An der Nordkante des Gartens zum Schloß hin stehen eine ganze Reihe von Skulpturen von Hofbediensteten, Knechten, Mägden, Hofnarren, die - um den Herrn im Kontrast umso glänzender erscheinen zu lassen - als Kleinwüchsige dargestellt sind - voilà der seither von noch kleineren Leuten gepflegte deutsche Gartenzwerg.

Am Rand der Strecke in Quartieren und Gaststätten immer erfragenswert einer der seltenen autochthonen deutschen Rotweine, der die Reblausepidemie des 19. Jahrhunderts überstanden hat - keine Offenbarung, in etwa mit dem Uhudler vergleichbar, aber auch kein Ranzenspanner und allemal etwas Besonderes: Der Tauberschwarz, der nirgendwo sonst als im Taubertal angebaut wird.

Auch diese kommt sehr viel in touristischen Führern vor, aber trotzdem nochmal persönlich: Nicht vergessen, Grünewalds Stuppacher Madonna einen Besuch abzustatten.

Schöne Güße

MM

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Dürfte es alternativ auch das angrenzende Urdonautal für euer Vorhaben sein?
Geologisch einen Tic interessanter, touristisch nicht so bekannt, landschaftlich aber fast so schön wie das Taubertal. (Sorry, liebes Taubertal)
Mit Gruß Maralena

Servus,

das Wellheimer Trockental ist ein Wandergebiet und auch nur wandernd zu erschließen, und

Schöne Grüße

MM

Danke, Stuppach auf alle Fälle, Weikersheim wahrscheinlich, aber vor allem wegen eines Führungsangebots im Schloss mit dem Thema „Einmal Alchimist sein“. Offenbar hat das Schloss eine historische Alchimistenküche.
Tauberschwarz ist auch ein gutes Stichwort.
Grüße Udo

Es ist in vielen Einzelheiten einen Besuch wert - unter anderem auch die Schlosskapelle, einer der im süddeutschen Raum sehr seltenen Kirchenräume, die von vornherein protestantisch konzipiert (und nicht nachträglich von Bildern, Skulpturen, Seitenaltären usw. „gereinigt“) sind. Dort auch eine kleine, aber - da nicht im 19. Jahrhundert überarbeitet - recht wertvolle Orgel. Auch die andere Orgel in St. Georg, vom örtlich ansässigen Orgelbauer Laukhuff, ein hübsches Instrument aus dem Rokoko mit einem ungewöhnlich warmen Klang, aber noch barocker Ansprache „Ton für Ton“. Schwierig zu besuchen, weil St. Georg evangelisch und daher in der Regel geschlossen ist.

Schöne Grüße

MM

  • ab Weikersheim ein Gang von überschaubarer Entfernung hinauf zum jüdischen Friedhof (auch dieser ein sehr schöner, aber wegen der abgelegenen Lage geschlossen - vielleicht lässt sich über die Gemeinde etwas organisieren) durch eine ungewöhnliche Kulturlandschaft, an der Tauberschlinge zwischen Weikersheim und Elpersheim liegen am Hang südlich der Tauber bereits früh (wohl irgendwann im 19. Jahrhundert) aufgegebene Stücke, wohl für Wein- und auch Ackerbau genutzt, in ganz, ganz schmalen Streifen, die durch Steinriegel aus den zwischen den Riegeln gelesenen Steinen getrennt sind und mit ihrer Handtuchbreite greifbare Zeugnisse für das fränkische Erbteilungsrecht sind, bei dem so winzige Äckerlein herauskamen.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

etwas spezielles am Rande des Taubertals ist das Kloster Frauental (Ortsteil von Creglingen).
Das Kloster selbst ist ganz nett mit frühgotischen Elementen, es beherbegt aber die einzigen „Mumien“ in Ba-Wü:
https://kloster-frauental.de/kloster/besonderheiten/

&tschüß
Wolfgang

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Danke, woher weißt Du das alles ?

Da ist auf meiner Karte ein Naturschutzgebiet ausgewiesen, was auch Sinn macht. Nicht weit davon bei Röttingen sind auch solche aufgelassenen Weinlagen: Hier hat sich eine Trüffelplantage angesiedelt, die man besichtigen kann.
Alles in allem, jede Menge Möglichkeiten, die ich dann nach Tagesform und Wetter wahrnehmen kann.
Udo

Danke Wolfgang. Hatte ich im Visier, ist aber unter der Woche nicht zugänglich.
Ich glaube ich bin jetzt mit dem Besuchsprogramm durch, ein wesentlicher Beitrag sind auch die in das Besuchsprogramm integrierten und reichlich vorhandenen Biergärten.
Allen die sich Gedanken über mein Anliegen gemacht haben nochmals danke !
Udo Becker

in diesem Zusammenhang ist es nützlich, wenn man auf den Namen Herbsthäuser achtet - ein ganz klassisches süddeutsches Bier vom Typ „Flüssiges Brot“, das Pils von Herbsthäuser ist dementsprechend auch nicht so grasig wie die nord-, mittel- und westdeutschen Pilstypen, sondern hat beinahe Böhmische Qualitäten.

  • so, jatz ischt abr Hai honda…
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